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Ur. M Dienstag, 23. Dezember 1841 M. Mrgmtg Meder em britischer Flugzeugträger verseul Starke SoWjeiangriffe lm mittleren Abschnitt ersolgreich abgewehrt / Tag und Sacht vomben aus Malla Aus dem Führerhauptquarticr, den 23. Dezember 1941. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die schweren Kämpfe im mittleren Abschnitt der Ostfront oancrn fort. An mehreren Stellen wehrten unsere Truppen starke Angriffe des Feindes erfolgreich ab und vernichteten hierbei IS sowjctissche Panzer. Kampf- und Sturzkampf flugzeuge unterstützten die Kämpfe auf der Erde. Sie fügten dem Feind hohe blutige Verluste zu, vernichteten zahlreiche Panzer- und Fahrzeuge aller Art und setzten mehrere Bat terien nutzer Gefecht. In den Gewässern von Sewastopol beschädigte die Luft waffe ein sowjetisches Kriegsfahrzeug durch Bombenvoll- treffcr. Ostwärts der Fischer-Halbinsel versenkten Kampf flugzeuge einen Frachter mittlerer Grütze; ein weiteres Handelsschiff wurde in der Kela-Bucht durch Bombenwurf beschädigt. Wie dnrch Sondcimcldung beknnntgegeben, griff ein Unterseeboot unter Führung des Kapitänleutnants Bigalk im Atlantik einen britischen Flcugzcugträgcr an, der zur Sicherung eines GcleitzugcS eingesetzt war. Das Untersee boot machte den Flugzeugträger durch Torpcdotreffcr in die« Schraube manövrieruufähig. Nach zwei weiteren Tor- pedotreffcrn im Borschiff und in der Mitte ist der Flugzeng- trägcr über das Vorschiff gesunken. In Nordafrika kam es am gestrigen Tage im Raume ostwärts von Bengasi zu Kämpfen, die «och amdawer«. Deut sche Kampfflugzeuge zersprengten r» Ler westliche« Cyre- uaika britische Trnppenansammluugen ««- Lastkrastwagen- kolonnen. Militärische Anlagen aus Ler Insel Malta wyrLe« bei Tag und Nacht bombardiert. Deutsche Jäger schosien hierbei zwei britische Klugzeuge ab. Die britische Luftwaffe warf i« Ler vergauenen Nacht mit schwachen Kräften eine geringe Zahl von Spreng- und Brandbombe» auf Wohnviertel einiger Orte am der Deut schen Bucht. Marineartillerie schob einen feiudliche» Bom ber ab. * Mit der Versenkung eines vierten Flugzeugträgers hat die englische Kriegsmarine einen neuen schweren Verlust erlitten. Wie wir zu der Tat des Kapitänleutnants Vigalk erfahren, spielte sich der Angriff im Atlantik wie folgt ab: Das deutsche U-Boot schoß auf Len Flugzeugträger drei Torpedos ab, die alle drei trafen. Der erste saß im Vor schiff, der zweite explodierte mitMchiffS uuL der dritte im Achterschiff. Die drei Treffer führte» zum Untergang des große« Kriegsschiffes. Bereits kurze Zeit «ach dem Angriff versank der Flugzeugträger i« Len Welle» des Atlantik. Englands Flotte ist damit wieder um ei« im Augenblick für die Brite» besonders wichtiges Kriegsschiff ärmer. Bei Kriegsausbr« chbesaß Großbritannien sieben Flugzjeng- träger, von bene» mehrere jedoch bereits veraltet und äußerst langsam sind, sowie vier 1939 vom Stapel gelau fene» Neubauten, von den über 22 099 Tonnen große« Flug zeugträgern find drei — „Couragcous", „Glorious" und „Ark Royal" — versenkt und zwei — „Jllnstrious" und „Formtdalble" — durch deutsche Fliegerbomben längere Zeit außer Gefecht gesetzt worden. Wie einschneidend sich diese Einbuße« auSwirkte», hat die Katastrophe vo« Malaya be wiese«, den« Li« britische Admiralität «ar «icht in der Lage, deu Schlachtschiffe« „Prince of Wales" und „Repulse" zur Luftsicherung einen Flugzeugträger