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7L. Jahrgang. ZS 1«5 Men--«»sgade Donnerstag, S. April ISA Gegründet 18« »r<ch«a»tchr«f1: N«ch«tcht»n »rr«»»» gerntpkecher-Limmklnummer: 2V2-»1 N« >tk ««htgespräche: 20 011 »»« l. bt« l». «»»0 »»» bei iL««ch »«eim-Uger Zug-Lim« trei H«« ».»0 «»t. ^LAllAv^t2eLvlll1r xoftbe»u««preit lür Vo«Ll NprU s Mari ohne Pasbuslrll>,ag«„riiühr. Ui»i»i»»»»kr l» Osemetg. Die Anjeiaen werden «ach «oldmark berechnet: die etnwaltige »0 MW breite Zeile bb «s,., für aulwtri« «o W-. ksamUienanjeigen und Stellengeiuche ahne «abai« Lttlgeigell-^-lLtle. ,a dja., MI Herd all, »» PIs„ die so mm drei!« Nevameteile soo Pk^, auherhalli »so Big. Osleriengebühr so P>g. «ulwLrllge »Inttrige »enen Barau»be,ahlun«. echritileiton« und eanvigeichbkiltle»: «arienftrahe 3S/»2 Druck und Verlag »an kiepich ck Ketchardt in Dresden Polllcheck-Sonw 10SS Lrr»»e« Nachdruck mir mit deutlicher Quellenangabe t.Dreedner Nachr.'i lulillta. — IIni,er>annke Schrittltlicke werden nicht aiiibewahrt. Roms Hand über dem Rüchen Mttelmeer. Mussolini plant einen Italien - Griechenland - Türkei. Griechenland als Pfetter zwischen Rom und Angora. London, 6. April. Von maßgebender griechischer Sette werden nach Berichten aus Athen die Meldungen über Schiedsgerichts, und Nichtangriffspaktverhandlungen zwischen Italien, der Türket und Griechenland dementiert. Die Zusammenkünfte zwischen dem griechischen und türkischen Außenminister in (Yens in der vergangenen Woche und zwischen Mussolini und dein türkischen Austenminister in Mailand werden tcdvch als Anzeichen für ernste Versuche zur Ueberwindung der Schwierigkeiten und Mißverständnisse zwischen den drei Ländern angesehen. Nach Beseitigung dieser allgemeinen Schwierigkeiten werde der Abschluß eines Paktes zwischen den drei Mächten auch in Athen als möglich erachtet. Der griechische Austen minist er sprach bereits bet der Ankündigung des griechisch-rumänischen PaktabschlukscS die Hoffnung anS. dast ähnliche Verträge auch mit anderen 'Balkan. und Mittelmecrmächten abgeschlossen werden könnten. Diese Hoffnung im Zusammenhang mit der neuen Zusammenkunft, die der griechische und der türkische Airsten- mintster an Nord eines Schiffes zwilchen Brindisi und dem Piräuö haben werden, wird als weiteres Anzeichen dafür angesehen, dast Griechenland an einem zwischen Italien und der Türkei -um Abschluß gelangenden Pakt Anteil haben «ekbö. Der griechische Außenminister bei Mussolini. Mailand. 6. April. Der griechische Minister des Aeustcren, M i ch a l a k o p u l u s. der sich ans der Rückreise nach Athen befindet, stattete dem Ministerpräsidenten Mussolini einen Besuch ab. Er hatte «eine lange herzliche Unterredung" mit ihm, die, wie die Agcnzia Stefan! meldet, die zwischen den beiden Länder» bestehenden srciindichaf!lics>cn Beziehungen be stätigte. Mussolini gab danach zu Ehren seines Gastes ein Essen in kleinem Kreise. « Marschau, 6. April. Austcuminister Zaleski reist am Freitag n a ch I t a l i e n ab. Er hatte gestern noch eine zwei stündige Besprechung mit Marschall Ptlsudski, wobei er über die KönigSbcrgcr Verhandlungen berichtete. Eine Osteramnestie Mussolinis. Nom, 8. April. Mussolini hat in seiner Eigenschaft als Ehcs seiner Negierung anläßlich des Osterfestes eine Amnestie für Antifaschisten erlassen, die auf Grund des Gesetzes zum Schutz« des Staates verurteilt worden waren. Im ganzen handelt eS sich um 600 Personen, die der Amnestie teilhaftig werden. Manische Grenzsperre gegen SL-slawien. Wie«, 8. April. Die albanischen Behörden haben die Grenz» sperre gegen Südslawien im Gebiet von Ochrlda in Krast ge» seht und lassen auch Reisende mit ordnungsmäßigen Pasten nicht mehr über die Grenze. Die südslawische Grcnzwacht hat den Auftrag erhalten, verdächtige Personen aus Albanien die Grenze nicht überschreiten zu lasten. Zwischenfälle haben sich bisher nicht ereignet, aber die Lage erweckt Unbehagen. Angeblich keine polnischen Sinlergründe. Eine Erklärung des albauischen Pressebüros. Tirana. 