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Mbemim Anzeiger Zeitung für Tharauds Seisersdses NuMNler 19. Kerusprecher: Amt Deuben 212a die Schuld daran, wenn eine so hervorragende Naturschönheil verunstaltet werde. E! Rabenau, am 13. Februar 1911. Der Bürgermeister Sitzung des Stadtgemeinderates. Die Tagesordnung hängt im Flur des Rathauses (1 Treppe) aus, für 150 000 Mark die Coßmannsdorfer Stauanlage genehmigt, die jetzt sür entspecheude Summe weilerverkauft worden sei. Die Negierung Hütte j-tzt, da man zu besserer Einsicht über 3m kleinsten Ort finden Sie Kathreiners Malzkaffee. Das kann man von keinem anderen Malz kaffee sagen. Es ist der äirekle Beweis dafür, daß Kathreiners Malzkaffee der beste ist. Denn nur ein wirklich gutes Getränk kann einen solchen Erfolg haben. Kathreiners Malzkaffee verdankt die bei spiellose Verbreitung und Beliebtheit seiner immer gleichen Güte, seiner Be kömmlichkeit, seinem Wohlgeschmack und seiner Billigkeit. Dea. Ackerst' Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnements»reis einschließlich zwei illustrierter achykiUgen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 M. Huz Nav UNO fern. Rabenau, den 13. Februar 1911. — Der R abenauer Grund ist über Nacht zu einem Kampfobjekt in der Presse geworden. Die für das Deubener elektrische Werk gtplauten Anlagen werden von einer Seite bekämpft, von anderer Seite befürwortet, beider seits vom Gesichtspunkt der Romantik. Gegen die Anlage ist P. Sch. im „Dresdner Anz.", der den Nabenauer Grund das schönste Flußtal nennt. Die Malter-Talsperre werde der Gegend einen besonderen landschaftlichen Reiz verleihen, die eine Turbinenanlage des ElektrizilälswerkSverbandes Plaueuscher Grund erhalte. Ganz unabhängig von dieser Anlage errichte derselbe Verband bei Coßmannsdocf am unteren Ausgange des Grundes eine zweite Turbinenanlage. Um das Gefälle des Tales bester auszunützen, werde in der Nähe der Nabenauer Mühle ein Stollen in den Felsen getrieben, der erst am unteren Talende bei Coßmannsdors wieder in das Weißeritzbett münden werde. Der Etektrizitätswerkverband habe bereits die Genehmigung erhalten, zwei Srkund'nknbik- meter Master dem Flußbette zu entziehen und im Stollen weiter zu leiten. Dadurch werde der Wasserlauf natürlich bedeutend geschwächt. Es habe derselbe Verband um die Erlaubnis zur Entziehung eines weiteren Sekundenkubckmeters Wasser nachgesucht. Es sollten also dem Flußbetts in einer Sekunde drei Kubikmeter Wasser entzogen werden. Das be deute nichts weniger, als die fast oder ganz vollständige Trockenlegung der W.ißeritz zwischen Nabenauer Mühle und Coßmannsdors. Hiergegen sich zu wenden sei heilige Pflicht eines jeden, der ein Herz habe für die Natur und die Men schen. die Erholung und Kraft suchten. Nach Regulierung des WasterablaufS durch die Talsperre werde die Weißelitz im Durchjchnitt überhaupt nur 700 Sekunden-Liter Wasser führen, sodaß die Entnahme der genehmigten 2000 Sekunden- Liter Wasser zumeist garnicht möglich sei und eine solche von 3000 Sikumen-Litern höchstens für 30 Tage im Jahre an gängig sei. Mehr als 2 Kubikmeter führe die Weißeritz fast nur bei Schneeschmelze, zu welcher Zeit der Nabenauer Grund wenig besucht sei. In der übrigen Zeit des Jahres werde demnach die Weiß-ritz im Nabenauer Grunde nur die aus der Oeffnung im Freifluter