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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188611225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861122
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-22
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1886
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Srfckeint täglich früh 6'/, Uhr. Nr-aMoii und LrpedM«» Iohanne-gasie 8. Aprrchst»»-5U drr Kriakfimn Bormittag- >0—12 Uhr. Nachmtilags 5—6 Uhr. tzdi die -jüa^ad, e>n»ei«ntier vi-„uicn»r« r>« -ltk-ni»» »>chl rerdmkiich. Annahme ver für die nichstsolgenv« Kummer beitimmten Inserate an Wochentage» bis 3 Uhr NuchuiitiagS, an La« n- uuv Fcjtlagcu I» äh bis '/,v Uhr. 3n den /Uialrn für 3ns.-^»nnhmr. Otto Klemm, Unlversitäissiraße 1. LotttS Lösche. Kaiharineustr. 23, p. nur bis ',,L Uhr. cipMcr.TUMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- and GcWftSvcrkchr. Auflage LV.VSV. Abonnrmrats-rris viertelt. 4'/, Ml. iacl. Vriagerlokn ö Mi., durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebüvrea sür Extrabeilage» <in Tageblatt - formal gefalzt) »hnr Postdelörderung SU Mk. »>l Posrbesürderuag KO Mk. Zaleratr 6gespaltme Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften lau» uni Preisverzeichniß. Tabellarischer u.Zisfernlay nach höherm Tarif. Neliämen «ntrr den, Redaciion-ftrich die Sgespalt. gerle dvPs, vor denFamiliennochrichtea die ögeipaliene Zeile 40 Pf. Inserate stab stet« an die Erpevitiau 1« irndea. — Rabat» wird nichi gegeben. Zahinag praeauuier-inöa odrr durch Post- nachuahine. «z« 320. Montag dm 22. November 1886. 80. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Garlkn-Vtrplichluns. Von dem der Slaklgemeinbr gehörigen, hier an de» Promeuabe hinter dem das Kloster genannten HauSgruudstück Nottergasse Nr. ü gelegenen Kartenareale ist die 41b- tbeilung TV«,, die zweite links vom Eingänge von der Promenade aus. von jetzt oder vom L. -Tovember nächsten JahreS an gegen einjährige Kündigung anderweit zu verpachten. Pachlgesuche wervr» auf dem Nathhause, 1. Etage Zimmer Nr l7, entgegengenvmnien. auch können daselbst die Ver- vachtungSbedingmigen eingesehen werden. Leipzig, den 13. November 188k. Der Slath der Stadt Leipzig. l ». 6303. Vr. Georgi. Kruiudtegel. Nichtamtlicher Thcil. Leipzig, 22. November 1886. * Der Bun teSrath hielt am IS. d. M. eine Plenar sitzung ab. In derselben sührte zunächst in Behinderung des LlacUSminisleiS, Staates,crelairS des Iiiiicrn v. Boettuver, der königi. bayerische Gesandte Gras v. Lerctieuseld-Kölering. später der Ltaaleminlsler v. Boellichcr de» Vorsitz. ES ge laugten nachstehende ElalSentivurfe sür >887/88 zur Erledigung: der Verwaltung de« JkeichSheereS. des Reichs-Invalide,isonvS, deS Allgemeinen Peiisionssond» deS auswärtigen AinlS, deS NeichS-Eisenbahnanils und der Neichsscduib. ferner der Be soldung-- und PensionS'Elat der Reichs-Bankbeamlen. Den Ges-yei,lwürsen wegen Feststellung deS ReichödaushallSeial« cir 1887 bis >888, betreffend die Ausnahme einer Anleihe 'ür Zwecke drr Verwallung deS RcichsheereS, der Ntarine rc und über die Cvnlrole deS ReichshausdaltS und des Lande» Haushalts von Elsaß Lothringen sür 1886 87 wurde die Zu stimmung erlbeill. Mit der Wiedcrvvrlegung der in Ver vergangene» Session deö NeichSiagS unerledigt gebliebenen Gesetzentwürfe wegen Errichtung eineö Seminars sür orien talische Sprachen und über den Senn-tarif und die Classen- :inthe,lu.