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»7. Mchnst 1S17. tzdt - M MMM AL« ^FEU/kjjUIlg, iLBV DrahtansthrP: Nachrichten »««d««. ArrnsprechroSammtlnunna«: ISS11. Nur sür Nachtg,spräche: »0011. N«,n^>»^»tzr,»««el>lhrl<- t» Dresdr« «,» »ororU« »,»p»«!«»»,« Zutt-sun, <«, Smm. und Montr^u «U >»wt» »«t »tmnali,«» Zustklun, durch dt« Post ,°hn, v-stkllg«ld> ».SO M., monatlich >.« M. >«r»t,,»-Vr«tle. Dl, «inkxUIst« Zell« <«t»a «SiNen» »L Vf. Vorzug,plitz« u. «nz,I,«n ln Nummrrn nach «»*»«». S«ler»a,»» lr.2«<s. ro°c° Tc»enm»»i»i<-la,. — «u-w. «uftr. ,«g. «orau-tkphl. — Lelcgd!. IVIPf. Schrtstleitung und Hauplgrschäslsstellr: Marieustraftr »8/4«. DruL u. vrrlag non Llepsch L Rrichardt in Dreid«. Nachdruck nur mll deutlicher Quellenangabe <„Dre,»ner Nachr.'» znIWg. — Unverlangt« SchrlfMcke werden nicht ausbewahrt. di Sil. Lik Hill''! Will - I» M W ki«> ^ ) Vs !l.ü l«»H, Schwerer Artillerielampf aus dem Lstuser der Maas. Erfolglose frauzSslsche Vorstöße von der Höhe 344 und südwestlich von Pargny.— Borseldlämpse westlich von Le Zatelet. — Rege Zenertütigleit im Sstev.—Verlnstreiche und erfolglose italienische Angriffe am Monte San Gabriele.—Neue Unterseeboot-Erfolge. Her amtliche deatsche Eriegskericht. 1A«tNch.) GrptzeS Ha»»tg««rtier. 26. Auanst 1917 WeMcher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Sknpprrcht I« Flandern erreichte der Feuerkamps nur in ein- -elne» Abschnitten gröbere Stärke. An mehreren Stellen scheiterte» englisch« Erknndnngsvorstöbe. I« Borseld unserer Stellungen westlich von Le Late» l«1 kam es zu lebhqster Sampstätigkeit der Artillerie« und Fnsanteriegesechten «m die in unserer Postcnlinie liegende« »«Höfte. St. Qnenti» lag wieder «nter französische« Feuer, HaS »ene Brände hervorrief. Heeresgruppe deutscher Kronprinz LängS der AiSae lebte mehrfach das Fener ans. Nach Marker Srtilleriewirknng südwestlich von Pargny in nnsere vorderste« Gräben eingedrnngene französtsche Ab teilungen wnrde» durch schnellen Gegenstvb wieder ge- Worsen. Ans de« Westnfer der Maas blieb die Gefechts» Mtlgkeit geringer als in den letzte» Tagen. Dagegen war -er Artilleriekamps östlich de» UlnsseS wieder sehr hart. Erneut stiebe« seindliche Kräfte v»n der Höh« »11 söftlich von Samogneuxs »ach Norden E; st« wurde» dnrch Feuer uud i« Nahkamps abgewicseu. Honte «orgeu Hab«» sich bei Beaumout Kämpfe ent» Wiche«. d ' VesMchev Kriegsschauplatz. Bot Dstnabnrg, Varanomitschi. Tarnopol «»d a« Abrncz, sowie in mehrere« Abschnitte« an der Karpathenfront reg« Fencrtätigkcit und kleine Mostengefechte. ^ Mazedonische Front Mötzlich von Mouaftir war eine gewaltsame Erknu- b«»«g für n»S «solsreich; nordöstlich des Doirau-Sees wiese» die bulgarische« Sichernngen starke englische Streif «bteilnngen zurück. Der Erste Generalqnartiermeister: «W.T.B.) .. . .c Lndendorss. , . ' 2« deutsche «deudbericht. «erktn. ra. «ngnst. tAmtlich. W. T. «.) Bei veaumont ans de« östliche» MaaSnser wurden die »orgenS «»greifende« französische» Kräfte «ach kurzem Anfangserfolge dnrch Gegenstob in ihre Ansgangöstell»«« ,»rst«gew»rse«. «»»st im Weste« und Osten keine größere« Kamps- handlnngen. stntllchrr deutsch« «dmlralftatsdericht. Berlin, 2ö. August. (Amtlich.) I« Atlantische« lv»ea» nnd in der Biscaya habe» »nsere Nntersee- »^te «enerdlngS acht Dampfer versenkt, darunter eine» englische« bewaffnete« Dampser von über 1000 Ton ne». di« deide» rnsfische« Dampser „Souma" sS20« Tonne«) nnd »Sildin- slöio Tonnens, letzterer mit Grubenholz für England. Zwei Dampfer, der eine mit Lebensmittel«, der ander« mit Holz fstr England, wurde« a«S Geleitzttge« heranSgeschoffe«, ebens» im Doppelschnb zwei vollbelabene Dampser »o« MM nnd 1896 Tonne«. Kerner wnrde der «merikantsche