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ilsdmffer Tageblatt Nationale Tageszeitung für die Fandwistschast, Das .Wüsdrufier Taaedloll' erschein! an allen W-rdlacen nachm llags S Udr. Bczuxspreis: Bei Abholung in der »eschäsisstellc und den Ausgabestellen 2 AM. im Monat, bei Zuftckun« durch die Boten 2,3" AM., bei Postbestellung 2 AM. r»Pig'"N 2P>l-S- gebühr. Einzelnummern lSApfg.AUr i l "Mistalten Ä'0VkNM0tr für Wl>sdrufs u. Ilmgeaend PostbvicnundunsrrcAus. träger und llielchüftsnel en -—— —! nehmen zu jeder Zeit Be ¬ stellungen entgegen. Im Fall, höherer Bemalt, Krieg oder sonstigerBetrtebsstöiuNj,-» besteht hei» Anspruch ans Lieseruug der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto bestiegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeile 20 Rpfg., die 4-espaltene Zeile der amtlichen Dekanntma^ingen 40 Reichs- pfenniy, die 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 Reichsmark. Nachweisungsgebühr 20 Rer-chspfennige. 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Noch läßt sich all das, was auf der Pariser Konferenz geschehen und beschlossen worden ist, nicht zu einem Gesamtbild zusammenfassen; denn noch ist sie nicht ganz zu Ende, sind die Differenzen in den Wünschen und Forde rungen ans der einen, den Zugeständnissen auf der andern Seite nicht ganz ausgeglichen — aber die Konferenz legt großes und verst'ändliches Gewicht darauf, zu einem Bericht über ihre Arbeit zu gelangen, der von allen Dele gierten unterzeichnet werden kann. Und der dann den Regierungen der beteiligten Staaten zur Beschlußfassung vorgelegt werden soll. Dann erst wird die Entscheidung darüber fallen, ob und wie es zu einer Revision, besser gesagt: zu einer Umgestaltung des Dawes-Planes ge kommen ist. Das „Ob" muß nämlich im gegenwärtigen Augen blick noch sehr stark unterstrichen werden. Denn seit Wochen tobt der Kampf darum, wie nun die neuen deutschenZahlungenaufdie einzelnen Mächte der Gegenseite verteilt werden sollen. Da Deutschland etwa 200—150 Millionen jährlich weniger zahlt, als der Gegenvorschlag der Ententemächte es vorsah, keiner der Gläubigerstaaten aber geringere Überweisungen als bisher erhalten will, soll — Deutschland dieZechebezahlew Also sich ungefähr doch noch zu dem verpflichten, was die vier Staaten der Gegenseite — England, Frankreich Belgien, Italien — in ihrem Vorschlag verlangten. Da^ aber hat Dr. Schacht kategorisch abgelehnt. Daß die deutsche Delegation noch weiter entgegenkommt, ist für sie unmöglich. Schon die Tatsache, daß sie an ihrem eigenen Vorschlag — Höchstzahlung 1650 Millionen — nicht festhielt, sondern dem zustimmte, was die Amerikaner empfahlen, geht gegen ihr Gewissen als wirtschaftliche Sachverständige. Ist nur geschehen aus politischen Gründen, nämlich, weil sie die Konferenz vor dem ergebnislosen Auseinanderlaufen bc wahren wollten. Diesen Vorbehalt, also eine „politische Klausel", will Dr. Schacht auch in dem Konferenzberich! niedergelegt wissen. Damit lehnt er die Verantwortung dafür ab, Wenn sich die Forderungen des neuen Zahlungs Planes, die ja beträchtlich über jene 1650 Millionen hin ausgehen, als nickt erfüllbar erweisen werden. Das ruyrt an gewisse belgische Interessen: in den Kellern der Brüsseler Staatsbank