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für die königlichen utzd städtischen Bchörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Redactton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 137. Freitag, den 16. Juni 1882. Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Venn« nnd Festtage. InsertionSgebähren die gespaltene Zee* 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate Lb Pfennige. H mein -gebenst HrMb."AolkssreMd Amtsblatt Unser Todtengräber K demgemäß artigen Gräberschmuas gegen Vorze (1-3) Heinke. Arnold. Höhlig. Sperling. Brückner. Was hat Ruhland eigentlich im Sinn? setzt durch den unsinnigen Rath zu fliehen, den der en, !! fische Consul der englischen Colonie in Kairo gab. D Tigesgeschichte. Die Lage in Egypten tl. Uhr sjährige- pachten, eesberge lnk unden innige reichen l Be- Ilftlde. Herrn sür die rösten- Lantor rächten sowie :r früh ne Be- Ruhe- Juni nilie >n Nach-' >r Eiben- istbietend- 1-2) ;r. au. , wozu M— kröchen und sich hoch und heilig verschworen, daß sie nicht mehr sein wollten als getreue Sklaven des Sultans. Parish 12. Juni. Die Opposition beschloß, von dem Ministerium Aufklärungen über die Vorgänge in Alexan drien zu verlangen, und in der Kammer richtete heute der Gambettist Tenot an den Minister-Präsidenten die Anfrage, welche Maßregeln er ergriffen, um die Sicherheit der Be völkerung und der französischen Interessen zu beschützen. Unter tiefer Stille antwortete Freycinet, der sichtlich bewegt war. Er sagte: Unglücklicherweise ist es wahr, daß gestern Nachmittags schwere Wirren ausgebrochen sind. Eine große Zahl von Europäern ist ihnen zum Opfer gefallen. Die Ursache der Unordnung ist noch nicht bekannt; es scheint, daß ein Streit zwischen einem Malteser und einem Araber der Ausgangspunkt war. Nach nicht-officiellen Depeschen" wäre der Araber getödtet worden. In Folge dessen wurden gegen die Europäer gefährliche Drohungen ausgestoßen, tu- multuirende Araber durchliefen die von Europäern bewohn ten Straßen, drangen in die Häuser und mißhandelten die Angehörigen verschiedener Nationen. (Bewegung.) Mehrere Personen sind getödtet worden. Die Consuln benahmen sich erseits bewirkten die Ereignisse in Alexandris,i, daß die Mächte mehr als je auf dem Conferenz-Projecte beharren werden und der Sultan dieselbe nicht mehr gänzlich ver werfe, da die Emeute sein Vertrauen, Derwisch allein könne die Krise vollständig beschwören, erschüttert habe. Die Times erklärt, es müsse sehr rasch eine Entscheidung ge troffen werden, denn Egypten gehe sonst materiell zu Grunde und die Interessen Englands sowohl als die nationalen seien durch eine Fortdauer der Krise in unerträglicher Weise compromittirt i Jahre lell und a Zeug en seine neeberg. Mcheiden sind uns rweise der geworden, ,en, dafür herzlichsten «n. uni 1882. Familie Der König!. Sachs. Amtsanwatt vr. jur. Grohmann, Rfdr. Gras-Auction aus den Kunstwiesen des Breitenbrunner und des Crandorfer Staatsforstreviers. Die diesjährige Gras««tznng auf dem Breitenbrunner Forstrevier am Schwarzwasser soll Sonnabend, den 24. Juni d. I., von früh 9 Uhr an die auf Crandorfer Forstrevier am Mückenbache, oberhalb Rittersgrün, Freitag, den 30. Juni d. I., von früh 9 Uhr an, an Ort und Stelle, parzellenweise, gegen sofortige Bezahlung und unter den gewöhnlichen, im Termine noch bekannt zu machenden, Bedingungen versteigert werden. Versammlung r am 24. Juni: an der Kloitzschffchen Fabrik. am 30. Juni: an Parzelle Nr. 1 am Mückenbache, oberhalb der böh mischen Mühle. Der Ort der Geldstnnahme wird im Termine angesagt. Forstrentamt Schwarzenberg und Forstrevrerverwattun- gen Breitenbrunn und Crandorf zu Breitenbrunn, am 13. Juni 1882. abzuführen und wird nach Ablauf dieser Frist im Nichtzahlungsfalle ungesäumt mit Ent fernung der Denkmäler u. s. w. vorgegangen werden. Johanngeorgenstadt, den 13. Juni 1882. Der Kirchenvorstand. k. Werner. Der äußere Anlaß zu der blutigen Katastrophe, welche am 11. dss. in Aegypten spielte, ist noch nicht genügend aufgeklärt: der tiefere Grund liegt indessen klar zu Tage. Seit Jahren haben England und Frankreich alles gethan, um den muselmännischen Fanatismus gegen das über wuchernde Europäerthum zu entflammen. Sie haben be gonnen, den Aegypter von seinem Grund und Boden zu verdrängen, sie haben von fast der ganzen