Volltext Seite (XML)
Riesaer Tageblatt Drnhtcmschriftt Tageblatt Riesa Fernruf 1237 Postfach Nr. 32 ««d Au^eigev fLldeblM m-AuBgrrf. Diese Zeitung «st da» zur Veröffentlichuna der amtlichen Bekanntmachungen be» AmtSvaaptmann» .» «rosteuhat» behördlich bestimmt« Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Finauzamte- Riesa und -es Hauptzollamte- Meitze» Postscheckkonti« Lrrsden 1380 »trokasser Riesa Ar. LL 91. Jahrg. Donnerstag, IS. Dezember 1938, abenVS J-S9S «ud Zahlung und Gerichtsstand ist Rt^a Höhere Gewalt. Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen etngegangenen Verpflichtungen Geschäftsstelle. Riesa, Goetheftraße ». 3voa Kilometer Reichsautobahn in Betrieb Sine arohe Stuabe in der Geschichte des Führers Durchgehende Verbindung Ostsee-Alpen und Oftgrenze—Ruhrgebiet Trotz Errichtung der Weftbeseitiguagen wurde das Vauriel 1SS8 erreicht beschäftigt und in den Lieferwerken nochmals 180 900. Sie haben von 1933 bis zum 1. Dezember 1938 rund ISO Mil lionen Tagewerke vollbracht. Diefe wenigen Zahlen verkörpern eine gigantische Lei» ftnng, wie sic «ur mit der Geschlossenheit eines durch den Willen des Führers geeinten Voltes erreicht «erden konnte. Deutschland hat sich damit an die Spitze aller Staaten gestellt uud der Entwickelung des Kraftverkehrs ungeahnte Zukunstsmöglichkeiten gegeben. Schon in diesem Jahre wnrdc ein Stnndenverkebr von 2050 Fahrzeugen auf der Anlobahn beobachtet. Jetzt, nach Inbetriebnahme von über 3000 Kilometer ist eine weitere Steigerung »orauszusehen. Sine geschlossene Verbindung von der Ostsee bis zu den Alpen ist geschaffen und die durchgehende Strecke von der Ostgrenze z»m Rhein steht nahe vor der Vollendung. Vor der Vollendung der Süd- tangente des Berliner Ringes wird nämlich die 141 Kilo meter lange Strecke Stettin—Berlin mit der Strecke Berlin—Leipzig- Nürnberg—München 1523 Kilometer» ver bunden, und von München ans steht wieder die «trecke )s Berlin. Mit einem feierlichen Akt Übergaben am Donnerstag vormittag der Generalinspektor für das deut sche Straßenwesen, Dr. tag. Todt, und der Gauleiter der Kurmark, Stürtz, das Reftstück der Südtanaente des ver» ltner Ringes und eine Anfchlußftrecke der Autobahn Ber lin—Breslau dem Verkehr. Zur gleichen Zeit werden weitere vier Teilstrecken frei, insgesamt 184 Kilometer Autobahn. Damit ist das Bauziel des Jahres 1938 er- reicht. 3002 Kilometer Autobahn stehen dem deutschen Kraftverkehr zur Verfügung. Gewaltiges ist geleistet worden, seit der Führer am 28. September 1933 mit dem ersten Spatenstich das Werk der Autobahnen eröffnete, um dem deutschen Volke die Straften der Zukunft zu geben. Die 8002 Kilometer, die fetzt frei sind, entsprechen einer Entfernung vom Nordkap bis Genua: 1400 Kilometer sind zur Zeit noch im Bau und 2815 Kilometer sind zum Bau freigegcben. Einge schlossen in dieses Verkehrsnetz sind bereit» die im Fahre 1988 zum Reich heimgekehrten deutschen Gebiete, die Ost mark und bas Sudetenland. Das Bauziel dieses Jahres würbe pla»mäftig erreicht» obwohl dem Generalinspcktor Dr. Todt und der gesamten deutschen Bauwirtschaft durch di« Errichtung der West befestigungen, die zur Vollendung ungeheuerste Kraft- anstrengung erforderten, «ine neue ungewöhnlich grofte Aufgabe gestellt war. Die Vauleiftnng für die Reichsauto- bahne» übertrifft mit 299 Millionen Knbikmeter Erd bewegung bereits beträchtlich bi« bisher größte derartige Leistung ans -er ganzen Welt, nämlich den Bau des Panamakanals, bei dem 229 Millionen Kubikmeter Erd- bewegung erforderlich waren. Der Stahl- und Eisen verbrauch beträgt 5,29 099 Tonnen, der Verbrauch an Beton 15,3 Millionen Kubikmeter und der an Zement 5,8 Mil lionen Tonnen. Die Fahrbahndecken mit 5,3 Millionen Quadratmeter würden einem Zementblock von einem Quadratkilometer Grundfläche und 18 Meter Höhe ent sprechen. 