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WHÄ-ElnMr TUÄÄ Dienstag, den 11. März 1902. Nr. 57. 52. Jahrgang. Gr scheint Inserate irden Wochentag abends für den folgenden Tag und nehmen außer der Expedition auch die AuSkäger auf kostet durch die Austr^er pro Quartal Mk. MW M 8 UM U^ dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen» durch die Post Ml 1,82 frei m s Haus. 5M Expeditionen solche zu Originalpreisen. Mr Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugan, Hermsdorf, Dernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Mßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Urspmng, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. A nTtsblcrtt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Hohenstein-Ernstthal. Grgcnr crllev Genreirrde-Verrvcrlturrgerr öer urnlregeiröeir Grtsclicrfteir. Börger- und 1. Bezirksschule. Die diesjährigen Turnprüfungen finden Mittwoch, de« 12. März nachmittags von 2—4 Uhr in der Schulturnhalle statt. Wir beehren uns hierzu ergebenst einzuladen. Hohenstein-Ernstthal, den 8. März 1902. Das Lehrerkollegium. F. Dietze, Dir. Die öffentlichen Prüfungen an öer Volksschule Gersdorf. Fortbildungsschule. Sonntag Judiea. 3—^z4 Uhr Kl. Ill Stil. Hr. Brunner. '/;4—4 „ „ u Lesen. Hr. Münsel. 4—'/,5 „ „ Ib Formularkunde. Hr. Stegmann. '/,5—5 „ „ I» Rechnen. Hr. Lange. 8. Volksschule. Montag, den 17. März, 8—12. 2-5 Uhr. 8—^,9 Uhr Kl. Ville gem. des Herrn Ludwig: Biblische Geschichte. IzS—9 „ „ VIU6 gem. des „ Roth: Lesen. 9—i/z10 „ „ Ville „ „ „ Stegmann: Anschauungsunterricht. r/,10—10 „ „ Villb „ „ „ Breitenborn: Rechnen. 10—i/z11 „ „ VUI» „ „ „ Brunner: Lesen. '/z11—11 „ „ Vlle „ „ „ Münsel: Anschauungsunterricht. 11—-/z12 „ „ Vllä „ „ „ Saupe: Deutsch. i/,12—12 „ „ Vile „ „ „ Stegmann: Rechnen. 2—'/,3 „ „ Vlib „ „ „ Breitenborn: Biblische Geschichte. i/,3—3 „ „ Vll» „ „ Frl. v. Harleßem: Lesen. 3—^4 „ „ Vl gem. Bicariatsklasse: Bibel (Hr. Stegmann) Lesen (Hr. Saupe). ^4—^,5 „ „ VIb M. des Herrn Frenzel: Heimatkde. (Hr. Ludwig) Deutsch. '/,5—5 „ „ HilfSklasse deS Herrn Scheithauer: Rechnen. Dienstag, den 18. Marz 8—12. 2—5 Uhr. 8-b/.9 ^9-'/,10 ^10-^11 ^11—V.12 '/.12—12 2-0/.3 s/43-'/-4 "-4—'/.5 '.5—5 Uhr Kl. VI» M. des Herrn Wenzel: Heimatkde., Rechnen (Hr. C. Seidel). „ VIb Kn. „ . Kunath: Biblische Gesch., Rechnen. „ „ Via „ „ „ Pfeifer: Deutsch, Lesen. „ „ V gem. „ „ Hottenroth: Naturgeschichte, Lesen. „ „ Vb Md. „ Fräulein Herz: Biblis (e Ge ch., Rechnen. „ „ Vs Md. „ Herrn Ludwig: Rechnen, Vaterlandskde. „ „ Vb Kn. „ „ Roth: Baterlandk., Deutsch. „ „Vs Kn. „ , Pfeifer: Bibel, Naturgeschichte. „ Französisch der Abtheilungen l und II deS Frl. Herz. Mittwoch, den 19. März 8—12. 2—5 Uhr. 8— 9 Uhr Kl. IVb Md. des Frl. Herz: Katechismus, Geschichte. 9—10 „ „ IV» „ des Herrn Asmuß: Erdkunde, Rechnen. 10—11 „ „ IVb Kn. des Herrn Frenzel: Bibel, Deutsch. 11 —12 „ „ IV» Kn. des Herrn Kunath: Naturgeschichte, Lesen. 2— 3 „ „ Ulb Md. des Frl. von Harleßem: Erdkunde, Lesen. 3— 4 „ „ III» „ des Herrn Wenzel: Geschichte, Naturkunde. 4— 5 „ „ »Ib Kn. des Herrn Münsel: Deutsch, Rechnen. Donnerstag, den 20. März, 8—12. 2—4 Uhr. 8—9 Uhr Kl. III» Kn. des Herrn Scheithauer: Katechismus, Formenlehre (Hr. Hottenroth.) 9—V«11 „ „ II M. „ „ Saupe: Geschichte (Hr. Pfeifer) Rechnen, Lesen. '/«I1—v»12„ „ II Kn. „ „ Brunner: Ecdkund'. Naturlehre (Hr. Lange) Deutsch. '/,12—12 „ Französisch der Abtheilung III des Frl. v. Harleßem. 2—V.4 „ Kl. II gem. deS Hr. Kantor Seidel: Bibel, Litteratur, Naturgeschichte (Hr. Lange). '/.4—V-5 „ „ I gem. deS „ Lange: Katechismus ^Direktor) Formenlehre (Hr. Lange) Singen (Hr. C. Seidel) Deklamationen und wo thunlich Gesänge werden in den einzelnen Klassen eingesügt. Während der Examentage liegen die in diesem Jahre gefertigten schriftlichen Arbeitens die Zeichnungen und Handfertigkeitsarbeiten im Zeichensaale, die Nadelarbeiten im Nadelarbeits» saale, die neuen Lehrmittel im Phyfikzimmer aus. Freitag, den 21. März 8—12 Uhr Versetzung. Die Zensurbücher sind unterschrieben mit- zubringen. 