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TÄKLNLM' für die Blatt »»rkM die. ärztlichen BsSliNNtmachungen für den Studtrat, das Amtahrricht, «ns Haupizollamt zu Bnd Schandau und des Finanzamtes Sebnitz MmMdeurwandg-Girskonto: Bad Schandau 36 :: Bankkonto: Dresdner Bunk Zweigstelle Schandau :: Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Fernsprecher! Nab Schauen» Nr. .12 Draht« Anschrift: Elbzeltnng Bad Schandau Srlchelnt IS^l. nachm. 5 Uhr mU Ausnahme der Tonn- u. gklerlane. BezuaSvrelS Ihr die Woche vom 7. l>IS >2. Jan ins Haus gebracht 5b Gold-Pla shr Selbstabholer 5» Gold Ps. Einz. Nummer lOGold-Ps. Bel Produkttonk» »ertenerungen. Erhöhungen der Löhne u. MateriaUenpreile vehallen wir uns das Recht der Nachsorderung vor. Süchstsche Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Klrinhenners- darf, Krippen, Lichtenhain, Mittclndorf, Ostrau, Porschdorf, Posleiwltz, Prossen, Bathmannsdorf, Rewhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch» fäbre, sowie üir dos Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Äcnau: ck'ächssschc Elb-.eimng, i'Ilma Hiekc — Verantwortlich: K. Rohrlapper AillelgennrelS du GoldmarN: Dir ggelvaltino <le nun beeile PktNuilc ls> Pseniiig, sNr auswärtige Aus Iraggcber 70 Pscnnig X> nun breite Nellamezetle 5," Pscunig. Tabetiariicher Lag nach beim dcrew Tarts. Bet Wiederholungen enlivrechender Rabatt. — Anzrigenamtahmc Ihr alle in und auSiändilchcn Zeitungen. ^iq-rrlcheinea rtr^ueie t,1,u,aeen ^üdcrc Gewalt, tu«», Aussperrung, BetrrrdS'lmrn.ig berechtigt den B-Ueke-. nicht chr t-thrzuug de» Bttmasprelie« oder,nm Anmruch a»l Lirlerung der Z-tlung. Nr. 9 Va- ^cbm^dau, Freitag, den ^mniar ^8 _)ahrg. Für eilige Leser. Die Gütertarife der Reichsbahn werden vom 20. Januar ab nm ä?« ermäßigt. * Die Militärkontrollc der 'Alliierten in Deutschland hat wieder beaauueu * Die .uonlrollc des Verkehrs nlit Brenllsiouen ltn Aiyeii!- land wird aufgehoben. * Der Streik der deutschen Seeleute in englischen Häsen hat an Unisang gewonnen. „Gis «Mn auch Mes." Nein, die Franzosen verfahren nicht fein mit ihrem englischen Emeutegeuossc». Weder im allgemeinen noch im besonderen. Aber ganz besonders unfein im und nm den Brückeukopf Köl n. Ginge cs nicht nm demsches Land und deutsche NolSgenossen, die letzten Endes die Opfer lener „»»feinen" sranzöstscheu Behandlung sind, so könnten wir Deutsche uns fast freuen. Weil die Schadcnsrcude die beste Freude ist und die Engländer immer grössere Augen aber die französische Politik am Rhein und Ruhr machen. Aber diese Politik zähneknirschend mitmachen müssen, weil man in London kein Mittel sicht, sie zu verhindern. Man hat ja selbst dabei mitgeholfc», die einzige Macht nicverzilwcrse», die Frankreichs Porherrschastepläncu auf dem Kontinent Widerstand leisten konnte, nämlich Dents ch- land. Jetzt erhebe» mm die Berichterstatter, die die cng- lischcn Zciwngcu im Westen Dcntschlands z» sitze» habe», erhebe» vor allem die „Timcs"verlrelcr ein großes Ge schrei über die Rücksichtslosigkeit der französischen Politik de» Engländern gegenüber und komme» jetzt sogar a»f die Idee, das; Pomearös Nheinlandpolitik die Gewimmng dieses Gebietes für Frankreich im Auge habe, insolgedcssci: „das Rheinland auf dem besten Wege sei, eine sranzösische Provinz zn werden". Der Berliner hat zurzeit eine spöttisch-satirische Redens art, die man auf jene Klagen und Feststellungen der eng lischen Blätter passend anwendcn könnte: „Sie merken auch alles." Zunächst sperrten den Engländern die sranzösischen Posten rings nm die Kölner Zone den gesamte» Durch gangsverkehr, aber nicht nur etwa nach dein linksrheinischen Deutschland, sondern auch nach Belgien und Holland hinüber; jeder