Dampfe« „Lampana" (früher „Dnnholme", I»1» Tonne«), bewaffnet mit zwei ^»Zentimeter, Beschütze«, »ach mehrstündigem Artilleriegesecht versenkt. Der Kapitän sowie der Geschützführer nnd vier Man« der veschützdediennng, die der amerikanische» Kriegsmarine angehörte»', wnrde» gefaugengenomme«. I» der Biscaya hatte eins unserer Unterseeboote ei« Artilleriegesecht mit einer Unterseeboot- Kalle. Der Dampser. vom Aussehen eines kleine« Tank» »ampfer«, hatte spanisches RentralitätSab» -eichen an der Bordwand und hier wie am Heck in grob«« weiße« Buchstabe» de« Name« »Ina« Barcelona". Im Verlaufe des Gefechts wurde« der U«terseedoot»Falle drei Tresser deigedracht. Das Unterseeboot blieb ««beschädigt. (W. T. v.) Der Lhes des AbmiralftabS der Marine. Italienischer Kriegsschauplatz. Ans der Kar st Hochfläche verlies anch der gestrige Tag ohne gröbere Jnfanteriegesechte. Unmittelbar südlich des Wippachtales schlugen wir eine« Nachtangriff ab. Bei Biglia scheiterten schwache italienische BorstStze. Schwere Kämpfe entwickelten sich neuerdings im Ge biete des Monte Sa« Gabriele. Dank der Tapfer keit der Verteidiger, »nter denen «eben den Grazer Fügern die Südsteirer vom Regiment Nr. 87 und nngarische Land- st«rm»Abteiln»ge« desondere Erwähnung verdienen, drang der Feind trotz grober blutiger Opfer nirgends dnrch. Der in der Nacht znm 21. d. M. kampflos geräumte Monte Santo wnrde von de« Italienern besetzt. Ans -er Hochfläche von Bainsizza-Heiligegeist und östlich von Auzza kam eö zu mehrfachen Zusammenstößen. An der Kärntner nnd Tiroler Front nichts von Belang. Balkan- Kriegsschauplatz. Unverändert. (W. T. B.) DerLhefdcsGeucralstabS. Leskneichlsch'un,arischer llrievberlcht. Wie«, 26. Angnft. Amtlich wird »«rlantbart: vesMcher Kriegsschauplatz. Das lebhaftere «rtilleriefener in de« Srnntränme« der Generalobersten Erzherzog Joseph und ». V^ehm-Ermolli hält an. Keine besondere« Kampf» Zur Kriegslage. Die Generaloffensive der Entente er. mattete am 25. August an der Westfront und im Osten. Nur an der italienischen Front waren die Kämpfe aber mals äußerst- heftig. „ An -er flandrischen Front ging In den frühen Morgenstunden nach wochfelvollcn Kämpfen ein kleiner vorgeschobener Posten südlich Lombartzyöe verloren. Gegen 11 Uhr abends versuchten feindliche Stvßabtellnngen. den am Morgen errungenen Vorteil auszubaucn nnd zu ver größern. Sie wurden jedoch abgewicscn und im Nachstoß der Postcnstand wieder von uns beseht. Verschiedentlich wurden feindliche Patrouillen znrückgcmiesen, so ein starkcr feindlicher Schleichtrupp, der am Abend nach heftiger Feuer- vvrbereitung in der Gegend von St. Julien vvrzugchen verfuchie. Die am Tage bei stürmischem Weiter mäßige Flugtätigkeit belebte sich gegen Abend und war anch am Morgen des W. Angnst rege. An der Artvis-Front haben Sie Kanadier ihre erfolglosen verlustreichen Angriffe eingestellt. Eine grobe Menge von gefallenen Kanadiern liegt vor unseren Stellungen. Wie am Vortage flackerte die Kampftätigkcit im Raume von St. Ouentin an verschiedenen Stellen zu größerer Lebhaftigkeit auf. Seit Mittag lag planmäßiges Zcr- störnngsfeuer auf der Malakoff-Ferme und südlich davon. Gegen Abend ging es mit besonderer Wucht auf unsere neugewonnenen Stellungen bei der Gnillemvilt-Fermc über. Hier hatten wir schon vormittags einen feindlichen Gegenangriff zum Teil im Nahkampfc abgcwiescn. Um S Nhr abends erfolgte an dieser Stelle ein crncnier starker feindlicher Teilangriff. Die hin und her wogenden er bitterten Kämpfe hielten die ganze Nacht an. Der Feind erlitt schwere Verluste. Seit den frühen Morgenstunden liegt schweres Feuer auf unseren Gräben bei der Malakoff- und Cologne-Ferme. In der Nacht wurde St. Quentin heftig mit Branö- granaten beschossen. 