-.g der Orte erklärte sich die Versammlung einver standen und beschloß, einer Eingabe des Magistrats zu Ichlochau. betreffend die Versetzung der Slavt Scblochau ln eine böherr Scrviscluffe, keine Folge zu geben. Die Vorlag», belressenv die Techargirung der Rechnung der Caste deS NechnungShoseS sür 1881,85 wurde dem Ausschuß sür Rech nungswesen überwiesen. Endlich wurde »och in einigen Zoll- mid Slrner-Attgelegenheilrn. soivie über die geschäftliche Bc Handlung mehrerer Euigaben Beschluß gefaßt. * Wie man hört, gedenkt der BundeSrath die Be- rathung der Seplennal-vor läge in einer aus heule, Montag, anbekau,»len Sitzung z» beendigen. Es wurde sonach nicht» im Wege stehr». dem Reichstag die Vortage alS erste zugebe» zu lasten. Die erste Losung könnte dann noch vor der Elaisderalhung stat'sinden. Eine Bcrtoeisung in eine Commission dürste tndesson sicher sein und die Ent schcivung wird sonach doch erst nach Neujahr rrsolgen. * Zur Militairsrage schreibt die „Nationalliberale Correspo»tc»z": Es geschieht jetzt zum ersten Male, daß eine große, die Wehr krall ui, irre« Reiche» betreffende Vorlage in einer parla- mentarüchen Situation eingebrachi wicd, welche da-Schellern odne die Miiwirkung de- Eeuirums säst zur Gewißheit macht. Die V rslandiguug Über da- Militairgesetz von 1874 kam durch Naiioualliberale, Conservative und 14 bei diesem Anlaß au- der Fractio» austretknde Mitglieder der Fortschrlttspartri zu Staude. Da- Centrum verlangte damals alljährliche Be willigung der PrLjeiizzifs.l und Herabsetzung derselben durch V... kürzuag drr Dienstzeil und bekämpfte die Fixirnng der TaarcS. Das Gesetz von 1»V0 kam ebeulallS durch Lonservatiae und Naiioiialliberale qrgeu Centrum und Forlschriti-pariei zu S.aiwe, welche aus Eiasührung der zweijährigen Dienstzeit drangen una die Wahrung de» regelmäßigen Budgetrecht- deS Reichstags unter allen Umständen sür die höchste Ausgabe eines Volks vertreters hielten. Die Mehrheit, welche jene beiden Geietze z» Stande brachie, lst nicht mehr vorhanden. Bei der deutsch- freisiniiigrn Partei ist aut Mitwirkung irgend welcher Art odrr eines DheilcS der Fraciio« zu einer der Regierung annehmbare» Ver sländigung nicht die geringste Hoffnung. ES maß als» daS Lentrum direct oder indirecl letne Unuisttitzung leihen, wenn etwa- Posiü.e» ,u Stande kommen soll. Ob im Lentrum sei» der letzten Berhauo- liinq über den Gegenstand e>„r Sinnesänderung sich vollzieheu ir.rd, darüber Mutlimaßunqea anfzuftellen, fehl» tS zur Zrit noch zu sc.^» an AnhallSvuncten. Ein» Analogie wäre allerdings beim Socialisleu- zesetz vorhanden, indesten die Partei ist dermalen so nnbereche»b.:r nnd in einem solchen Gäkrunq-proceß begriffen, daß auch der >eickickt sie parlamenlarische Zeichenoeuter den AuSgaag nicht wird vorauss hen wollen. Die deultchsreisinnige Partei oder »irlmehr der- jenlge Tdeil derselbcn, der ebemal- zu den Nationalliberalen gehör» hatte, wird sich gcqen die Anklage nicht vertheidlgea können, di« trübe parlamentarische Situation herbeigesührt zu haben, in der die »iilitairische Sicherheit de- Reichs von dem guten Millen de» Weiten- sührerS abhängig ist Ren» die ehemaligen Secelllo niste« behaupten lieben, sie seien die Alle» q-'blleben und die national- liberale Partei habe ihre stüh ren Grundsätze prei-gegeden, s« wird diese Bed upiunq angesichi- der Mililairfrage zur handg.eis lichen Umurdrhe» Man braucht nur die vorlressliche Rr». zu lrsrn, weiche Herr R'ckert im Jabr l880 zur Besurivorruag de« Lepi noots und zur Kailik der Foriichriu-partei geholten hat eine seiner wärmNen und eindiucksvolliien rhetorischen Leistungen. Dc. euiovaische Lage ha» sich seitdem oußerordeuklich men g geäuprrt, güoü ger and einen dane, nd-n st,jeden mehr o.,bürgend ist sie nicht geworden ik» w eb Heirn R>ckeet n„d seine« näheren Gesinnnrig«. genossen schwer lullen, ihre ablehnende Haltung im Jahr 188? gegen über ihrem Volum von 18?4 und 1680 zu rechtfertigen »nd auch bei vieler Gelegenheit zu bedaupien. d>iß