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Eür Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Büsdorf, Bernsdorf MMmZEWO. " Mittelbach.Grüna. Ursprung, Kirchberg. Erlbach. Meinsdorf. Langenberg, Kalken, LongenchurshsrkMW Ak. 158. Fernsprecher Nr 151. LMMeNd» dkl 1?. 3M 1819, Geschäftsstelle Bahnstraß- 3. IghlWß m-.uelte. Der Preis ist aus 3 20 Mark festgesetzt. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 10. Juli 1919. werden üe Staatssekretäre des Auswärtigen, Amte der der die der Von Staatsmännern soll "ethmann Holüvegs gefordert Ew. Majestät zur Majestät behilflich die Krieg-Ursachen Dickit zu bringen. ferner t von in ich onn über das Der Stichtag der großen Vermögensabgabe. Als Stichtag für die große Vermögensabgabe ist der 31. Dezember 1919 vorgesehen. In dem bisherigen Gesetzentwurf war der 31. Dezember 1918 bestimmt. Die Abänderung ist damit be- sächsischen Regierung, die in den letzten Tagen zum Stillstand gekommen zu sein schienen, zeigen heute ein wesentlich verändertes Bild. Bisher war lediglich von der Möglichkeit eines Eintrit tes der Demokraten in die neue Regierung die Rede. Jetzt liegt die Tatsache vor, daß die Mehcheitssozialistische Fraktion, der die gegen wärtigen Regierungsmitglieder entnommen find, seit zwei Tagen nicht die geringste Fühlungnahme mit der Demokratischen Partei in dieser Hinsicht gesucht hat. Dagegen finden, wie wir erfahren, lebhafte Verhandlungen zwischen den Mehrhcits- sozialisten und den Unabhängigen statt, von denen man glaubt, daß sie zu einem greifbaren Ergeb- , nis führen werden. Sollte die Einigung zustande l kommen, dann kann als sicher gelten, daß MI- Dutasta die Mitteilung gemacht worden, daß die Verhandlungen über die Verwaltung der Rheinlande unverzüglich beginnen sollen, und zwar in Verbindung mit der Frage des Wieder aufbaues der belgisch-französischen Kriegsgebiete. Es wurde gleichzeitig der Wunsch der Entente nach baldiger Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zum Ausdruck gebracht. Unterstaatssekretär Lewald hat sich mit einer Kommission nach Paris begeben, um dort über Margarine (Nachlieferung für die in der Woche vor Pfingsten ausgefallene Feltmenge) I Person 50 Gramm -- 24 Pfg. 1351—2600, 4576—4980: Beyer, 2601-3340, 4981—5600: Lässig, 3341—3700, 5601-5850: Horm Der Vorsitzende der deutschen Friedensdele gatton in Frankreich, Freiherr v. Lersner, über mittelte dem Ministerpräsidenten Clemenceau eine Note, in der u. a. gesagt wird: „Die Ausführung des Friedensvertrages im deutschen Osten macht umfangreiche Vorbereitun gen erforderlich. Die deutsche Regierung hält die beschleunigte Einleitung unmittelbarer Verhand lungen mit der polnischen Regierung für uner- läßlich. Das Ziel dieser Verhandlungen würde sein, unter Zuziehung vor allem auch der be teiligten preußischen Ressorts, eine geordnete Uebergabe und Ueberleitung der einzelnen Ver waltungszweige sicherzustellen und die Einzelheiten über eine planmäßige Zurückziehung der preu ßischen Beamten festzulegen." Die Wahrheit über den Völkerbund bricht durch! Die Erchange Telegramm Company meldet ans Washington, daß Senator Borah erklärt hat, das vorgeschlagene Bündnis zwischen Groß britannien und den Vereinigten Staaten sei ein vorzeitiger Nekrolog des Völkerbundes als einer Friedensliga. Clemenceau habe das Bündnis als Preis für die Unterstützung des Völkerbun des durch Frankreich verlangt, ebenso wie Japan Schantung dafür verlangt habe. Auch in den Ländern unserer Feinde sieht man mehr und mehr ein, daß der Versailler Völkerbund nichts ist, als eine znr Fortsetzung des Krieges gegen