Engländer mußte sich kontrollieren lassen, mußte seine Ausfuhrerlaubuis für Warenexport von den Franzosen cinholcn, mußte die hohe» Zölle zahlen. Und Lord Kilmanrock, englisches Mitglied der Nheinlano- kommifsion, protestierte zwar gegen die Übergriffe des Herrn Tirard und seiner Kumpane, protestierte gegen die Be günstigung der Separatisten, protestierte gegen das fran- zösischchelgische SchreckenSregiment am Rhein, — aber blieb trotz aller Proteste, die Herr Tirard höhnisch lächelnd in den Papierkorb warf, ruhig iu jener Kommission sitzen. Natür lich verlangten die Franzosen auch, daß nach Einrichtung der Eisenbahnregie auch die deutsche Verwaltung im Brückenkopf unter die Verwaltung der Regie kommen sollte. Das habe» — vorläufig — die Engländer aber noch nicht zageben wollen. Fragt sich nur, wie lauge noch. Sie geben ja schließlich immer nach. Da wundert sich der „Timcs"vcrlretcr auch schon gar nicht mehr, daß die Deut schen alles daran setze», — cs bleilu ihnen ja weiter nichts übrig! — mit den Franzosen als den wahren Herrn am Rhein in ein einigermaßen befriedigendes Verhältnis zn kommen. „England hat die unwürvige Nolle eines Ver mittlers gespielt, der eine deutsch-französische Allianz zustande brachte." Denn, so glauben die Deut schen, müssen cs glauben, England habe entweder nicht die Macht oder nicht den Willen, seine Interessen im Kölner Brückenkopf energisch zu vertreten oder die Einhaltung der Bestimmungen des Vcc,aillcr Friedens auch bei den Fran zosen zu erzwingen. Vor einigen Tagen war der Kölner „Times"vertrcter Nämlich auch in der Pfalz und hat dort das Zusammen arbeiten der Franzosen, vor allem des Generals de Metz, mit den S e p a r a t i st e n, dem „Lumpengesindel aus dem ganzen Rheinland", betrachten können. England hat ja auch dagegen „protestiert". Erfolg: wie üblich. Nämlich gar keiner. „Augenblicklich ist Englands Anwesenheit in der Rheinlandkommission ein Deckmantel für die französi schen politischen Pläne." Und miter diesem Deckmantel be reiten die Separatisten zusammen mit Belgiern und Fran zosen neue Putsche vor. Die Pfalz haben sie zum größten Teil; von dort aus will mau uuu wieder »ach Norden, iu die Rheinprovinz, verstoßen; die französische „Neutrali tät" ist ja vor einigen Tagen ganz offiziell aufgegeben wor den. Was nützt es uns, was dem englischen Prestige-im Rheinland — und anderswo —, wenn die englische Regie- rung amtlich erklärt, sie sei stets Gegner jeder Änderung der bisherigen staatlichen Zusammensetzung Deutschlands, na mentlich jeder verjassungswidrigen, gewesen; die separatisti schen Bewegungen seien vorwiegend durch Druck und Unterstützung zu erkläre», seieu nicht der Ausdruck eines spontanen Wunsches der deutschen Bevölkerung. Der Engländer „erwägt", „erklärt", „protestiert", der Franzose handelt. „Und während die Sachverständigen^ DchkbW kcs WWOrs kMW ks MkslUs dks MlckbrM. Berlin, 10. Januar. Der Reichskanzler erläßt an läßlich der Wiederkehr des Jahrestages des Nuhrcinbruches folgende Kundgebung: Am 11. Januar jährt sich der Tag, an dem französische und belgische Truppen uMerDerletzung des DersaillcrFriedens- vertrages demsches Land an der Ruhr mit Waffengewalt besetzt haben. Eine Kett' schwerster Leiden lind Prüfungen ist der Bevölkerung des alt- und ncubesetztcn Gebietes seit jenem schwarzen Tage auserlegt worden. Tausende von Deutschen wurden mit ihren Familien von Haus und Hof vertrieben nnd Per 2000 Gefangene harre» noch Henie in den Gefängnissen der fremden Besatzungsmächte ihrer Befreiung. Die Verbrechen, die ihnen zur Last gelegt wu den, waren Gehorsam gegen die Gesetze ihres Landes und Treue zu Arbeit und Vaterland. Mord und Tötungen, Notzucht, Ncmb und