sie di« Alte» geblieben seien. * Di- „Eonservative E orrespondenz" begleitet ie Mililairvorluge mit einer höchst unglücklichen und -inüb rieglen Bemerkung, iv nn sie meint, sie vermöge nicht einjiiseden ivelchei, principiellen oder selbst auch nur erheb lichen praktischen Unterschied e- mache, ob die Negierung alle drei oder alle sieben Iabre mit dem Parlament über unser» HeereSeinrichtunge,, zu „feilschen" gcnöthigt ist. Da» Organ der konservativen Partei leistet damit der Opposition eine Unterstützung, welche dieselbe gewiß von dieser Seite nicht erwartet hatte. Herr Richter wird diese Bemerkung auS« zunutzen wissen. Der Aerger de» konservativen Fraktion»- organS rübrt nur daher, daß die Regierung verständig genug war, da« von der «Areuzzeitung'' angeregte, völlig aus sichtslose „Aeternat" erst gar nicht vorzuschlagen. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" theilt folgend« Ansprache mit, welche der Papst am 31. v. M. an den in Rom rousrcrirten Bischof voa Limburg, Vr. Klei», ge- richtet hat: „Sie sind eia deuischer Bischof; in Deutschland leben Sie unter Protestanten und sind aus näderen Verkehr mit denselben an- gewiesen. Sie werden e- sich darum doppelt zur Pflicht machen. Ihr h ilige- Amt so recht im Geiste der Liebe, der Herzlichkeit, der Bcscheidcaheit, drr Milde, des Wohlwollen» gegen Jedermann, za verwalten. Denn wenn man wahrninimt, daß Sie von diesen Ge- jühlcii geleitet werden und daraus achten, daß Ihre Geistlich keit sich von stank und Streit ferne dält, wenn Sie in Mil- leid mit den Armen, in Sanslmulh, In Ertragung von Wideijp>uch und in Hingebung an den Dienst der Kirchk und des göttliche» Heilandes sich immer gleich bleiben und beharrl ch dnnach streben, den Geist de» Evangeliums zu bellätigen; dünn werden gar manche Vorunheiie fallen, dann wird man sich veranlaß» finden, den Geist, der Sie und unscrr heilige.ttirche beseelt, a!S den Geist Gottes anzuerk »nen, dann wird man sich unS nährra und Vertrauen soffen. Es ist ja der sicherste Weg zu den Herzen, loenn mau Liebe zeigt; und unser Herr und Heiland selbst hat geiogt; „Daran wird man erkennen, daß ihr nieine Jünger seid, wenn ihr euch einander liebel"; und diese Liebe wird auch den Protestanten ol» daS Kennzeichen der wahren Kirche gelten. Ko weiden wir uns einander näher kommen. Pflegen Sie auch gute Beziehungen zu den königliche» Behörden; gute prriönlich, Beziehungen sind jo nicht Alle-, aber sie lind immerhin Etwas und können von großem Werth sein. Ich hoffe, bald Mit- »Heilungen zu beloimiien, welche geeignet sind, un» aus dem be reits ringeschlageuea guten Wege zu einem völligen Einverftändniß zu führen, und es ist die gemeinsame Aus gabe sür den Papst und die Bischöfe, in dem Maße als das Gou vernement guten Willen zeigt, diesen gute» Willen a»zueikeu.tea und in geeigneter Weise zu bestärken. * Die AnsiedelungS-Eommission sllr Pose« und Westpreußen hat nunmehr Güter in dem uniejähren Um- saiifle von zwei Quavratmeiien angekaust. Die ErwerbS- preise übersteigen durchsckmtllich den bei der Bemessung deS lOO-Millio»e».Foiib» zu Gründe gelegten AnscdlagSprei» nicht u»b sind überdies derart, daß ein Wiederverkaus zu dem gleichen Preise sich mit Sicherheit erwarten ließ- Dir finanzielle» Interessen de« Staate« erscheinen daher vollständig gewahrt. WaS die Besiedelung antangt. so soll den that- sächlichcn Verhältnissen im weitesten Umfang Rechnung ge tragen werben. Weder in Bezug aus die Größe Ver auszu» lhcilende» Bauernahrungen, noch in Bezug aus die Errichtung der neuen Wlrthschasr«- und Wohngebäude wird schematisch vvrgegangei,; nach beiden Richtungen soll vielmehr die Nach frage von ausschlaggebender Bedeutung sein. Inrbcs'o«i,ere wird