Volltext Seite (XML)
der fröh- feiert wie che Wein rien. Der ommende Feier ein. er Wein» Muer Tageblatt L. Anzeiger Mr öas ErZgebirge «otheltm»SUomUIch»»o-kaaotm-ch»«,«»S«,Not»Sn«-S,-a«t«,Amt-gsKH-M». . 22? Dienstag, äen 2S. September IS2I 2S. ladraano Lelprechungen über einen de«W-lr«nM»e> -I..71cu»IIn n, Musik, gebraten . Zu den wenn der lchten di« kägde. — und ihr« rde unter :-en, ab» Trinksprüche an der Abendtasel Man macht Komplimente . . . Berkin, 27. September. Reichskanzler Dr. Brüning gab heute zu Ehren der französischen Gäste ein Abendessen^, an das sich ein Empfang anschlotz. Zu dem Abendessen waren neben der Begleitung der französischen Gäste die Mitglieder de« Retchskabt. nett», da« Präsidium de« Reichstage«,, Vertreter de» Reichs rate« sowie einige Mitglieder des Reichstage» und der höheren Beamtenschaft geladen. Während de« Essen» wurden zwischen dem Reichskanzler Brüning und dm» französischen Ministerpräsidenten folgere Trinksprüch« gewechselt! Ew. Gxzellen-I Mein« Herren! Im Namen der Reichsrsgierung heiße ich Sie, Herr Minister präsident, und Sie, Herr Minister Briand, herzlich willkommen und sage Ihnen meinen aufrichtigen Dank dafür, datz Sie unse rer Einladung gefolgt find, um un» in der Hauptstadt de« Deut, schqn Reiche« zu besuchen. Seien Sie überzeug^ daß wir di« Be« doutung dieses Besuches vollauf würdigen. In Jhnen^ Herr Ministerpräsident, begrüße ich den Thef der französischen Regie rung, der in besonder» schwerer und ernster Zett berufen, die Ge schicke des französischen Bolke» zu letten, es in kurzer Zett verstan' den hat, sich größte» Ansehen und höchste Achtung unter den «öl- kern Europa« und der Welt zu erwerben. In Ihnen, Hen Mini- ster Briand, sehen wir den erfahrenen Staatsmann, der an der Spitze zahlreicher französischer Kabinett« gestanden hat uvd seit nunmehr säst fieben Jahren ununterbrochen die Außenpolitik der französischen Republik leitet. Für uns wird Ihr Name stet« ver. bunden -leiben mit der Erinnerung an den kwer so früh dahin gerafften Minister Stvefemannu, besten ich auch in dieser Stund« gedenken darf. Mit ihm find fie erstmalig in Lomrm zusammen- «troffen und haben die gametnfam» Arbeit in häufigem Zufam- menwnsten in Genf fortgefetzt, wobei ich die Pariser Zustrmmen- kunft au» Anlaß der Unterzeichnung de, Kellogg-Pcckte« nicht ver- gesten darf. - Während dieser Paktabschluß einen -ltibenden Er- folg auf politischem Gebiet gebracht hat, ist di« wirtschaftlich« Lage der Älelt mehr und meht zum MUtelpunkt aller Sorgen ge worden. Sie bildete den -auptgegonstand unserer Besprechungen anläßlich de. Besuche», den Reich«mtnifter Turttu, und ich Ihnen in Ihrer schöne« Hauptstadt ««statteten. - Seit unserem Besmh hat sich di« Lage Europa, stetig verschlechtert. Die wirtschaftlichen mw sinanriellen Schwierigkeiten einzelmr Lände« haben fich -u n...« «usma» wohl niemand voll außerordentliche An- g veLrcht^ d«.n «Eaß wohl niemand voll 8 vöth endlich yAUW^hnte und zu deren Ueberrotndung außerordentliche An Hell bringen." fire^ungen gebot!, erscheinen. Allenthalben quälen Not und bent Laval im SoA, Unsicherheit und Verzweiflung die «Mer. die "»artuiv»- «xvtretn «Np. voll auf ihm Rsgierungen fchauen m^^nLnm lutomobtl nach der Krift erhoffen. In dich» sorgonvollen Zeit ist «nast dte m- ! dem LuifenstLdtischen Friedhof in der Bergmcmnstraße, um ! dem Grabe StresemannS einen Besuch abzustat- ten. In feiner Begleitung