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Momer» Tageblatt md Anzeiger I Montag, 25. August 1841 Nr. 188 M. Jahrgang 25 Handelsschiffe mit 148208 VRT. versentt bereits versenkt. seiner Stützpunktpolitik blickt Roosevelt nicht englische Erbe in der westlichen Hemisphäre Im Zuge nur auf das und Jbero-Amerika, sondern die imperalistischen Ambitionen des USA-Präsidenten greifen hinüber nach dem europä ischen Vorfeld — Island und Azoren — und der westafrika« Nischen Küste. Unter dem Deckmantel der England-Unter stützung und neuerdings der Hilfe für Moskau sucht Roose velt die eigenen Weltherrschaftspläne zu verwirklichen. Unter diesem Gesichtswinkel wechseln die Argumente Roosevelts für den Einsatz der amerikanischen Kricgslieferungen. Jetzt hat der Herr des Weißen Hauses entdeckt, daß der kritischste Punkt für England im Nahen Osten liege, während die Londoner Filiale der Weltdemokratie vielleicht in der At lantik-Schlacht den ärgsten Gefahrenpunkt sieht. Roosevelt glaubt, auf diesem Umweg feinen alten Wunsch, sich auch an der afrikanischen Westküste festzusetzen, am ehesten und unauffälligsten verwirklichen zu können. Um den Engländern an dem von Roosevelt sestgestellten kritischen Punkt im Nahen Osten Hilfe leisten zu können, ist in Washington beschlossen worden, eknen Lufttransport über Brasilien und Westafrika nach dem Vorderen Orient einzurichten. Als Flugplätze für diesen „Flugzeugfährdienst" sind vorgesehen Bathurst in der englischen Kolonie Gambia, Monrovia in dem Negerstaat Liberia und Koforidua an der Goldküste und Lagos in Britisch-Nigeria. Auf den west- afrikanischen Flugplätzen, zu denen möglicherweise auch noch der Hafen Freetown treten soll, würde amerikanisches Bodenpersonal stationiert werden, und hier zeigt sich deut lich der Pferdefuß dieser neuen Etappe der Roosevelt« Stützpunktpolitik. Auf dem Umweg über die England-Hilfe sieht sich der USA-Präsident vor der Möglichkeit, seinen alten Plan eines Hinübergreifens Nordamerikas auf West- Der Neuyorker Korrespondent von „Svenska Dagbladet" meldet, daß von den seit Anfang dieses Jahres von den Ver einigten Staaten an England überlaßenen 80 Tankschiffen bereits die Hälfte versenkt fein soll. Deshalb habe die amerikanische Negierung die Oelinüustrie aufgeforbert, wet tere 100 Tanker an England zur Verfügung zu stellen. Als dieser Krieg uns anfgczwungen wurde, harren wir vor der Weltgeschichte nur die eine Wahl: Entweder zu kämpfe« oder kampflos zu fallen. Richt wir sind unersätt lich, sondern sie, die die halbe Welt beherrsche« und n«n noch ein 8S Millionen-Bolk versklaven wollen." ReichSlciter Rosenberg kam zum Schluß auf den Kampf gegen die Wcltpest des Bolschewismus zu sprechen und -e- zeichnet« unter stürmische» Beifall den Schlag dcS Führers gegen den Weltfeind als eine rettende Tat für die ganze Weltgeschichte. Ottawa beim Tenno. Tokio, 26. August. (HS.