lagern immer noch die sechs Milliarden deutschen Papiergeldes, die — angeblich — während der deutschen Okkupation durch die deutsche Verwaltung herausgebracht wurden und die, wie Belgien verlangt, jetzt noch nachträglich von Deutschland zum Nennwert eingelöst werden sollen. Auck sonst gibt es noch allerhand Forderungen über den Rahmen hinaus, den die neuen Vorschläge des Zahlungs planes spannen. Im Hintergrund stehen nämlich auck noch die kleineren, an der Konferenz offiziell nicht be teiligten Staaten und suchen Extrawürste aus der Beute zu schnappen. Auch in einigen anderen Punkten ist mansch noch nicht ganz einig. Bekanntlich soll ein Teil der deutschen Jahreszahlungen „kapitalisiert", also in Form von Schuldverschreibungen auf die Geldmärkte der Well zwecks Zeichnung gebracht werden. Zur Verzinsung und Amortisation dieser Summe sott Deutschland an die kom mende Reparationsbank angeblich 7.00 Millionen Mark zahlen, für die kein Transferschutz irgendwelcher Art be stehen wird. Wieviel diese Summe nuu wirklich und endgültig betragen wird, ist vorläufig noch Gegenstand von Verhandlungen. Ebenso ein weiterer Punkt. Die Reparationsbank wird angesichts der riesigen, jährlich ja etwa 2050 Millionen betragenden deutschen Zahlun gen über sehr erhebliche Mittel und damit auch voraus sichtlich sehr erhebliche Gewinns verfügen. Nun soll Deutschland nach 37 Jahren noch in 21 Jahreszahlungen den Rest der interalliierten Schulden an Amerika beglei chen, verlangt aber, daß hierfür auch jene Gewinne der Reparationsbank mit herangezogen werden sollen. Grundsätzlich ist die Gegenseite damit einverstanden, aber über Einzelheiten streitet inan sich noch. Wie 1924 wird auch jetzt der Sachverständigenberichl erst die Grundlage für die eigentlichen Verhandlun gen zwischen den beteiligten Regierungen abgeben. Es schadet also nicht übermäßig viel, wenn er in weniger wichtigen Punkten noch auseinandergehende Ansichten und Absichten aufweist. Und da die Öffentlichkeit immer noch nicht selbst über wichtige Seiten unterrichtet ist wird man bis nach Pfingsten warten müssen, ehe man zu einer eingehenden Kritik schreiten kann. Graf Zeppelin auf -cm Wege nach Amerika Friedrichshafen, 16. Mai. Das Luftschiss „Graf Zeppelin" ist heute früh 5.58 Mr zweiten Amerikafahrt gestartet. Es ist trübes, stark bewölktes Wetter, windstill, so daß der Start ohne Schwierigkeiten vor sich gehen konnte. Das innen reich mit Blumen geschmückte Luftschiff konnte 5.45 Uhr aus der Halle in Marsch gesetzt werden, so datz nach einer Viertelstunde das Kom mando „Schiff frei" gegeben werden konnte. Jie W-M.-MW WM MWW MUMM SroßeFinanzauOrache imReichstag Rededuell Hilferding — Bang. Berlin, 15. Mai. Unverweilt nahm die heutige Reichstagssitzung ein größeres Gesicht an, nachdem der Berichterstatter die schon teil weise bekanntgewordenen Beschlüsse des Reichshaushaltsaus schusses zu der 500-Millionen-Mark-Anleihe für die Reichskassc vorgetragen hatte. Zentrum und Deutsche Volkspartei stimm ten danach im Ausschuß dem Plan zu, nicht ohne Bedenken, aber sie sagten dennoch Ja. Die Sozialdemokraten ebenfalls, und so war das Schicksal der Anleihe eigentlich entschieden Reichsfinanzmimster Hilferding erleichterte den zur Bei stimmung