befanden sich der französische Botschafter Francois Poncet und der Chef des Protokolls, Graf Tattenbach. Nachdem der französische Botschafter einen wundervollen Kran» aus weißen Chrysanthemen mit einer blau-weiß-roten Schleife und einem Strauß roter Nelken auf dem Sandsteinsarkophag nieder gelegt hatte, tra- ten alle Anwesenden zurück und Briand schritt allein die wenigen Stufen zu dem Grabmal empor, um hier wenige Minuten in tiefer Ergriffenheit zu verweilen. Im Anschluß hieran erstattete Ministerpräsident Laval dem Reichskanzler Dr. Brüning einen Besuch ab, während zu gleicher Zeit Reichsaußenminister Dr. TurtiuS den fran zösischen Außenminister Briand empfing. Die ersten Besprechungen Berlin, 27. Sept. Um 16.80 Uhr begannen heut« nachmittag in der Reichskanzlei die Verhandlungen zwischen den deutschen Regierungsvertretern und dem französischen Ministerpräsidenten Laval und Außenminister Briand. Die Verhandlungen dauerten bis 18.45 Uhr. — Heute abend um 20 Uhr gibt der Reichskanzler zu Ehren der franzö» fischen Gäste ein Esten, bet dem Dr. Brüning und Laval das Wort ergreifen werden. Deutsch-sraurSstscher Wirtschastrausschuß Berlin, 27. Sept. Wie wir erfahren, waren Gegen stand der heutigen deutsch-französischen Verhandlung, in der Reichskanzlei die deutsch-französischen WittschastSfragen in ihrer Gesamtheit, soweit fie Deutschland und Frankreich unmittelbar berühren. Die vier Industrien, die vor allem behandelt wurden, waren Kohle und Eisen, Elektrizität und Chemie. Im ganzen bewegten fich die Verhandlungen im Rahmen der Empfehlungen des Layton - Berichtes unter dem Gesichtspunkt: Kooperation. Da» Ergebnis der heutt- gen Konferenz ist eine grundsätzlich« Einigung über die Bildung eines unpolitisch«, beratenden dentsch-ftanzöfischm Ausschusses aus Regierung-Vertretern und Vertretern der Industrie, sowohl Arbeitgebern wie Arbeitnehmern, der Mittel und Wege suchen soll, die wirtschaftlichen Bezirhun- gen zwischen beiden Länder« zu verbessern. Die Verhand lungen, die eine« sehr zufriedenstellende« Verlauf nehmen, werden morgen vormittag fortgesetzt. Die Berliner BevSlkernng und der Aranzosrnbesuch Die Berliner Bevölkerung hat an dem französischen Ministerbesuch nur in sehr mäßigem Umfange tellgenommen. Wenn auchs von amtlicher Sette festgestellt wird, dich viele Laufende sich auf die Straße begaben, um die französischen Gäste zu sehen, so bedeutet eine solche Zahl für die Berliner Bevölkerung nur einen winzigen Bruchteil, 'während -ei manchen früheren Empfängen viele Zehntausend« fich ein gefunden hatten. Aehnlich wie beim Besuche der en mischen Minister war die Menschenmenge nicht besonders groß, aber diejenigen, die sich eingefunden hcttten, waren offensichtlich statt interessiert. Die polizeilichen Sicherheitsmaßnahmen waren überdies derart umfassend, daß für die Ansamnüung wirklich großer Menschenmengen gar rein Raum geblieben wäre. Die gesamte Etsenbahnstrecke nach Berlin war von Kilometer zu Kilometer bewacht und gesichert. Der votzn- Hof Friedrichstraße war geradezu in Belagerungszustand versetzt und man mußte mehrere äußerst strenge Polizei kontrollen passieren, ehe man auf den Bahnsteig gelangte. Beim Erscheinen der Franzosen erschollen ziemlich lebhafte Hochrufe, untermischt von Rufen: Bive I« Paix! Man hatte nicht den Eindruck brausender Mastenrufe, sondern man vernahm vielmehr immer wieder vereinzelte Stimmen, diese aber zum Teil sehr