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Iiedakrions-Lvrechtlunde: II ?lu?ncibme der S»n:i- und Festtage. S)ik. LO Pf. tubue Bestellgeld). Bet eitlingSpreiSI. »inzelnummer IO Ps. Ihr. Unabhängiger Tageblatt für Aabrdelt, ftecbl u. freibeil. Inserate werden die «gefallene ^eiilzeile ader deren Nmim m l!» Pf. dereitinel. dei Wiederbainng dedentender :»adatt. Piichdriiiscrct, Nrdaktiou und t>»csit,äs»ss«clle: TreSdrn, Pillnttzer «trafte t!t. Feruldrechei: Vlml l Nr. Nt,,«. Das„Bleigewicht an der Arbeiterbewegung". Ohne Zweifel würde in Deutschland die Arbeiter bewegung mit viel weniger Hindernissen zn kämpfen haben, . wenn nicht die Sozialdemokratie ihre Parteipolitik in die sogenannten freien Gewerkschaften hineingetragen hätte. Indern sie hier alle, auch die wohlgemeinten Maßnahmen der Regierung wie der Arbeitgeber mit einer fruchtlosen Kritik und Hetze verfolgt, erfüllt sie diese leider mit Miß trauen und Abneigung gegen die gewerkschaftliche Organisation überhaupt und damit auch gegen die nicht ans dem falschen Boden des Klassenkampfes stehenden christlichen Arbeiter. Ein Beispiel für eine solche abstoßende und damit die Interessen der Arbeiter schädigende Hetze bietet wiederum ein Vorkommnis der letzten Tage. Anfang Februar d. I. hat der Verband schlesischer Textilindnstrieller in Breslau eine von 68 Fabrikbesitzern besuchte Versammlung abgehalten. Ans den Verhandlungen wird offiziell mitgetcilt: «Zweck der Versammlung war die Ausgestaltung des Ver- tiandes zu einer Organisation, der auch die Forderung und Erhaltung des sozialen Friedens als Aufgabe zufällt. Das vom Verbandsausschusfe beschlossene Einladungsschreiben zu der Versammlung wies den Gedanken einer Bekämpfung be rechtigter Arbeiterforderuugcn weil von sich ab, er kannte das Koalitionsrecht der Arbeiter an und gipfelte in dem Satze, daß die richtige Mitte zwischen den Forderungen der Arbeiter und den Rücksichten, die die Unternehmer ihrer Selbst- erhaltung schuldig sind, nur dann gefunden werden könne, wenn beiderseits gebildete Organisationen sich ge gen üb er stünden und wenn an die Stelle des Kampfes der Ver trag zwischen zwei ebenbürtigen Gegnern träte. Diese Tendenz kam auch in dem zur Beratung gestellten Entwürfe eines neuen Statuts zur Geltung. Dieses weist dem Ausschüsse unter anderem auch die Aufgabe zu, im Falle von Arbeitseinstellungen oder sonstigen Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit nehmern — nötigenfalls auch ohne Anrufung des beteiligten Arbeit gebers — zu intervenieren, die Verhandlungen zu führen und auf einen gütigen Ausgleich Hinz »wirken." Dieser Statntenentwnrf kam einstimmig zur Annahme, und Ulan wird das Vorgehen nur als eine erfrenliche Kund gebung für den sozialen Frieden begrüßen können, wenn man erwägt, daß noch selten die Unternehmer so freimütig das Koalitionsrecht, die Gleichberechtigung des Arbeiter- srandes und die Bedeutung der Organisation anerkannt haben. Anders der „Tertilarbeiter" <Nr. 7), das Organ des sozialdemokratischen Tertilarbeiterverbandes! Er über- gicßt kurzweg in einem schwülstigen Artikel das anerkennens werte Vorgehen der schlesischen Arbeitgeber mit Spott und Hohn; die Arbeitgeber sind nach ihm gewisser- maßen eine Rotte fetter Prasser und Ausbeuter, die ans jede Weise ans dem tiefen Elend der „Lohnsklaven" ihren Vorteil zn ziehen suche». In hetzerischem Tone heißt es sodann von den Arbeitgebern: „Sie ahnen's