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Tageszeitung un- Anzeiger sür DWolöiswal-e, Schmie-eberg u. U. ß Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - : mit Zulragen: einzelne Nummer 10 Npfg. § :: Gemeinde-Verbonds-Girokonto Nr. 3 :: : ß Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 2 t :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: 1 Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschast, des Stadlrats uy- des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Dir 40 Millimeter breite Millimeterzeile 6 M»fa.: im TerNeil dle »3 Millimeter breite Millimeterzeile 18 Npfg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittag :: :: Zur Zelt Ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: Nr. 291 ' Montag, am 14. Dezember 1936 102. Jahrgang Mz-c-r Keg der VMsNMiMast Lintvpf nm Silbernen Sonntag. Ter dritte. Eintopfsonntag im vierten Feldzm, gegen . Hunzer und Kälte wurde wiederum zu einem großen Sieg der Schicksalsgemeiuschast des deutschen Polkes. In Stadt und Dors waren am Silbernen Sonntag wieder viele tau send eifrige Helfer des Winterhilfswerkes unterwegs nm in jedem Haushalt die freudigen Herzens gegebenen Spenden einzusammeln, die helfen werden, daß auch in diesem Winter kein Volksgenosse zu hungern und zu , frieren braucht. In den großen Städten, so vor allem in der Reichs- s Hauptstadt, entwickelte sich der Eintopfsonntag wieder zu ' einer festlichen Angelegenheit. Ein fröhliches Leben und Treiben herrschte auf den Straßen und Plätzen, auf denen die dampfenden Gulaschkanonen anfgefahrcn waren, um ' die Volksgenossen ziim öffentlichen Eintopfessen zu ver einen. An diesem ersten Verkaufssonntag vor Weihnach ten flossen denn auch die Gaben besonders reichlich. Auf geschlossene vorweihnachtliche Herzen bxschwingten die Opfcrfrcudigkeit, weshalb denn auch die „Bestände" der Feldküchen schnell geräumt waren. Auch in den Gaststätten der'-Reichshanptstadt herrschte Hochbetrieb. ,'Kein Wunder, daß dieser letzte Eintopfsonntag im schicksalsrcichen Jahre 1936 ein ganz großer Erfolg wurde! I Auch das zweite Wunschkonzert des Deutsch- landscnders zugunsten des Winterhilfswerks brachte reichen Ertrag. Ne4«n Devisen und zahlreichen Sach spenden gingen nicht weniger als 14 398 Mark ein 1 Nus« der Heimat im- -em Sach-eman- Aiischkg M WanKM Gefangennahme des Präsidenten der Zentralregierung auf Befehl Moskaus Die Nanking-Negierung hat den jungen Marschall I Tschanghsneliang, den Sohn des früheren Oberkomman I diercndcn der Mandschurei, aller seiner Aemter enthoben, da er in einem Rnndtelegramm alle chinesischen Behörden zum Aufstand gegen den Marschall Tschiangkaischek, den Präsidenten des Neichsvollzugsamtes und Oberkomman dierenden der Nanking-Truppen aufgefordert hat. Tschanghsneliang, der die chinesischen Truppen in der Provinz Shensi befehligt, hat den Marschall Tschiangkai schck, der sich in der Hauptstadt der Provinz Shensi, Sians«, aufhielt, sowie eine Anzahl hoher chinesischer Per svnlichkciten, darunter de» Innenminister, die Wehrkreis lommandeure der Provinz Fukien und des Gebietes von Honan, Hupch und Shensi, gcfangcngesetzt. Das Vorgehen Tschanghsueliangs wird in Nanking äußerst