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Derankoorlli»« ««-aklenrr SeNrSe»«. - »mck und D«lagr ««, Setz« i» Donnerstag, am 14. Februar 1929 95. Jahrgang Nr. ?8 Aozetgeapreil: DI« 42 Milllmet«« drett« ! PekttzeU« 20 Reicht Pfennig« LlngesanLt on- > Reklamen 80 RetchSpfennIge. »»Mit« »la« eultzLU »le amMche» »ekm»rU»achu«se« «M-se-tch«- mr» »«Hedlrel» »« Dt»-ol»l»»al»« Lf« Beschaffung eines Reliefs. Schreckten Mar Lie Kosten ! «kivas ab, so wurde doch auch von vielen Seiten betont und f allseitig anerkannt, «daß das Relief ein dauerndes Werbe- ' mittel bleibt, das nach Schluß der Iahresschau in Berkehrs bureaus und auf anderen Ausstellungen aufgestellt werden kann und immer neue Beschauer auf die Schönheiten des Osterzgebirges aufmerksam macht. Schwierig war Lie Frage der Kostendeckung, anderseits wünschte Paul Raeth einen Entscheid darüber, ob das Relief gewünscht wird, da mit den Borarbeiten unbedingt sofort begonnen werden muß, wenn es noch rechtzeitig ferbiggeftellt werden soll. Bindende Er klärungen in der Geldfrage zu geben, war keinem der Herren Gemeindevertreker möglich, man fand aber dann doch einen gangbaren Weg durch eine nicht allzuhohe Umlage auf den Kopf der Einwohnerzahl der beteiligten Gemeinden, durch Beiträge des Bezirks und von weiteren Berbänden, die j Kosten aufzubringen. Line lange Auseinandersetzung entstand auch darüber, ob cS angebracht sei, mit Lämpchen verschiede- teilung werden die verschiedenen deutschen Berkehrsverbande ausstellen, und manche, so besonders Schlesien und Ober bayern, planen grotzartige Ausstellungen. Es wäre verkehrt, wenn da die Berkehrsverbände vor den Toren der Aus- stellungsstadt nicht auch, ihrer Wichtigkeit entsprechend, sich beteiligen wollten. Auch der Berkehrsverbande für die Säch sische Schweiz und das Osterzgebirge muh hier unbedingt in machtvoller Weise vertreten sein und zeigen, wie vieles und was Schönes es so nahe Dresdens gibt. Die Unterabteilung Osterzgebirge hielt nun gestern in Kipsdvrfin der «Tell- kvppe" eine Besprechung ab, die von Bürgermeister Kraus« einberusen und von einer großen Zahl Bürgermeister und Borsitzenden sonstiger Anteressenverbänden besucht war. Bon der Amtshauptmannschaft war Referandar Haupt entsandt worden, auch Stadkrat a. D. Kind—Pirna, der Borsitzend« des BerkehrSverbandes für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge, gleichzeitig Kommissar für diese Gebiete gegen über der Ausstellungsleitung, war erschienen. Bürgermeister Krause berichtete zunächst über das, was bisher geschehen. Danach wird der Gächs. Berkehrsverband ein Wandeldio- rama aufstellen, dessen Kosten etwa 25V00 M. betragen werden, mit 25 Einzelbildern, Abschnitte der schönsten Gebiete Sachsens. Aus dem Ostererzgebirge wird ein Winterbild von Geising-Altenberg usw. erscheinen. Ringsum in 16 Einzelkojen, von denen ein Teil den Großstädten zufällt, die im Wandeldiorama ausgeschieden sind, können noch wert volle Ansichten usw. unkergebracht werden. Man hatte nun zunächst auch hier an Diorammen gedacht, ist aber davon abge kommen und schlug vor, ein Relief vom Osterzgebirge, etwa 1,75X2,50 m groß, zu schaffen, lieber ein solches Relief gab dann der Inhaber der für solche Arbeiten berühmten Leipziger Firma Paul Raeth Auskunft. Gr hielt den Maßstab 1:17500 für den geeignetsten, um alle Schönheiten darfiellen zu können, und eine Iteberhöhung von 26 cm für die geeignetste, um nicht falsche Schlüsse aufkommen zu lassen. Das Retief würde die Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde umfassen, in verjüngtem Maßstab« würde Dresden und -er Zugang zum Osterzgebirge angeschlossen werden. Die Herstellung geschieht derart, daß auf einem Sperrholzplatze Ausschnitte auf Grund der Kurven der Landesaufnahme übereinander aufgetragen, dann mit einer besonderen Masse belegt und bemalt werden,. Ein