denjenigen Ansiedlern, welche die ersorberlichen Baulich leiten seilst errichte» wollen, weil entgegengekvmmen werden. Andererseits ist auch die völlige bauliche Einrichluiig der neuen Wrrthschasten durch die Regierung nickt ausgeschlossen, damit auch tüchtige Landwirthe, -deren Capital nicht aus- rcicht, um die gesammteii Bau- und Ansledeluiiaükvstcn mit etwa 300 aus da» Hektar zutuzahten. in den Stand gesetzt werben, bei der Ansiedelung sich zu betkeiligen. Selbst verständlich befindet sich dieser Ziveig der THLtigkeit zumeist noch im Stadium der Vorbereitung. * Die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung" registrirt als Beweis sür die grundsätzliche Wabrbeiisseiiidlichkeil der intransigenten EaplanSpresse die Mitlheilung »illrc>nio»laner Blätter, der Bischof Kopp sei bei seiner angeblichen jüngsten Anwesenheit in Berlin von dem StaatS- secrelair Grasen v. BiSmcirck empfangen worden. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" erklärt demgegenüber: .Diese Nachricht ist vollständig aus der Lust gegriffen; beide Herren haben sich seit dem Frühjahr dieses JahreS überhaupt nicht gesehen." * AuS Belgrad liegt der Text der Thronrede vor, mit welcher König Milan die diesjährige Session d^« ser bischen Skupschtina geschloffen hat. Die Thronrede tautet t» treuer Ucdersctzung folgendermaßen: „Geehrte Depulirtel Bei Eröffnung der Session sür da- Jahr 1885 hatte Ich Meiner Zuversicht Ansdruck gegeben, daß Sie. der Wichiigkeit Ihrer Aus. gäbe bewußt, sich mit erleuchteter Vaterlandsliebe den ernsten und nützlichen, aus die Erstarkung Serbiens abzielenden Angelegenheiten widmen werden. Ihre Thäligkeit, gregne Depuliite. Hai Meine» Hoffnungen enlsprvchcn. Sie haben einen Beweis sür die erleuchtete Auffassung der Pflichte», die Ihnen dem Vaterlande gegenüber ob liegen, sowie sür die richtige Würdigung der Staalsinlerrssrn qrgebrn. Sie haben aus diese Weise daS am Beginne der legislativen Thäligkeit abgegebene Versprechen thatsächlich ersüllt. Au« diei.m Grund, oblieg» Mir jetzt di« nicht geringere Pflicht, der Ich auch mit Stolz entspreche, Ihnen feierlich Meine wärmste Dankbarkei» auszudrücken. Durch die ansehnlichen Ersparnisse, welche Sie in Uebereinftiinmung mit Meiner Regierung in den Siool-auSgabeti erzielt Imben, sowie durch die. die Vermehrung der Staatseinnahmen bezweckenden finan- ziellen Maßregeln haben Sie eS möglich gemacht, daß das Budget aus eine gesunde, weil reelle Grundlage basirt werden kann. Durch die durchgesührte llnification der staatlichen Zuschläge haben Sie de» Ferneren eine rühmen-werkhe Reform im Geiste der «erechiiqkril durch, gcsührt, indem sie dadurch den ärmeren Classen die Last der öffentlichen Abgaben erleichtert haben. Endlich gereichte Mir zur Geuuglhuung, wahrzunchmen, daß die Volk-Vertretung, indem sie sich der schweren und wichtigen Ausgabe die StaatSfinanzen zu saniren, widmete, auch aus dem Gebiete der öffentlichen Aufklärung Grsetze von großem Nutzen und Belang vottrte, wodurch Sie der tradillovellen Liebe der Nalio» ^ür die geistige Cultur entsprochen dabea. Geehrte Devulirte! Sie haben allen Brr'uchunqen und lockenden Anreizen, die wichtige Finanzkrast Serbien- aus kosten einer andrrcu, ebenso wichtigen Kraft, nämlich der Mttltairkrast. zu regeln, wider standen und den «iogebkachtrn Gesetzen de- KrikgSminisler- Idre ernste Aufmerksamkeit geschenkt. Gleichzeitig gelang e« Ihnen, durch weise «nd gerechte Maßregeln da- Kr eg«, budget aus der vom Vaterlande geforderte» und von Ihrem Itönige gewünschten Höhe z» erhalten. Liese Dhai bildet ein neue- Unirrpiand Ihrer Begeisterung sür den serbischen Siaat-qedanken «nd Ihrer Ergebenheit sür den König van Serbien, gleichzeitig aber