bedauert. Tschanghsueliang, so sagt die halbamt liche, der Kuomin nahestehende Zeitung „Eentral Dailn - News", habe seine Pflichten äußerst mangelhaft erfüllt. Im Augenblick eines ausländischen Angriffs (ge meint ist ein f o w j e t r n s s i s ch e r Vorstoß! Die Schriftleitnng.1 und angesichts des Feldzuges zur Unter drückung der Banditen, der kurz vor seinem Ende stand, habe er sich erlaubt, seinen höheren Befehlshaber, den Marschall Tschiangkaischek, gefangen zu nehmen und irr sinnige Vorschläge zu machen. Wie „Central Daily News" berichtet, befand sich Tschiangkaischek seit längerer Zeit in Sianfu, nm die Ver ¬ teidigung der Provinz Sutyuan und der anderen nord- westchinesischen Provinzen gegen die Kommunisten zu lei ten. Die Nanking-Regierung hat die Provinzial- und son- . stigen Verwaltungsbehörden angewiesen, scharfe Maßnah men zur Aufrechterhaltung der Ordnung und des Frie- dens zu treffen. Allen ausländischen diplomatischen Vertretungen wurde amtlich mitgetcilt. daß Marschall Tschanghsueliang gemeutert und den Marschall 'Tschiangkaischek in Sianstl fcstgenommen habe. Strafmaßnahmen gegen Tschanghsue-l liang seien eingeleilet. Erste AbwehrmakMmen Nach Eingang der Meldungen über die Meuterei in! Siaufu fand sofort eine außerordentliche Sitzung de»! Ständigen Parteiausschusses und Zcntralpolitischcn Ans-! schnsses statt, die bis nach Mitternacht dauerte. Es würde- beschlossen, dem Finanzminister und bisherigen Vizepräsi--j denten, Dr. Kung Hsiang-Hsi, das Präsidium des Reichs-! vollzugsamtes vertretungsweise zu übertragen. Die Mili- tärkommission wird um 7 Mitglieder, darunter der Gene ralstabschef und der Marineminister, vermehrt. Die Lei tung der Militärkommission übernimmt General Fenghu- shiang, der bisherige Vizepräsident der Kommission. Die Nanking-Truppen werden den ständigen Mitgliedern der Militärkommission und dem Kriegsminister unterstellt. Der meuternde General Tschanghsueliang wird aller seiner Posten enthoben, seine Truppen werden unmittelbar der Dippoldiswalde. Der Silberne Sonntag, der erste geschäftsvffene Sonntag vor dem diesjährigen Weih nachtsfeste, brachte auch einen recht regen Verkehr in un sere Stadt. Sowohl zu Fuß, als auch mit Rad, Bus und den Zügen der Reichsbahn kamen viele nach der Stadt und bald nach Mittag traf man in den Geschäften viele Käufer an. Die Geschäftsinhaber haben ja auch, das kann mit gu tem Gewissen gesagt werden, alles getan und angeschafft, um den verschiedensten Geschmacksrichtungen und weit- gehende Wünsche zufrieden zu stellen, daß es nicht nötig ist, erst noch nach der Großstadt zu fahren. Daß viele Einkäufe getätigt wurden, das sah man gegen abend bei einem Gange durch die Straßen. Da zogen recht viele heimwärts, vollbe laden mit Tüten, Päcken und Packen, und mancher machte da wohl den Versuch, aus dem Umfang und der Art der Verpackung auf den Inhalt der. Pakete zu schließen. Wars ein Puppenwagen, eine Festung. Oftmals gab auch dle dem Packpapier aufgedruckte Firma einen Fingerzeig. Mik Ein bruch der Dunkelheit gaben die auf dem Markte und auf dem Obertorplatz stehenden Christbäume mit ihrem Kerzen- scheln vorweihnachtliche Stimmung. Weihnachtliche Stim mung hatte wohl auch jeden erfaßt, als