5. April. DaS amtliche albaniiche Pressebüro teilt mit, daß die Meldungen Belgrader Zeitungen, nach denen die albanisch-jugoslawische Grenzsperre im Gebiet von Ochrida dazu diene, die Vorbereitungen der mazedonischen Komiiat- schis zu verschleiern, abwegig seien. Diese Teilmaßnahme halte sich an das internationale Abkommen und sei lediglich wegen der Tnphns-Senche, die in Jugoslawien herrsche, getroffen worden. Die Beschuldigung, die mazedoni schen KvmitalschiS träfen in Albanien Vorbereitungen, ent behre jeder Grundlage. Da» Verhalten der albanischen Ne- gierung in dieser Angelegenheit sei vollkommen einwandfrei. Außerdem seien die Maßnahmen der albanischen Regierung gegen die Komitatschis sämtlichen ausländische» Gesandtschaften in Tirana bekannt. Paris und Londonziehen Erkundigungen ein Besuch im Belgrader Außenministerium. Belgrad. 5. April. Wie in politischen Kreisen verlautet, haben gestern der englische und der französische Gesandte im Belgrader Außenministerium Erkundigungen über die Lage an der gesperrten albanisch-südslawischen Grenze eingezogcn. Das südslawische Außenministerium unterrichtete die Gesandten dahin, daß seitens der südslawische» Regierung alle Vorkehrungen getroffen worden seien, um Zwischenfälle an der Grenze zu vermeiden. Tie Grcnzbehördc» seien angewiesen, keine Verdächtigen aus Albanien aus südslawi sches Gebiet gelangen zu lassen. Die bisher gültigen Grcnz- schcine für die Bevölkerung an der albanische» Grenze seien aufgehoben worden. Trotz« aus Rußland entflohen? Angeblicher Grenzüberlritt nach Lettland. Aufsehenerregende Mitteilungen einer Rigaer Russcuzeitung. Berlin» 5. April. Von Ports aus wurde gestern das Gerücht verbreitet. Trotz kl, der Führer der russischen kommunistischen Opposition, sei in seinem sibirischen Ber- bannungsort non einem jungen Armenier, einem Anhänger der herrschenden kommunistischen Gruppe, durch einen Revolverschust in den Rücken verwundet wurden. Aus Moskau wurde sofort erklärt, daß dieses Gerücht erfunden sei. Hierzu weiß die in Riga erscheinende russische Zeitung „Lewvdnja" unter der Ucberschrisi „Geheimnisvolle Wanderer an der lettischen Grenze" zu berichte», daß in der Nacht znm 1. April zwei Grenzbcamte unweit des Ortes Stlupc eine Gruppe von Personen, die bereits die Grenze Lettlands über schritten hatte, bemerkte. Unter diesen Personen befand sich auch eine Iran. Die Grenzwache hielt die Verdächtigen an. Diese erklärten ans die Frage der Wache, wer sic seien, daß sie soeben die Grenze überschritten hätten und darum bäte», dem Chef der Grenzwache oorgcsührt zu werden, dem sic die notwendigen Ausklärnngcn geben würden. Die Grenzwache führte die Unbekannten zur Station Sllnve und übergab sie dem Ehes der Wache. Bald verbreitete sich aus der Station das Gerücht, daß die Gruppe der Bcrhastcten ans führenden Bolschewisten besiehe und daß sich unter ihnen Leo Trotzki befände. Der Chef der Wache setzte sich daraufhin mit de» Behörden inRtgain Ver bindung. Aus Riga traf der Befehl ein, die Verhaftete» unter strenger Bewachung nach dem Städtchen R e sch i tz a zu bringen, wohin mit einem Extrazug die Vertreter der politischen Polizei, des Ministeriums des Acußcrn und der Militärbehörden