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Ausgabe k Sundv 33. Jahrgang Sächsische M 2,70 M. r,70 volkssettung §ÜI> vknisAHvk« u- Kullui* Entgleisung eines D-Zuges bei Linz Das ArbeltSprogramm des Siaaistommiffars von Berlin Kein Besuch des französischen Außenministers Barihou in Berlin 1 oder sofort noch den französisch-polnischen Besprechun- gen dein deutsch-französischer Nleinungsanstausch statt- finde, dein Werturteil liege. Deutschland Hobe stets die Möglichkeit, nut der französischen Negierung auf diplo matischem Wege zu verkehren. Wenn in der Folge direk te Besprechungen als nützlich für eine von Frankreich aufrichtig gewünschte Annäherung erachtet würden, dann könnten sie Gegenstand späterer Verhandlungen sein. werden könnten. Eine Kommission des Verkehrsmini- steriums befindet sich an der Unsallstelle. Wien. 1v. April. Der gestern Nacht um 23 Uhr aus Wien abgehende D-Zug mit zwei Zugteilen Wien- Salzburg-MUnchen und Wien-Passau-Holland entgleiste bei Linz aus noch unbekannter Ursache. Der Lokomotiv heizer wurde getötet. N'daltlo,: Dresdtv-A., PoNristr. 17, F«rnr. 20711 «. 2W12 »«lchUft-INll«, D««ck «n» v«ila»! Germania Buchdrucker«! «, «erla, lh. u. D. Winkel, Polleistr. 17, Fern», 21012, Postscheck: Nr. 1028, Bank: Etadtbank Dresden Nr. V17S7 Paris, 10. April. Die Morgenbläter bestätigen, das; Aussenminister Bartha u sich zur Völkerbundstagung vom 7. Nlai na6) Genf begeben wirB, um dort den fran zösischen Standpunkt zu vertreten. Auch zur Eröffnung der Tagung des Hauplausschusses der Abrüstungskonfe renz am 23. Mai werde Barthou nach Genf fahren. In einer Meldung des Petit Parisien aus Genf wird darauf hingewiesen, das; auf Grund einer Bespre chung zwischen Massig!!, dem Generalsekretär des Völ kerbundes, Avcnol, und Henderson die Anregung Bar thons, den Hauptausschus; für den 23. Mai einzuberufen, günstige Aufnahme gefunden habe. Diese Nachricht habe eine wirkliche Entspannung gezeitigt. In der Tat sei das Gerücht verbreitet gewesen das; die englische Negie rung mit Unterstützung der italienischen sich anschicke, eine Vertagung auf unbestimmte Zeit vorzuschlagen, um nicht die Verhandlungen zwischen London, Paris, Nom und Berlin zu stören. Die Pariser Morgenpresse bestätigt im Groszen und Ganzen die Montag Abend veröffentlichten Verlaut barungen, daß Aussenminister Barthou sich direkt nach Warschau begeben und n i ch t, wie gestern vormittag ver mutet wurde, In Berlin halt machen werde. Der halbamtliche Petit Parisien bezeichnet die Gerüchte über eine direkte oder indirekte Einladung der Neiä-sregierung an Barthou als Phantasie. Der Ma lin meint, dass die Notwendigkeit eines derartigen Be- sucl)es vorläufig nicht in Erscheinung trete, und der E x- celsior glaubt, das; in der Tatsacl-e, das; kurz vorher Obwohl amtlich über die Ursachen des Un glücks bei Oftering noch nichts mitgeteilt worden ist, da lwch keine Klarheit bestehe, wird jetzt allgemein ein An schlag angenommen. Nach den bisherigen Feststellungen sollen die Eisenbahnschienen in einer Länge von 9 Metern entfernt gewesen sein. Die Schienen sind, wie verlautet, bereits in der Nähe des Bahndammes aufgefunden wor den. An der gleichen Stelle ist vor 3 Jahren ein Eisen bahnanschlag auf dieselbe Weise verübt worden. Es be steht die Vermutung, das; es sich um einen Anschlag einer Terrorgruppe des aufgelösten Repu blikanischen Schutzbundes handelt. Die Generaldirektion der österreichischen Bundes bahnen teilt amtlich mit, das; 15 Personen verletzt wor den sind. Es handele sich bei ihnen ausschlietzlich um Beamte der Bahn und der Post. Getötet sei nur der Lokomotiv-Heizer. Die Lokomotive, der erste und der zweite Postwagen seien umgestürzt und der anschlietzende und die beiden Kurswagen seien entgleist. Dadurch seien beide Gleise verlegt worden. Der