am Vormittag die Sammler kamen, die Eintopfspende abzuholen. Im Hinblick auf das bevorstehende Fest wird jeder gern gegeben haben, damit auch den notleidenden Volksgenossen der Weihnachts tisch gedeckt werden kann. Dippoldiswalde. Immer näher rückt das Weihnachtefeft, das-Fest der Liebe, heran. Kaum anderthalb Woche trennen uns noch von ihm. Das kündete uns auch die Errichtung der zwei Weihnachtsbäume auf dem Marktplatz und dem Obertorplah vergangene Woche an. Am gestrigen Sonntag nachmittag 5 Uhr fand nun die Weihe an diesen Wahr zeichen deutscher Weihnacht statt. Nach einem Werbe- und Propogandamarsch der gesamten Hitlerjugend durch die Stadt traf der lange Zug Punkt 5 Uhr beim ersten Erstrahlen des Baumes auf dem von vielen Volksgenossen umsäumten Markt platz ein, nahm in einem nach Süden offenen Viereck um den herrlichen Baum Ausstellung. Trommelwirbel und Fanfaren« bläser des JV eröffneten die schlichte, eindrucksvolle Feier, wo rauf die HI das Weihnachtslied „O Tannenbaum, o Tannen baum, du trägst einen grünen Zweig" sang. Nach einem Dorspruch von einem Angehörigen der HI nahm Bürger meister Hummel da« Wort zu einer kurzen Ansprache, in der er unter anderem folgendes ausfahrt«: „Alle haben wir uns hier versammelt, um das Ausflammen des Weihnachtrbaumes zu erleben. Die Stadtverwaltung hüt es sich nicht nehmen lassen, 2 Weihnachtsbäume, einen hier auf dem Markt, den l anderen auf dem Obertorplatz, aufzustellen. Für alle sollen diese Weihnachtsbäume bestimmt sein, jeder soll sich an ihnen erfreuen. Schon unsere Altvorderen feierten dieses Fest und stellten Weihnachtsbäume auf. Astatische Kultur und Juden wollten uns dieses Fest nehmen, doch man ließ es sich nicht nehmen, im Gegenteil, es entstand erst recht das echte deutsche Weihnachtssest. Gerade bei uns im Sachsenland, besonders im Erzgebirge, wird es tief und innig gefeiert. Und die Alten möchten das Fest nicht missen, ist es doch das Fest des Schenkens, des Gebens. Deshalb hat es sich auch di« NSV, die ja bekanntlich zum Weihnachtsfest sich aller bedürftigen Volksgenossen besonders annimmt, zu eigen gemacht. Das Geld, was hier einkommt, wird noch zur Weihnachtsbescherung der Kinder verwendet werden. Recht oft soll jeder seine Gabe in die am Baum angebrachten Sammelbüchsen werfen, um den Dank dem abzustatten, dem wir es allein zu danken hohen, daß wir dsts deutsche Wrihnachtsfest noch feiern können. Wäre dieser Retter, unser Führer, nicht gekommen, wir wären unt unsere deutsche Weihnacht gebracht worden. Seine Dank barkeit kann jeder durch reichliches Opfern beweisen". Mit einem dreifachen Sieg-Heil auf unseren Führer schloß der Bürgermeister seine Ansprache. Ein Lied der HI beschloß die Feier auf dem Marktplatz, worauf zum Obertorplatz marschiert wurde, um den auf dem Bassin eir chteten Weihnachtsbaum durch einen Vorspruch und das Lied „O Tannenbaum, o Tannenbaum, du hast einen grünen Zweig" zu weihen. Auch wir möchten uns an dieser Stelle zum Schluß den Mahn worten des Bürgermeisters anschließen und alle Volksgenossen ousfordern, recht ost und reichlich die Sammelbüchsen der Weihnachtsbäume füllen zu helfen, damit sie recht ost geleert werden können. Dippoldiswalde. Am Sonntag