solches Relief ist dauerhaft, braucht nur ab und zu einmal mit einer neuen Lackschicht überzogen werden. Der Preis stellt sich auf zirka 3000 M. Bei Beleuchtung einzelner Gruppen (z. B. Sommerfrischen) kostet jedes Lämpchen 6 M. Eine Karte über das vom Relief erfaßte Gebiet hing aus. Einig war man sich (wenn auch nicht einstimmig). Laß der Gteilabfalk des Erzgebirges nach der Tschechoslowakei unbe dingt ganz zur Ansicht kommt, daß das Relief nicht an der LandeSgrenze abschneidet. Längere Ausführungen gab dann Skadlrat Kind über die Ausstellung der Gruppe Osterzgebirge und Gächs. Schweiz, die, wie erwähnt wurde, mit den Bor arbeiten bisher am weitesten ist. Darnach stehen, ihr drei Kojen zur Beifügung. In jede wird der Berkehrsverband für die Rückwand ein großes Gemälde schaffen, etwa ix 1,5m groß: fürs Osterzgebirge ein Blick auf dieses vom Willsch oder Luchberg, dann das Berbandsgebiek und Blick auf die Sächsische Schweiz. Die Seitenwände der Kojen sollen mit Gemälden oder guten Photographien geschmückt werden, die von den ^Gemeinden zu beschaffen sind. Die erste Koje soll etwa Frauenstein, Pöbeltal, Weiheritztal, Tal sperren, Lockwitz- und Müglitztal umfassen. Zn der Milte dieser Koje würde dann das Relief ausgestellt werden,. In der zweiten und dritten werden dann Ansichten aus den anderen Tälern des Berbandsgebietes untergebracht werden. Die heimische Industrie kann Sondererzeugnisse ausstellen (Altenberger Zinn, GlashÄlter Uhren). In einer nun ein setzenden lebhaften Debatte war man eigentlich allgemein für j Weitzeritz-Zeiding Tageszeitung mW Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmiedeberg mA. —- »ET ÄEAl»NT ' B«r-gspr«l1: F»' «m«n Monat 2.20 RM. mit Anträgen, einzeln« Rammern 18 RetchS- pfennig« :: Gemeinde - Verband. - Girokonto Nummer 8 :: Fernsprecher: Amt Dippoldis walde Nr. S :: Postscheckkonto Dresden 128« t Wettinstist nach der Halle, 6 solche nach auswärts und 5 von auswärts nach hier ausführen konnte und daß sie erfreulicher weise in der Lage ist, l2 Hallen-Anteilscheine auszulosen. Der erakte Bericht schließt mit besten Zukunftshoffnungen. Die umfangreiche Rechnung über das 146. Geschäftsjahr, die i Kassierer Jäckel gelegt hat und vorträgt, beweist ein voll kommen intaktes Kassenwesen. Die Rechnung ist geprüft. Der Kassierer wird entlastet. Die Gesellschaft hatte am Jahres schlüsse 54 männliche und 9 weibliche Mitglieder. Der nächste Punkt betrifft Wahlen. Die Ausscheidenden — Feller (2. Vor sitzender), Schwind (Schriftführer), Gemeiner (Beisitzer) und Ernst Mende (Vertreter der Träger) werden einstimmig wieder gewählt und erklären, soweit anwesend, zur Annahme der Aemter sich bereit. Dasselbe geschieht hinsichtlich der beiden Rechnungsprüfer Schmidt und Werner. Hieran schließt sich die Auslosung von l 2 Hallen-Anteilscheinen. Die Auszahlung erfolgt, soweit die Inhaber anwesend sind, sofort. Der Jahres beitrag wird wieder auf 1,50 M. festgesetzt. Der nächste Beschluß bringt den Mitgliedern eine weitere Vergünstigung insofern, als ihnen ab 1. Januar 1929 der Blumenwagen sür die Selbstkosten gestellt wird. Einstimmig erfolgt die Auf nahme eines Mitgliedes. Schließlich wird die Beschaffung neuer Röcke und Hüte sür die Träger — je nach vorhandenen Mitteln — beschlossen. Mit einigen geschäftlichen Mitteilungen und Dankeswortcn des Vorsitzenden an alle, die im abge laufenen Geschäftsjahr sür die Gesellschaft tätig waren, ins- - besondere an die Träger, findet die Versammlung ihr Ende. ! Der Bericht soll nicht geschlossen sein ohne die Anerkennung, ! daß die Verhandlungen wiederum zeigten, wie die Gesellschaft , nach wie vor bestrebt ist, den letzten Gang des Erdenpilgers t würdig zu gestalten ohne übermäßige Kosten, und wie ihr f ^ES auch wieder gelungen ist. Dabei wird stets auch an die <'' 3munft gedacht, um auf der Höhe zn