auch da« Unirrpiand für den Dank, den Ich Ihnen schulde. Treu de» Ueberliesernnae, Reine- Hanse«, baute Ich stet« aus die Mach! Meiiies Balke-, aus seine Gediegenheit und Arbeit-liebe, ans seine Lebens kraft. Meine Erwartungen sind nicht getäuicht worden. Tie Be- harrlichkelt und Unerschütikrlichteit. welche die nationale Vertretung tm Zusammenarbeiten mit Meiner Regierung an drn Lag legi, de- stärke» Mich >» Meiner gerechten Erwartung, daß Sie bei unserer bevorstehende» Wiederbegegnnng aus den, Wege der Reformen ani allen Gebieten deS Staot-lebenS weiterschreitcn und aus dieie Weise Ihrerseits doz« bestraften werden, daß da- Staat-schiff gera-cau- und machtvoll seiner Bestimmung enlgegcngcsührt werde. UnS diese« Grund« trete Ich mit großem Bergungen in Ihre Mitte, um Sie, geehrte Deputirte, persönlich zu be grüßen »nd Ihnen eine glückliche Rückkehr in Ihre HeiinatliSorte zu wünschen. Die Session der BolkS-Skupschtina für das Jahr 1886 ist geschloffen." Milan, w. p Zu Risch, st. (14.) «ovember 188«. * Der „Politische» Corrrspondenz" wird au« Lissabon gemeldet, daß die Ilalerbaiidlungen zwischen Portugal und Deutschland in Belress der Abgrenzung der beiderseitige» Gebiete im Süden von Angola (WesIc»sr>k->) «inen günstigen Verlaus nehmen. Portugal wünscht de» 18. Grad südlicher Breite ai» Grenze. * Briefliche Nachrichten au« Banana melden, daß der Eongoslaat deuniächst einen WaarenbesörderungSbienst von Matadi nach Leopoirviil!: einrichten wird, so daß die Kaus- teuke ihre Träger nicht mehr selbst anzuwerbe» brauche». Dadurch wirb Ver Verkedr mit dem oberen Eougv sehr erleichtert und der Freistaat sichert sick sine beträchtliche E>n- «ahm>queUe. Em Oisicicr der helgrschcn Armee ist mii Aus bildung der »iilitairisctikii Macht de» neue» Staate» betraut; dir Soldaten werden z»i» Tdeit unter de» Kasser» angeworbe», welche allinälig a»sa»ge», sich an da- SoldateiihanNverk zu zewölnieii. Bei ihrer Ankunft am Congo hatten sie eine .chreckliche Angst vor den Gewehre», nachdei» man sie aber mit Geduld in die Geheimnisse der Schußwaffe eingemeibl hatte, bewährten sie sich bei mehreren Gelegenheiten recht tüchtig, so daß man heute Vertrauen zu >bne» hat. Man versucht gleichsallS. auS de» am Mittel-Congo wohnende» BangataS solvalischeS Material zu gewinnen. Dieselben mußte mau aber zunächst an die weiße» Männer gewöhnen uuv sie bestimmen, ihrer etwas übte» Gewohnheit zu ent sagen. Menscheiisteisch sür die leckerste Speise zu halten. Die selbe» werden zweifellos treffliche Soldaten werde», mährend sie immer »iillrlmäßige Aibeiler sein würden. Ein ameri kanischer Marine-Olsicier, Tunt, ist am Eongo mit großer Ladung in einem zerlegbaren Dampfer angckonimen; er wirb v>« Leiluny einr» GescbäslrS am Kalsal übernehmen, um de» Handel mit Elcpha»te»zäh»en zu vermitteln. Die Einverleibung der Vororte. Umfang und Zeit deS Anschlusses. XI. WaS zunächst den Umfang anlangt, so liegen ja csfenbar zwei Möglichkeiten vor: man kann entweder mit einer odrr «i Gemeinden den Anfang machen und dann allinälig sort- reitend daS Gebiet erweiiern, oder man kann den Anschluß eich für einr» größere» Umkrei« durchführen. Der Rath . sich früher bereilS sür die letztere Modalität entschieden, »*d ich kann auch bei .nderweiter Durchbenkung der Sache ^jUtr der dieser Ansicht sieben bleiben. ^ Zunächst gellen ja alle die bereit« entwickelten allgemeinen Gründe sür de» Anschluß vor, allen innerbalb eine« ge v-sje» Kreise« liegenden Vororte» weil die Verbältniffe fast überall dieselbcu sind. E- mögen kleine Unterschiede in der Entwick lung der einzelnen Orte sein, aber die oben entwickelten wirlhschasllichen, adminislrativen, socialpolilischei, und poli tischen Gründe de« Anschlusses