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Dimftq, dm 2. April I». 75. sein sollen. Sie wollen nun jener Noth dorr abh elfen und i» Masse auswaydern. . München, 26. März. Der neuernannt« königl. sächsische Ge schäftsträger, Herr v. Bose, ist hier angskommen und Hst seine Be glaubigungsschreiben bereits überreicht. — Di« Ausrüstung deS Hee res wird ununterbrochen in großartigem Maßstabe fortgesetzt. Go wurden unter Anderm fiir den Ankauf von Zugpferden für die Ar tillerie allein 3M,000 Fl. angewiesen. Prag, 26. März. Lange hat nichts in unsrer Stadt solche Sensation erregt, wie Smetana's Erklärung, „daß er wegen seiner Ueberzeugung von der Unhaltbarkeit deS katholischen SehrbegriffeS äufhöre, Priester und Mitglied des ritterlichen Kreuzherrenorden« zu sein." An allen öffentlichen Orten wird darüber debattirt; da« Philistertum sieht in der muthigen Lossagung de« Wackern Manne« ein entsetzliches, beinahe unbegreifliches Verbrechen; und so groß ist unter nuferen unglücklichen Verhältnissen das Reich der Feigheit und der Heuchelei gewogen, daß nnter Hunderten kaum einer dieser Deutschlands «ine russische Armee ausgestellt ist, verharret Preußen allein inmitten dieses kriegerischen Lärmen« in imponirender Ruhe, ja es entläßt sogar einen Theil seiner bisher eingezogenen Truppen. Preußen gleicht hierin einem rüstigen Streiter, der in seiner Rüstung schlaft, der aber, wenn er von Muthwilligen gehöhnt und von Hab süchtigen bedroht wird, plötzlich aufsteht und schlägt. Oesterdeich will sein an der bayrisch-sächsischen Grenze ausgestelltes ObseryationscorpS bei Brandeis zusammenziehen uyd Front gegen Sachsen und Schle sien machen lassen, es will ferner sein ObservationScorps imPorarl- bergischey, mit Payern und Würtembergern verstärkt, an der badi schen Grenze aufstellen; Bayern macht zu diesem Zwecke seine Ar meecorps Mobils Rußland setzt seine mit 200 Kanonen versehene Armee bei Czcnstvchau in Bewegung und Preußen ruft deshalb auch nicht einen seiner Landwehrmänner von seinem häuslichen Heerde. Es liegt etwas Drohendes auch in dieser Ruhe; eS ist das Bewußt sein der innewohnenden Kraft und der augenblicklichen Kampffertig keit, welches Preußen alle diese kostspieligen Demonstrationen mit Ge lassenheit betrachtet läßt. Aus Potsdam melden berliner Blätter Folgendes: Gestern wurde hier ein Mann im buchstäKlichstrn .Simte zuM izwoihm Male als Todrer begraben-, Im Jahr« 1813, lag er hiev in dout großen Militazysazarech und wurde ftr uerstorhen gchalten ufld nackt-cmf eine« Wagen geworfen, worauf schon mehre Leichen lagen. Diest wurden Abends auf den hiesigen großen Kirchhof gdfahrai und ge meinschaftlich in eine gryße Grube gelegt, welche aher zum Slöck die Nacht über offen hsieh. Nachts hört« der Todtentzräbee an siet» nem Fenster klopfen; unwillig über die späte Störung will er nicht öffnen, doch sein« Frau ist mitleidiger, sie steht auf uüdLffnN da« Fenster. Da steht ein nackte Mann UR- ficht frierend mit Ginlaß, da er soeben dem Grabe entstiegen sei. Die Fra« öffnet; läßt lh» sich ins Bett legen und verpflegt ihn mit Thee. Der,Mann hat energischen That seinen Beifall zuzurufen wagt- Wah ugH die nä heren Gründe von Smetanas Lossagung vom katholischen Dogma betrifft, so sind sie diese: Schyn vor zwei Jahren hatte sich Sme- -taua, der damals Supplent der Philosophie wgr, au« dem Kreuz- herrkloster entfernt, um ungestört seinen Studien zu sehen. Er gab in her Revolutionszeit zwei Broschüre« „über die Bedeutung d«S gegenwärtigen Zeitalters" >und „die Lage Böhmens^ heraus und wurde, nachdem er Mitglied deS böhmischen NationalausschuW -e. Freiberger M«zeigcr Dagetzlatt. Ver<mtw«rll. Herausgeber: Harl Min« in Freiberg. Srschetat ck-ll» früh S Uh, mit «urn-hme der Sonn- und Festtage. 777 Preis halLjShrllch W/» H«» Hst -estzlG Hzvf * M Dresden, 2L. Wärz. Neulich meldete eine Schildwqch«, sie werde «ms. einem benachbarten Hause mst Steinen beworfen. Als die von der nächste» Wachtmaunschaft angcstellte Untersuchung das Sachverhältniß aufzuklären nicht vermochte, ward den Bewohnern des verdächtigen Stockwerkes angedeutet, sie hätten sich des Herein schießens zu gewärtigen. Bevor dieser humane Befehl ausgesührt wurde, ergab sich noch glücklicherweise, daß ein Dienstmädchen dem auf dem Posten stehenden „Landsmanne" durch hingeworfe«? Stein chen ein Liebeszeichen hattL geben wollen. ' Am 9. März ward in Berlin zum Besten der Flüchtlinge Smk-,t<» -E> -u« »°ch -nd»° -.M - d>- «--- »,un. H-usM P Di,»pq ML KW««» anstaltung dieses Dalles sehr, «r bot daher der Besitzerin des Lo- i cals Entschädigung an, wenn sie das Fest hintertreibe? Es waren Ä» Marienwerder (in Preußen) grasfirt eine sonderbare aber 1300 Thaler für BillctSverkaüf bereits eingegangen, außerdem KranfheÜ. Ein Auswanderuygsfieber hat plötzlich dfe Dienstmäd- verlangtc sie Entschädigung. Das war dem Polizeipräsidenten doch 4." überfalle», Sir haben erfahren, daß eS in «merikW« Gwatm zu theuer. Er begnügte sich deshalb , das Local mit Konstablern sehr a« Frauen fehl, und daß Mädchen dort «e gchichteste WM» zu besetzen und sn der Ferne Truppen zu . stellen. Das Fest war das heiterste, friedlichste, glänzt das jemals gefeiert worden. Die Soldaten im Freien froren die ganze Nacht umsonst. Die Flüchtlinge werden über 1000 Thaler von dem Vergnügen bekommen. Berlin, 26. März. Während in mehreren Gegenden Deutsch land eifrig gerüstet wird, während längs der östlichen Grenze