ständig abfließeuden hundert Se kunden-Liter führen. In ützter Linie trage die Regierung Inserate kosten die Spalten zelle oder deren Raum 10 Pst, sür auswärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. beiters Teschner. Sie begoß in der Küche ihre Kleider mit Petroleum und stickte sie in Brand. Sodann lief sie in das Zimmer, in dem ihr Mann saß. Den Bemühuugen desselben gelang es schließlich, die Flammen zu ersticken, er erlitt in- dtssen hierbei selbst Brandwunden an der linken Hand. Die Frau ist derart schwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen ge zweifelt wird. Die Ursache zu dem Schrille ist in ehelichen Zwistigkeiten zu suchen. — In N 0 ssen hat sich die 12 jährige Tochter eines Handarbeiters an dem Uedergange der Meißner Straße über den Mühlgraben ins Wasser gestürzt und ist darin ertrunken. Die Leiche des Kindes wurde am Rechen der Miltelmühle aufgefunden. Der Grund zu dieser traurigen Tat ist unbekannt. — Der Ruppersdorfer Doppel r a u b möcder Süßmann wurde von dem Bautzener Schwurgericht zum Tode verurteilt. Er nahm das Urteil mit Gleichmut entgegen. — In der Jahnstraße in Chemnitz wurde eine Witwe früh tot in ihrer Küche aufgefunden. Der Schlauch an der Gaslampe war zerrissen und durch das ausströmenve Gas die Frau erstickt. — Ein 35 Jahre aller Privatmann in Chemnitz versuchte auf den Hinterperron eines im Gange befindlichen Straßenbahnwagens von der geschloffenen Seile aus aufzu springen und hielt sich zu diesem Zwecke an den Perron stangen fest- Im selben Augenblick kam ein anderer Straßen bahnwagen aus der entgegengesetzten Richtung, von welchem der Mann herabgeriffen und unter den Vorderperron geschleu dert wurde. Er erlitt schwere Verletzungen. — In Roßwein wird seit einigen Tagen der Fach lehrer der Deutschen Schlosserschuls Ingenieur I. Hertel aus Chemnitz vermißt. — In einem Steinbruche bei Hartenstein wurden durch einen vorzeitig losgehenden Spcengschuß dem Arbeiter Hoch stein und dessen Sohn beide Augen zerstört. Die Verun glückten fanden im Krankenhaus zu Zwickau Aufnahme. — Aus telegraphisches Ersuchen wurden in Leipzig zwei — Die Verbreiterung der BahnhosSanlage in Pöt sch app el zwecks Durchführung des Viergleistgen Betriebes auf der Strecke Dresden-Tharandt hat umfängliche Bodenar beiten notwendig gemacht. Die Bodenbewegung dient gleich zeitig zur Verlegung der Wilsdruffer Kleinbahn, welche sich durch die Errichtung einer Straßenüberführung über die Haupt linie nach Tharandt notwendig macht. Die auch während des Winters flolt betriebenen Arbeiten hofft man April zu beenden, wenigstens den Brückenbau, nach dessen Fertigstellung ein sehr gefährlicher und viel gejchlossener Niveauüdergang eingezogen werden kann. — Einbrecher haben der Güntherschen Schankwirtschaft in Grumbach einen Besuch abgestatlet. Das Küchenfenster wurde mittels alten Käses und Pspier eingedrückt. In der Gaststube tat man sich an Wein und Bier gütlich. Durch den Wirt verscheucht, gelang es ihnen noch einige Flaschen Wein, eine Speckseite und 3 Mark in bar in einem Tischtuch eingewickelt mitzunehmen. — In der H 0 l z waren - Industrie in Olbernhau macht sich jetzt eine Lohnbewegung bemerkbar. In einer Fabrik sind die eingereichten Forderungen der Arbeiter nicht bewilligt worden. En, Streik ist in Sicht. — Das gern besuchte Gasthaus „Mortelmühle" bei Sayda steht zurzeit herrenlos und kommt demnächst zur Zwangsversteigeruug. — Bei Mickten ging ein dem Arbeiterstande an- gehörender, etwa 40 Jahre alter Mann in die Elbe und er trank. In der Nähe weilende Personen konnten ihm keine Hilfe bringen. — Das Landgericht Dresden verhandelte gegen den 30 Jahre alten, schon mehrfach bestraften Arbeiter Arthur Hein rich Hödasch aus Bannewitz wegen wiederholten Rückfall betrugs. Der Angeklagte verkehrte am 1. Januar in einer Schankwirtschaft. Hödasch wurde vom Wirt mehrfach aufge- focdert, die genossenen Speisen und Getränke zu bezahlen. Der Angeklagte erklärte, er habe 10 Mark bei sich und werde erst dann Zahlung leisten, wenn die Zeche 3 Mark betrage. Nachdem die Schuld diese Höhe erreichte, war Hödasch nicht imstande, zahlen zu können, da er nur 3 Pfg. besaß. Das Urteil lautet auf 2 Monate Gefängnis und 2jährigem Ehr verlust. 1 Monat gilt als verbüßt. Kleine Notizen. Der Schff-r Brüdigam aus Mühl berg (Elbe) wurde in der Kajüte seines im allen Hafen in Aussig vor Anker liegenden Kahnes auf einer Bank tot auf gefunden. Eine polizeiliche Kommission stellte fest, daß sich Brüdigam aus einem 7 Millimeter-Revolver einen Schuß in Steinsrtzer aus Kahla verhaftet. Sie hatten sich von Görlitz über Leipzig imch Limburg Fahrkarten gelöst. Sie stehen im Verdachte, den Doppelraubmord in Langwaffer begangen zu haben, beteuern aber ihre Unschuld. — Einen schrecklichen Tod fand im November 1910 das 5jährige Söhnchen des Brettschneiders Uhlig. Das Kind hielt sich in der Schneidemühle auf, kam dabei mit der Transmission in Berührung und wurde dadurch mit der Antriebwelle her umgeschleudert, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Jetzt hatte sich der Vater des Kindes wegen fahrlässiger Tötung vor dem Landgericht Freiberg zu verantworten. Er wurde zu 10 Tagen Gefängnis verurteilt. — Der Reinertrag des Leipziger M a r g ar et e ntag eS wird auf über 150000 Mk. geschätzt. Es wurden 1 einhalb Millionen Margaretcnblumen und 100 000 Kinger-Postkarten verkauft, letztere in vier Stunden. Der riesenhafte Umsatz des Margaretentagcs brachte es zuwege, daß nachmittags an allen Ecken der Stadt das Nickelgeld knapp geworden war. Es war mindestens 100 000 Mark Nickgelv dem Verkehr ent zogen worden. — Neichsgerichtsrat Weller in Leipzig wurde oberhalb des Saalbau-Restaurants, an der sogenannten „Schwarzen Lache als Leiche aus der Pleiße gezogen. Man nimmt einen Unglücksfall an. — Um den Abschluß eines Liebesdramas scheint eS sich bei dem Tod eines Paares zu handeln, das in einem Hotel in der Jnvalidenstraße in Berlin tot aufgefunden wurde. Dort kehrte ein ca. 30 Jahre alter Mann mit einer 20- jährigen Begleiterin ein, die er als seine Frau ausgab. Er nannte sich Kaufmann Schulz aus Bernau. Als das Paar nichts wieder von sich hören ließ, wurde die Tür geöffnet. Man fand daS Mädchen tot im Bette liegend, während der Mann an einem Kleiderhaken neben dem Bette hing. — Vor einigen Tagen wurde in einem Hospital in Mailand ein 24jähriger Arbeiter untergehracht, bei dem die „Lebra" festgestelll wurde. Es scheint, daß der Un glückliche sich die Krankheit in Brasilien zugezogen hat, wo ec längere Zeit arbeitete. Auch seine Eltern erkrankten an Lebra und mußten in Isolierbaracken überführt werden. Dresden. General der Kavallerie