eingleisige Betrieb sei aber bereits Dienstag früh wieder ausgenommen worden. Von feiten der Staatspolizei wird erklärt, dasz zunächst über die Ursache des Unglücks vor dem Abschlus; der eingeleite- tcn amtlichen Untersuchung keine Mitteilungen gemacht Im Falle von Höher« Eewal«, -verbot, Streit oder iveMebsstärungen Hal der Bezleher oder Inlo-ent letn« Ansprüche, salts dte Zeitung in beschränktem Umsange, verspätet oder nicht ericheint — LrsüNungsort Dre r-e» und mehreren I«rtbetlage» Monatlich« Bezugspreis«! Ausg. A mit St. Bennoblatt und Feuerleiter Ausg. B. ohne Et. Vennoblait u. mit Feuerleiter M 2.20 Ausg. C ohne St. Bcnnoblait u. ohne FcuerreUer Einzelnummer 10 Psg.. Sonnabend- u. Sonntag-Nr. 20 Psg. Das Verhältnis Deutschland-Oesterreich Innsbruck, 10. April. In einer Versammlung der neugegründeten Zivil organisation der Tiroler Heimatwehr sprach das Mit glied der Vundessührung der Heimatwehr, Dr. Schwei- nitzhaupt, über aktuelle Fragen in Oesterreich, wobei er insbesondere auch auf das Verhältnis zum Deutschen Neich zu sprechen kam. Er wies aus den zweiten Punkt des Korneuburger Programms der Heimatwehr hin, in dem es heiszt: Wir wollen die Gemeinschaft des deutschen Volkes bilden Helsen. Mit diesem Grundsatz, fuhr der Nedner fort, sei klar ausgesprochen worden, das; sich der Heimatschuss auf den Boden des nationalen Gedankens durch Herstellung der deutschen Bolks- und Schicksals gemeinschaft stellen wolle. Die jetzt zwischen dem Deut schen Neich und Oesterreich entstandene Lage bedauere der Heimatschuss auf das Tiefste. Oesterreich sei kein Partei problem, das mit den Mitteln der Gewalt gelöst werden könne. Der Heimatschutz würde es begriitzcn, wenn die deut sche Diplomatie die Initiative ergreifen würde, um mit der österreichischen Regierung in Verhandlungen zu treten. Selbstverständlich sei, dasz der Heimatschuss den Entschei dungen der Negierung nicht vorgreifen könne, er werde sie aber in einem Sinne beeinflussen, der dem nationalen Empfinden des deutschen Oesterreichs entspreche. Nummer 83 Egchelnt S mal wöchentlich mit ber illustrierten Trativ brUag« „D«r Feuerleiter' Zur Unterredung Varthou-Francois-Poncet Pariser Stimmen zum Stand der 'tlbriistungsbcsprcchungen. Paria, 10. April. Die Bedeutung der Unterredung, die Sluhenminister Bar- lhou am Montag mit dem französischen Bolsctzaster in Berlin Francois-Poncet hatte, wird von der Presse unterstrichen. Der Petit Parisien meist lresonders auf die Mitteilungen hin, die Francois-Poncet über d-e Einstellung Deutschlands zu den M'rhnndlungen über die Rüstungsbeschränkung gemacht halum dürfte. Das Echo de Paris erklärt, es werde in seiner Auf fassung, dasz di« französische Politik ins Schwanken gekommen sei, immer mehr gestärkt. „Wir lehnen nicht mehr so kategorisch den Gedanken ab, eine Aufrüstung Deutschlands wenigstens in gewissen Grenzen zu legalisieren. Auf jeden Fall gelren wir zu oerstel»eu. das; der Hauptausschus; der Abrüstungskonferenz hier zu Stellung zu nehmen hat. und auf Grund dieser Tatsaclr« er möglichen wir es Henderson und Eden, ihre Perhandlungen wieder aufzunehmen. Gleichzeitig vertagen wir die in London verlangten Erklärungen icher die Ausführungsgaranlien unter dem Vorwand, das, diese Garantien unmöglich ausgelegl werden können, solange der Inhalt des etwaigen Abkommens unbekannt ist." Auch das Ivurnal scheint mit der Wendung, die die 2K?