gegen 15 Uhr ereignete sich auf dem Obertorplatz ein Verkehr sun fall. Ein aus der Brauhofstraße kommender Kraftradfahrer beachtete nicht das Verkehrsrecht eines auf der Reichsstraße in Richtung Schmiedeberg fahrenden Personenkraftwagen und fuhr diesen in die rechte Hintere Seite. Dabei wurden der Wagen und das Kraftrad beschädigt, während der Kraftradsahrer Ver letzungen (Prellungen) davontrug. Er wurde durch den be teiligten Kraftwagensührer nach seiner Wohnung in Rein holdshain gebracht. — Auf Antrag des Bauern Gustav Emil Menzer in Borlas ist für den Antragsteller am l l. Dezember das Tnt- schuldungsveifahren eröffnet worden. Das Amtsgericht Dresden al« Tntschuldungsamt nimmt dje Aufgaben der Eytschuldungs- stelle wahr> Anmeldefrist der Ansprüche bis zum 2l. 1.1437. - Am Dienstag, den 15. Dezember, wird j bei gleichzeitiger Einsührung dr, Wählbetriebs das bisherig« Ortsnetz Klotzsche mit Dresden zu einem einheitlichen Ortsnetz zusammenge-» schlossen. Gleichzeitig erhalten die an die Vermittlungsstelle Klotzsche angeschlossenen Teilnehmer fünf- und sechsstellige Rufnummern. Bei der nächstjährigen Neuauflage des amt lichen ^Fernsprechbuchs werden die Klotzscher Teilnehmer unter die Dresdner Teilnehmer eingereiht. Bis dahin werden von» Fernamt Dresden auch die noch unter der alten Rufnummer verlangten Verbindungen mit Klotzscher Teilnehmern ordnungs mäßig hergestellt. Die Ferngesprächsgebühren werden nach den Sätzen für den Verkehr mit Dresden berechnet. HS«k<«dorf. Begünstigt durch die Unbilden der Witterung gehen hier die Grippe und dle Masern stark um, sodaß mitunter ganze Familien krank darniederltegen. Vor allem sind Schulkinder davon betroffen. In einzelnen Schulklassen fehlen teilweise über die Hälfte der Schüler. HSckendopf. Die WHW-Belreolen konnten am vergangenen Donnsrstägduüch dle Lebensmiktelverteilung wieder besonder- erfreut werden, ES kamen heachklich« Mengen zur Ausgabe: 2Ztr« Margarine, über 2 Ztr. Weizenmehl, 180>/r Pfd- Zucker, 79 Pfd. Reis, 45 Pfd. Grieß, 43 Pfd. Kürbisse und Möhren, 26 Pfd. Hülsen» flüchte, 24 Pfd. Graupen, 15Vr Pfd. Haferflocken, 10 Stück Brote, 9-/2 Pfd. Kakao, 8'/« Pfd. Malzkaffee, 7'/- Pfd. Nudeln, 7 Pfd. Roggenmehl sowie Euppenmehl, Konserven, Quark, Salz, Talg» Butter und Honig in kleineren Mengen. Altenberg. Wie das Fremdenamt mitteilt, ist Altenberg für die Weihnachtszeit von Sportgästen bereits vollbesetzt. Weitere Anfragen und Quarlierbestellungen werden in die Nachbarorte weiiergeleitet, um auch diese Gäste ins Ost-Erz gebirge zu bringen. Dresden. Am 6. Februar 1437 findet in sämtlichen Räumen des Opernhauses der 10. Opernball statt. Wie in früheren Jahren werden das ganze Parkett und die Bühne als eine zusammenhängende Tanzfläche eingerichtet. Der Rein ertrag fließt den Ruhegeld-, Witwen- und Waisenkassen für die darstellenden Mitglieder und dem Opernchor der Säch sischen Staatstheater zu. 1 Wettervorherlagc -eü Neichswetteröienstes AuSgabeori Dresden . f für DlenStag: l Auffrischende Wind« auS Süd bis Südwest. Aufkommen-, starke Bewölkung, auf der Nordsetle der Gebirge aber zeikwels, föhniges Aufklaren. Niederschläge anfangs als Schnee, später IN Regen übergehend. Temperatur-Anstieg.