nicht, welcher Groll in den Herzen der Armen wohnt, die fortgesetzt es verspüren müssen, daß man sie als Wann betrachtet, aus dem man gefühllos herumlreren kann, daß er sicb krümmt und windet. Bei der vollen Tafel, bei üppigem Mahle sitzen sie und beraten, welche Mittel sie aulvendcn sollen, um ihre Arbeiter fernerhin in dem Elend zu erhalten. Gäbe cs einen Gott, der die Ungerechtigkeit straft, hier müßte er, wenn er diese Unier- nchmerfrivolität sieht, mit Keulenschlägen dazwischen fahren. Der Uebcrmut der Salten schießt üppig ins Kraut, derweilen sitzen die Hungrigen daheim, im Kreise ihrer Lieben, für die sie schassen tag aus tagein und doch nicht vermögen, die Sorge und Not von ihnen fcrnzuhaltcn." Wird man es gegenüber solchen frivolen Tiraden des „Textilarbeiters", die ihrem Inhalt und ihrer Form nach den besten Musterleistmigen des sozialdemokratischen „Vor- wärts" an die Seite gestellt werden können, nicht ver stehen, wenn da manche Kreise der Arbeitgeber der Arbeiter bewegung nicht allein verständnislos, sondern direkt feindlich gegenüberstehen? Ist das vielleicht der Ton, eine Ver ständigung über Forderungen der Sozialresorm anzubahnen ^ Zudem ist es im höchsten Grade unklug. Unternehmern, die sich vielleicht, ob der Not gehorchend oder dem eigenen Triebe, zu obigen Zugeständnissen au die Arbeiterschaft be- guemen, in derartigem Nüpeltone zu begegnen. Muß das die Leute nicht reizen, sie empören und schließlich dazu veranlassen, die dargeboteneHand wieder halb zurückzuzieheu? Wir sind keineswegs der Meinung, daß Arbeiterrechte erbettelt werden sollen; Rechte werden gefordert. Aber die Noblesse verlangt auch, daß man ein endliches Nachgeben des Gegners nicht verspottet. Mögen die tat sächlichen Verhältnisse der schlesischen Tertilarbeiter auch schlechte sei», dadurch, daß mau ihnen freies Koalitionsrecht gewährt, ihre wirtschaftliche Gleichberechtigung anerkennt, gibt man ihnen die Mittel an die Hand sich emporzu- arbeitcn. Angesichts dessen hätte der „Tertilarbeiter". statt die Arbeitgeber so roh anzurempeln. besser getan, das Gegebene zu acceptiereu, nimmer loszulassen und praktisch für weitere Fortschritte zu arbeiten. Das wäre eine praktische und kluge. Arbeiterpolitik! Die stete sozialdemokratische Verhetzung hat jedoch manchen Arbeitern jedes gesunde Fühlen und Denken genommen, und nur so wird mau die Wutausbrüche eines überreizten Gehirns erklären können. Das traurigste aber ist, daß unter dieser sozialdemokratischen Hetze in den freien Gewerkschaften die ganze berechtigte Arbeiterbewegung leiden muß. Daraus ergibt sich immer wieder, wie notwendig eine Erstarkung der auf nationalem Boden stehenden christlichen Arbeiterbewegung ist. die dem an der „Arbeiterbewegung hängenden Bleigewicht der sozial demokratischen Partei" ein Gegengewicht bietet. Aber wie viele, auch katholische Arbeiter schlafen m den Tag hinein! Sie warten darauf, daß ihnen gebratene Tauben in den Mnnd fliegen, statt sich der christlichen Arbeiter bewegung anznschließen, an ihr eifrig mitzuarbeiten und sie dadurch zn stärken. Reichstag. c». Berlin. 