- sprechungen nehmen, nicht zufrieden zu sein. Mittwoch, den 11. April 1834 Verlag—rt »«««»«« Anjelgenprei;«: dl« Ifpaltige 22 mm breit« Zell« S Pfst^ — für FamUIenanzeigen und Stellengesuch« b Psg. — Für Platzv-rfchrtlt«, lönne» wir ki— Stwäh, leisten u ! ' Mut, Besonnenheit, Vertrauen Gewisse Leute im Ausland machen sich „Sor gen" um Deutschland. Diese „Sorgen" haben darin ih ren Grund, das; die allzu plumpe Art der Greuelpropa- ganda wie sie im vorigen Jahre gegen Deutschland an gewandt wurde, längst nicht mehr zieht. Die an dieser Propaganda interessierten Kreise sehen sich gezwungen, jetzt feinere Nüttel anzuwenden. So gefallen sie sich mit der Miene aufrichtiger Freundschaft für das neue Deutsch, land in allerlei „Sorgen". „Sorgen" um den deutschen Neichshaushalt, wie sie sich in der an anderer Stelle er wähnten Anfrage im englischen Unterhaus äuszern. „Sorgen" um das Gelingen der deutschen Arbeitsschlacht, mit der das Neich allen unter der Last der Wirtschafts krise seufzenden Staaten ein heroisches Beispiel gibt. „Sorgen" endlich um den religiösen Frieden in Deuts ch l a n d. Iu diese letzte Gruppe gehört die kürzlich im Ausland verbreitete Nachricht, die Verbrei tung der Karfreitags-Ansprache des Berliner Bischoss Bares sei in Deutschland verboten worden. Unsere Le ser haben selbst Gelegenheit gehabt, nachzuprüsen, das; diese Nachricht eine glatte Erfindung ist. Es ist ausser ordentlich wichtig, das; sich alle Kreise in Deutschland über das Ziel dieser ausländischen Zweck meld un- gcn klar sind. Gegenüber salchen 'Versuchen musz die für die reli giöse Lage in Deutschland grundlegende Tat sache immer wieder hervargehoben werden, das; der Führer der Negierung sich in seinen grundlegenden Er-' Klärungen zu dem ch r i st l i ch e n E h a rakter de s deutschen Staates bekannt hat und dasz die ge samte kulturpolitische Arbeit der Negierung van diesem Bekenntnis zu einem positiven Christentum ausgeht. Dieses Bekenntnis der Negierung zum Christentum in einer Zeit, da der Westen nach unter den Auswirkungen eines areligiösen Liberalismus siebt, im Osten der Bal schewismus die Vernichtung der Neügian und der Kir chen predigt, kann nicht bock genug gewertet werden. Alle Einzelfragen lind gegenüber dieser Grundtalsacke zweitrangig, denn mit diesem Bekenntnis der N gierung zum Christentum ist eine zuverlässige Grundlage des Vertrauens gegeben, auf dem die Negelung schwieriger Einzelprobleme in Ruhe erfolgen kann. Ban dieser An erkenntnis ist auch der Heilige 'Vater beim Ab'cklus; des Konkordats ausgegangen, das bekanntlich die all gemeinen Linie» der Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat sestlegt. aber eine Neihe van Cinzelsragen noch offen lös;:. Nichts wäre verkehrter, als über der Tatsache, dasz noch nickt alle zwischen Staat und Kirche schwebenden Fragen restlas geregelt sind, die andere Tatsache zu vergessen, das; das Bekenntnis der Regie- rung zum Christentum es ermöglicht, verwickelte und nickt einfach zu lösende Dinge in aller Ruhe zu prüfen und zu klären Die heute mustergültige Zusammenarbeit, die zwi schen Staat und Kirche in Italien erreicht ist. mag vielen heute nach als ein Ideal erscheinen. Man darf aber nicht vergessen, dasz diese reibungslose Zusammenarbeit auch in Italien erst nach einer Periode der Klärung er reicht worden ist, und dasz cs in dieser Periode nicht an Auseinandersetzungen gefehlt hat die ost entschiedenen Charakter trugen. Dennoch hat sich die Zusammenarbeit eingespielt in der Erkenntnis, dasz Staat und Kir ch e nur H gnd in Hand Aufbauarbeit l e i- sl e n können und das; beide mit de m S chicksal unserer christlichc » Kultur, die sie zu bewah ren und zu verteidigen haben, unlösbar v e r b u n- den sind.. Diese gleiche Erkenntnis wird auch in Deutschland, davon sind wir fest überzeugt, über alle Schwierigkeiten hinweghelfen. „Mut, meine Christen!" hat Bischof Bares am Karfreitag den Gläubigen zugerusen. Wir möckten diese Ermunterung auch so verstehen, das; wir uns unter kei- Barthou vertritt Krankreich in Gens Vorerst leine direkten Besprechungen zwischen Berlin und Paris Das Eisenbahnunglück bei Linz Die Folge eines Anschlages? — Vis jetzt 1 Toter, IS Verletzte