Volltext Seite (XML)
Ausweis; — 10 Uhr vorm. v. 8 ,1 Aus 1 Person werden Der Stadtrat. Punk Murk Oer 81s61rLt 2» Lrtork Stempel Adorf, den 6. November 1919. Der Stadtrat. 10 1 Imäler. Untek-scbM. nachm. Gelbe Blaue Gelbe Bloue Wir bitten die Geschäftswelt Adorss, diese Gutscheine in Zahlung nehmen zu wollen und sie bei hiesiger Stadt- oder Girokasse einzuzahlen bez. umzutauschen. 3m Interesse einer schneien Einlösung dieser Gutscheine bitten wir, vereinnahmte Gutscheine nach Ablauf einer Wache nach dem Empfang an uns gelangen zu lassen. — 12 — 3 Für diese Woche entfallen auf den Kops der Bevölkerung 150 Gramm Rind fleisch einschl. Wurst. Adorf, den 7. November 1919. gäch verharren muffe. Ter Zar kam nach Deutschland, Bethmann-Hollweg reiste nach Rügland, wieder wa ren wir hasfnungsfroh, zumal nun noch Georg von England und Nilolaus von Nutzland 1913 zu den Hoch- zeitsfeierlichkeiten nach Berlin kamen. Tas war Blend werk. Kein Blendwerk aber waren die englische Flot tenmobilmachung und die russische Reservistenübung im Frühjahr 1914. Trotzdem rechnete man in Berlin, Rußland und England würden sich in den österreichisch serbischen Konflikt nicht einrnischen. Genaue Kenntnis der Stimmung in London und in Petersburg hätte die deutsche Reichsregierung veranlassen müssen, in Wien zu bremsen. Ter Krieg kam, dis Hungerblockade hatten wir nicht mit in Rechnung gestellt und ebensowenig die amerika nische Munitiqnslieserung an die Entente. Tie farbigen Hilfstruppen sind von uns unterschätzt. Tie Treulosig keit der tschechischen Regimenter zeigte Oesterreichs Schwäche, und Italien warf 1915 die lästige Maske ab. Hindenburgs und Ludendorffs Plan, die russische Armee 1915 durch eine Umgehung ein für allemal matt zu setzen, wurde nicht angenommen, wir marschier ten auf Warschau. Ter Versuch, den Grabenkrieg im Westen durch die Einnahme von Verdun zu beendigen mißlang. Tie darin liegende Warnung, unsere Kräfte im Osten nicht zu sehr zu zersplittern, blieb unberück sichtigt. Ter U-Bootrrieg führte nicht zum Ziel, Ame rikas Kraft wurde unterschätzt. Tie erste Marneschlacht hatte eine Wendung im Kriege herbergeführt, die zweite im Juli 1918 wurde zum Verhängnis. Unsere Soldaten hatten mehr als Menschenmög liches geleistet, obwohl sie schon unter Proviantmangel leiden mußten. Sie erholten sich auch wiederholt, als das Massenerscheinen der Tanks eine Depression her vorgerufen hatte. Als aber die feindliche Uebermacht immer stärker anschwoll, die Ruhepausen immer knap per wurden, stellte sich die Müdigkeit bei den Leuten ein. Sie waren keine Republikaner geworden, wohl aber müde und apathisch. Tas ist auch im amtlichen Be richt über den letzten Kriegsrat im grotzen Hauptguartier Staatswesen neu aufgebaut werden. Aeue Erpressungen. ' Auslieferung vo« fünf kleinen Kreuzern und 400 ovo Tonnen Schiffsraum. Sonnabend, am 8. Usv, norm. 8—11 Uhr findet in^ S tzungszimmer des Rathauses die Auszahlung der von Herrn Kommer zienrat Emil Elaviez gespendeten 5000 Mark statt und zwar in Gestalt von Gut- scheinen, die sowohl bei städtischen Verkäufen als euch in hiesigen Geschäften in Zahlung, gegeben werden können. Die Gutscheine haben das nachstehende Aussehen 1 — 200) 1 — 550) 551 — 1400 201 - Ende) 1401 — Ende) " bis zu 2 Stück abgegeben. Zu gleicher Zeit findet auch unverymlt ausgesprochen worden. Tie Armee Hat sich gegen die Revolution nicht gewehrt, weil die mensch liche Natur ihr Recht verlangte, und in der Heimat ist sie hiugeuommen, weil die Wilsonsche Bemerkung, daß Deutschland bei einer Aenderung seiner