Mißhandlungen, begangen von farbigen und weißen Truppen, haben in der wehrlosen Bevölkerung das Gefühl ausgclöst, daß sic recht los fremder Vergewaltigung prelsgegeben sind. Dieses Märtyrium wurde noch ins unerträgliche gesteigert durch die schamlosen Ucbergriffc eines landfremden käuflichen Sepa-atistengesindels, dessen Treiben einen Hohn auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker bedeutet. An alle die jenigen in der Welt, diee sich noch menschliches Empfinden und völkerrechtliches Denken bewahrt haben, appelliere ich, mit uns dahin zu wirken, daß der Ncchtszustand im besetzten Ge biet wieder hergcstellt wird, daß vor allem die unschuldig im Gefängnis schmachtenden Deutschen ihren Familien end lich zurürkgegebcn werden und die Vertriebenen in ihre Heimat zurückkchrcn können. Alle Leiden und Bedrückungen, denen die Bevölkerung des besetzten Gebietes im abgclaufcneu Jahre in ihrem Kampfe um Recht und Heimat ausgesetzt war, haben sic nicht wankend machen können in ihrer.Treue zum deutschen Vaterland, und niemals war im unbesetzten Deutschland der geistige Besitz von Rhein und Ruhr so stark verankert wie heute. In allen Deutschen ist gerade durch die bitteren Erfahrungen der letzten Monate die Ueber- zeugung vertieft worden, daß besetztes und unbesetztes Ge biet nicht ohne einander leben könne», daß sic auf ewig zusammengehörcii. Auch das unbesetzte Deutschland hat unter den Aus- mirkungc» des an Rhein und Ruhr geführte» Kampfes schwer gelitten. Die Abschnürung der Herzkammer unserer Wirtschaft hat unsere Hilfsquellen bis zur völligen Er- schöpfiiug geschwächt. Aber diese Opler waren gering ge messen au dem, was Nheiiiland und Westphalen tagtäglich auf sich habe« nehmen müssen, und freudig wird jeder Deutsche auch in Zukunft das Letzte mit den Brüdern im besetzten Gebiet teilen. Nhem und Nuhr sind deutsch und müssen deutsch bleiben! Als Kanzler des Deutschen Reiches und als Sohn unserer geliebten rheinischen Heimat danke ich heute den Brüdern an Rhein und Ruhr, in der Pfalz und au der Saar für ihr treues Ausharren und entbiete ihnen meine heißen Segenswünsche in der Hoffnung, daß der Tag der Be freiung von fremder Besatzung und der endgültigen Wieder vereinigung mit dem unbesetzten Deutschland nicht mehr fern sei. Kein Opfer wird zu groß sein, um dieses Ziel zu erreichen. Es lebe das einige unteilbare Deutschland. Gleichzeitig erließ der Reichsminister für die besetzten Gebiete Dr. Höfle auf drahtlosem Wege eine Kundgebung für die besetzten Gebiete. kommijpon sich über die deuijcyen Finanzen unterhält, greift Frankreich nach seinem lang ersehnten Ziel im Rheinland." Wie gesagt, „sie merken auch alles". Was Frankreich «niworien wir-. Herstellung einer L c b e n s m ö g l i ch ke i t. Nach dem Pariser Blatt „Petit Parisien" besteht die Antwortnote, welche der deutschen Negierung auf die Denk schrift vom 24. Dezember überreicht werden soll, aus einem ' Vorwort sowie einer eingehenden Beantwortung aller auf geworfenen Fragen. Im allgemeinen hält die französische wie die belgische Negierung die Herstellung eines mmlus vivonlli, eines erträglichen Zustandes, im Rheinlands und im Ruhrgebiet für möglich uud wünschenswert, aber die beiden Regierungen erklären, daß sie der Pfänderpoli - t > k vom 11. Januar v. I. keinen Abbruch tun lassen können. Was die Aufhebung der Lizenzen für den Wirtschaftsver kehr zwischen dem besetzten und dem unbesetzten Gebiet Deutschlands anbetresfe, so sei die französische Negierung nicht weniger als die belgische entschlossen, diese Forderung abzulehncn. Das Wesentlichste liege jedoch nicht darin, was die beiden Negierungen ablehnten oder billigten, son dern darin, daß die beiden Noten in eiem