5700 Brücken sind fertig oder im Bau, die zu sammengerechnet eine Gesamtlänge von rund 114 Kilo meter haben. Darunter befinden sich 215 mit einer durch schnittlichen Länge von 179 Meter. Etwa 120 009 Arbeiter sind im Durchschnitt an den Baustellen der Autobahnen nach Salzburg mit 122 Kilometer offen. In der Ost- West- Richtung kann der Kraftfahrer sein Vaterland durcheilen von Frankfurt a. d. Oder bis Berlin 153 Kilometer» und in gerader Fahrt 253 Kilometer ivelter über Magdeburg und Hannover bis Bad Nenndorf an der Pforte des Ruhr- gebietes. Hier ist nur noch das kleine Stück bis Herford bei Bielefeld im Ban. Nach seiner Fertigstellung wird in geradem Zuge Essen Duisburg erreicht, wo die Autobahn nach Süden abbiegt. Die Strecke Köln Frankfurt/M. ist ebenfalls bis Ittenbach östlich des Siebengebirges frei. Das sind von Herford aus weitere 289 Kilometer. Nicht unerwähnt bleiben dürfen aber auch die anderen groften durchgehenden Strecken, die im Laufe dieses Jah res frei geworden sind: Göttingen — Kassel — Hersseld— Franlfurt/M. — Mannheim — Heidelberg — Karlsruhe— Pforzheim mit 88» Kilometer und — abbiegcnd nach Süd- ost — Pforzheim — Stuttgart — Ulm — München mit 239 Kilometer. Ein Werk insgesamt, das des wiedercrstan- denen Deutschen Reiches würdig ist und das die Gröftc unserer Zeit 4n alle Zukunft trägt: Tic Straften des Führers! Vie Feierstunde an -er Berliner Siidiangente Der Fettatt Der Schauplatz des heutigen Festaktes, die Anschluß stelle Höllisches Tor—Rangsdorf an der Sttdtangentc des Berliner Ringes, bietet «in festliches Bild. Auf den hohen Böschungen wehen im schneidend kalten Morgenwind von hohen Masten di« Fahnen des Reiches. Girlanden schmücken die Ehrentribünen, vor denen unten auf dem Mittelstreifen der Bahn eine Ehrenaborbnung des NSKK. in Sturz helmen angetreten ist. Dahinter haben die Reichsautobahn arbeiter Ausstellung genommen. Rings im Gelände sind Tonfilmwagen aufgefahren. Auch eine grobe Zahl von Pressevertretern ist versammelt, um diese historische Stunde festzuhalten. Kurz vor 10 Uhr ist bereits eine grobe Anzahl von Ehrengästen des Staates und der Bewegung erschienen. Man sieht u. a. die SA -Obergruppenführer von Jagow, Prinz August Wilhelm und Herzog, die GeneralarbeitS- sührer Dr. Decker und Freiherr Löffelhol, von Eolberg, Rcichsleiter Axmann und Stabtprästdent Dr. Lippert. Die Wehrmacht ist u. a. vertreten durch General der Artillerie Becker, Generalleutnant Bock von Wülfingen und General der Panzertruppen Guderian. Punkt 10 Uhr trifft Generakinspektor Dr. Todt mit Ganleiter Stürtz ein und schreitet die Front der NSKK- Formationen ab. Dann meldet Baudirektor Usinger von der Obersten Bauleitung Reichsautobahnen dem Generaliuspektor die im Bereich der Obersten Bauleitung Berlin nunmehr neu fertiggestellten Strecken. Er würdigt zugleich das unbeach tet aller Schwierigkeiten vollendete Werk des 8000. Kilo meters, dessen Fertigstellung eisernem Fleiß und stärkster Einsatzbereitschaft zu verdanken sei. Er -a»Ü nicht «nr de« Autobahner« selbst, sonder« auch seine» engeren Gesolg- schastSmitglieder« t« »er Obersten Bauleitung Berlin «nd den zahlreiche« Unternehmungen mit ihren Betriebs, sührer« «nd Gefolgschast««. Aach der Fräse« gedenkt er, die lauge ihre« Ma«« ««tbehre« mutzten n«d damit in direkt das grobe Werk unterstützt habe«. Anschließend spricht «ame«s der A«tobah«er der Arbeiter Heiner aus Ronneburg in Thüringen. „Nachdem der größte Teil vo« n«S", so sagte er, „einige Jahre a« den Antobahuen bei Wind «nd Wetter, Tag und Nacht mit gearbeitet hat, vo« der Planierung bis zur fertige« Decke, ist es «ns eine heilige Pslicht, in