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Frankenberger Tageblatt Bezirks Anzeiger HS5 Sonntag, veu 8. Juli 1917 7V. Jahrgang Tageblatt-Bestellungen LSLVSL »n ab ittfinden- e werde» ndl. Zu > werden Pot-eke n»r M- s»- >b- m- >sr olc^ ist, «Nii» scher unter begeisterten Kundgebungen des Publikums nach Larenburg. Nach dem Tee unternahm das deutsche Kaiserpaar, be gleitet von Kaiser Karl und Kaiserin Zita, eine Spazierfahrt im Schloßpark. Um 8 Uhr abends fand im Parterresaal des Schlosses allerhöchste Tafel statt. Um UIO Uhr abends er folgte die Abreise des deutschen Kaiserpaares. Kaiser Karl und Kaiserin Zita gaben ihm das Geleit zum Bahnhof, wo die Verabschiedung in allerherzlichster Weise erfolgte. 11 Juli lössler in Dienstag nächsten Uhr rg, Sup. traunsd., Schule zu DitterSd., Rieschen, z, Bericht Urde vom M. Geld- rd Sonn- talt wird Eier ein- olgter Lr- onnabend »etttlichem rgelkörner Hemieder, iwa nach :ld«, vor- veuilcber Uelcbmg Berlin, 6. Juli. Auf der Tagesordnung stehen zunächst kurze Anfragen. Abg. Dittmann (unabh. Soz.) fragt wegen des Verbotes zweier Artikel der „Loipz. Volkszeitung". Ministerialdirektor Lewald: Eine Parteinahme ist in diesem Verbot nicht zu erblicken. Abg. Kuckhoff (Ztr.) wünscht Auskunft über die Maßnahmen gegen die Kohlennot. llnterstaatssekretär Dr. Richter: Vorkehrungsmaßregeln sind im Gange durch Vermehrung der Arbeitskräfte und Regelung der Verteilung. Abg. Dove (f. Bpt.) fragt nach der Regelung des Vs; llailerparr in Wien wtb Wien, 6. Juli. Um 11 Uhr 35 Minuten vormittags traf der deutsche Kaiser in Begleitung des Kaisers Karl, von Laxenburg kommend, kn Baden ein. Durch die festlich ge schmückten Straßen fuhren die beiden Herrscher zum Kaiser hause auf dem Kaiserplatz. Der Bürgermeister von Baden, Dr. Trennen, begrüßte Kaiser Wilhelm mit einer Ansprache, vstoclci über Sie kmSdmugrsutticbten Im Hauptausschuß des Reichstages betonte der Staats sekretär des Innern in Ergänzung seiner gestrigen Ausfüh rungen über den ll-Bootkrieg, daß die weitere Verminderung der Tonnage in absehbarer Zeit auf den Punkt führen müsse, wo die Einfuhrtonnage den Bedürfnissen Englands nicht mehr zu genügen vermöge. Hierauf sprach der Präsident des Krisgs- ernährungsamtes über dis Ernährungsfragen. Dis Lage sei ernst. Bedauerlich sei, daß die Erzeuger und Verbraucher sich über die Schwierigkeiten nicht genügend im klaren seien und sich gegenseitig mit Vorwürfen belegten. Ob eine Erhöhung der Brotration bereits am 1. oder 15. August möglich sei, hänge von dem Ernteergebnis bezw. vom Frühdrusch ab- Mit der Erhöhung der Brotration werde gleichzeitig dis Viehabschlachtung eingeschränkt werden müssen, ob dauernd, das werde sich zeige». Von Anfang oder Mitte August ab werde mehr Mehl gegeben werden können. Bestimmte Voraussagungen über die neue Ernte seien heute unmöglich. Der Acker sei restlos bestellt. Die Aussichten für Brot-, getreide seien in der Mehrzahl der Bezirke gut oder be friedigend. Der schlechte Stand in der Umgebung von Berlin dürfe nicht verallgemeinert werden. Der Stand der Kar toffeln sei vorläufig fast überall gut. Man könne hoffen, daß die Kartoffelernte wesentlich besser werden würde als 1916. Der Bestand an Rindvieh, Schafen und Schweinen sei eher zu hoch als zu gering. Im Herbst müsse die Schweine haltungsfrage mit Nachdruck und erforderlichenfalls mit Rück sichtslosigkeit gelöst werden. Geschehe das, so könne man der Versorgung im neuen Erntejahr mit vollem Vertrauen entgegensetzen. Ausgabe im Selbstverläge des Verfassers erschienen sind. Diese mit welcher er der Freude Badens über den hohen Besuch Erinnerungen, die den bezeichneten Titel „Die Zivilisation in ' r. " den Lazaretten" führen, befassen sich mit grauenhaften