40. Sitzung um 2:l. Februar 1904. Präsident Graf Ballestrem eröffnet die Sitzung um I Uhr 20 Minuten. In erster und zweiter Lesung ivnrde der Entwurf des Musler- schiitzgesetzes ohne Debatte angenommen: es folgte die Beratung des Etats für das Reiehseisenbuhnanu. Hierzu stellte die Bndger- konnnission folgende» Antrag: den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, im Interesse der Durchführung des Artikels 42 der Reichsoersassnng aus die verbündete» Regierungen einznwirken, das; sie die Umleitungen des Güterverkehrs möglich i jeinschränken und daraus bedacht sind, an die durchgehenden Personenzüge an deren Haltevnnklen die sonstigen Personenzüge anzuschließen. Die Sozialdemokraten be antragen, den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dein Reichstag tun lichst bald einen Geseigiuwurf vorzulegen, durch den zwecks einer einheitlichen Organisation des Verkehrs und der besseren Durch sührung der Bestimmungen der Artikel 42 bis 40 der Reichs- ^ Verfassung der Betrieb und die Verwaltung der deutschen Eisen bahnen dein Reich übertragen wird. Gröber tZeiur.) betont, das; der Wettbewerb der einzelnen : Bahnen zu wen - gehe. Die Reichsversassung fordert, das; die s einzelnen 'Bahnen wie ein „einheitliches Retz" verwaltet werden, s Aber schon seit mehr als 20 Jahren wird über die Konkurrenz der « einzelnen 'Bahnen geklagt: in der letzten Zeit iü die Umleitung noch größer geworden. Ta kommen Umwege von tt» bis w Proz. vor, ja sogar solche bis zu 44 Proz. Angesichts dieser Umleitungen die besonders Württemberg sehr hart treffen, I oben bei der würlie bergischen Verwaltung berechtigte Klagen hervorgerufen. Die heu tigen Mißstände schädigen den Reichsgedanken, so daß es nötig ist, diese so bald als möglich abzustellen.' sBravo.) Liebermann von Sonnenberg referiert über die Ver handlungen in der Kommission. Präsident Schulz: Unter den deutschen Eisenbahnen findet kein illopaler Wettbewerb statt: das meinen nur die Verwaltungen, die einen EinnahmeauSsall haben. ^Heiterkeit.) An das Reichs- eisenbahnanu sind keine Beschwerden einzelner Bahnverwaltungen gelangt und so Hallen wir keinen Ulrund zum Einschreiten. Ein Freund der Umleitungen bin ich auch nicht. Hildendrand <Soz.) empfiehlt die sozialdemokratische Resolu tion zur Annahme. Or. Hieber (natl.): Im Jahre >970 ist die Schaffung von Reichseisenbahnen im besten Moment verpaßt worden: die damalige Bismarcksche Idee wurde aber namentlich in Süddeutschland be kämpft. Die Einheit des deutschen Verkehrswesens ist unser Ziel. Präsident Schulz: Plan hat die Erwartungen ans das Reichseisenbahnamt zu hoch gespannt: es kann nur'einwirken auf die Einzelverwaltungen, bat aber keine Mittel zur Durchführung seiner Wünsche. Aus dem Gebiete der Betriebssicherheit hat es sehr große Verdienste. Storz (Vp.) schildert die Notlage Württembergs durch die häufigen Umleitungen. v. Norman tkons.): Meine Partei lehnt die sozialdemokratische Resolution ab. da sie in die Souvcränilätsrechlc einschneidet. Br. Müller Sagau lsreis. Vp.) wünscht ein ViehkurSbuch für ganz Deutschland. Präsident Schulz sagt die Einführung aus l. Mai 1904 z„. Nachdem Dreesbach (Soz.) nochmals den sozialdemokrati schen Antrag begründet hatte, sprach sich Ga mp Mp.) gegen eine BelriebSgemeinschast aus. Hosmann-Saatfeld <Sz.) brachte einen Lokalwnnsch vor. Nr. Wolfs ,W. Bern schließt sich den Ausführungen GröberS an. — Die sozialdemokratische Resolution wird abgelehnl, die der Bndgetkommission angenommen. Nächste Sitzung morgen l Uhr: Fortsetzung. Schluß o Uhr. Politische N n ir d -chan. Deutschland. Eine wichtige Entscheidung in der venezolanischen Angelegenheit hat am Montag das Haager Schiedsgericht getroffen, indem es für Recht erkannte, das; den drei Blockade- niächlen