bleiben. Gar mancher- lei gehört dazu, auch Allgemeinsinn. ^.1 3" unserm Bericht über zinsloses Baugeld sei 1 Schiefes gerade gerückt: Die Baudarlehen werden nicht aus- s gelost, sondern vergeben nach einem Schlüssel, der Eerechtig- h Menschenmöglichkeit gewährleistet. Die meiste Aus- i sicht hat der, der bei längster Mitgliedschaft am pünktlichsten l und im Verhältnis zum gewünschten Darlehn am meisten , zahlte m einer Ortsgruppe mit vielen solchen Mitgliedern. ! MttMder^^ ^sige Ortsgruppe nicht 16, sondern 36 j 15.,Mai fol! in Dresden Lie Iahresschau „Reisen s unL Wandern eröffnet werden. In einer besonderen Ab ¬ ner Farben Unterkünfte (Hotels usw.), oder Haltestellen der Bahn und Kraftwagen oder dergl. anszuzeichnen. Manche nannten, das Spielerei, andere hoben wieder die Werbungs möglichkeit hervor. Ms die Besitzfrage aufgerollt wurde, war man einstimmig der Meinung, daß das Relief in den Besitz des BezirkSverbandes übergeht, von dem man einen ent sprechenden Beitrag zur Herstellung erwartet, daß aber daS Relief natürlich auch jederzeit für Ausstellungen usw. zur Berfügung gestellt werden muh. Das Ergebnis der ganzen Verhandlungen war: Raeth mit auf den Wey zu geben, Lie Herstellung des Reliefs vorzubereiien, fester Entscheid soll bis 28. Februar erfolgen: Lie Amtshauptmannschaft um regste Förderung und Unterstützung zu bitten: die Weiter- bearbeikung der Relieffrage einem Ausschuß, bestehend aus Len Gemeinden Dippoldiswalde, Glashütte, Altenberg, Kips dorf, Schmiedeberg, Iohnsbach und Schönfeld zu übertragen. Zu Händen des Bürgermeisters Krause werden die Ant worten betr. Bewilligung der gewünschtem Beträge bis 25. Fe bruar erbeten. Bis zum 28. Februar spll auch mitgeteilt werden, welche Gemeinden und wie sie sich an der Aus schmückung der Kojen-Seitenwände beteiligen wollen. Mes« Borschläge werden einer Jury zweier Dresdner Kunstmaler vorgelegt werden. Nach dreistündiger Dauer fand Lie Be sprechung ihr Ende. — AmIMontag wurde von der Dresdner Kriminal polizei der 40 Jahre alte Techniker M. aus Dresden-Cotta wegen Falschmünzerei festgenommen. Ueber 500 falsche Ein markstücke wurden beschlagnahmt. Es handelt sich um die bekannten Stücke aus versilbertem Messing mit der Bezeich nung „1924 H", auf die wiederholt aufmerksam gemacht worden ist. Die Falschstücke waren seit längerer Zeit in allen Städten Sachsens und in Breslau in Verkehr gebracht worden. Seit 1925 hat M. über 12000 falsche Einmark stücke hergestellt und in Verkehr gebracht. Ein vorher unter nommener Versuch mit 50-Pfennigstücken mißlang. Hiervon kam nur eine kleine Anzahl in Verkehr, die aber sofort er kannt wurden. M. ist geständig, er wurde dem Gericht zu- geführt. Oella. Als am gestrigen nachmittag ein Auto am oberen Gasthof die Kurve nehmen wollte, fuhr der Führer etwas zu kurz und in den Straßengraben, dabei stürzte der Wagen um und drückte den Zaun ein. Nach längerer Zeit konnte der Wagen wieder flott gemacht werden und seine Fahrt fortsetzen. Vella. Am Dienstag morgen stieß hier auf der Talstraße das staatliche Personenauto mit Renners Milchwagen zu sammen. Der Zusammenprall war ziemlich stark, so daß der Milchwagen so stark beschädigt wurde, daß er nur nach gründ licher Ueberholung wieder gebrauchsfähig wird. Schuld ist wohl die zu schmale Talstraße, die ja im kommenden Sommer verbreitert werden soll, und die glatte gefrorene Schneedecke auf der Straße. Oderbärenburg. Am vergangenen Sonnabend veran staltete der Ski-Club Oberbärenburg im Berghotel sein dies jähriges Fastnachtsvergnügen. In einer längeren Ansprache begrüßte der Vorsitzende Lehrer Haufe die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste. Heitere Vorträge unterhielten neben flotter Tanzmusik die Erschienenen aufs Beste. Der Verein kann dieses Jahr auf sein 5 jähriges Bestehen zurückblicken und eine ansehnliche