dieser historische« Stunde anlätzlich der Einweihung des SV90. Kilometers z« ver sichern, daß wir auch weiterhin «nser« ganze Arbeitskraft einsetzen werden, «m dieses «rotze Werk deS Führers z« vollenden. Wir danke« in dieser Stunde auch de« Arbeits« kameradeu ans der Ostmark und -em Gndetenland für ihre« vollen Einsatz sür daS Grotzdentfch« Reich. Der Führer gibt uns allen ei« Beispiel, wie man das Schwierigste bezwingt. Ihm si«d wir zum grötzteu Dank »erpslichtet, den« er er hielt uus den Frieden uud hat Deutschland srei gemacht. „So schauen wir i« Frieden a» De« «eueu Ring, die neue Bahn!" Sodann nimmt der Geueraliuspektor sür das deutsche Stratzeuwesen, Dr. Todt das Wort. Er weist darauf hin, daß, wie auch in den zu rückliegenden Jahren, das Bauziel pünktlich erreicht wor ben sei. Es habe nicht immer so ausgesehcn, als ob «s möglich sein würde, dieses Teilziel des Jahres 1938 zur vorgesehenen Zeit zu erreichen. Eine noch dringlichere Aufgabe habe im Sommer diese» Jahres Arbeitskräfte, Gerät«, Baumaschinen und Baustosse von den Reichsauto bahnen weggezogen, «ine Aufgabe, die der Sicherung der Grenzen des Reiches gegolten habe. Je größer aber die Schwierigkeiten geworden seien, desto zäher sei auch der Will« der Reichsantobahuer gewesen, das gesteckte Ziel dennoch z« erreichen. „Den -entsche« Bauarbeitern", so fährt Dr. Todt fort, „ihren Angehörige« «nd der dentsche» Banindnftri« mutz höchste Anerkennung dafür ausgesprochen werde», daß sie trotz der Beschränkung, die ihnen überall anferlegt werden «ntzte, die Fertigstellung des 899». Kilometers ermöglicht habe«. Alle, ganz gleich, wo sie standen, habe» z« ihre« Teil daz« beigetragen." Dr. Tobt gedenkt nun, «ährend leise das Lied vom gnten Kameraden erklingt, der Autobahner, die in treuer Pflichterfüllung ihr Leben für das Werk lasten mutzten «nd teilte mit, daß ihre« Angehörigen an diesem Tage eine Ehrenspende zngeht. Den ArbeitSkamerade», die sich ans der Uanftelle Verletzungen zugezogen haben, wünscht der Generalinspektor vo» Herzen gute Besserung. Dr. Todt erinnert dann daran, baß gleichzeitig in dieser Stunde in den verschiedensten Gauen des Reiches weitere Strecken der Reichsantobahu dem Verkehr über geben würde« und betont, daß in stolzer Freude sich heute alle Reichsautobahner im ganzen deutschen Reiche im Geiste die Hand reichten. Er danke allen Mitarbeiter« die an dem stolzen Werke schassen «nd fordere sie aus, mit gleicher Energie auch im nächsten Jahre die vom Führer gesteckten Banziele z« erreichen. „Ich übergebe diese Teilstrecke", schloß Dr. Tobt, „und damit den zusammenhängenden Ring um Berlin. Ich übergebe das Äanziel 1988, de» 8999. Kilometer, hiermit -em Verkehr!" Darauf nimmt der Gauleiter der «urmark, Stürtz, bas Wort. Er beglückwünscht Dr. Todt zu der ihm vom Führer gestellten Aufgabe und wünscht ihm auch für di« Zukunft eine glückliche Vollendung dieses monumentalen Werkes, das mit dem Namen Adolf Hitler für alle Zeiten verknüpft sein werde. Alles das, was in den hinter uns liegenden sechs Jahren in Deutschland geschaffen wurde, so betonte Gauleiter Stürtz dann, sei nur der Wandlung des deutschen Menschen im Innern und im Aeußern zu verdanken. „Diese Wandlung des deutschen Menschen, dies« Zusammenballung der im de«tschc« Volk lebendige« Kräfte uud dieser geschlossene Einsatz ist das Werk nnlereS Führers Adolf Hitler, dem wir uns alle verschriebe« haben und dem zu dienen uns nicht etwa ein« schwer« Pslicht, sonder« eine grofte Freude ist. Ihm gilt in dieser Stuude, i« der ei« großer Arbeitsabschuitt de» Werkes der Straßen Adols Hitlers seiner Vollend«»« entgegen» gegangen ist, «nser Denken ««d Fühlen!" Das Tieg Heil ans den Führer, den Schöpfer biese gigantischen Meisterwerkes