entschlossenen Fraktionen ihre Entscheidung durch das Versprechen, nunmehr bald die Reform der Arbeitslosenversicherung und nach Schluß der Pariser Verhandlungen auch ein grundsätzliches und dauerhaftes Finanzprogramm vorzulcgen. Die Deutschnationalen allerdings blieben im Ausschuß rech! kühl Sie empfanden keinerlei Sympathie für die „Pumpwirt- schaft", wie sie die Angelegenheit bezeichneten. Diese Ablehnung kam im Plenum in verstärktem Matzc zum Ausdruck, als der deutschnationale Redner Dr. Bano ans Rednerpult trat. „Ratlosigkeit einer bankerotten Rcgic- rungskunst", „sichtbare Verbrüderung der sozialdemokratischen Fraktion mit den Interessen des internationalen Kapitals" waren ihm ein hervorstechendes Zeichen unserer Finanzwirt- schast. Als Frivolität empfand er es, wenn dem Volke vor gefaselt werde von Hoffnungen auf die Pariser Konferenz. Die Gebarung der jetzigen Finanzverantwortlichen sei ähnlich derjenigen des Mannes, der behauptete, es ginge ihm sehr gut, er habe bereits seine Möbel versilbert und sein Silber ver möbelt. Bei Bangs heftiger Attacke blieben natürlich die Zuhörer keineswegs sehr artig. Unaufhörlich erscholl rechts stürmischer Applaus, Von links nicht immer zarter Widerspruch. Abg. Cremer gab für die Deutsche Volkspartei eine weit von Vang abrückende Erklärung ab, dann begann Finanz minister Hilferding die Gegenaktion und nahm seinerseits die Deutschnationalen scharf unter Feuer, denen er nicht das Rechi zur Erhebung beleidigender und demagogischer Vorwürfe ein räumen könnte. Hilferding bekundete für sich die feste Absicht, die gegenwärtige Politik zur endgültigen Gesundung der Finanzen zu Ende zu führen. io. * Sitzungsbericht. (73. Sitzung.) OL. Berlin, 15. Mai. Die zweite und dritte Beratung des Gesetzentwurfs über die Fünfhunderl-Mittionen-Anleihe des Reiches steht auf der Tagesordnung. Der Ausschuß hat der Vorlage zugestimmt in der Fassung der Negierungsvorschläge. Nur die einzige Änderung soll erfolgen, daß das Verbleiben des Stimmrechts der abzugebenden Vorzugsaktien der Reichsbahn beim Reich gesichert wird. Abg. Bernhard (Dom.) erstattet den Bericht über dieAus- schußverhandlungen. Abg. Dr. Bang (Dln.) unternimmt eine scharfe und aus führliche Kritik der Vorlage. Die Verwirtschaftung sämtlicher Überschüsse und Reserven des Reiches genüge noch nicht zur Erklärung der augenblicklichen Katastrophe. Nicht eine Ge- snndnngsanleihe bringe der Entwurf, er sei ein Angstprodutt ratlos gewordener Finanzwirtschaft. Geradezu unverantwortlich sei es, wenn man dem Volke Hoffnungen mache auf eine Hilfe durch die Pariser Verhaud- lungen. Wer eine Herabsetzung unserer Reparationstribute als. Geschenk barstelst, ist frivol. Die vorgeschlagene Steuer- befrcinng für die Anleihe macht sie geradezu zu einem Wunder, nämlich zu einer sozialistisch gewordenen über- kapitalistischen Mißgeburt, einer Kreuzung zwischen Moskau und der Newyorker Finanzstraße. Die Sozialdemokraten hätten heule als Wahlspruch gewählt statt des „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!" den Satz „Bankiers aller Länder, vereinigt euch!". Niemals sei der Reichskredit schwerer ge schädigt worden als durch diesen Plan. Die Deutschnatio nalen würden sich an dieser Angstaktion nicht