besitzen für alle iiberbanpt hier in Brlrachl kommenden Orte nahezu dieselbe Stärke. E» würde von diese» Gesichl-puncten au« rei» willkürlich sein. Reudnitz und Eonnrwitz auszunehmen, Nruscböneseid und Anger oder Gohli». Linden«»» aber wegzulaffen. Weiler haben wir gesehen, welche eigenthümliche» veisaffiingsrechllichen Ausgaben und Schwierigkeiten mit der Aufnahme der Vororte ver bünde» sind, z B. in Bc^irg aus Erweiterung deö Collegiums der Stadiverordnelen, Ueberleilung de« Budget». Aus dehnung der Octsgesetze aus die angcschloffene» Orte u. de>gl ES mußte ein geradezu unerträglicher Zustand geschaffen werden, wenn diese UebergangSniaßregcln sozusagen in Permanenz erklärt würden, bis der Atii'sauguiigSprvceß sich vollzogen hätte; die von der Verwallung zu piästirenve AibeilSlcistung würde eine unendlich viel größere und schwierigere sein, wenn sic sich mit jedem neuen Aschluffc wiederholen müßte, alS wenn sie mit einem Male aus das ganze Gebiet sich erstreckte. Aber auch vom Slandpuncte der Organisation der Ver waltung erscheint eine aisbaldige Feststellung drS Gesammt- gebielcS als durchaus nolhwrnblg. Erst Vau» läßt sich ein bestimniler Plan sür den Ausbau der einzelne» Lerwallungs- zweige entwerfen und durchsüdren. Würde m«u sich aus Ll.. Anschluß einzelner Orte beschränken, so würbe man lunnek i» Gefahr sein. Organisationen und Einrichtungen zu treffen, die bei Anschluß weilerer Orlschaslcn alS unzureichend oder verfehlt sich erweisen würde». Man müßte also doch immer den weiteren Anschluß im Auge haben und in Rechnung ziehen, und da wird eö doch gewiß viel einfacher und richtig.» lein, denselben gleich zu vollzirben, umsomehr al« ja viele Einrichtungen erst dann sin, richtig treffe» taffen. Kommt e» z. B daraus an, örtliche BerwallungSstellen zu gründe», Wachen für Polizei. Feuerwehr, Slaiivesämter und bergt., so würde man oft gar nicht in der Lage fein, den richtige» Platz sür da» zukünftige Gebiet zu wählen, wenn man das selbe nur erst theilweise zum Anschluss» brächte; oder e- würde» Einrichtungen, die man sür zukünftige Vergrößerung berechnen inüßle, noch nicht richtig aiiSqenutzl werden, solange der Anschluß noch nicht turchgesükrt ist. Alto diese Erwägungen sprechen nach meiner Ueberzengung sehr stark dafür, daß, wa« augeschloffen werben soll, mit einem- male auigknomnien wird, und e« würde sich danach nur darum bandeln, wie groß dieser Umkrei« sein solle? Es ist srübrr ein Halbmesser von 5 Kilometer angenommen worden, e« ist dieser Kreis uuch den gegenwärtigen Betrachtungen und den finan ziellen Untersuchungen im Wesentlichen zu Grunde gelegt worben, und ich möchte glauben, daß mit dieser Begren zung auch im Weseiiklicbr» da« Richtige getroffen worbe» ist. E« solle» in denselben zwar noch Orlschasten mit »och ganz vorwiegend ländlichem Charakter, und eS wird deshalb bezüglich derselben rweiselhasl sein, ob dirselben Neigung haben iverden, im Sladlbezirke auszuarhen. bez. ob eS zweckmäßig sei, dieselben hereinzunrhinrn. ES wird die« der nähe-en Enl- schließung der Derlreiung der Sladt bez. der Verhandlung mit den betheiliglen Gemeinden uud eremten Gütern vor zubehalten sein. Ohne aber aus diese Abgrenzung im Ein zelnen eiiizuqrhen, wird man den Umkrei» von 5 Kilometer al« allgemeine und priucipieke Direktive sür die weitere Ent wicklung wohl ansehen dürfen. E» ist für die Slavt bei der Beantwortung dieser Frage namentlich auch zu berücksichtigen, daß eS weniger in ihrem Interesse liegt, Genieindesturen zu erwerben, welche bereits dicht bebaut unk nicht mehr ent- wickluiigssähig sind, als solche Fluren, aus welchen »amenklich die inkustriclle Thäligkeit sich frei entfalten kann. Nimmt man aber diese» weiten