15 Gebäude, darunter das Nonnen kloster, sind ausgebrannt. Während das feindliche Artille- riefencr auf dem westlichen Maasuser ermattete, wütete cs auf dem Ostufcr an verschiedenen Abschnitten mit alter Heftigkeit. Von Nachmittag an bis in die Nacht hinein lag schwerstes Feuer aller Kaliber auf unseren Stellungen von südwestlich Veaumont bis znm Chaume-Walde. Mit dem grauende» Tage steigerte es sich zu größter Heftigkeit. Bei dem gemeldeten französischen Vorstoß rwn der Höhe 811 nach Norden erlitten die Franzosen besonders in unserem Abwehrfeuer schwere Verluste. Die. Darstellung des französischen Heeresberichtes vom 24. August, wonach die Franzosen in einem einzigtn An lauf die gewaltig befestigte Höhe 804 nahmen, ist irre führend. Die Höhe 304 war seit nahezu drei Tagen plan mäßig gerän m t. An der Ostfront außer vorübergehenden Fener- ttberfällen und einzelnen Patrouillcnunternehmungen keine besonderen Ereignisse. (W. T. B.) Wie England dementiert. Die Engländer suchen durch allerlei Falschmeldungen den Eindruck ihrer Niederlage in Flandern zu verwischen, und sie wählen den oft betretenen Weg, die Berichte unserer Obersten Heeresleitung als Lügen hinzustcllen. Sv be richtet der London Observer": „Die Deutschen er zählen in Berlin, daß wir durch einen glänzenden Gegen angriff ans Poelkapclle vertrieben wurden, dock» ist dies Einbildung. Mir drangen niemals in Poelkapclle ein und wollten es auch nicht. Das Ziel Langemarck und Sthcnnc (?) ist erreicht." Demgegenüber können wir feststellen, -aß eS sich um die Schlacht am 16. August handelte. An diesem Tag behauptet der englische Berichterstatter, Engländer seien niemals in oeMpelle eingedrungen. In der Tat haben unsere ruppcn in dem betreffenden Ort Engländer gefangen und englische Leichen beerdigt. Zurückgekommen ist aus Poelkapelle allerdings kein englischer Soldat. ^ Noch unverschämter lügt die Londoner Times", indem sie ihren gläubigen Lesern über unsere amtliche Meldung von der Rückeroberung des Dorfes Langemarck am 1». August folgendes vorsetzt: „Die deutsche Falschmeldung kann wahrscheinlich ans dreierlei Ursachen beruhen: Erstens kann es eine bewußte überlegte Mache (kahriecttio») der Obersten Heeresleitung sein, zweitens kann sie auf Falschmeldung der in Frage kommenden Offi ziere an die Oberste Heeresleitung zurückzusühren sein, die sie machten, nur ihr eigenes Mißgeschick zn verbergen, drittens ist es möglich, daß die Offiziere selbst irregeleitet und so nervös sind, daß sie Dinge melden, die sich niemals ereignet haben. Der Berichterstatter erinnert daran, daß die Deutschen in der Woche vorher eine gigantische Schlacht an der Seeküste erfanden, die sich nie abgospielr hat. Der kürzliche kleine, aber vollkommen erfolgreiche britische Uebersall sei als ein großer Angriff dargcsleilt worden. In Wirklichkeit spielten sich die Gescchishandlun- gcn in folgender Weise ad: Tie Engländer durchstießen bei Langemarck unsere Linien und dranacn, Verstärkun gen nachschicbend, bis Poelkapclle vor. Hier traf sie der Gcgenangriss unserer Kampsreservcn, und am Abend des 16. August war Langemarck und unsere verlorene Stellung wieder in unserer Hand. Am Nachmittag des folgenden Tages führte der Feind einen starken überraschenden Tcil- angriss ano, bei den: Langemarck nach erbittertem Kampf verloren ging. Anscheinend stammt der Bericht der Londoner „Time-)" ans amtlicher Quelle, um so weniger überraschend i>! die erstaunliche Kühnheit der Lüge. Von einer „gigantischen Schlacht an der Sceküste" war im deutschen Bcrichc n-.e die Rede. Es widerspricht durchaus dem sachlichen, wahr heitsliebende» Ton unserer amtlichen Berichte, solche thea tralische Ausdrücke wie gigantisch zu gebrauchen. In Wirk