Notzei ten Und Verbrechen französischer Aerzte und französischer Kran kenpfleger gegen wehrlose deutsche Verwundete in dem Lazarett neu ihren einer An- aum eine Vie llriegsriele <te; „Maev;"-InNItiit; Die „Carnegie-Stiftung für internationalen Frieden", die seinerzeit von dem amerikanischen Multimillionär für pazi fistische Ideale errichtet wurde, hat neuerdings zwei Beschlüsse gefaßt, von denen der eine sicherlich als sehr eigenartig bezeich net werden muß. Ihre Kuratoren haben auf ihrer Jahres sitzung am 19. und 20. April in Washington einstimmig er klärt, sie hielten für das wirkungsvollste Mittel, um einen dau erhaften internationalen Frieden zu erlangen — den Krieg gegen die Kaiserlich Deutsche Regierung! Außerdem wurde die Summe von 500 000 Dollar ak besonderes Stiftungskapital bestimmt, um so schnell aks möglich zur Wiederherstellung der verwüsteten Teile von Frankreich, Belgien und Rußland zu dienen. Dieses „Friedens"-Jnstitut sieht also den Krieg als das wirksamste Mittel zum Frieden an und enthüllt seine sehr einseitige Gesinnung dadurch, daß es bei der Unterstützung der durch den Krieg verwüsteten Länder das von den Russen niedergebrannte Ostpreußen vergißt. Ausdruck verlieh. Kaiser Wilhelm begab sich dann mit Kaffer Karl in dessen Arbeitszimmer, wo eine Besprechung stattfand, zu welcher auch der Chef des Generalstabes zugezogen wurde. Um 12 Uhr 15 Minuten erfolgte die Abfahrt der beiden Herr- wio. ndmahlLf, llhr Preis . Zeitung, rtrn. idlgtvorles. Uhr Bers, d. StlstSk. Sd. in der lrnneister. f. Wßtng. lax Bruno me Irma. > Helmut, lm Heere, losscrS in r, ein rus. geb. aus n Ehem., lankowskl, Landwirt, in Ehem, . ein rus. geb. aus igeschwür, Ll Jns- Swlri- I. 8 M. , imirde» Vie mMcdr Ollenlive * Die Umwälzung in Rußland hatte die breiten Massen zur Geltung gebracht, und das russische Volk, das des Krie ges herzlich satt ist, will den Frieden. Denn es braucht ihn, es vermag dem ungeheuren wirtschaftlichen Druck, der ihm das Mark aus den Knochen preßt, nicht länger zu widerstehen. Handel und Wandel stocken, und das Gespenst einer verhee renden Hungersnot erhebt immer drohender sein Medusen- haupt. Unter diesen Umständen liegt es auf der Hand, daß es außerordentlicher diplomatischer Intrigen und eines bru talen Zwanges bedurfte, um das kriegsmüde russische Volk und Heer zu neuen Kämpfen anzustacheln. Die englische Diplomatie hat in der Tat bewiesen, daß sie auf krummen Wegen und mit unsauberen Mitteln Ziele zu verfolgen und zu erreichen versteht, die mit Geradheit und Ehrlichkeit un erreichbar wären. Der Botschafter Buchanan hat ein Meister stück längst für überwunden gehaltener Diplomatenkunst voll bracht, indem er allen Tatsachen zum Trotz den maßgeben den Persönlichkeiten Petersburgs die Meinung suggerierte,, Deutschland und Oesterreich planten ganz im Geheimen ge waltige Vorstöße, denen Rußland durch «ine starke Offensive zuvorkommen müßte, wenn es nicht völlig vernichtet und seiner jungen Freiheit beraubt werden wollte. Durch Lug und Trug erreichte der Agent des perfiden Albion, daß der Blutmensch Brussilow und andere Generale seines Schlages, die bereits abgesotzt worden waren, wieder an die Spitze der Armee gestellt wurden und ihren Einflüß im Sinne einer erneuten Offensive geltend machten. Bei der ganzen Offensive handelt es sich, wie schon deren Ziel Lemberg erkennen läßt, vorwiegend um ein Schau stück und weniger um den ernsten Versuch eines durchschlagen den Erfolges; denn an einen solchen glauben doch die russi schen Heerführer selbst nicht. Zu dieser Offensive, die in ihrer rücksichtslosen Menfchsnopferung durchaus der unter der Zarenherrschaft üblichen russischen Kampsmethode gleicht, wurde Rußland nicht nur durch diplomatische Teufelskünste, sondern