Staatsgewalt auf einen milden Frieden rechnen könne, seine Wirkung getan hatte. So blieb die Revolution oben. Sie ist erfolgt infolge einer Kette von Irrtümern und Enttäuschungen, von welchen die eine die andere nach sich zog. Und die Reihe der unbegrenzten Mög lichkeiten war mit dem 9. November noch nicht abge schlossen, es folgte der harte Waffenstillstand, der Ge waltfriede, der Streiktrubel, Lebensmittelmangel, Koh lennot und Verschuldung. Und ebenso, wie die Enttäu schungen vor dem 9. November zu einem Zusammenbruch führten, wird es auch jetzt kommen, wenn die Fähigkeit, mit den wirklichen Tatsachen zu rechnen, sich nicht wie der einstellt. Taß die Entente, zum mindesten vorläufig, nicht daran denkt, uns versöhnlich zu behandeln, zei gen die Zwangsmaßnahmen, die sich jetzt einander fol gen. Stürzen wir zu Boden, so läßt man uns liegen. Mit Streiks und Schiebertum kann kein totmattes über Dke bereits seit mehreren Tagen angekündigte Not« des Obersten Rates betr. Unterzeichnung eines Zu satzprotokolls zum Friedensvertrag ist jetzt der deutschen Friedensdelegation in Paris überreicht worden. Die Rote führt aus, daß, da drei der assoziierten und alli-, ierten Hauptmächte den Vertrag ratifiziert haben, der, fn den Schlußbestimmungen des Friedensvertrages vor-, gesehene Zeitpunkt zur Aufstellung des ersten Pro-! tokolls gekommen sei. Tie deutsche Regierung werde, gebeten, daran teilnehmen zu wollen. Ta jedoch von» diesem Tage an der Vertrag in Kraft trete und die Fri sten laufen, io habe der Oberste Nat beschlossen, daH Rückgabe vo« Gegenstände« a«s de« besetzt gewesene« Gebiete«« Nach dem Friedensvertrage ist Dealschkr-ld zur Rückgabe von Gegenständen aller Ari verpflichtet, die aus den besetzten Gebieten fortgenommen oder daselbst beschlagnahmt oder sequestriert worden sind und auf deutschem Gebiete festgestellt werden können. Es liegt im brutschen Interesse, die Rückgabe möglichst bald zu bewirken. Die Rückgabe von Tieren und Maschinen erfolgt in einem bereits geregelten besonderen Verfahren. Es handelt sich nun- Mehr darum, auch die Rücklieferung beweglicher Sachen anderer Artz wie namentlich die Rücklieferung von Hauseinrichtungsgegenständen, Kunstgegenständen, Wertpapieren und Geldern möglichst zu beschleunigen. Personen, die im Besitz solcher Sachen sind, die sich laber aus irgendeinem Grunde im Zweifel darüber befinden, ob sie gegebenenfalls den rechts- Mirkenden Erwerb des Eigentums einwandfrei nachweisen können, und die deshalb auf die Erörterung der Frage einer etwaigen Entschädigung verzichten wollen, werden zur Ver» meidung späterer Weiterungen und Unannehmlichkeiten guttun, die alsbaldige Rückgabe der Sachen zu ermöglichen. An die Beteiligten ergeht demnach folgende dringende Aufforderung: 1. Wer Gegenstände der bezeichneten Art (mit Ausnahme von Tieren und Maschinen) besitzt, wird aufgesordert, diese Gegenstände bis zum 15. Dezember d. I. an die Deutsche Restitutionsstelle in Frankfurt a. Main, Gutlentstraste 8, abzuliefern. Diese Stelle ist mit der Rückführung der Sachen nach Frankreich und Belgien beauftragt. 2. Bei der Ablieferung sind der Rcstitutionsstelle zur Durchführung der Rücklieferung, soweit möglich, mitzuteilen, a) Ort und Zeit der Inbesitznahme, d) der Name des früheren Besitzers oder, falls der Name nicht bekannt ist, o) alle Umstände, die zur Ermittelung des früheren Besitzers dienen können. 3. Die Ablieferung kann ohne Angabe des Namens der ablieiernden Person erfolgen. Die Angabe des Namens ist aber wegen der etwa notwendigen Rückfragen dringend er wünscht. Die mit der Restitution beauftragten Stellen werden hinsichtlich der Namen der Miesernden Personen zur Verschwiegenheit verpflichtet. 