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SMiburger Tageblatt Filialen: in Mstadtwaldenburg bei Herr« und —k-s-r— Kaufmann Otto Förster; in Kaufungen bei Herrn Fr. Janaschek; in Langenchursdorf bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herr« Wilhelm Dahler, Eigarrengeschäft an der Brücke; in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl in Wolkenburg bei Herrn Ernst Rösche; in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. täalick mit Ausnahme der Tage Erscheint tägnq, Festtagen. «nnnkme mm Fnseraten für die nächster« i^^ende Nummer bis vormittags 11 Uhr. n» I Mk. SS d». Nm. b Pk. ^nierate pro Zeile 10 Pf., Einges. ^0 Pf. Dabellarischer S°d wird ooppelt berechnet. . Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. Städten P^Afg, Luuzeuan, Lichteusteiu-Calluberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbczirke: Zugleich weit verbrettet m den , St. Eqidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- Altstadt-Waldenburg, Bräunsdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, leuba-Niederhain, Langenleuba-Overy , Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Fernsprecher Nr. S Mittwoch, den 16. Mai 1900. Die kältung an der wo er nachmittags eintrifft und abends beim Inten danten des Hostheaters v. Hülsen speist. Die Kaiserin wird ihrer Trauer wegen nicht mit nach Wiesbaden reisen, sondern nach den neuesten Bestimmungen bis zum 19. Mai in Urville verbleiben und dann nach Berlin zurückreisen. Die beiden kaiserlichen Kinder werden ihren dortigen Aufenthalt bis zum 11. Juni ausdehnen und dann nach Hamburg reisen, woselbst auch an demselben Tage das Kaiscrpaar eintreffcn wird. Nach seiner Rück kehr von der Nordlandsrcisc, in der zweiten Hälfte des Monats August, wird der Kaiser Bielefeld in Westfalen besuchen und der Einweihung des Denkmals des Großen Kurfürsten auf dem Sparenberg beiwohnen. Zur Wies badener „Oberon".Aufführung lud der Kaiser sämmtliche noch lebende Nachkommen des Opern» und Liedercom- ponisten Weber ein. Der Sultan übersandte dem Kaiser Abbildungen des Harems, nach denen das Zimmer der Favoritin Roschana für den „Oberon" insccnirt wurde. Die Torpedoflottille ist auf ihrer Rheinfahrt am Montag in Mainz eingctroffen, nachdem am Sonntag am Niederwald-Denkmal eine patriotische Feier stattge funden hatte. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen fuhr Montag Morgen zur Einholung der Torpedoboote rach Bingen und begab sich an Bord eines der Kricgs- ahrzeuge. Zwei Festdampfer mit Vertretern der Mainzer Civil- und Militärbehörden, Stadtverordneten und ge ladenen Gästen hatten sich nach Eltville begeben, woselbst unter lautem Jubel die gegenseitige Begrüßung erfolgte. Auf dem ersten Torpedoboot befand sich der Großhcrzog. An den Ufern des Flusses bildeten die Bewohner der einzelnen Orte Spalier und begrüßten die Torpedoboote mt Hochrufen und Böllerschüssen. In Biebrich hatten )ie Zöglinge der Unterosfizierschule mit Musik am Ufer Ausstellung genommen. Bei der Ankunft in Mainz er reichte der Jubel den Höhepunkt; vom Frstungswallc wurden Salutschüsse abgefeuert, Militär und Vereine landen am Ufer des Rheines, und eine unabsehbare Menschenmenge begrüßte die Gäste mit Tücherschwenken und stürmischen Zurufen. Die Offiziere der Division olgten alsbald einer Einladung des Großherzogs zur Festtafel. Im nichtamtlichen Theile der neuesten Ausgabe des „Rcichsanzeigers" finden wir folgende Danksagung: „Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kron prinzen find aus Anlaß Höchstseiner Großjährigkeits-Er- Industrie! Der Unternehmer, der Kapitalist könnten immerhin noch etwas von den Trümmern ihrer Existenz retten und sich anderswo eine neue gründen. Aber der deutsche Arbeiter würde alles verlieren, seinen Verdienst, seiner Hände Arbeit, fein Brot. Und da behaupten die Socialdemokraten, die Arbeiter hätten kein Interesse an der Flotte. § diese Danksagung von dem Oberstleutnant