nicht minder durch skrupellose Ausbeulung seiner mißlichen Finanzlage und durch grausamen Zwang genötigt. Die Ententemächte und Amerika setzten dem mit ihnen ver bündeten Rußland einfach die Pistole aus die Brust. Erst militärische Erfolge, dann klingende Münze, das war das Entweder-Oder, vor das Rußland gestellt wurde. Bei der Aussichtslosigkeit, unter den gegenwärtigen Umstände» irgend welche Erfolge von Bedeutung zu erzielen, hieß das nichts anderes als: Russisches Soldatenbkut muß in Strömen fließen, andernfalls bleibt der große Geldbeutel Amerikas und Eng lands geschlossen. Und so geschah's. Mit Nagaiken, Ma schinengewehren und Geschützen wurden die widerstrebenden Truppen von ihren Befehlshabern aufs neue zum Angriff und in den Tod getrieben. Zehntausende verbluteten für Englands Machthunger, für die Befriedigung britischen Kon kurrenzneides. Amerika und England, die preisgekrönten Ver treter von Menschlichkeit, Müral. und Frömmigkeit, erkauften das Blut der russischen Landeskinder und bezahlten es mit ihrem Gelbe. Ein schlimmerer Schacher, ein strafwürdigerer Wucher ist nicht getrieben worden, solange er «ine Ge schichte gibt. Noch ist die große ostgalizische Schlacht nicht beendet; aber der Hauptsturm ist beschworen. Die bärenhafte Zähig keit der russischen Truppei, hat sich auch in dieser Schlacht wieder bewährt und hat es der Führung ermöglicht, die Offensive, noch weiter fortzusetzen, wenn auch die gesamte Aktion hinter den umfassenden Angriffsplänen zurückgeblieben ist. Wird Rußland für sein ergebnisloses Blutopfer den Lohn von seinen Verbündeten und Ausfaugern in barer Münze ausbezahlt erhalten? Differenzen werden schwerlich ausblei ben. Dann aber wird mm, in Rußland ernstlich daran gehen, einmal die Bilanz zu ziehen, und feststen«»^ wohin man in der blinden Gefolgschaft Englands gelangt. Berkaus von Krieasmus Dienstag, den 1v. d. M.. bei sämtlichen Materialwarenhändlern gegen Lebensmittelmarke Nr. IIS. — Auf jede Marke entfallen 125 Gramm zum Preise von 60 Pfg. das Pfund. Stadtrat Frankenberg, den 7. Juli 1917. Berkaus von Eiern in derstLdttschen Niederlage, Baderberg 6, Montag, den S.ch. M, für den 3. »rottartenbezirk gegen Siermarke Nr. 13, Dienstag, „ 10. ,, „ „ ,, 4. „ ,, ,, ,, 13, Blittwoch. „ 11. „ „ „ „1. „ ,, ,, „ 14, Donnerstag, „ 12. „ ,, „ „ 2. „ „ „ ,. 14. Der Verkauf findet Vormittag von V«S—10 Uhr und Nachmittag von 3-5 Uhr statt. Stadlrat Frankenberg, den 7. Juli 1917. von Deauville, in ihnen wird aber auch — und das ist heute, wo Griechenland als Bundesgenosse an die Seite' der Entente treten muß, von besonderem Interesse — von einem Mord an einem Griechen berichtet, der hingeschlachtet wurde, weil er seinem König die Treue hielt. Dr. Levides erzählt über die ses Verbrechen, das im Jahre 1914, am Geburtstage des Ver räters Venizelos, „mit Bewilligung und unter dem Schutz der französischen Behörden" in der griechischen Kirche in der Rue Bizet in Paris, in der sich 300 Personen von der 8000 Seelen umfassenden griechischen Kolonie in Paris, darunter „zahlreiche verkleidete Geheimagenten der französischen Polizei", versammelt hatten, begangen wurde: , „Der schismatische Priester,' unwürdig das Meßgewand zu trage», seiner Funktion enthoben und von der heiligen Synode ausgestoßen, las die Messe, ind«s die Menge wilde Ruse ausstieß, wie „Tod dem verräterischen König, nieder mft der königlichen Familie!" „Fort mit der Schwester des Kai sers, dieser „sale boche"!" (Dieses besonders heftig von den französischen Spitzeln gerufen.) .... Während dieses Tobens erhob sich plötzlich «in junger Grieche, der freiwillig in die Reichen der französischen Armee eingetreten war, und rief mit Donnerstimme: „Genug, es lebe Konstantin, unser großer