4. Ueber die Ablieferung der Gegenstände ist von der Nestitutionssielle auf Wunsch tine Bescheinigung auszustellen. 5. Wegen näherer Einzelheiten wird von der Restitutionssielle Auskunft erteilt. Dresden, den 1. November 1919. Reichsorrrverlttngsamt, Landesstelle Sachsen. Sonnabend, den 8 11. 19, von 8 — 12 und 1 — 4 Uhr nachm Abgabe von Is. Salzheringen das Stück 80 Pfg. Die Abgabe erfolgt im RiedU'fchen Hause gegen Vorlegung des gelben bezw. blauen Ausweises in nnckstebender Reihenfolge: Ser s. November 1918. Die Grundursachen zur vorjährigen Umwälzun« «egen nicht in der ungünstigen Wendung des Weltkrie ges, sondern in der antideutschen Politik, welche den großen Krieg möglich machte. Deutschland mußte zehn Jahre vor Beginn des Weltkrieges seine große Politil andern und eine starke Rückendeckung suchen, um nicht jene Kette vrn Enttäuschungen zu erleben, die uns schließlich zu Boden warfen. Wir wollen aber nicht ver schweigen, daß Alle Irrtümer begangen haben, und daß auch diejenigen, die heute richten, zum großen Teil früher selbst anderer Meinung waren. Ter Ursprung des Weltkrieaes ist und bleibt die EinkreisungSpo i.ik König Eduards vou England. Was der König wollte, ist das: Er wollte eine Koalition zu Lande gegen Deutschland schaffen, die uns dermaßen «n Anspruch nahm, daß wir auf die Verwendung unserer Flotte notgedrungen verzichten mußten. England mu tete die deutsche Tüchtigkeit, es hatte nichts gegen die französische Marine eiuzuwenden, die doch stärker war, als die unsere. Bei uns wurde nicht nur von der Neichs- regierung, sondern auch vom Publikum und von Parla mentariern die Gefahr der Einkreisungspolitik unter- 'schützt, man glaubte uicht an die Kriegslust des gekrönten britischen Diplomaten. Man bedachte nicht, daß die Einkreisuugspolitik zum Kriege führen mußte, weil sie die Leidenschaften der an der Einkreisung beteiligten Regierungen und Völker aufreizte. Von Teutschland war etwas zu holen; aber Teutschland war zu ehrlich, um mit fremdem Besitz sich Freunde zu erkaufen. Deutschland rechnete auf seine 'Verbündeten. Aber Italien hatte bereits 1902 seine Extratour mit Frank reich unternommen und schwenkte aus der Marokko- konfereuz von Algeciras ab. Dazu nahmen die Strei fereien mit Oesterreich kein Ende. Trotzdem bauten wir für den Ernstfall auf Italien. 1909 stellte sich die Schärfe des österreichisch-ungarischen Konfliktes dar« Aber wir unterließen es, in Wien energisch darauf hin- zuweisen, daß man dort die eigene Wafienrüstuna euer« MM MI WM. «NM M SU N 1 Pfund-Dose 4,50 Mk. Adorf, den 7. November 1919. Stadt. Lebensmittelamt. Adorfer Grenzbote , »« > I. I l (früher:) Der Grenzbote) -r Amtsblatt für den Gtadtrat zu Adorf Ter Nds°k Grenzbote Derautwoetlichee Schriftleiter, Drucker und Verleger» Gtto Meye« Adorf tz« Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Malte«, sowie von allen Kaiserlichen Post- anstalten und Postboten angenommen LkeNa»« die Tageblatt für Adorf und das obere Vogtland Antigen von hier und an» dem Amtrgericht»- dezirS Adorf werden mit Pfg, von auswärt» mit Pfg. dl« 5 mal gespaltene Grundzeit oder deren Raum berechnet und bl» Mittag» " Ahr für den nächstfolgenden Tag «rb«t«u NM L renzbok erscheint täglich mil Aus nahme de« den Sonn- und Foieüag<m folgenden Lage« und Lostet vierteljährlich, vörausbezahi- 259 SemsinbEro-Konto 118 Sonnabend, den 8. November IMA. Poftscheck-Konto Leipzig 37369 Iahrg- 84«