Deutschland bestimmte Maske. Jahre 1919 35 Milliarden, im Jahre 1920 40 Milliarden und in den folgenden (wieviel? — D. Schriftl.) Jahren je 45 Milliarden betragen sollen. Wahrscheinlich werde zur Sicherstellung der Beträge ein Zwangskurs der Mark für die Bezahlung an die Entente festgelegt werden. Diese Zahlen bedeuten eine Unmöglichkeit. Es handelt sich bei diesen Angaben in dem sonst ernst zu nehmenden englischen Provinzblatt wahrscheinlich nur um eine im Siegesrausch Auf den Kopf der Bevölkerung entfallen 150 x Büchscnwurst; Kinder unter 6 Jahren ^halten die Hälfte. Es kostet 1 Pfund Blutwurst 3,15 Mk., Lebeiwurst 3,90 Mk. Die Inhaber von Bezugsscheinen haben sich an Herrn Oskar Pausch, Hercmannstr., zu wenden Städtisches Nalp-ungsmittelamt Hohenstein-Ernstthal, am 11. Juli 1919. Rundschau. Bor -er Nenvil-ung -er sachfischen Regierung Die Verhandlungen wegen Neubildung Neumärker: Sonnabend Pferdefleisch, 1 Person 125 Gramm. Marke ?. Nr. 1143—1242: 8-9, 1243-1342: 9-10, 1343-1460: 10—>/,12. einer Ministerpräsidentschast des jetzigen Wirt- schaftsministers Schwarz zum mindesten rechnen müßte. Die Verhandlungen zwischen den so- zialistischen Parteien stehen vor dem Abschluß. das Abkommen betreffend die Besetzung Rheinlande zu verhandeln. Gleichzeitig ist Kommission betreffend den Wiederaufbau besetzt gewesenen Gebiete abgereist. Die Durchführung im Osten. die Auslieferung Die Pariser Presse scheint sich in einen sol chen kriminalistisch-pathologischen Rausch hinein- geredet zu haben, daß sie jedes vernünftige Den- wahrscheinlich nur um eine ken verloren hat. niedergeschricbene Aahlenphantasie. Was ms ter Friede» bringt. Nach einer Drahtmeldung aus Rotterdam erklärt der Londoner parlamentarische Mitar beiter des „Manchester Guardian", daß die Zahlungen Deutschlands an die Alliierten im Städtische Verkaufsstelle. Sonnabend Eier, jede Person 1 Stück -- 70 Pfg. '8—9: 4101—4400, 9—10 : 4401 bis 700, 10—11: 4701»—5000, 11—12: 5001—5300. Hühnerhalter haben keinen Anspruch nisterpräsidcnt Dr. Gradnauer von seinem Posten ' scheidet. Eingeweihte Kreise halten das Zustande- ? kommen des sozialistisch-unabhängigen Kabinetts l auch heute noch für unmöglich. Immerhin darf wohl gesagt werden, daß das L«nd, wenn die Einigung wider Erwarten zustande käme, mit freien Verfügung, um zu sein, die Wahrheit und deren Folgen an dcrS verhaßte Gouverneur von Lille. Aus den Die Liste der „Schuldige«". Die bisherigen Auszählungen der StaatSman- er, Generäle und Politiker, deren Auslieferung >ie Entente aus -Grund der von uns im Frie denSvertrag übernommenen Verpsliebtungen for dert, ergänzt die „Magdeb. Ztg." durch eine Liste, me ihr von „neutraler" Seite zugegangen ist. Danach verlangt die Entente die Auslieferung olgcnder Generäle: Hindenburg, Ludendorff, Fallen Hayn, von Einem, Heeringen, Kluck, Mackensen, Beseler, Liman von Sanders, Fal enhauscn, der als Vissings Nachfolger Gvuver neur von Belgien Ivar, und unter andern Ge neral von Heinrich, der den Franzosen besam Holland will den Kaiser nicht ausliefern. Der Londoner Redakteur des „Manchester Guardian" scheint Grund zn der Annahme zn haben, daß die niederländische Regierung fester denn je entschlossen fei, den Kaifer nicht den Alliierten a tsznliefern. Auch der Kaiser selbst soll gesagt baben, daß er nicht vor einem feind lichen Gerichtshof erscheinen werde. Der Kaiserprozetz fraglich. Der Londoner Korrespondent des „Manchester Guardian" schreibt: Je näher der Prozeß gegen den Kaiser rückt, desto größer seien die Schwie rigkeiten, auf die man stoße. Es seien Anzeichen dafür vorhanden, daß vielleicht