-Meldung.) Der Tenno empfing am Montagmorgen den Martnemini» ster Admiral Oikawa in Sonderaudienz. afrika zu verwirklichen. Der Lufttranspork amerikanischen Kriegsmaterials über die westafrikanischen Besitzungen Eng lands würde auch ein Festsetzen in der Nähe Dakars in den Bereich der Möglichkeiten rücken, womit sich ebenfalls ein Wunschtraum Roosevelts erfüllen würde. Mit Rücksicht auf die Widerstände jener Kreise im eigenen Land«, die dem Präsidenten auf seiner halsbreche rischen Jagd hinter den Krieg nicht folgen wollen, weist Roosevelt darauf hin, daß bet den bisherigen Ueberfüh- rungsflügen von amerikanischen Maschinen mit unzureichend ausgebildeten englischen Besatzungen 20 Prozent der Liefe rungen zu Bruch gingen. Diese offizielle Begründung ist selbstverständlich nur ein Tarnungsmanöver für die imperia listischen Ziele Roosevelts, zumal Nordamerika keine lebens wichtigen Interessen in Afrika zu vertreten hat, da der Schwarze Erdteil nie eine besondere Bedeutung im Außen handel der USA spielte. Die Kapitalanlagen belaufen sich auf nur 93 Millionen Dollar, also etwa ebenso viel wie auf den Philippinen, und die Handelsumsätze halten sich ebenfalls in bescheidenen Grenzen. Es geht also nur darum, die Weltdiktaturpläne Roosevelts vorwärtszutreiben, wenn jetzt amerikanische Fluglinien-Pläne nach Westafrika be schlossen worden sind. Roosevelt hat längst die Grundsätze der Monroe-Doktrin und das Testament Washingtons ver lassen. Er hat auch den eigenen Grundsatz der gemeinsamen Verteidigung der westlichen Hemisphäre gegen angebliche Angriffsabsichten längst überschritten, wenn er systematisch das Vorfeld der westlichen Hemisphäre immer weiter nach Osten vorschiebt. Es geht dem Präsidenten der USA jck auch in Wirklichkeit nicht um eine Unterstützung Englands; und um eine Hilfe für Moskau, sondern einzig und allein darum, seine eigene Diktatur Uber die Welt aufzurichtech, Kalibers. Während der Rächt richteten sich Luftangriffe gegen Hafcnanlagen an der britischen Ostküste sowie gegen mehrere Flugplätze auf der Insel. Borpostenboote schossen vor der niederländische« Küste eine« britischen Bomber ab. Eine geringe Zahl britischer Flugzeug« warf 1« der letzten Rächt an einigen Orte« Westdeutschlands Spreng- und Brandbomben. Di« Schäden sind unerheblich. Nacht jäger schossen drei der angreifende« Bomber ab. Speralionen im Osten überall in gutem Forlschreilen / Greal Aarmoulh am Tage mil schweren Bomben belegt / Nachlangriffe aus britische Hasenanlagen und Flugplätze Ler ilalienische wehrmachlsberichl No m, SS. August. (HS.-Meldung). Der italienische Wchrmachtsbericht vom Montag hat fol genden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Von de« Fronte« der LanLkriegsschauplätze ist «ichts vo« Bedeutung zu melden. In der Nacht zum 24. warfen feindliche Flngzenge Brandbomben ans Tempio Pansania (Sassari). Der Angriff richtete geringe« Schade« a« «nd forderte ei« Todesopfer und vier Verletzte. Beim Einsatz über dem Mittelmeer gelang es einem unserer von einem feindlichen Jägerverbau- augegrisseue« Flugzeug, obgleich es schwere Treffer erhalte« «nb Ver wundete a« Bord hatte, sich vom Gegner zu lösen, nachdem es ein feindliches Flugzeug abgeschosse« hatte. Bremen, 25. August. (HS.-Meldung.) Len Abschluß der vom 18. bis 24. August durch geführten Gauschulungswoche, die vom Gauschulungsamt in Verbindung mit der Gaupropagandaleitung ausgerichtet wurde, bildete eine Großkundgebung mit Reichsleiter Alfred Rosenberg in der Bremer Kampfbahn. Rcichslcitc» Rosenberg setzte sich in erster Linie mit der Frage auseinander, ob dieser Krieg notwendig gewesen sei. Er bejahte diese Frage und führte dazu «. a. folgendes aus: „Wenn ein Volk in einen schweren Schicksalskampj gerät, in dem es um Sein oder Nichtsein