laut und energisch. kenntnis Allgemeingut geworden» daß Europa nur durch rtetbe- wußte und verständnisvoll« Zusammenarbeit aller Nationen, nur durch schnelle und gegenseitige Hilfe vor dem schlimmsten Glend und dauernden Zusammenbruch gerettet werden kann. Di« Be deutung de» deutsch-sran-östschen Verhältnisse, für die Geschick, der leidenden Nationen bedarf keiner Beweirführung mehr, st, ist aller Welt offenkundig. Heute kann ich unter Zustimmung der ge samt«» Weltöffentlichkeit der UeLerzeugung erneut Ausdruck geben, di« ich vor wenigen Monaten dahin zusammenfaßt«, daß «ine wirAtch ausgeglichene und fruchtbar« Zusammenarbeit unter den Völkern Europa« und die für den lebendigen Wirtschaft,««- tausch mit d«r neuen Welt notwendig« Stabiltfierwng de« «uropäi- scheu Frieden, «ch an dem Tage gesichert erscheint, wo »ei den beiden großen Nachbarvölkern Deutschland und Frankreich da. Vergangene seelisch überwunden ist und der Blick fich gemeinsam der Zukunft und ihrer geistigen, wirtschaftlichen niü> politischen Gestaltung Mvendet. Wir wissen^ daß di« Erinnerung an di« Vergangenheit zwischen Deutschland und Frankreich unendlich viel Trennende- enthält, aber diese Erinnerungen dürfen kein Hin dernis sein, «u» der Erkenntnis die notwendigen Folgen zu ziehen, daß eine deutsch-französische Zusammenarbeit unentbehrlich ist, wenn di« Wirtschaft Europa» und der Welt von d«n st« bedroLen- den Zusammenbruch gerettel werden soll, wir werden «w beider, feit» von dem willen letten lassen, Trennende« beiseite M lassen und da» Gebiet zu suchen und awezubauen, ans dem «in« Gemein- samkett der Interessen -Geht Und «ine lttbereinsttMnung gefun den werden kann. Angesicht, de» Ernste» und der vedentung der gemeinschaftlich in Angriff genommenen Aufgaben dürfe» «l, aber nicht verhehle«, daß Li, zur Erreichung de» beiderseits erstrebten Ziele« noch «in «etter und schwieriger Weg «orun, liegt. Manche« au« der Vergangenheit muß «och beiseite geräumt werden, über auch da« wird die Vollendung de» gemeinsam in Angriff genommenen Wege« nicht aufhalten dürfen. — Indem «h der Hoffnung Ausdruck geb«, daß da« Ergebnis unserer Zusammen- kunft durch Förderung der Verständigung zwischen den beiden «roßen Nachbarvölkern der Befestigung d«, Friedens 'n.«»"pa dienen wird, und dich sie dazu beitragen wird, die Völker mit neuem Mut zur Ertragung der ««genwärtigen 1-h««r«n wirt- schastlichen Nöte zu erfüllen, erhebe ich mein Gl« UN» trinke auf da« Wohl Ew. Exzellenzen. Minisl-rprSfldent Laval "-««tt'N «kanrlar. H«r,«n «iniste», mein» Har,ans «ein Freund vrtand und ich daAn Ihm? Ar Ihren frwnd- lichen Empfang, den wir fth- st» »iiedi-en miss««. - Eie Annen Die Franzosen in Berlin Freundlicher Empsaug — TrlnssprSche aus die Verständigung - Wirtschaftsausschuß Aas deutschem Boden Aachen, 26. Sept. Ter französische Minister? Präsident Laval und Außenminister Briand haben mit' dem fahrplanmäßigen Nachtzug um 23 Uhr in Aachen deutschen Boden erreicht. Bei einem kurzen Aufent-, halt auf dem Bahnhof in Aachen kam Ministerpräsident .Laval auf den Bahnsteig. Er wurde dort vom frani- zöstschen und belgischen Konsul in Aachen und Mit- gliedern der französischen und belgischen Kolonie be? grüßt. Tann begrüßte der Vertreter de» Auswärtigen Amte», Legationssekretär v. Mumm, die Gäste. Erst kur» vor der Abfahrt de» Zuges erschien Außenmini ster Briand am Fenster des Abteils. Nach einigen Wor- tan für die deutsche