der ganze Prozeß aufgegeben werde, und man brauche nicht er staunt zu sein, wenn dann erst eine amtliche Er- klärnng in diesem Sinne gegeben werde; in rechts kundigen Kreisen sehe man die gesetzliche Un möglichkeit einer gerichtlichen Verfolgung des Kaisers ein. Das gerichtliche Verfahren gegen die Unter seeboot-Kommandanten werde ohne Rücksicht auf die Frage des Kaiserprozesses mit vollständiger Zustimmung Amerikas energisch durchgeführt werden. Prinz Heinrich von Preußen an König Georg. Prinz Heinrich von Preußen hat an deu König von England das folgende Telegramm gerichtet: Im Namen der Gerechtigkeit bitte ich Ew. Majestät, von der Auslieferung S. M. des Kaisers Wilhelm Abstand nehmen zu wollen Feh, der ich nach Rücksprache mit Eiv. Majestät in London am 26. Juli füll nach Dentjchland znrückkchne und bis zum Ausbruch der Mobil machung bei unserem Kaiser weilte, bin Zeuge, nne der Kaistr nnd seine Ratgeber bemüht wa ren, mit allen nnr erdenklichen Mitteln einen Krieg als Unheil sür die Menschheit abzuwen den. Die aller Wahrheil zum Trotz jahrelang ansgestnllten Verleumdungen über den Deutschen Kaiser zu widerlegen, bin ich bereit nnd ich stelle Ein Posten ausgebesserter Militärunterhosen (Reichsware) steht den Geschifften Ranne- > Die VerWattUNS -er R-ei8laU-e. seid ö- Co., Emil Erost und Aron Keller zur Verfügung Die Abgabe erfolgt nur an Minderbe- . S. , r -re»"«»-«. k„k.—r^» » » , » j Bon selten der Entente tst durch Herm Kreisen der Marine werden Tirpitz, Eapelle, Eipper, Scheer, Mücke, Graf Dohna, der Kom mandant der „Möwe", und unter andern noch 73 U-Boots-KamMandanten gefordert. .7agow nnd von Zimmermann, sowie des frü 'ereil Staatssekretärs Helfserich, wegen dessen Propaganda für den U-Boots-Krieg. Den Schluß der AusUestrungSlislc bilden einige Privatleute. An ihrer Spitze stehen die rheinischen Groß industriellen Röchling, die die Entente als Rat gcber Ludendorffs bei der Vernichtung der bel gischen und französischen Industrien ansieht. Einzelne Ententemänner wünschen auch Walter Rathenau und Gebcimrat Nernst vor Gericht ge- ' tollt zu sehen. Rackenan soll als Organisator des deutschen KriegsroastossamteS der deutschen steereSleilung den Rat gegeben baben, ans bel gischen Fabriken Maschinen ^usw., alles sür Deutschland verwertbare Metall herauszuziehen und Geheimrat Nernst gilt der Entente als der ErUnder des deutschen Gaskrieges." Ob es sich bei dieser Liste um mehr als eine Kombination und um eine naheliegende Wahr 'cheinlichkeitSrechnung handelt, muß ja schon die nächste Zukunft erweisen. Stimmt cs, daß auch Privatpersonen an die Entente ansgekiefert wer den sollen, so gibt man damit zu, daß es sich nicht mebr um Rechtsfragen, sondern um einen ganz gemeinen Racheakt handelt. - Noch weitere Namen. Einzelne Pariser Blätter, wie „Ionrna! des DebaiS" und „Patrst" nennen weiter noch unter den auszuliefernden „Schuldigen" den ehemaligen l Kronprinzen von Bayern, Rupprecht (Deporta- I tionen aus Nordfrankreich), ». Mackensen (Braud- z stiftung, Diebstahl, Hinrichtungen in Rumänien), ' General v. Bülow (Niederbrennung von Arden nes, Füsilierung Gefangener), Baron von der ' Lancken (Cavell-Affäre), Admiral von Capelle (Unterseebootkrieg), Leutnant Werner, die Kom Mandanten Valentiner und Forstner (Vcrsen- kung von Hospitalschisfen), von' Manteuffel (Nie derbrennung von Löwen), Major von Bülow (Zerstörung von Aerschoot, Hinrichtung von 150 Gefangenen). - I gründet worden, daß man einen Ausgleich für diejenigen Personen schaffen will, die während des Krieges ihr Vermögen ganz oder zum Teil verloren haben. Ferner will