v. Pritzelwitz, : dem militärischen Begleiter des Kronprinzen. , Die langwierigen Berathungen über die Unsallver» - sicherungsgesetze sollen am heutigen Mittwoch im Reichs tage zum Abschluß gelangen, am Donnerstag soll dann die vor Ostern unterbrochene dritte Lesung der Isx Heinze wieder ausgenommen und zu Ende geführt werden. Hätte Präsident Graf Ballestrem den Seniorenconvent zur Beschlußfassung über die Geschäftsdispositionen rin- berufen, dann wäre die bedenkliche Fortsetzung der Isx Heinze-Debatte jedenfalls erst nach Erledigung der Flotten vorlage erfolgt. Aus diesem Grunde erheben auch national liberale Blätter gegen den Reichstagspräfidenten den Vor wurf der Parteilichkeit. So sagt z. B. die „Nat.» Ztg.": Die Mehrheit und der Präsident des Reichstags haben die Pflicht, die unerledigten parlamentarischen Auf gaben nach ihrer Bedeutung für das Reich einzuschätzen und danach die Geschästsbehandlung zu regeln. Und darüber müssen doch alle Parteien einig sein, daß die Schiußabstimckmngen über die Gewerbcordnungsnovelle, die Entscheidung über das Fleischschaugesctz und daß vor Allem die Beschlußfassung über die Flottcnvorlage un gleich wichtiger ist, als die Beendigung der dritten Lesung des Heinze-Gesetzes, mit dessen Vertagung auf die nächste Session auch vom Standpunkt der Freunde desselben kein nennenswerther praktischer Nachtheil verbunden sein kann. Jedenfalls ist es ausgeschlossen, daß die Regierung die Vertagung der Flottenvorlage als Folge parlamen tarischer Dispositionen, die von einseitigen ParteigesichtS- punktcn aus stattsänden, hinnehmen könnte. Sollten die Absichten, die Graf Ballestrem am Sonnabend verkündete, zu Zerwürfnissen führen, welche die Erledigung der Flottenvorlage vereiteln, so würde die Unfähigkeit des gegenwärtigen Reichstags zur Erfüllung seiner wichtigsten nationalen Pflichten erwiesen, und seine Auflösung un ausbleiblich sein. Die „Voss. Ztg." führt aus, daß von einer schnellen Erledigung der Isx Heinze keine Rede sein könne. Es liegen zu dem Entwurf noch zahlreiche Anträge vor und es werden noch andere Anträge genug eingehen, die es selbst einem vollzählig erscheinenden Centrum unmöglich machen, die Isx Heinze in wenigen Tagen durchzupeitschen. Unwahrscheinlich sei es, daß das Centrum im Falle des Scheiterns der lex Heinze die Flottcnvorlage ablehnen sollte, da es den Bundesrath und den Kaiser unmöglich die vermeintlichen Sünden der obstruirenden Linken entgelten lassen könne. Es ist aber sehr nützlich, dem regierenden Ccntrum einmal zu be weisen, daß auch seine Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die konservativen Blätter gehen auf die bevor stehenden lex Heinze-Debatten noch nicht ein, sondern begnügen sich vorerst damit, dem Grafen Ballestrem ihre volle Zustimmung zu seinem Vorgehen auszusprechcn. Die deutsche Marineverwaltung beschloß einem Tele gramm der „Franks. Ztg." aus Kiel zufolge dauernd ein deutsches Kriegsschiff in Westindien zu statio- niren und verfügte die Entsendung des neu erbauten Kanonenbootes „Luchs" in das Antillenmeer. Obwohl diese Angabe noch der Bestätigung bedarf, so kann doch wohl ein derartiges besagendes Gerücht in Washington 1^/r Millionen. Rechnet man die hinzu, die von der Ausfuhr leben, so bekommt man mehr als 4'/e Millionen Personen, mit Angehörigen 11 bis 12 Millionen. Wir würden eine solche Noth nicht lange aushalten, sondern müßten Frieden schließen um jeden Preis. Dieser Preis aber wäre unsere Ausfuhr, wäre die Vernichtung unserer Politische Rundschau. Deutsches Reich. Kaiserin hat sich in Urville eine leichte Tr- zugczogen und konnte daher am Montag Ausfahrt des Kaisers und einem Frühstück im Bezirkspräsidium nicht theilnehmen. Heute, klärung aus allen Theilen des Reiches, und darüber hinaus, eine solche Fülle von Glückwünschen zugegangen, daß eine Beantwortung jedes einzelnen unmöglich erscheint. Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit haben mich daher beauftragt, für die vielen Zeichen freudiger Theil« nähme und treuer Gesinnung auf diesem Wege Höchst- seinen herzlichen Dank auszusprechen." Unterzeichnet ist Witteruugsbericht, ausgenommen am 15. Mai, nachm. 4 Uhr. . „-ins den Meeresspiegel. Thermometerstand 4- 3° 0. (Morgens 8 Uhr -s- 1,»' 0.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach varometerftaud 759 WM. r-duc» Lamb^chts Polymeter 81°/°. Thaupuukt -j- 0 Grad. Windrichtung: Südost. Daher Witteruugsausfichteu für den 16. Mai: Meist trübe mit Niederschlägen. Metzer Dienstag, Vormittag reist der Monarch nach Wiesbaden, «Waldenburg, 15. Mai 1900. Mit der Bevölkerung sind auch unsere wirtschaftlichen Beziehungen zum Auslände gewachsen. Unser Volk hat Bedürfnisse, die nur vom Auslande gedeckt werden können. Wir müssen eine Menge von Nahrungs« und Genuß mitteln, wir müssen Gegenstände des täglichen Gebrauchs und Rohstoffe für unsere Industrie großentheils aus fernen Welttheilcn einführen. Jeder null mit seiner Familie Kaffee trinken; der Kaffee aber wachst nicht in unserm Klima. Auch das Thee- und Cacaotrmken hat sich in erfreulicher Weise ausgebreitet. Eine Reche von Genußmitteln und Gewürzen, die heute Jedem unent- behrlich sind, muß durch den Außenhandel bezogen werden. Zur Bekleidung brauchen wir Baumwolle, und die läßt sich ebenfalls in unserm Vaterlande nicht erzeugen. Wir bedürfen sogar ausländischer Wolle und ausländischen Leders, und wenn alle leiblichen Bedürfnisse befriedigt sind, können wir am Familientisch doch nicht im Dunkeln fitzen: das Petroleum kommt aber auch aus fremden Ländern, denn das, was wir im Inland haben, genügt kaum zum kleinsten Theil. Wenn wir nur das Unent behrlichste zusammenrechnen, so kommen wir auf Güter im Werthe von Milliarden jährlich, die wir einführen müssen. Um dies zu können, sind wir genöthigt, dem Aus lande Werthgegenständc zu geben, die wir erzeugen, also Manufacturen und Fabrikate der verschiedensten Art aus- zusühren. Ohne Ausfuhr vermöchten wir die Einfuhr nicht zu decken. Selbst wenn der „Zukunstsstaat" ver wirklicht wäre, würden beispielsweise die indischen Kulis nicht daran denken, sich der mühsamen Arbeit des Reis baues zu unterziehen, um uns mit dem Product ein Geschenk zu machen. Ein Volk aber, das nicht mit seiner Hände und seines Verstandes Arbeit bezahlen, sondern sich auf das bare Geld verlassen wollte, wäre bald auf dem Grunde seiner Börse angelangt. Bisher hat die Entwickelung unsers Außenhandels glücklicherweise Schritt gehalten mit dem Mehrbedarf, der durch die Zunahme unserer Bevölkerung und des indivi duellen Verbrauchs hervorgcrufen wurde. Aus dem ehe maligen Einfuhrhafen Hamburg ist in den letzten Jahr- zehnten ein mächtiger Ein- und Ausfuhrhafen geworden, der sich in Ehren neben den größten englischen Häfen sehen lassen darf, wenn er sie nicht übertrifft. Das Ausland hat neidisch diesen beispiellosen Aufschwung beobachtet. Der Augenblick ist nahe, wo unsere Wett- bewerb», unfähig, durch Geisteskraft die Deutschen zu überwinden, auf andere Mittel sinnen, um sich die drohende Concurrenz vom Halse zu schaffen. Denn die nämlichen Gründe, die uns nöthigen, unsere Ausfuhr von Jahr zu Jahr zu vermehren, bestehen auch für andere Völker. Die Gefahr eines ConflictS ist also zweifellos vor- Händen. Da gebietet es die Pflicht der Sclbsterhaltung, vorzubeugen, damit er nicht zu unserm Schaden aus- laufc. Die einzige Gewähr aber giebt eine starke Kriegs- - den Gegnern Achtung einflößt. Schaffen wir eme solche nicht beizeiten, so können die feindlichen Ge« schwad» die Zugänge zur Nordsee vollständig absperren, d" Ausfuhr, sondern auch die Einfuhr von Rohstoffen und von Nahrungsmitteln lahm zu legen. D.° furchtbarste T^ würde in kürzester Zeit aus- brechen. D.e Fabrcken und Werkstätten müßten den ^r Arbeiter, die bei man gelnder Zufuhr von Baumwolle, Wolle lute Leder Guttapercha usw. feiern müßten, beläuft sich auf min« destens^OO.OOV, m,t ihren Angehörigen auf mehr als