Verwaltung Besitz genommen und ein an sich falsches System der Fi- nanzcontrole mißbräuchlich ausgebeutet. Die natürliche Folge war der Widerstand gegen den wrstmächtlichen Ein fluß. Das höchste Recht in der Geschichte ist das Selbst- erhaltungSrecht der Völker; und nichtswürdig sind die Na tionen, die es nicht auszuüben wissen. Man darf sich also nicht wundern, daß selbst die gutmüthigen Aegypter in Harnisch geriethen; zum Ueberfluß gab man der Bewegung durch Zurücksetzung der Armee ihre natürlichen Führer. Als die Krisis nun da war, hat man in den letzten Wochen eine Reihe von Fehlern begangen, wie sie folgerichtiger selten durchgeführt sind; wir brauchen sie nicht mehr auf zuzählen; aber sie sehen in der That aus, als hätte Ihrer englischen Majestät Hofnarr sie höchstpersönlich auSgesonnen. Die Krone wurde diesem System des Unverstandes aufge- Bekanntmachung. Sonnabend, den 17. Juni ». Nachmittag 4 Uhr, soll die diesjährige Gr«s Nutzung des Hospitalgartens, die der Straßenränder des Schießhausplatzes und hierauf die der zum Hospital gehörigen, an der Hartensteiner Straße gelegenen Wiese an Ort und Stelle unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend verpachtet werden. Schneeberg, den 15. Juni 1882. Amacher- sprechuNA -2) Ker. Unser Todtengräber ist demgemäß bereits angewiesen worden, ein Anbringen der artigen Gräberschmucks nuE gegen Vorzeigung des HrlaubnißscheineS und der Quittung ferner stattfinden zu lassen. Zugleich werden diejenigen, welche für Aufstellung von Denkmälern, Gevierten, Grabkreuzen und Stäben mit Namensschildern, noch mit Gebühren an die Kirchenkaffe im Rückstände sind, hiermit aufgefordert, dieselben an unsern Ktrchenrendanten, Calculator Klug bis längstens mit dem größten Muths, der englische Consul wurde schwer verletzt. Es scheint, daß der italienische und griechische Con sul verwundet wurden. Der französische Consul war Ge genstand von Bedrohungen, aber keiner Thätlichkeit ausge setzt. Ich glaube, unter den Todten find jedenfalls nicht viel Franzosen, vielleicht ist kein einziger darunter. Ich weiß nicht, ob eine Ausschiffung englischer Marinesoldaten statt- zefunden. Der englische Botschafter hatte darüber keine Nachrichten, die Depeschen unseres ConsulS machen davon keine Erwähnung. Ich sah blos eine Privatdepesche, worin von der Absicht gesprochen war, englische Seesoldaten aus zuschiffen. Ich habe aber keine Nachrichten, die mir zu sa gen erlaubten, die Landung hätte stattgefunden. — Lockroy: Die Nachricht kam Mittags an. — Minister-Präsident: Ich habe sie nicht erhalten. In der Unkenntniß, in der wir uns noch über den wahren Sachverhalt befinden, ist es mir unmöglich, zu sagen, welche Maßnahmen wir treffen werden. Ich kann aber erklären, daß in der unsere Nationalität be treffenden Angelegenheit wir nur uns selbst um Rath zu fragen haben. (Beifall.) In Folge dessen kann die Kam mer verfichert sein, daß alle nothwendigen Maßnahmen er griffen werden, unsere Nationalen zu schützen und Achtung zu verschaffen der Ehre Frankreichs. (Beifall auf allen Bänken.) Damit war der Zwischenfall erledigt. London, 13. Juni. Die hiesigen politischen Kreise, sowie die bedeutendsten Journale erblicken in den Vor gängen in Alexandrien einen vollen Triumph Arabi's, der nicht abgesetzt werden solle, sondern gebeten werde, die öffentliche Ordnung zu gewährleisten. Der Khedlve werde gezwungen, die Cooperation seines Todfeindes anzunehmen, und Derwisch's kaltes, stolzes Benehmen gegenüber Arabi Bekanntmachung. Nachdem die Wahrnehmung gemacht worden ist, daß auf den Gräbern mehrfach läckirte Gevierte und Stäbe mit Tafeln, welche den Namen des Verstorbenen tragen, ohne erfvrdsrttche^rlaubniß angebracht sinh so Mrd hiermit bekannt gegeben, daß nach Kirchen- vovstandsbeschtuß derartige Stäbe mit Namensangabe, sofern sie sich mehr als einen halben I Meter über das Grab erheben, nur gegen eine Abgabe von 50 Pfennigen an die Kirchenkasse, Gevierte aber gegen eine Zahlung von 1 Mark auf den Gräbern ange-I bracht werden dürfen, nachdem zuvor die pfarramtliche Genehmigung eingeholt worden ist. > Aegypter sind ein sehr frommes, zahmes, aber auch fahngeS, zugreifendes Volk. Als die flüchtigen Europäer sich in Alexandrien ansammelten, bedurfte es für die Hafenbe- völkerung nur eines Anstoßes, um eine solenne Prügelei