Geiste gehalten seien, der die Fortsetzung der Beratungen zwi schen Paris und Brüs/el einerseits und Berlin andererseits ermögliche. * A Die Verzögerung der Antwort Poincare». Paris, 10. Januar. Nach halbamtlicher Ankündigung wird die französische Antwort erst am Freitag dem deutschen Geschäftsträger v. Hoesch, der erst darnach nach Berlin reisen wird, überreicht werden. Bi» heute sicht noch nicht genau fest, wann und wie die Ueberreichung und die angekündigte erläuternde Unterredung Poincarös mit Hoesch stattfinden soll. Auch der Zeitpunkt der angekündigten Kammer erklärungen Poincarös steht noch nicht fest. . . ß^i -E ' - Sr. Luther Wer den Kmikensturz. Frankreichs eigene Schuld. Der französische Fiuanzminister Lastcyrie hatte ist einer Rede in den letzten Tagen bei Besprechung des Frankcnslurzes die Behauptung wiederholt, daß von dent« scher Seite zu politische« Zwecken der Knrsniedergaug > des Franken wenn nicht veranlaßt, so doch befördert werde. Darauf antwortet der deutsche ReichSfinmuminister Dr. Luther in einer Unterredung mit einem Vertreter des amtlichen W. T.V. u. a.: De Lastcvrie führt als Gründe die deutsche Propaganda, Maßnahme«, die in einer Versammlung deutscher Bankiers in Frankfurt beschlossen sein sollen, und endlich die Tatsache an, daß Deutschland seine Reparationsvcrpflichtungen nicht erfüllt habe. Die Behauptung, daß eine Versammlung deutscher Bankiers in Frankfurt beschlossen habe, den Franken zu stürzen, ist vollständig nn sinnig. Was die Behauptung an langt, daß Deutschland seine NeparationSvcrpslichtnnge« nicht erfüllt habe, so kann mir immer wieder darauf hingcwiesc« werden, daß Deutschland mehr als 25 Milliarden Goldmark bezahlt hat. Der sranzösische Finanzminister hat wohlweislich vermieden, auf die wirklichen Ursachen einzngehe«, die znm Sturz des Franken beigctragcn haben und seinen weitere» Sturz herbcisührcn könne«. Sic liege» einmal In der Tatsache, daß die militaristische Politik Frankreichs von Tag z» Tag mehr die Abneigung weiter Kreise, insbesondere aller geschäftlichen Interessentenkreise in allen Ländern Hervorrust. ES braucht ja nur ans die Tatsache hiugcwiesc» zu werde«, daß daS angeblich wirtschaftlich so schwer leidende Frankreich eine Anleihe im Betrage von 800 Millionen Franken zn Nüstnngszwecken an die Kleine Entente gegeben hat. Der wirtschaftliche Hauptgrund für den Rückgang deS Franken liegt aber in der Zerstörung seines Hauptschuldners, des Deutschen Reiches. Die verschleierte Annexionspolitik, die Frankreich an Rhein und Ruhr betreibt und Deutschland fast znm finanziellen Ruin gebracht hat, muß naturgemäß außerordentlich auf den franzö sischen Kredit znrückwirken. Solange eine solche Politik andauert, kann Deutschland in nennenswertem Unifange keine Reparationen leiste», und das französische Budget muß mit einem ungeheuren immer stärker werdenden Desisit abschlicßen. Solange also Frankreich seine Politik nickst ändert und nicht zu anderen Methoden übergeht, wie sie den Erfordernissen der Friedenszeit entchrcchen und von der össentlichc« Meinung der Welt immer gcbietcrisck;cr gefordert werden, dürste es Herr« De Lastcvrie kaum glücken, den Sturz des französische« Franke« anfzuhaltcn. Englischer Hilferuf für OsuischfaM London, 10. Januar. Ein Aufruf a« daS englisclst Volk zur Linde rung der Not iu Deutschland wird heute in meh reren Bläitenr veröffentlicht, der von einer großen Zahl hervorragender Persönlichkeiten unterzeichnet ist, d-cmster von Asquith, Ramsay Macdonald, Lord Parinoor, General Smuts, Arthur Henderson, Professor Keynes, H. G. Wells, sowie von zahlreichen Behörden. In dem Aufruf heißt es, Kälte, Hunger und Verzweiflung überwältigten große Teile des dent-