Presse befragt, erklärte Briand. er habe die Hoffnung, die beiden Länder zu einer Zu sammenarbeit zu bringen. Planmäßig um 23.10 Uhr setzten di« Herren die Reise fort. Der Empfang in Berlin Kranzniederlegung am Grabe StresemannS Berlin, 27. Sept. Der französische Ministerpräsi dent Laval und der französische Außenminister Briand trafen heute vormittag um 8.40 Uhr mit den Herren ihrer Begleitung auf dem Bahnhof Friedrichstraße ein. Zur Be grüßung hatten sich auf dem Bahnsteig Reichskanzler v. Brü ning, Retchsaußenmtnister Dr. Curtius und die Staats- sekretäre Dr. Pünder und von Bülow, ferner Staatssekre tär Dr. WetSmann, Ministerialdirektor Dr. Köpke, Ministe rialdirigent von Friedberg, der Chef des Protokolls Graf Tattenbach und die Herren der französischen Botschaft so wie der französische Generalkonsul in Berlin eingefunden, auch eine Abordnung der hiesigen 'französischen Kolonie hatte sich auf dem Bahnsteig eingestellt. Durch das Emp fangszimmer wurden die Gäste nach dem Vorplatz des Bahn hofes geleitet, wo sich eine große Menschenmenge zusam- m en gesund en hatte, die beim Erscheinen von Laval und Briand in lebhaft« Hochrufe ausbrach. Wenige Minuten später trafen die französischen Staatsmänner im Hotel Adlon ein. Außerminister Briand zeigte sich unmittel bar, nachdem er seine Räume betreten hatte, an einem ge öffneten Fenster. In diesem Augenblick durchbrachen Hun derte von Menschen di« Polizeikette und liefen auf den Bür gersteig vor dem Hotel, wo sie unter Hochrufen und Hände- klatschen Briand zuriefen: „Geben Sie der Welt den Frie den!" Briand war durch diese spontame Huldigung sicht lich bewegt. Die Ovationen wiederholten sich, als dann auch Ministerpräsident Laval am Fenster erschien. Kurz nach 11 Uhr richtete der französische Minister präsident durch den Rundfunk einige Worte des Grußes an das deutsche Voll und sprach die Hoffnung aus, daß sein Berliner Aufenthalt die Annäherung -wischen dem deut- schen und dem französischen Bolke fördern und daß die Be sprechungen mit den deutschen Staatsmännern fruchtbar sein würden. Vor den Vertretern der deutschen und ausländischen Presse gab bann der französische Ministerpräsident eine Er- klärung ab, in der er u. a. sagte: „Unser Besuch in Berlin soll ein wichtiges T um be- deuten in der Geschichte der deutsch-französischen Beziehun gen. Um daS Vertrauen wieder zu beleben, um den Glau- ben wieder herzustellen, ist eine aufrichtige Zusammenarbeit unentbehrlich. Wenn wir noch nicht dm Ehrgeiz haben könnm, alle Mißverständnisse z« beseitigen, die unS noch trmam, wmn wir n«S heute die Zurückhaltung auferlegen An« zu fassen, nm eine bessere Zukunft für unsere gram- fettigen Beziehungen möglichst bald vorzubereiten. Auf wirtschaftliche« Gebiet könnm wir sofort gur Tat schreite«. Wir werden handünl — Ich habe der deutschen gierung eine Methode vorgeschlagen. Mr wollen -ust am das Werkzeug schmieden in der Gestalt eines Zutsch- französischen Ausschusses, der die Prüfung aller w rtschaftltchm Fragen, für die unsere beiden Länder Zft^e habm. ermögltchm soll. Unsere H«M« Aufgabe mag be cheidm auSsehm. Ater wenn wir fie lösen, werden wir der Sache der Annäherung am besten gedient haben. Die Wett ist unmhig; eine noch nie dagewesm- wirtschaft liche Krise ist über fie heretngebrochm. Alle V e find °^ «n» sichtet. Unsere Verständigung s . kommen: denn soll unS dsü Hell brm^n^ Während Valais der fn fing, begab fU