beteiligen. Das Deutsche Reich werde in kurzer Zeit bankerott sein, wenn die jetzige Reparationspolilik und die marxistische Innenpolitik fortgesetzt werden. Nnr eine Rettung gäbe es: Einstellung der Ausbeutung durch oas Ausland und grundsätzliche Um stellung der inneren Wirtschaftspolitik (Beifall rechts.) Abg. Dr. Cremer (D. Vp.) spricht zunächst seine Ab lehnung aus, etwa dem Vorredner aus das von diesem ge wählte. Niveau zu folgen. Er habe lediglich zusammenhang lose Dinge vorgetragen, die man nicht ernsthaft nehmen könne. Die Ruhe der Wirtschaft werde auf das schwerste gefährdet durch das fortwährende Katastrophengerede. Auch die Deutsche Volkspartei habe Bedenken gegen die Vor lage xpie. alle anderen.Parteien^ Aber.ein neuer befriedigen- üM'I! Hochflut m blinden Passagieren. PierjungeLeuteausdem Zeppelingeholt. Auf der Werst des Luftschiffbaus Friedrichshafen wurden wiederum drei junge Leute entdeckt, die sich als blinde Passagiere an der Amerikafahrt des „Graf Zeppelin" beteiligen wollten. Zwei von ihnen hatten am Tage vorher das Luftschiff besichtigt und sich abends in die Halle einschließen lasten, während der dritte während der Nacht über den Zaun geklettert war. Einer der Fest genommenen, ein junger Holländer, der vor einigen Tagen aus Amsterdam nach Friedrichshafen gekommen war, trug einen Monteuranzug und wollte sich beim Ab- flua in dieser Kleiduna an Bord des Luftschiffes schmug- oer Porzcylag iet map gemach! woroen. Eine orgamicye Finauzresorm müsse dieser Vorlage solgen. Reichsfinanzmimster Dr. Hilferding nahm daun das Wort und setzte sich sehr erregt mit den Be hauptungen des Abg. Bang auseinander. Unerfreuliche Folgen für den Kredit des Reiches müßten aus solchen Dar- tegnngen sprießen. Er selbst, der Finanzminister, habe mit dem Vertreter des Zentrums dem Abg Brüuiug, eineu Appell an die Parteien gerichtet, die Debatte im Plenum so zu führen. daß keine Schädigung des Reiches eintrete. Dieser Appell habe bei den Deutschnationalen kein Verständ nis gefunden. Die Äußerungen des Abg. Dr. Bang wären unverantwortlich, sie wären von Nichtwissen und bösem Willen getragen. Als die jetzige Regierung ihr Amt antrat, war ein Kassenbedars von 1075 Millionen vorhanden. In dieser ernsten Lage mutzte die neue Regierung amtieren. Wenn ein Vorwurs gerechtfertigt wäre, so könnte er nur die Amtsvorgänger «ressen. Die wesentliche Verschlechterung, die späler einträi, wäre, wie jedermann Weitz, aus den außer ordentlich strengen Winter und die damit verbundene Er werbslosigkeit zurückzuführen. Die Zufchüsse zur Arbeits losenversicherung würden aber auf Grund einer gesetzlichen Verpflichtung geleistet, die die DcutschrMwnalen milgeschaffen haben. Heute könnten diefe nicht verlangen, daß die jetzige Reichsregicrung das während der früheren Rechtsregierung zustande gekommene Gesetz brechen soll. Die Rechte habe nichr das geringste Recht dazu, jetzt irgendwelche Vorwürfe zu machen. Niemals habe damals der Versuch eingesetzt, die Reichsausgaben zu senken oder einzuschränken. Warum hätten venu die Tentschnanonalen nicht die Reparationszahlungen eingestellt, als sie in der Regierung waren? Sie haben viel mehr dasür gesorgt, datz die Zweidrittelmehrheit für die Dawes-Gesetze zustande kam. Sie