Mitgliederzahl aufweisen. ttausckork. Die jetzige Kältewelle macht sich, wie aller Orten, auch hier in sehr tiefen Temperaturen bemerkbar. Es wurde gemessen: Sonntag 1k 2. früh —28« S, Montag, 11.2. früh — 34 oS und Dienstag, 12.2. früh — 32 oS. Da viele Brunnen durch die grimmige Kälte eingefroren sind, ist eine große Wassernot entstanden. Die Einwohner müssen das Trinkwasser z. T. sehr weit aus den noch offenen Brunnen heranholen. Wie weit die Kälte bis in die Ge bäude hereindringt, zeigt folgende Messung: In dem tags zuvor geheizten Arbeitszimmer des Schulleiters wurde Montag früh im Schreibtischschubfach nach 2 Stunden Helzen eine Temperatur von — 5« L festgestellt. Ungeheuere Kohlen mengen müssen in den Haushaltungen in den Ofen wandern, um die nachts eingedrungene Kälte wieder hinauszutreiben. — An der hiesigen Volksschule erkrankten derartig viel Schulkinder (43 o,o) an der Grippe, daß die Schule, 14 Tage geschlossen werden mußte. lleustackt. Ein rabiater Reisender aus Oberhelmersdorf schlug dem Fahrdienstleiter auf hiesigem Bahnhofe mit dem Stocke ins Gesicht, einen« Polizeibeamten schlug er mit der Faust unter das Kinn, daß ihm die Zähne bluteten,- außer dem beleidigte er beide. Er stellte sich auf der Wache wie leblos, ein Arzt konnte aber nichts an ihm finden. Nachdem man seine Personalien festgestellt hatte, wurde er mittags von seinem Sohne abgeholt. . Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Kälte flaut ab: heute früh hatten wir imr noch — 2O°<3. Dabei schneite «S, was im allgemeinen der j» tiefem ThermometerfbanL nicht vo-rkommt. Rack kau" man poften, Latz «vir Liese Kältewelle nun, auch glücklich hinter imS haben und wollen nur hoffen, Latz es für Liesen Winter Lie letzte war. Der SchaLen, Len sie an WasserlÄtungen, Zentral heizungen usw. anaerichtet hat, geht in Lie Millionen. Wenn man bei solchen KältegraLen sich nicht über Lie Straße getraute, La mutet «S einem komisch an, wenn man in einem Kalender fomen- LesÄ>er Len Februar liest: .Die Macht Les Winters ist gebrochen. DaS Thermometer beginnt sich etwas höher versteigen, unL m Sonn«, Leren Strahlen an Kraft zunehmen, weckt Las sch^Eern Le Leben in Gottes freier Natur. Sichtlich schwellen^sitMr Lre Knospen mancher FrühlingSsträucher. Lerchen nahen vom ^Len größere Flüge Stare kommen an. Aus Lem Ruf der Meisen und Goldammern . . . usw- usw. Wie gesag - minus 25 GraL Celsius — und noch tiefer. And La ist einer, Ler Lie Knospen springen sieht und Lie Lachen «Aren hört! öa, ,a. so ist es, wenn man im Juli den Februar-Artikel Lichtet. MpmMswald«. Die eigenartige Erscheinung des Polar schnees, der bei wolkenlosem Himmel fiel, wurde gestern stutz auch hier beobachtet. Die Flocken hatten die Form winzig kleiner Eisnadeln und Kristalle. Diese Erscheinung wird darauf zurückgeführt, daß der in der Luft vorhandene Dunst infolge der überaus starken Abkühlung sich in Form von Eiskristallen niederschlägt. Man nennt diese Erscheinung Polarschnee, weil sie für gewöhnlich nur in den arktischen Gegenden beobachtet wird. Dippoldiswalde. In der „Reichskrone" fand am Mittwoch nachmittag eine Versammlung der Erwerbslosen des Be zirks statt. Hegen 100 Mann hatten sich eingefunden, die nach Versammlungsschluß im geschlossenen Zuge nach der Amtshauptmannschaft zogen und dort ihre Wünsche vorbrachten. vlppotckis»alcke, 14. Februar. Gestern abend hielt die Vereinigte Beerdigungsgesellschaft Heimssehr und Herren gesellschaft ihre Jahresversammlung im Stadt-Kaffee ab. Der Vorsitzende, Schuhmachermeister Florian, begrüßt die Ver sammlung und gedenkt der im Vorjahre verstorbenen sechs Mitglieder, zu deren Ehrung die Anwesenden von den Plätzen sich erheben. Schriftführer Schwind trägt den von ihm ver faßten Jahresbericht vor, dem entnommen sei, daß die Gesell schaft im Vorjahre 27 Beerdigungen, 15 lleberführungen vom