man nicht nur die Kriegsgewinnler sondern auch die Revolutions- gewinnler treffen. Ueber die Autonomie Oberschlesiens. Die Frage der Autonomie Oberschlesiens, die sich in Verbindung mit der Schulsrage in Preu ßen zu einem Konfliktgegenstand unter den Mehr heitsparteien auszuwachsen droht, ist durch Ver ständigung erledigt worden. Die von der Zen trumsseite vorgebrachten und vom schlesischen Volksrat schließlich befürworteten Autonomie wünsche sollen insofern berücksichtigt werden, als ein obecschlesischer Beirat berufen werden soll. In ganz Preußen soll die provinzielle Selbst verwaltung erweitert werden Damit sind die Pläne der Proklamierung eines selbständigen Oberschlesiens endgültig als erledigt anzusehen. 40 Schiffe mit Nahrungsmitteln. Im Hafen vo» Newyork liegen seit einer Woche über 40 Schiffe mit Nahrungsmitteln, die für deutsche Häfen bestimmt sind. Sie sollen, sobald die Biokade eingestellt ist, ausfahren. Erregung der einzelstaatlichen Minister über die Pläne Erzbergers. Dev Neichssinanzminister Erzberger hat in f feiner Programmrede dmchblicken lassen, daß er die Kampe enzen der Reichsfinanzverwallung auf dem Gebiet der Steuerveranlagung und Stcuer- erbelmng wesentlich zn erweitern gedenke. Tic einzeüiaattlchen Finanzminister werden nnmnehr am Sonntag in Weimar erwartet, um diesen Püm hes Finanzministers Erzberger zu bcspre- tMn. Wie die „Frantf. Fig." berichtet, besteht Ei deu einzeljmailicheu Regierungen eine zicm- liEe Erregung über diese neuen Pläne, weil fie darin das Ende ihrer Selbständigkeit scheu. Deutsche Prügel als Antwort auf französische Unverschämtheiten. Zu der Nacht zum Donnerstag kam cs Un- . ter den Linden in Berlin zu einer aufregenden Szene, die durch das herausfordernde Beneh men französischer Soldaten herbeigeführt wurde. Es standen an einer Ecke sieben französische Sol daten, die sich in auffälliger Weise über die Passauten belustigten. Ein Herr, der von ihnen belästig! wurde, verbat sich die hämischen Zu ruse, worauf einer der Franzosen, der franzö- inche Onaniermeistjr Thomas, der Menge die Worte zurief. Wir find die Sieger, Ihr seid Schweine! Darauf entstand ein allgemeiner Tu mult. Tie Menge drängle auf die Beleidiger em und es kam zu Handgreiflichkeiten. Die Franzosen ergriffest sofort die Flucht, wurden aver von der Menge ungehalten und verprügelt. Zn ihrer eigenen Sicherheit wurden die Fran zosen später in Schutz genommen, nachdem sie sich in ein Lokal gerettet hatten. Verhaftungen von Ungarn in München. In einem Münchener Hotel wurden gestern drei Ungarn verhaftet, die im Verdacht stellen, Ayenten der ungarischen Räteregicrnng zu sein. «Gleichzeitig wurde eine Dame festgenommen, die als Sekretärin der Verhafteten tätig ist. ES handelt sich, Ivie die „Münch. N. N." mittesten, nm drei ungarische Journalisten, Vertreter des nm-arischen Pressebureans in München. Es wurde umfangreiches Material beschlagnahmt, darunter viele Telegramme aus Ungarn. Die Unruhen iu Italien. Für Rom ist der sofortige Generalstreik be- stblossen worden. Aus Mailand werden Massen- plündcrnngen gemeldet. Besonders aber in Süd- italien nehmen die Ausstände einen ernsten Eha- raster an. Bei Neapel wurde ein Zug augehal len, mcbrere Wagen umgeworscn und die Schie nen aiifgcrissen. In Turin streiken die meisten Arbeiter nnd suchen die noch Arbeitswilligen znm Ausstand zu überreden. Ter Straßenbahn verkehr mußte eingestellt werden. In Florenz wiederholten sich die blutigen Zusammenstöße, in deren Verlaus Maschinengewehre verwendet wur den. Behörden und Truppen sind machtlos ge genüber der revolutionären Volksbewegung.