Umkreis an. dann ergiebt sich daran« auch der Maßstab sür die Zeit, in welcher der Anschluß sich vollziehen kann. E» ist an mehrfachen Bei spielen nachgewiescn worden, welche mannigfachen nnd ver wickelten rechtlichen Fragen zu lösen sein werden, weiche viel fachen organisatorischen Acveilen aus säst allen VenvallungS- gebieten, von Ver Geschäii-orbuung aiigrsangen. zu erledigen sein werden, um keine Slörnngen im geordneten Gange ver Verwaltung einirelen zu taffen. Beiüctsichligt man ferner, daß mit den brtheitigten Gemeinden Verhandlungen zu führen sein, daß die Vorlagen deS RatbeS au die Sladlverordneten zu gelangen haben, daß dabei leicht möglich ina»nigsache Meinungsverschied,„beiten entstehen, daß die Oberbehörde». Kiei-Hauplmaunschaft und Ministerium de» Innern, Ent schließung zu fasse» haben werden, so wird man gewiß nicht in den Verdacht der absichtlichen Verschleppung ober zu großen Zugeständnisse an die Bequemlichkeit kommen, wenn man annimmt, dnß diese Arbeit einige Jahre zu ihrer Er ledigung braucht. ES sallt für Leipzig noch die Naumsrage sür die vermehrten und eiweilerlen Geschäftsstelle» inS Ge wicht. Da» SladlhauS ist bereit« b,S zur äußeiste» Möglich keit ongesüllt, daS Polizeiamt verlangt bringend und mit Reckt nack erweiterten Räumen, da fragt e« sich denn, wo uuv wann weitere Räume, abgesehen vom NalhhauSbau, ge schafft werbe» können. Mit ver Vollendung de« neue» NeicbS- aerichlSgcbäiiteS werden ja die Räume in der Georgenballe sür Verwaltungszwecke verfügbar werden und in au-grzeich- »eter Weise zur Befriedigung der Bcvürsniffe geeiqnel sein. Die Frage ist nur die, ob der Neubau de» NeicbSgerichtS sobald vollendet sein wird, daß man daraus mit dem Anschlüsse der Vororte warten kan», oder ob interimistische Ei»richlnngen sich als notbivendig erweisen werde»? Eine bestimmte Ant wort wird sich zur Zeit hieraus kaum geben taffen, sondern man wird zunächst abzuwarten haben, wie sich die Dinge bezüglich de- RcrchSgerichlS in der nächsten Zukunft entwickeln. Musik. * Leipzisi. 20. Novem ber. Die Coneert - Verein igmig deS königtichen DomchorS zu Berlin wird am 12. Drcember eia Eoucert ia der hiesigen Pauliner-Kirchr veranstalten. * Leipzig, 20. November. DaS ssir den 30. November Hierselbst in Aussicht genonimene Sembrich-Conrert muß, da der Jmprrsario Hcrr Direktor Polliui in Hamburg d«e Reise-DiSposilioaeu geändert hat, aus den Monat Januar verschoben werden. * Leipzig. 21. November. Wie bereit» im Jnseraten- theile a»g>zeigt wurde, begeht der hiesig« in gutem Ansehen sti-h.nde G-la»gverein ..AScania" sein 11. SlislungSsest »>il Ball Sonnabend den 27. November e. im Saale deS Tivoli. Zur Aufführung wird der strebsame Verein .Eine Sängersahrt aus dem Rheine" mit verbindender Declamation pr.» Löhrmann, componirt von Wilh. Tschirch bringen. 8 Leipzig, 21. November. Goldmark'S neue Oper „Merlin". AuS Wien ist bereits von »nS der durchschlagende, großartige Erfolg (am Freitag) der neuen Over Carl Goldmark'S „Mrrlin" (Text von Siegfried Liviuer) gemeldet worden. Die Titelrolle sang am 19. d. im k. k. Hosoperntheaier Tenor Winkel- >n„nn, die Partie der Bivlanc Fra» Friedrich. Mat er na. König Artus (Bariton) ward von Sommer geleistet, die stumme Partie Ginrvra'-, seiner Gattln, voa Frl. Abel. Die Ritter der Tailkri-nde Modrrd (Tenor). Lancelot (Bariton), Gawein zebcnso) und Scbloßvogt Sleadower (Baß) gaben die Herren Schrödter, Frei, Horwitz unv Mayerhoier, die Mvlgana (Ali) Frau Kaulich und den Dämon Herr von Rcichcnberg. Die Ausstattung war brillant, Hostdratermaler Burghart halte neue Dekorationen geschaffen, die »osiüiue waren ^on Franz Gaul gezeichnet. Leipzig ist der Vcrlagsort des ie.l„i>1er.AuSz>igS mit Text, der