der deutschen Autobahnen, findet ein begeistertes Echo, das in den Liedern der Na tion ausklingt. Unter den flotten Weisen des NSKK. Musikzuges be geben sich Dr. Todt und leine Ehrengäste zu ihren Wagen, gleichzeitig besteigen die Reichsautobabnarbeitcr die Omni busse. Dann setzt sich, begleitet von den Heilrusen der Menge, die lange Kolonne in Bewegung. Das weiße Band, das über die neue Strecke gespannt isi, zerreißt, und in raschem Tempo eilen die Wagen über daS belle Band der Autobahn hinaus in die märkische Landschaft, über die jetzt Schneeflocken herabricicln. Eine große Stunde in der Geschichte der Straßen des Führers ist zu Ende. Generaloberst von Vrauckitsch beqlückwünsckt Dr. Inq. Todt ,l Berlin. Der Oberbefehlshaber des Heere». Generaloberst »o» Branchitsch hat dem Generalinspektor für das Deutsche Straßenweien, Dr. Jng. Todt, zur Er reichung des für 193>> gesteckten BauzielcS der Reichsauto- bahnen, zugleich im Namen des HeercS, telegraphisch sein» aufrichtigen Glückwünsche ausgesprochen. Sie erhielten die Quittung Wieder zwei französische Gewerkschaftsbonze» wegen Streikhetze ihrer staatliche« Aemter enthoben st Pari». Da» amtliche Gesetzblatt veröffentlicht am Mittwoch ein vom Präsidenten der Republik und dem Minister für Oenentliche Arbeiten unterzeichnetes Dekret, wonach der Generalsekretär des französischen Eisenbahner- gewerkschaftSverbandeS, Ssmard, und sein Stellvertreter Jarrigiou wegen Aufhetzung der französischen Eisenbahner zur Beteiligung am Generalstreik vom 30. li. ihrer Aemter als VerwaltungSratSmitglieder der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft enthoben worden sind. Der unterdrückte Kommunistenputsch in Ecuador Gewiste Delegierte in Lima find peinlich berührt st Lima. Die Nachricht von dem verhinderten kommu nistischen Ltaatsstreik in Ecuador hat in Lima und beson- ders in den Kreisen der panamerikanischen Konferenz unge heures Aussehen hervorgerufen. Gewissen Delegierten, die aus allzu durchsichtigen Gründen immer von einer „faschi stischen Bedrohung" sprachen, ist die Meldung über den neuen Puisch offensichtlich ungelegen gekommen. Wie man hier aus Quito erfährt, hat der Verteidigungsminister der Presse mitgeteilt, daß das Militär die Anordnungen deS Staatspräsidenten anerkenne. Sämtliche Nachrichtenzentralen seien militärisch besetzt worden. Gerüchtweise verlautet, daß auch der Präsident des Kongresses, Arizaga Luque, verhaftet wurde. „Allgemeine Panikstimmung in Siebenbürgen" Ungarischer Bericht über rumänische Gewaltmethoden stBudapest. Unter der Ueberschrift „Jeder ist verdäch tig, der lebt — Dies ist die Parole in Rumänien" veröffent- licht daS Acht-Uhr-Blatt des Grafen Bethlen einen Eigen bericht über die Zustände in Siebenbürgen. Das Blatt stelli fest, daß -ort eine wahrhaft allgemeine Panikstimmung herrsche als Folge der Aktionen der rumänische» Polizei. In Siebenbürgen ivage sich niemand mehr zu rühren, denn die Polizei-Exekutive Halle praktisch jedermann für verdäch tig, gefährlich und mit der Eisernen Garde verbündet. In Klausenburg, das vor einigen Tagen durch einen Polizei kordon umschlossen worden sei, haben iu den Aemtern und in Privathäuseru Haussuchungen und Vernehmungen durch Poltzeipatrouillen stattgefunden in der offenkundigen Absicht, die Bevölkerung mit allen Mitteln einzuschüchtern. Auch die Klausenburger Hochschulen mußten an diese Polizeirazzien glauben, die auch auf die theologischen Fakultäten ausgedehnt worden seien. Ausländische Theologiestudenten seien trotz gültiger Aufenthaltsbewilligung binnen 24 Stunden ausge- w'/sen ^ne Studierenden, welche dem AuSweifungs- befehl nicht innerhalb des vorgeschriebenen Zeitraumes Folge worden^' ? mit Handzetteln an die Grenze gebracht