kom men sollten. Aus Reschitza meldete dann der Spezialkorrc- spondent der „Sewodnta". daß tatsächlich unter den Personen, die die Grenze über schritten, sich Leo Trotzki mit seiner Iran, ferner Laschewitsch und Wazetis, zwei ebcnsalls sührende Oppositionelle, bcsanden. Die Behörde« hätten sich aber geweigert, irgendwelche Aus künfte z« geben, und ko sei unbekannt, ob die Verhafteten nach Riga gebracht wurden, oder ob sie in Reschitza verblieben. Trotzki habe ein Visum nach Deutschland oder Frank- reich verlangt. Er habe lehr abgespannt auSgesehen »nd den Vertretern der Rigaer Behörden Telegramme zur Weiter, leitnng an Suwartn, Romain Roland, Ruth Fischer »nd Maxim Gorki übergeben. In diesen Telegrammen ersuchte Trotzki seine Freunde, ihm und seiner Frau Visa zu beschaffen und der ausländischen Presse Mitteilungen über seine Flucht a»S Sibirien zu machen. Bisher liegen in Berlin irgendwelche Bestätigungen dafür, daß diese Angabe» des Rigaer russischen Emigranten. blatteS zutrcffcn, noch nicht vor. Polens Arbeit an seiner Armee. Warschau. 4. April. Der polnische Generalstab ist eifrig darauf bedacht, die polnische Armee qualitativ zu verbessern. Eine besondere Schulabteilung des pvlni- schen Gen«ralstabS unter Führung deS EhefS des Schulwesens beim polnischen Generalstab hat in den letzten Wochen eine Studienreise nach Frankreich, Belgien und der Ts checho-Slowakei unternommen. Sie ist jetzt nach Warschau znrückgekehrt und hat, wie die polnischen Blätter berichten, viel Studienmaterial zusammcngetragen und viele Erfahrungen gesammelt. Man ersteht auch hieraus wieder, daß die Deutschland umgebenden Militärmächte nicht an eine Abrüstung denken. Snlfpairnung zwischen Sejm und Regierung? Warschau, 6. April. Marschall Ptlsudski hat gestern den Besuch des neugewählten Sctmmarschalls Daczynskt erwidert und blieb 1k Stunde bei ihm. Dieser Besuch wird In parlamentarischen Kreisen als Zeichen der zwischen Regte- rung und Sejm eingetretcnen Entspannung ausgrlcgt. Mar schall Ptlsudski kündigte Daczynskt an, daß er an den Be- ratungen des HauShaltauSschusses über das Militärbudget tcilnchmcn wird. Attenkak aus einen schwe-ttchenMarineosfizier. Malmö, 8. Avril. In KariSkroua, der Hauptstatto« der schwedischen Kriegsflotte, amrbe in der Nacht zum Don nerstag ein Bombenattentat gegen die Wobnnng deS Fregattenkapitäns G. Wachtmeister verübt. Die Bombe wurde gegen ein Fenster geworfen. an dem der Fregatten kapitän an seinem Arbeitstisch saß. tras aber nicht baS Fenster, sondern fiel aus ein Berandadach, wo sie explodierte. Gegen »» Fensterscheiben wurden zertrümmert. Mensche« kamen Abam Roeber will nicht mehr kau-i-ieren. Berlin, 8. April. In der neuesten Nummer seiner „Süd deutschen Konservativen Korrespondenz" teilt Adam Roeder, der bisherige evangelische Reichstagsabgeordnete des Zen trums, mit: „Gegenüber allerhand Nachrichten stelle ich fest, daß ich schon vor geraumer Zeit, im November 182», an die maßgebende Stelle habe die Nachricht gelangen lasten, daß ich eine Kandidatur zum Reichstage nicht wieder annehme. Neben Gründen rein persönlicher Art sind es poli tische Erwägungen, die mich zu diesem Entschluß bestimme». Insoweit meine publizistische politische Tätigkeit überhaupt eine Bedeutung hat. dürfte sic sich wohl am nutzbringendsten audwirkc», wenn sie von fraktionellen Bindungen befreit ist. Daß ich nach wie vor aus dem Standpunkt stehe, daß eine richtig verstandene Zentrumspolitik, unbeschwert von ein seitigem Konfessiviialismils, eine politische Notwendigkeit be deutet, ist selbstverständlich." Adam Roeder hat sich immer als der radikalsten