haben die Zahlungen nicht eingestellt, weil sie sich nicht getraut haben, die Ver antwortung dafür zu übernehmen. Eine Verleumdung des Dr. Bang sei es, wenn er angedeutet hätte, man hätte in Berlin jetzt die Stellung der Pariser Unterhändler ver schlechtert. Tatsächlich sei der Etat so eingebracht worden, datz er balanciert, ganz gleichgültig, wie die Pariser Konferenz auslaufe. Eine weitere Verleumdung wäre dadurch laut geworden, daß man von der Spekulation auf Paris gesprochen habe. Die jetzige Reichsregicrung treibt eine Politik, die auf alle Fälle zur > Gesundung der Finanzen führen soll. Abg. Dr. Neubauer (Komm.) nenm die Vorlage die Krönung einer arbeiterfeindlichen Finanzpolitik. Man sollte lieber die Millionäre besteuern. Abg. Heinig (Soz.) wirft den Deutschnationalen vor, sie hätten nicht einmal den Mut gehabt, ihre sachliche Stellung im Ausschuß zu bekunden. Abg. Bredt (Wirtschaftspartei) erklärt noch einmal, seine Partei könne die Verantwortung für die Vorlage nicht über nehmen. Avg. Dr. Brüning (Ztr.) hält es für bedauerlich, datz eine frohe Partei wie die Deutschnationalen Katastryphenreden im Reichstag halte. Das sei ein Mangel an Verantwortungs- bewutztsein, wie man ihn selten erlebt habe. Abg. Leicht (Bayr. V.) stimmt für seine Freunde der An leihe mit einmaliger Maßgabe zu. Abg. Dr. Feder (Nat.-Soz.) lehnt die Anleihe ab, ebenso Abg. Dr. Wendhausen (Chr.-nat. Bauernpartei). Abg. Dr. Reinhold (Dem.) spricht für die Vor lage. Abg. Kling (Dl. Bauernpartei) lehnt sie ab. Nach eini gen persönlichen Bemerkungen begann die Abstimmung. Die Vorlage über die 500 Millionen-Anleihe der Reichsregicrung wird mit 197 gegen 173 Stimmen bei elf Stimmenthaltungen in zweiter und dritter Lesung ange nommen. Dagegen stimmten die Deutschnationalen, die Kommunisten, die Christlichnationalcn, die Deutsche Bauernpartei, die Nationalsozialisten und die Wirtschafts partei. Alle Abänderungsanträge wurden abgelehnt, dar unter ein kommunistischer Antrag auf Besteuerung der großen Vermögen über 500 000 Mark und ein national sozialistischer Antrag ans Einziehung der gesamten Ver mögen der Bank- und Vörsenfürsten, der Jnflations- und Deflationsgewinner und der Ostjuden. Der national sozialistische Antrag erhielt nur acht Stimmen, 302 Ab geordnete stimmten dagegen. Die Vorlage zur Abänderung des Gesetzes über das B r a ii n l m e i » m o n o p o l wird darauf ebenfalls mit 218 . Stimmen der Regierungsparteien gegen 159 Stimmen bei 11 Enthaltungen endgültig angenommen. Nächste Sitzung Donnerstag. geln. Die beiden anderen sind junge Deutsche. Die drei ungebetenen Gäste wurden in Haft genommen, da der Luftschiffbau nunmehr, wie bereits angekündigt, gegen über blinden Passagieren von seinem Recht zur Stellung eines Strafantrages Gebrauch machen.wird. Am Nachmittag wurde ein weiterer blinder Passagier, ein' 17jähriger Hilfsarbeiter aus Frei burg, in der Halle entdeckt, als er eben im Begriff war, von oben durch das G a s s ch a ch t v e n 1 i l in das Luft schiff hinabzusteigen. Der junge Mann hatte sich mit einer vollständigen Wildwestausrüstung: mehreren Messern, einer Reitpeitsche, Lasso und Signalpfeife ver sehen. Er wurde festgenommen, da auch gegen ihn Strafantrag gestellt werden wird.