Deutschland, England und Italien das Vorzugsrecht ans die Zölle von La Gnayra und Puerto Eabello znstehe. Die Kommission ,znr Beratung des Gesetzentwurfes betreffend Kansmannsgcrichtc beendete heute die erste Lesung. Angeiwnnnei! wurde der Antrag Müller Meiningen, wonach die Kanfinainisgerichke auch als Einigungsäniler angernfeii werden könne»; abgelehnt wurden die Anträge f)r. Seniler ans Streichung des ganzen); >6 mid Hemiig ans Beseitigung wenigstens des Rechtes zur Antragstellnng. Der Antrag Battinann ans Ausdehnung des Rechtes zur Begutachtung und Antragstellnng ans Handelsgewerbliche Fragen über haupt wurde zurückgezogen. Ein Antrag Mttiller Meiningen ans Streichung des si 17 ivnrde abgelehnt. Tie zweite Lesung findet erst in einigen Wochen statt. Die Kvnsrrvativrn und die Organisation der Bcr- lchrsbeamtcn. Die Generaldebatte zum Pom tat Ins; zuerst die Hoffnung anftanchen, daß nunmehr auch die .'konser vativen geneigt seien den Berkehrsbeamlen die Organisalians- sreibeit zn gehen. Nicht nur Stöcker, die fäbigsle Kraft der ganzen Rechten, trat iür diese zeitgemäße Forderung ein, auch ibr iozialvolilffcher Nachwuchs, Dröicher, verhielt sich nicht ablebneud; zur Ucberraschung des Hanfes ließen aber die Konservativen erllären, daß sie mit Dröicher nicht Tie (Helreidepoütik der Päpste mußte lange Zeit Waffen liefert; zu den kecksten Anschuldi gungen gegen die Träger der Tiara, als ob diese Korn- wncher getrieben hätten, um sich ans Kosten des Volkes zn bereichern. Wiederholt war in jüngster Zeit die päpstliche Getreide- Politik Gegenstand spezieller wissenschaftlicher Untersuchungen ivergl. Nand«'-, die Getreidehandelspoliük der Europäischen Staaten von; 18.— >8. Jahrhundert; Benigni, die Getreide- Politik der Päpste, deutsch von Birner, mit Vorwort und Schlußwort von Ruhland und die Besprechung dieses Werkes von Nandv in Schmollers Jahrbuch für Gesetzgebung und Volkswirtschaft 1866, S. 764 ff.) An letzterer Stelle zeichnet Naudä das Problem der Getreidepolitik der Kurie als die Aufgabe: „eine Stadl, die auf eigenem Gebiet ihren Getreidebedcnf nicht erzeugt, die auf Zufuhr vom Lande oder ans der Fremde angewiesen ist, niit Getreide jederzeit genügend zu versehen, die Preise in ihr so zn erhalten, daß sie in Tenernngszeiten nicht eine exorbitante Höhe erreichen, nicht zum Brotmangel und zur Hnngersnot sich steigern. Das Problem bot in einer Zeit fortlaufender kriegerischer Ereignisse und Fehden, immiter- brochener Wirtschafts- und handelspolitischer Sperren der Staaten. Landschaften und Städte untereinander, in einer Zeit mit nur mäßig entwickeltem Weltgetreidehandel. ohne Eisenbahnen, Dampfschiffe und Chausseen unendlich biel größere Schwierigkeiten als in der Gegenwart." Die Päpste schufen ein eigenes Ministerium, dessen Hauptaufgabe die Getreideverproviantierung Noms war ldie sog. Annona). Die Vollmachten, welche dieser Beamtenkategorie ein geräumt wurden, führten zn allerhand Mißbräuchen. Die Beamten trieben Kornhandel und Kornwucher auf eigene Faust und eigene Rechnung. diktierten bei den bestehenden Verboten der Getreideausfuhr den Bauern die Preise oder erlernen, wenn hohe Kicwnme nn ruislaiwe locnen, stchrscheiiie an einige Günstlinge, welche das im Kir staat zn billigen Erpressnngspreisen erlangte GNreid Ausland mit hohem Gewinn abznsetzen wußten. Daß eine mächtige Versuchung zu Bestechungen vorhanden, auf der Hand und das; das Bramlenperftmal