Herrscher!" .... Wutschäumend warfen sich die Nächststehen den auf ihn, und in wenigen Minuten blieb nichts als eine unförmliche Masse, welche davongetragen wurde, blutüber strömt, zur Unkenntlichkeit zertreten.... Weil er seinem König treu blieb, ist er gemartert, nein, ermordet worden. Weder eine Untersuchung, noch irgendeine Bestrafung geschah auf diesen grausamen Mord hin." Das Schicksal dieses königstreuen Griechen, der wegen seiner loyalen Gesinnung von Verrätern und gedungenen Meuchelmördern hingeschlachtet wurde, ist für das vergewal tigte Griechenland von symbolischer Bedeutung. Venizelos und Jonnart, der Beauftragte der Entente, stehen als Hen kersknechte bereit, das tragische Schicksal des Landes zu voll enden. DttmMcbe uns Seutlcde cmangritte Die feindliche Presse hat sich nach den letzte» Flieger- a»griffen auf England wieder einmal in den gröbsten Be schimpfungen gegen uns ergangen. Ebenso hat aus diesem Anlaß die nordische und westschweizerifche, zum Teil auch die holländische Presse fast ausnahmslos gegen uns Stellung genommen. Demgegenüber können wir auf die zahlreichen, durch nichts begründeten feindlichen Fliegerangriffe auf offene deutsche Städte und Ortschaften Hinweisen, insbesondere den Karlsruher Kindermord voin 22. Juni 1916 (110 tote, 123 verwundete Frauen und Kinder). Unsere Angriffe werde» lediglich aus militärischen Gründen angesetzt und richten sich nur gegen militärische Ziele. Die letzten Fliegerangriffe auf Dover, Folkestone, Sheer- neß, London und andere englische Küstenplätze haben entgegen allen englischen rührseligen Berichten, die nur von getroffenen Frauen und Kindern zu melden wissen, großen militärischen Erfolg gehabt. Beim Angriff auf di« befestigte Stadt Lon don wurden zahlreiche Lebensmittelspeicher und Magazine mit Zucker und Reis an der Themse vernichtet, auch an den Eisen bahnen großer Schaden angerichtet. Wenn die englische Ne gierung das Leben von Nichtkämpfern schonen will, dann bleibt es ihr unbenommen, die Zivilbevölkerung aus der Nähe der bedrohten Ziele zu entfernen. Diese Ziele mit allen uns zu Gebote stehenden mi.itärischen Mitteln anzugreifen, ist Un sere Pflicht. Der Gegner muß- da angegriffen werden, wo er am verwundbarsten ist; ihn auf jede Weise in seiner Kampf kraft zu schädigen, ist der Zweck des Krieges. vdr »u «KM. olv at»ke«er kin ZMbol Venizelos hat seinen Willen durchgesetzt. Er wird ver suchen, das Volk der Griechen zum höhere» Ruhme Englands nnd Frankreichs zur Schlachtbank zu treiben. In diesem Augenblick erscheint es angebracht, auf die Kriegsermnerungen eines griechische» Arztes, Dr. Pericles Levides, der frei williger Oberkrankenpfleger in dem französischen Lazarett zu Deauville war, hinzuweisen, die in französischer und deutscher Unterbrechung in Ser Lieferung elektr. Stroms. Infolge Personalmangels im hiesigen städt. Elektrizitätswerk macht es sich notwendig, am Sonntag, den 8. Äuli d. I., in der Zett von 0 Uhr morgens bis 0 Ahr Nachmittag, die Lieferung elektrischen Strom» ausnahmsweise einznsteAen. Stadtrat Kranken-erg, am 7. Juli 1917. aueu. nkrlk Amtsblatt für die Kömgl. Amtshm-tlnamlschast Mha, das Kömgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Auf Blatt 491 des Handelsregisters, betr. die Firma Georg Frisch in Niederwiesa, ist heute eingetragen worden: » Prokura ist erteilt dem Kaufmann Benno Rosenbaum in Chemnitz. Frankenberg, den 3. Juli 1917. X. kog. 129/17. Königliches Amtsgericht. Oesfeutliche Gemeinderatsfitzun-. Montag, den S. Jnii 1917. abends 8 Ahr im Sitzungssaals des Rathauses. Tagesordnung hangt am Anschlagsbrett cm Rathause aus. . Ebersdorf b. Lhtz., den 7. Juli 1917. Der Gemeindevorstand. GcmciildevcrbandGarkassc Niederwiesa M/, Prozent Tägliche Verzinsung.