ins Werk ,u setzen und dadurch der Panik der Europäer eine kleine Nachhilfe angedeihen zu lassen. Die moralische Verantwortlichkeit für diese beklagenswerthen Vorgänge fällt also auf die westmächtliche Einmischung; im tiefsten Grunde trägt die Hauptschuld ein. Mann, ein Arges sinnender, Gambetta. Die ägyptische Frage erhält durch diesen Zwischenfall plötzlich ein anderes Gesicht. Es scheint, daß die Hauptmächte jetzt gleichfalls ihre Kriegsschiffe nach Alexandrien schicken werden; man wird jetzt der Türkei nicht wehren können, dasselbe zu thun. Die Folge wird also wohl die Verwendung türkischer Truppen unter Bei stand einer europäischen Panzerflotte sein. Bezeichnend für die Art, wie Derwlsch Pascha auftritt, ist die Behandlung, die er einigen übereifrigen Memos angedeihen ließ. Diese Herren trugen ihm ihre politischen Ansichten vor, die west mächtliche Flotte müsse abziehen u. dergl. Derwisch fiel ihnen barsch ins Wortmt der Bemerkung, der Palast sei nicht der Ort für politische Kannegießeret und er sei nicht gekommen, Rath chläge anzuhören, sondern Befehle zu geben. Die Folge war, daß sie als echte Aegypter verdutzt zu Kreuz Dchentliche Vorladung. Der Färbermeister Ernst Traugott Leberecht Benno, 42 Jahre alt, geboren in Greifenberg in Pommern, zuletzt Anfang 1882, in Asch in Böh men wohnhaft gewesen, jetzt unbekannten Aufenthalts, wird wegen Feilbietens gewerb licher Leistungen im Umherziehen, Uebertretung nach ß 148 Nr. 7 und Schlußsatz der Reichsgewrrbeordnung vom 21. Juni 1869 in Verbindung mit 8 1 unter 4 und 8 16 des Königs. Sächs. Gesetzes vom 1. Juli 1878 auf Dienstag, dm 18. Juli 1882, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Schneeberg im Sächsischen Erzgebirge zur Haupt verhandlung geladen. Auch bei unentschnldtgtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Schneeberg, den 6. Juni 1882. er, en, Plaid- Holzpan- Holzschuhe Auswahl 1—2 Müller. kart e Hypothek Offerten red. d. Bl. oarzenberg. kaufen mit ng, Steuer, 8. Ab» ' In unserer letzten Freitagsnummer (Nr. 131) brachten wir an der Spitze der Tagesgeschichte eine Mittheilung der „Boss. Ztg." aus Petersburg, des Inhalts, daß der höchste Militärrath die schleunige Befestigung der westlichen Greiuen des russischen Reiches (also gegen Deutschland) beschlossen hat. Da nun die gegenwärtige politische Lage eigentlich eine friedliche ik, und da doch ganz bestimmt dem deutsche» Reiche der Gedanke, einen Angriff auf Rußland zu machen, so ferne liegt, als wie die Sonne von der Erde entfernt ist, so möchte man wohl fragen, aus welchen Gründen Ruß land mit einem Male so eilig mit einer Befestigung seiner Grenzen gegen Deutschland vorgeht. Rußland, und zwar das Altrussenthum, das jetzt in Rußland das entschei dende Uebergewicht hat, muß also wohl seine sehr triftigen Gründe haben, weshalb die Westgrenze plötzlich stark be festigt werden soll. Noch eingehender und deutlicher als wie die „Voss. Ztg." spricht sich aber ein Artikel in Nr. 259 des „Berl. Tagebl.", das über die Zustände und Vorgänge in Rußland in der Regel sehr gut unterrichtet ist, über die Befestigung der russischen Westgrenze aus. Wir können uns nicht ver sagen, diesen höchst beachtenSwerthen Artikel unseren Lesem mttzutheilen. Er lautet wörtlich: „Die Mittheilungen, daß Rußland trotz aller inneren Wirren noch immer Zeit und Mttel gewinnt, mit regem Eifer sich an seiner Westgrenze möglichst „stark" zu machen, mehren sich täglich. Nicht genug, daß die Feld-Chargirungen und das Feldmaterial der Truppen des Sorgfältigsten ge prüft und revidirt, das Mangelhafte und Fehlende schleunigst ersetzt und ergänzt wird, daß fortifikatorische Berstärkungs- arbeiten die Westgrenze, besonders Warschau sichern und verstärken sollen, auch die Eisenbahnen haben Be fehl erhalten, zweite Geleise zu legen und Reservestatlonen einzurichten. Ueberraschender aber als alles dies ist die beschleunigte Herstellung einer Bahnstrecke in der morastigen Gegend der Rokitno-Sümpfe, welche keinesfalls handelspo litischen, wohl aber militärischen Zwecken zu dienen bestimmt scheint. Bor einigen Wochen hat der Chef des o ° russischen Hauptstabes im Einverständniß mit dem Kriegs« und den Offizieren sei blos eine Comvdie gewesen. Ander-ministec und dem Komitee der Minister den, Kaffer das u. e schönes- id sehr ilnzahlg. owsky 1—3