einer im Kampfe gegen die Rechte gebärdet. Nunmehr steht er ahn- lich wie Wirth vor dem Zusammenbruch seiner einseitige« Politik und findet offensichtlich keinen vernünftigen Ausweg. Fieudell Kandidak in Frankfurt a. O. Berlin, 5. April. Der Landesverband FrauksurtQder und Grenzmark der Deutschnationalen Bolkspartci hat gestern beschlosten, als Spitzenkandidaten für die Neichstagslistc den Reichsinnenminister v. Henkell »nfzustellen. Skresemann reist nach Bayer«. München, 5. April. Wie die „Münchner Neuesten Nach richten" Mitteilen, ist vorläufig in Aussicht genommen, daß Dr. Sire sc mann in der zweiten Hälfte des Monats Mai in München in einer großen Versammlung sprechen wird. Bor de» Wahlen beabsichtige Dr. Streiemann sich für etwa 14 Tage nach Bayern z» begeben, um sich dort in verschiedenen Orten seines neuen Wahlkreises für die Gewinnung des Mandats einznsetzen. Das Kan-werk warn! vor Erhöhung -er Reichsbahnlarife. Berlin, 5. April. Der RelchSverband des Deutschen Handwerks Hai sich mit einer Eingabe an das Reichs- vcrkchrsmtntslcriiim gewandt und darin lebhaften Einspruch gegen die beabsichtigte Erhöhung der Eiscnbahutarife erhoben. Zur Begründung der ablehnenden Stellungnahme wird daraus verwiesen, daß eine Erhöhung der Tarife ohne jeden Zweifel eine verhängnisvolle Teuerun-gdwelle nach sich ziehen würde. Wenn in diesem Falle auch ans die unlängst er, folgte Erhöhung der Posttarise Bezog genommen werde, so entbehre dieser Hinweis jeder Beweiskrast. da die Tarife der Reichsbahn schon längst an die Geldentwertung und den all gemeinen Tcuernngsstand angepaßt seien. Die Eingabe ver langt mit aller Entschiedenheit im Interesse der gesamten Volkswirtschaft eine Ablehnung der beabsichtigten ErUhung. Eine Slestungnahrne der Schwerindustrie. Düsseldorf, 8. April. Der Vorstand der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindu strie ller gab in seiner kürzlich abgehalteneu Sitzung «ach Betonung der bedenklichen Folgen einer Gütertariferhühung für die Gesamtwtrtschast dem Wunsche AuSdruck, baß es der Reichsbahn durch Beschreitung des Anleiheweges ermöglicht werde, sich die erforderlichen Mittel zu verschaffen. sWTB > Ein Kottänber in Kehl erschossen. Paris, 8. April. Au der dcutsch-sranzösischen Grenz« bei Kehl hat sich, wie „Petit Parisien" aus Straßburg berichtet, ein Zwischenfall zugciragen, der vielleicht noch diplomatische Folgen habe» kann. Als ein aus Deutschland kommender Zug in Kehl cintras, verlangte ein deutscher Grenzgendarw von einem Reisenden die Ausmclspapterc. Als dieser sich nach dem französischen Gebiet flüchten wollte, wurde er von deutschen Eisenbahnbcamten und Gendarmerie eingeholt und noch der Polizeistation gebracht. Bei dem Verhör habe der Verhaftete angegeben, daß er Kaufmann heiße und holländischer Staatsangehöriger sei. Er wurde dann unter Bewachung nach dem zuständigen Gefängnis übergeführt, unternahm ober unterwegs einen Fluchtversuch, bet dem er durch einen Rcvolverschuß des deutschen Gendarmen getötet worden ist. Eine Bestätigung dieses Vorganges liegt von deutscher Seite bisher »och nicht vor. Ausbruch einer Naphtha-Suette in Osk- Oberschlesien. Pleß, 8. April. Aus dem Fürstlich Plessischcn Gelände bei Altdors ist vor einigen Tagen der Ausbruch einer N a p h t b a - O » c l l e erfolgt. Der AuSbrnck erfolgt pcri- nicht zu Schaden, von den Tätern »ehlt biSber jede Spur, vdisck. aller 2V Minuten. Ein- Spezialkommission »ntersncht Bei de« Werften der Marincstation »ird znrzeit wegen Lohn- * zurzeit die Ertragssähtgkett der Quelle, der ersten Polnisch- streitigkeite« gestreikt. Oberschlcsicn».