geht, dann entsteht in Millionen von Herzen die Frage — ist dieser Krieg notwen dig gewesen oder war er irgendwie zu vermeiden? Diese Frage ist tatsächlich für den Kampf um das ganze übrige Leben entscheidend, denn es ist nicht gleichgültig, wie eine Nation diese Frage beantwortet. Denn wenn sie die Tatsache des Kampfes auf eigene Fehler, auf eigene überspannte Pläne, auf eigenen Ehrgeiz einzelner oder des ganzen zurückführt, dann wird sie diesen Kampf in einer andern Form führen, als wenn sie sich innerlich sagt, daß alle Mittel der Verständigung umsonst waren, und dann umso mehr eine eherne Notwendigkeit zur Durchführung dieses Ringens bis zum letzten besteht. Unser-- Bewegung begann ihren Kampf gegen den Ver rat vom November 1918 und gegen Versailles. Mit dieser Parole hat sie 14 Jahre lang gekämpft und unter dieser Losung auch gesiegt. Bei allen Erfolgen vergesse man leicht die früheren Ver hältnisse, deren Erbe wir übernehmen mußten. „Was wäre geschehen", so rief der Reichsleiter aus, „wenn Adolf Hitler nicht Führer des deutschen Volkes gewesen wäre". Der Red ner rief die Erinnerung wach an die Jahre der Verelendung unseres Volkes, an das unsägliche Leid von 6 bis 7 Milli onen Arbeitslosen und an die unerträgliche Last der un auserlegten Tribute. Als dann das Nationalsozialistische Reich Wirklichkeit geworden war, Habs der Führer immer wieder seine Frie densliebe betont und eine Verständigung über die zu lösen den Fragen gesucht, sei aber immer wieder höhnisch zurück gewiesen worden. Systematisch und bewußt habe man zur gleichen Zeit an der Vernichtung der deutschen Nation ge arbeitet. Der Führer selbst habe in Erkenntnis dieser Gefahr über Deutschland gewacht und gerade in diesen Wochen er leben wir, wie notwendig diese Wachsamkeit gewesen ist wie bedroht Deutschland und der ganze europäische Konti nent waren. Wenn nun die Herren über dem Atlautik die alten verlorenen Parolen von einst wieder anflcben lassen wollen, so weiß Vas deutsche Volk aus bitterer Erfahrung, was es davon zu halten hat. Vas „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis >.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstallen angenommen. Anreigenp reis»: Dir 4- mm breit, MiMmeterreil» 7 Pf.; bi» so mm breit» Millimetirieile Im Lrxtteil SS Pf.; Aachlabstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr LS Pf. jujügüch Porto. Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrots ,u Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält di» amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Volksbank Zschopau, «. S. m. b. H.; Ltadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 4LSS4 — Ruf 712 Zeitung für di, Orte: Vörnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumh-rmersdorf, Scharf,nsteia, Schlöhchen/Lrjgeb., Waldkirchen/Lr,g,b., Weibbach, Wilischthal, Witzschdorf. Aus -cm Führerhauptquartier, 25. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Operationen im Osten sind überall in gutem Fort- schreitc». Wie bereits durch Soudcrmeldnng bekanutgegebe«, ver nichteten Unterseeboote und in überseeischen Gewässern operierende Kriegsschisse 25 seindliche Handelsschisse mit zu sammen 148 2ü0 BNT. Hiervon Haven die Unterseeboote allein in mehrtägiger Verfolgung und nach hartem Kampf aus einem von England nach Gibraltar bestimmte« Geleit- zng 21 Handelsschiffe mit 122 VW BRT. Herausgeschosse«. Außerdem versenkte« sie im Kampf gege« stärkste Siche- rungsstreitkräfte einen Zerstörer der Afridi - Klaffe, eine Korvette «nd eine« Bewacher. marsch herangeführte Luftlandebrigaden wurde« geschlagen, vernichtet oder gefangen. Di« Zahl der Gefangenen wuchs auf 87 000 an, 169 Panzerkampfwagen, 912 Geschütze, zwei Panzer- züg« fielen in tonische Hand «nd 38 Flugzeug« wurden am Boden «rbeutetk^Die Schlacht um und nördlich Gomel schuf den Weg für wichtige weitere Operationen der überlegenen deutschen Führung, dank den unvergleichlichen Kampf- und. Marschleistungen der deutschen Truppen. Diese Kampf- und Marschleistungen, die sich sowohl in der Verfolgung der Reste der geschlagenen Sowjettruppen über den Dnjepr hinweg wie auch ostwärts Gomel auswirkten, ließen auch im Nordabschnitt der Front besondere Er folge erreichen. Die Angriff gegen Jlmen- und PeipuSse« führten zur Eroberung von Nowgorod, Narwa und Kingisepp und damit zur mittelbaren Bedrohung Petersburgs, deren Bevölkerung Marschall Woroschilow zum völkerrechts widrigen Heckenschützenkrieg ausgerufen hat. ohne sich darüber 870000 Die neunte Woche des OstfeldzugeS liegt hinter uns, wie der eine stolze Woche, die unvergeßlichen Ruhm an die deut- scheu Fahnen und die der verbündeten Armeen geheftet hat. Der OKW.-Bericht vom letzten Freitag hat die Bilanz des zweimonatigen Feldzuges grzugpu.. inzwischen reifen die wei teren Operationen zu neuem sichtbarem Raumgewinn heran, der bisher nach einer Berechnung der spanischen Zei tung „Arriba" etwa 870 000 Quadratkilometer im Osten beträgt. In der Südukrain» hat der volschewistenmarschall Budjenny nach dem Verlust von Nikolajew, Cherson und des; lebenswichtigen Rohstoffgebietes von Kriwoi Roa die Reste seiner geschlagenen Armee über den Dnjepr zurüaaenommen, wo er einige Brückenköpfe verzweifelt verteidigt. Um Odessa zieht sich der eiserne Rina weiter zusammen. Der ganze Dnjepr- Bogen ist von den deutschen und verbündeten Truppen völlig gesäubert. Mit dieser großen Operation im Südraum war die An- griffskraft der deutschen Wehrmacht an der Ostsront aber keineswegs voll in Anspruch genommen. Die Bolschewisten wurden vielmehr an allen Frontabschnitten schwer bedrängt. Sie verloren allein bei Kämpfen im Raume Kiew-Koro st en seit dem 8. August 17 750 Gefangene. 142 Panzerkanrpfwaqen, 123 Geschütze und neben zahlreichem Kriegsmaterial «inen Panzerzug. Nördlich dieser Kämpfe tobte aber die Schlacht von Gomel, die seit dem 10. August mit dem Angriff im Raume südostwärts «rilfchew und seit dem 15. August mit dem hart umkämpften Uebergana Über den Dnjepr süd ostwärts Rogatschew und wefttich des Sosh begönne« hatte. Sie führte am 19. August zur Eroberung deS wichtigen Eisenbahn- und SttatzenknotenpvfMS Gomel, das Mar schall Timoschenko zu keinem ' " " schnitt mit Erreichen de, Sowjets di« Verbindung «ach Oste« ad. 17 Schützen-, -wek Panzer- und fünf Kavallerie-Divisionen und zwei im Land Kampf um Europa Lelchrleiler Aiste- Rosenberg sprach i» der Bremer Kampsbahn Im Kampf gegen England belegte die Luftwaffe am Die Hälfte der von den USA. England überlassenen Tanker Tage den Hafen Great Narmonth mit Bombe« schwere« bereits versenkt. Nick nach Weilafrika LSA-Slühpunlle aas dem Umwege über die England-We (Eigen« Meldung).