lichkeit hatte an der Küste außer Artilleriekämpscn nur ein Jnsantcriekainpf am 10. Juli stattgcfundcn, bei dem Marine infanterie den Engländern eine blutige Schlappe beibrachte. Um eine sichere Grundlage darüber zn gewinnen, daß die Schlacht in Flandern am 8l. Juli für den Feind ver loren wurde, genügt es, die Tatsache festznstcllcn, daß die englischen Berichte und Lloyd George alle Ziele als er reicht behaupten. Mau weiß nicht, ob man mehr die Un verschämtheit der Lügen bestaunen soll oder die Dummheit des BolkeS, das ihnen glaubt. Wir haben bei englischen Gefangenen Karten mit bunt ciugezeikhnctcn Linien ge funden, die ans keinen Zweifel über die Angriffsziele ließen, s i e l i cg c n n o ch l> c n t e a l l c h r n j c r n n scrc r Front. Ucber die Truppenstärke, die der Feind zu den Kämpfen am 10. August heranführte, geben uns die Ge fangenen Auskunft, die von sechs verschiedenen Divisionen stammten. Nach ihrer Aussage sollte die Höhenlinie Z o n u e b c k c -- Z a n d v o o r d c gcnom - m e n werden. Auch für diesen Tag liegen uns erbeutete Karten im Maßstab 1 : 10 000 vor, die blau, braun und grün cingezcichncte Ziellinien enthalten, die außerdem noch dm-ch einen aufgcsnndencn Befehl erläutert werde». Do steht der „kürzliche kleine, aber vollkommen erfolgreiche britische Uebersall" aus. Die Absicht des Feindes ist klar eine zwiefache: Er will seinem eigenen Volke, das er in Erwartung hoher Erfolge versetzt hat, Sand in die Augen streuen, zum anderen will er das Vertrauen dcS deutschen Volkes in die Wahrhafiig- kcit seiner amtlichen Berichte erschüttern. Es genügt, diesen unsauberen Machenschaften mit dem Lichte der Wahrheit ins Gesicht zn leuchten. Sie sind eben alle Lügner, wie der ehrenwerte Sir John F-glstgsf. den Englnnds größter Dichter in bitterer Selbstironic schuf. (W. T. B.) Der Truppcnciusatz des Verbandes. Der „Corriere dclba Sera" schreibt Wer die jetzige Offensive der Alliierten: Es stehen nach zuverlässiger An nahme 81- Millionen Mann Truppen der All'- iertcn au de» Kampssronicn. Mit diesem Höchstaufgebot von Kampftruppen muß es möglich sein, den Feind z>r besiegen. Es „muß" möglich sein, sagt der „Corrieve della Gera" zur Beruhigung seiner Leser, die Ereignisse haben aber heute schon bewiesen und werden es weiter zeige», daß «S tatsächlich nicht möglich ist. Damit wird inan sich in Italien und anderwärts sehr bald Minden müssen. DaS Friedensprogramm der englische» Arbeiter. „Socialdcmokraten" in Stockholm veröffentlicht den Entwurf der Erklärung, welche die englische Lavour Party bei der Stockholmer Konferenz abzugeben beabsichtigt. Hauptpunkte sind: 1. Der deutsche Imperialismus muß u ie d e rg e w o r fe u werde». iUnd der englische!' — Red.) 2. Die Arbeiterklasse muß sich vereinigen, um den Krieg zu beenden. 8. Sic soll die russische Formel „Ohne Annexionen" «»nehmen. 4. Ein Bund der Nationen mnß gebildet werden. 5. Deutschland muß Belgien wieder- herstellcn und ihm Schadenersatz leisten. 0. Eine Konferenz von Vertretern der Balkanvölker oder eine internationale Kommission soll über dir Balkan- fragc entscheiden. 7. Elsaß-Lothringen fällt an Frankreich. 8. Die italienisch sprechenden Gebiete in Oesterreich fallen an Italien. 9. Die vereinigten Polen (!) bestimmen ihr Schicksal selbst. 10. Palästina den Juden unter internationaler Garantie. 11. Konstan tinopel wird Freihafen. 12. Die tropischen afrikani- schcn Kolonien kommen unter internationale (!) Verwaltung. 18. Internationale Kontrolle über wich tige Lebensmittel. 14. Vorbeugende Maßregeln gegen Ar- beitslostgkeit. 15. Kein Wirtschaftskrieg. 10. Internatio- naler Wiederaufbau der verheerten Gebiete. 17. Rechtliche Untersuchung über Verstöße einzelner und der Staate»