3 Uhr findet die feierliche Entlassung der Konfirmanden statt. Zu den öffentlichen Prüfungen und Schulfeierlichkeiten ladet hierdurch ganz ergebenst ein Gersdorf, den 3. März 1902. Das Lehrerkollegium. Pfeifer, Dir. Städt. Keamtenschule zu Nerchau. Anmeldungen für das am 7. April 1902 beginnende neue Schuljahr nehmen die Unter zeichneten entgegen. Das Institut ist eine für die Laufbahn eines Bureaubeamten in zweijährigem Kursus vorbereitende Erziehungsanstalt. — Prospekte zu Dienste«. Das Bürgermeisteramt: Die Direktion: Luulisvb. e. r. na. Uopp«. Bam Landtage. Dresden, 6. März. Die Zweite Kammer tritt in die Schlußberathung über den mündlichen Bericht der Finanzdeputation über Kapitel 7 und 45 den ordentlichen Staatshaus haltsetats für 1902/1903, „Leipziger Zeitung" und „Dresdner Journal", ein. Aus eine Anfrage des Abg. Behrens über die Stellung der Regierung zur Korrespondenz „Sachsenspiegel" erklärt Staatsminister v. Metzsch: Als einziges offizielles Organ benutze die Regierung das Königliche „Dresdner Journal" und habe daher auch die Verantwortung für die Haltung dieses Blattes übernommen. Das offiziöse Organ der Regierung sei „Leipziger Zeitung". Soweit ihm bekannt sei, unterhält die Regierung gegenüber anderen Preß organen weder in Sachsen noch anderwärts offiziöse Beziehungen. Zwischen den Ressorts, die er vertritt, und dem „Sachsenspiegel" habe zu keiner Zeit bisher ein irgendwie offiziöser Verkehr stattgesunden, finde auch gegenwärtig nicht statt und werde auch in Zukunft nicht stattfinden. Das Haus beschließt entsprechend dem Votum der Deputation, die Titel zu bewilligen. Weiter folgt noch die Schlußberathung über den christlichen Bericht der Beschwerde- und Petitions- Deputation über die Petition der Kaufleute Paul Her mann und Clemens Götze in Dresden um Gewährung einer Entschädigung aus Staatsmitteln. Dem Bericht ist folgender Sachverhalt zu entnehmen: Die Petenten hatten 1895 mit behördlicher Genehmigung zu Copitz eine Fabrik mit elektrischem Betrieb errichtet. Hier gegen wurde von Seiten mehrerer Anwohner Beschwerde erhoben unter Hinweis auf eine Bestimmung der Copitzer Bauordnung, wonach nur „villenartig gebaut und keine geschlossene Häuserreihe bez. Fabrikanlagen aufgeführt werden sollten". Die Kreishauptmannschast gab dem Einsprüche nicht statt, hingegen verfügte daS Ministerium auf erhobene Nichtigkeitsbeschwerde die Schließung der Fabrik. Die Petenten haben darauf ihren Betrieb nach ArnSdors verlegt. Sie behaupten, dadurch einen Schaden von 42000 Mark erlitten zu haben. Auf dem Rechtswege sind sie mit ihrem Entschädigungsansprüche abgewiesen worden und sie petiticniren nunmehr um eine Entschädigung aus Billigkeitsgründen. Die Deputation hat sich für eine solche Entschädigung ausgesprochen, und zwar aus zwei Gründen: einmal, weil der Ausdruck „villenartige Gebäude" geeignet sei, in der Praxis Streit um die Auslegung hervorzurufen, und zum andern, weil Vie die Schließung anordnende Miuisterialverfügung aut einem „rechtlich mindestens höchst zweifelhaften Boden" stehe. Der Antrag der Deputation lautet, die Petition der Regierung zur Erwägung zu überweisen, und die Regierung zur Zahlung einer Entschädigung an die Petenten bis zur Höhe von 13000 Mk. aus Staats- mitteln zu ermächtigen. — Das Deputationsvotum findet gegen eine Stimme (Abg. Reinecker - Chemnitz) Annahme. Den letzten Punkt der Tagesordnung bildet die Schlußberathung über den mündlichen Bericht der Beschwerde- und Petitionsdeputation über die Peti tionen von Stadtverordneten rc. aus Leisnig und 19 anderen Städten um Aufhebung des ß 30 der Revi- dirten Städteordnung vom 24. April 1873. Den DeputatianSbericht erstattet Abg. Engelmann-Mülsen- St. Micheln. Die Petenten erstreben die Beseitigung der Bestimmung, wonach bei Festbesoldeten bei der Veranlagung für steuerliche Leistungen ein Fünftel