Orchesterpartitur, der Orchcstrr- st'innikii (I Schuberts» L Co.). Der Llavieraiisznq. in Stich uud Druck das Werk der Ossicin F. W. Gardrecku'« Nachfolger, liegt in einem stattlichen Leinwandbande voa über dritthalbhundcrt «..iten vor. O Leipzig» 20. November. Am vorgestrigen Abend wohnten wir einer Lchiileraussührung im Saale de» Eldorado bei, in welcher die Eleven dr« Herrn Musiklehrer Th. Thi eine eine Probe iincr Leisluiigssälngkeit abl-gten, die ehrenvoll sowohl sür die Leinenden, wie sür ihren Lehrer auSgesullen ist. Zunächst muß lodend hervorgelwben werden, diß Herr Tdieme die Pflege der Ausstichen Musik besonders stark brioirt; denn man ist heutzutage nur zu gern geneigt, der flachen, leichten Saloneonivosition den Vor- ruug zuzugefteben. Die von den Schülern auSgesuhrien Loniposiiivnen lührien von Beethoven, Havdn, Gluck. Weber, Mozart und Wagner i,-., und wurden sämiutlich mit anrekennensweithem Eiser und einer Sicherheit wiedergegeben, welche am besten verrieth. daß die jungen Ltusikscholaren bei ihrem Ledrer eine gesunde Schule genießen. Bon Iiistrumeulen waren Viola, Violine. Lello und Clovier vertrete», und >». " itliche Instrumente wurden so verständnißvoll gebanddiibt, daß man s> «bst bei den jüngsten Musikern von einer sauberrnTechuik lprechen konnte. Nui. .nilich ini Euiemblesvielzeigte sicheln auerkenneii-weriheeFl-ib und e.„e recht erfreut che Routine. So bat ua- vor Allem die Ouverliire zu Wcd.r's „FreüchUtz" für Elavier, Violine «nd Lello sehr angespeochen und .ncht minder die Reproduktion de» ersten, dritten und vierten Satzes ous dem Ociur-Ouarlett von Mozori, bei welchem Viola, Violine uud Cello in Thäligkeit traten. ES kann nicht untere Auf- g..be sein, an dieser Stelle im Einzelnen ous die Leistungen der Elrvrn einzugedrn und etwaige kleine Mängel, die bei Lernenden nie au-geschioffen sind, zu rügen Wir hoben nur zu piüsen, ob die aebolenen Aufführungen künstlerischen Sinn verralhen, und doS ist offenbar der Fall gewesen. Es herrschte bei den einzelnen Num- n,r.« de- g wählten Programm- eine so sreud ge Vi genieeunq. daß man nicht im Zweisel darüber blriben komitc, daß eS Herr Dhienie i-rrslandtn hat, seinen jungen Scholaren das Herz sür die Musik zu öffnen. -Ic- Lützen, 20. November. Gestern Abend gab Herr Musik direktor Büchner ou» Leipzig mit ieiner geschätzten Capelle eia Extr i-Loucert im Saale de» ..Rothe» Löwen.' Ta« vorzüglich gewätiiir Programm wie- eine solche Fülle und Adwkchleluug der veijchiet-eusten Musikstücke aus, daß eS tür Jedermann etwa- dot. Die Aullühiuiiq begann mit der Ouvertüre z» ..ltuze 81a," von Mendelssohn, woran sich da» Andante und der Schlußlatz au- drr 6 moll-Symphonie von Beet'ioven schloß. E« wm de» diese Nummern mit großer Reinheit und Sicherheit wiedergegeben — va« kleine Verleben, beste» sich in dem Schlußsätze der Symphonie ber Fagottist durch übrrgroßen Eifer schuldig machte, wollen wir dieiem Herrn durchaus nicht anrechnea. Da» Miliiair-Loacret sür Violine von Lipintk, gab Herrn Irmer «rlegenheit, seine sehr onerkennenSwertbe Fertigkeit aus der Violine zn zeiq-n. Er spielte das omiangre,che und schwierige Musikstück ovllständig auSwendia und bekundete damit eine vollständige Be- hernchung seiner Ausgabe. Im II. Tdeile, der erSffaei wurde mit d-r vo-zügllchen Wirdergnb« drr Fantasie auS „Lodeugria" von Wagner, entzückte H-rr Krause da» aulmerkia» lauschende Publicum durch den sehr säubern Vortrog de» Concertino für Ela- rineite von Weber und erntete dafür stürmischen Beifall; eS niiß- giückie diesem Künstler auch nicht ein einziger Ton. Den Schluß des zweiten TheileS bildete die Ungarische Rhapsodlr (Pefter Car-
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