z. D. Engen von Kirchbach ist hier gestorben. — Selbstmord durch Echängen beging ein 34 Jahre alter Schlossergeselle im Bodenräume eines Hauses Am See infolge langwieriger Krankheit. Des gleichen erhängte sich in der Wilsdruffer Vorstadt ein Mu siker in mittleren Lebensjahren. — Der 90. Geburtstag des Pcinzregenten Luitpold von Bayern am 12. März wird von seinem 102. Regiment in Zittau festlich begangen. — In Chemnitz brach der 64 jährige Materialwaren händler und Hausbesitzer Gerisch aus Geringswalde, der sich auf dem Wege zu seinem beim hiesigen Ulanen-Regiment als Gefreiter dienenden Sohne befand, plötzlich zusammen. Er starb bald darauf an Herzschlag. Der Verstorbene hatte ein Paket Wäsche und einige Genußmittel bei sich, die er seinem Sobnezudrssen Geburtstag hatte bringen wollen. die Pflichten gegen Natur und Heimat gekommen sei, daS Recht, die Stauanlage zurückkaufcn zu können. Es dürfte nicht ausbleiben, daß dieser Artikel eine Entgegnung seitens des Deubener Elektrizitätswerks finden dürfte. AlS Fürsprecher in der Angelegenheit ist eine Notiz in den „Dresd. Nachr." zu erachten, nach der die Anlage die Schönheiten des Grundes nicht beeinträchtigen würde. Es sei bei Aufstellung des Pro-' j-kts auf die landschaftliche Umgebung besonders Bedacht ge nommen worden. Nach Fertigstellung der Anlage seien nur Wasserschloß und Turbinenhaus zu sehen, die wiederum in gefälligem Landhausstil genau der Umgebung angepaßt, aus- geführl würde». Die ursprünglich geplante Stromoberleitung werde durch Erd-Kabelleitung ersetzt, waS zwar Mehraufwand erfordere, der aber im Interesse der Erhaltung des Landschafts bildes gern bewilligt werde. DaS Wasserschloß an einem Bergabhang werde einen günstigen Eindruck mache»; das aus dem Schlosse abfließende, sich in Kaskaden stürzende Wassers werde sogar einen Anziehungspunkt sür die zahlreichen Be-> Sucher des Nabenauer Grundes bilden. — In Seifersd 0 rf hat unter kroatischen Arbeitern eine arge Messerstecherei stattgefunden, sodaß der Arzt die Verwundeten nähen mußte. Der Täter ist flüchtig geworden. Die Verletzten wurden ins Karolahaus in Dresden gebracht, woselbst ein Arbeiter seinen Wunden erlegen ist. — In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Firma „National" - Fahrradwerke - Gtsellschast m. b. H. in Hainsberg wird infolge eines von der Gemeinschuldnerin gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Verglcichs- tcrmin auf Dienstag, den 28. Februar d. I., nachm. 4 Uhr, vor dem Amtsgericht Tharandt anberaumt. — Lehrer Zaunick in C 0 ß m a nn s d 0 rf ist als stän diger Lehrer nach Groß-Rückertswalde berufen worden. — I» Burgk vergiftete sich die Bergarbeitersehefrau Merwe. Sie nahm mit ihrem 8 jährigen Knaben Lysol zu Dienstag, den 14. Februar 1911. »er«»--»--: «mt D-«be« 2120 24. Jahrgang ...... ..... chw rechte Schläfe beigebracht hat, durch den der sofortige Tod Der Staat habe — wie man höre —cheibeigeftthrl wurde. — Einen furchtbaren Selbstmordversuch machle die Ehefrau des in Königstein wohnhaften Ar- Mittwoch, den 13. Februar 1911 abend 7 Uhr ffich- Der Knabe ist gestorben, die Frau dürfte kaum gerettet werden könne». Klein- und GroMsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Eotzmannsdorf, Lüdan, Borlas, Spechtritz re Mit verbindlicher Publilationskraft für amtliche Bekanutmachnngen.