dieser snchnng erlegen, kann nicht überraschen. Aber es nicht mehr an, gegen Päpste den Vorwurf zu erinwen ob sie selbst bei diesen Machinationen die Hand im S gehabt hätten. Plan kann über eine Polil.k, welche einem Territorium ans Kosten des Landes billiges Brot verschaffen will, recht verschiedener Meinung sein, aber man darf dabei nicht ver- gessen, daß die Päpste gebundene Mmschronte halten, in folge der Zustände, welche sie vor fanden. Es isl die un heilvolle Politik des alten heidnische» Rom, über die Mommsen geurteilt hat: „Ans die schmählichste Weise ivnrde den Interessen der wesentlich unprodiiklwen hauptstädtischen Bevölkerung, der freilich das Brot nicht billig genug werden konnte, das Wohl des Ganzen, die Landwirtschast, geopfert", welche immer noch latent fortwirkte, so daß das Volk von Nom, gleichsam enliuüwtt. sich selbst sein Brot zn schaffen, vor. den Päpsten e> wartete, was die Eäsaren ihm geboten hatten. <Na»d«! a. a. O. D. 770.) Aber man darf nicht mehr behaupten, daß die Päpste selbst an diesen koniwucherischen Spekulationen beteiligt gewesen. Tie Untersuchung der Stellimgiiahme der einzelnen Päpste hat ergeben, daß die meisten versucht haben, die Mißbräuche der Proviantbcamten energisch zn unterdrücken. „Es mag", meint Naud«'-, „den Päpsten ähnlich ergangen sein, wie den französischen Königen, die die öffentliche Meinung im 18. Jahrhundert so hartnäckig und ungestüm des Kornwnchers, der Korngcschäfle zn ihrem eigenen Besten und zu der Gesamtheit Schaden beschuldigte, daß Tnrgot in dem Gesetz von 1774 den neuen König Ludwig XVI. seien»» elüören ließ, daß er in alle Zukunft ans einen Kornmttans für eigene R chnimg vcr.achre nna verknete, das; !ü> derlüu gemaßbrancht sein Name bei Getteioeankäiisen werde". iS. 78l.i Benigni erbringt i» seiner oben erwähnten Schrift noch den Nachweis, daß kein Pavü sich mit solcherlei Geschäften beschuun.ü hott. „Wir lesen nie Klagen der KaidinalkameroliMn und Prä'et'ten der Annona gegen die systematische Nicht- anssühnnig der Annonariesormen. Noch einmal: das soziale Milien ist es insbesondcre, welches nir die Nebel und M'iß- släiide, die die laiidwinschaflliche und onnon >re Krisis des l7. und 18. Iahrlnmderts heraufbeschworen, verantivortlich gemacht weiden nmß. Die Päpste imen alles, was sie konnten; wenn sie nicht dazu lanien. Maffeiihinrichtmigen vorznnehmen und die Eigenlüiner mit dem Schwert in der Hand das einzige Mittel, das recbt wirksam, wenn nicht praktisch gewesen wäre zn zwingen, ihren Befehlen zn gehorchen, so muß man cs diesen Päpsten verzeihen, wenn sie nicht alle Krieger oder strenge Richter waren, wie und Sixtus V." < S. 67>.> Man hat diese Anklage des Kornwnchers speziell gegen irtns IV., 1171 —lI8l. erhoben, indem man seinem Zeitgenossen und leidenschaftlichen Haffer, dem Ehronisten Infessnra, allzuviel Glanbe» geschenkt hal. H>nte ist dessen Parteilichkeit auch von denen anerkannt, welche ihm früher bereitwillig gefolgt waren «vgl. Paittor. Geschichte der Päpste, II. S. 616 ff. und Anm. 7». Das Resultat dieser Untersuchungen saßt Nandä in die Worte zusammen <S. 707»>; „Wer fürderhin von einer peisönlichen Anteilnahme der Päpste aa den Mißbräuchen ihrer Umgebung spricht, muß eunveder einen urkundlichen Beweis seiner Behanptmig erbringen oder er verstößt — die Kenntnis des Beniginsche» Buches vorausgesetzt — gegen die historische Objektivität und Wahrhaftigkeit." Julius I ! —