abzugsfähig ist. Bereits vor einigen Wochen hatte sich die Zweite Kammer mit einer ähnlichen Petition von der Gemeinde Hilbersdorf und Genossen zu be- schäftigen und überwies dieselbe der Königlichen Staats regierung zur Kenntnißnahme. Die Deputation bean- tragt daher, die Petition durch die am 17. Februar 1902 erfolgte Beschlußfassung über die Petitionen der Gemeinde Hilbersdorf und Genossen um Aufhebung des 8 23 Abs. 2 der Revidirten Landgemeindeordnung vom 24. April 1873 für erledigt zu erklären. Nach kurzer und unwesentlicher Debatte, an welcher sich die Abgeordneten Leithold-Tettau und Schubart-Euba und Ministerialdirektor Geh. Rath Merz betheiligen, fand das Deputationsvotum Annahme. Die Erste Kammer erledigte mehrere Etats- Kapitel. DreSVe«, 7. März. Die Zweite Kammer nahm den mündlichen Bericht der Beschwerde- und Petitions-Deputation über die Petition von Karr Stephan in Raum und Genossen um Ergreifung von Schutzmaßregeln gegen Wildschäden in Schlußberathung. Abg. Rittberger-Limbach erstattete den DeputationSbericht, aus welchem zu ersehen war, daß die Petenten die Anlegung eines etwa 2 Kilometer langen Wildzaunes erbitten und thatsächlich gegenwärtig schwer unter dem Heraustreten des Hochwildes zu leiden haben, was um so bedauerlicher ist, als sie zum größten Theil unbemittelte Leute sind. Die Deputation beantragte die Ueberweisung der Petition zur Kennt nißnahme der Kgl. StaatSregierung, waS nach einigen befürwortenden Aeußerungen deS Abg. Frenzel-Wehlen einstimmig geschah. Die Gemeindebesteuerung. Die „S. K. K." schreibt un«: Die Regierung wird aller Voraussicht nach ein Gemeinde st e u e r z e s e tz diesem Landtag noch nicht zur Vor lage bringen, denn die Anschauungen über die Gestalt ung desselben haben sich auch im Schoße des Regierung noch nicht völlig geklärt. Außerdem ist es unbedingt nöthig, daß ein ausführliches statistisches Material zur Beurtheilung der gesammten Materie der Vorlage bei gegeben wird. Dieses Material ist bis jetzt aber noch nicht zu beschaffen gewesen. Auch in LandtazSkreisen gehen die Anschauungen über das zu erwartende Gesetz ogar innerhalb der einzelnen Fraktionen noch sehr auseinander, so daß es wohl angebracht erscheint, die ganze Angelegenheit bis zum nächsten Landtag zu ver tagen. — Auch im Lande haben die Pläne der Re gierung bemerkenswerthen Widerspruch gefunden: In der letzten Stadtverordneten sitzung zu Borna wurde ein vom Vorsteher Speck eingebrachter Antrag einstimmig angenommen, wonach der Stadtrath ersucht werden soll, eine Petition an die Landesregierung und Vie Ständekammern SachsenS zu richten, dahingehend, daß bei der geplanten gesetzlichen Regelung des Ge» meinvesteuerwesenS den Städten die Erhebung der zur Deckung ihrer Bedürfnisse nöthigen Mittel durch Ein kommensteuer wie bisher gestattet werde, auch die übrigen Städte Sachsens um Anschluß an diese Peti tion zu ersuchen. Antragsteller begründete eingehend die Gefahren, denen die Stadtverwaltungen entgegen gehen, wenn die Absicht von Landtag und Regierung auf möglichste Trennung der staatlichen und städtischen Steuerquellen dahin sühren sollte, daß den Städten die Einkommensteuer verboten oder doch nur in sehr be schränkter Weise gestattet würde und neue Steuern — es ist an eine neue Gewerbesteuer gedacht — einge- führt werden müßten. Ungerechte Bertheilung der Steuerlast und insbesondere eine unerträgliche einseitige Mehrbelastung des schon durch die Reichsgesetzgebung übermäßig und einseitig belasteten Gewerbestandes und damit Unzufriedenheit und Beunruhigung würden die Folgen sein. Dagegen sollten sich die Gemeinden wehren, wie und so lange es gehe. Hierauf berichtete noch Bürgermeister Löscher, daß in der nächsten Bür germeisterversammlung die Angelegenheit zur Sprache komme und ein gemeinsames Vorgehen der Städte voraussichtlich beschlossen werden würde. Dem Stadtoerordneten-Kollegium in Zittaa lag ein oom Stadtrath aukgearbeiteter Entwurf einer