mit «ach Oftasieu zu gebe«. Der »e«« Verlust eines so wichtige« Kriegsschiffes steigert Laher Lie britische» Schwierigkeiten u«L trifft Eng, lauLs Flotte somit beso«LerS hart. Ser Japanische Großangriff aus Luzon llSA-Vusestüu-vlffe: Nus -er größten und kühnsten Unternehmungen dieser Art I« USA-MelLuugen aus Manila wird zugegebe«, daß die Japaner «nnmchr eine« Großangriff aus Luzo« einge» kettet habe«. Di« Meldungen spreche« vo« eutfcheidenber Bedentnng dieser Kampfhandlungen für de« Besitz -er Phi lippinen. Die Japaner seien mit eiuer riesige« Trams portflotte von 89 Schiffe« erschiene« u«d hätte« LamLunge« durchgesührt. Ma« gibt off«« zu, daß es sich dabei um ein« der größte« und kühnste« Unternehmungen dieser Art in der neueren Geschichte handelt. General Mac Arthur ver sucht, dnrch Eutsendnng von Heeres- und Luftstreitkräften «ach dem Lingayen-Golf die schwer« Gefahr auszuschalten die durch diesen Angriff die gesamte USA-Stelluug in Ost asten bedrohe. Eino Mitteilung des Washingtoner Kriegsdepartements spricht von heftigen Kämpfen im Lingayen-Golf 240 Meilen nördlich von Manila, wo die Japaner unter dem Schutz eines mächtigen Marin«-- und Flugzeuggeleites mit 89 Transportern erschienen seien. Di« Stärke des japanischen Expeditionskorps werde auf sechs bis acht Divisionen ge schätzt. Auch bei Davao ans Mindanao werde gekämpft. Ein später abgefaßter Bericht aus Manila stellt fest, daß der heftige Kampf, den die Japaner mit großen Kon tingenten in Nord-Luzon eingcleitct hätten, andauere. Durch di« gestrigen Landungen würden die Japaner Beherrscher der Küste Luzons von Aparri bis zum äußersten westlichen Punkt, dem Kap Bolinao. Bier philippintscho Schiffe von zusammen 13188 Tonnen werden als versenkt gemeldet. Von zwei weiteren Schiffen fehlen Nachrichten. SSKriM-WdOSSandekschW zerstört , Japanische Erfolge der ersten vierzehn Tage In einer avsiührliLcn Ueberstcht saßt Domei die Ergeb nisse der iapani'chen Kriegführung zur See und in der Lust in den ersten vierzehn Tagen seit Kriegsbeginn in folgenden eindrucksvollen Zahlen zusammen: Versenkt, schwer beswädiat oder auigcbracht wurden rund VS seindliche Kriegsiahrzeug» sowie «28 Handeisichisse uns kleinere bis kleinste Fahrzeuge. 778 Flugzeuge worden abge- schosien oder am Boden zerstört. Im einzelnen verteilen sich sich diese Verluste wie folgt: Versenkt wurden von Kriegsschiiken 7 Lchlachtickiiie. 2 Kreuzer, 1 Zerstörer, S U-Pooie, 2 Kanonenboote. 1 Minensucher, ein Patrouillenboot sowie 8 Torpedoboote. Lchwerstens beschädigt wurden 3 Schlachtschiffe, 2 Kreu zer. 4 Zerstörer, l Spezialfahrzeug und 2 Kanonenboote Beschädigt wurden 1 Schlachtschiff und 4 Kreuzer, l Ka- nonenboot aufgebracht und l bewaffnetes Handelsichifs Drei feindliche Hanvetslcknfse wurden schwer beichadtgt. Sin großen Hanorlsdampiern wurden drei aufgebracht. 2 versenkt und 2 schwer beschädigt Ferner wurden noch «I- Schitte versäneoen- ster Größen einschließlich Booien auiaebrachi. Sln feindlichen Flugzeugen wurden 114 abgeschossen und 662 am Boden zer stört Demgegenüber werden lau, Tomei die javanischen Ver luste wie folgt angegeben: Gesunken ein Zerstörer und ein Minensucher, ichwerstcns beschädig, ein Leichter Kreuzer und ein Minensucher. Fünf U Booie sind nichl zuruckgelehrt, 72 Flugzeuge sind verloren. Japans moLeru« Luftwaffe. Japanischs Fallschirmjäger bei der Entgegennahme «in«S .Einsatzbefehls durch ihren Befehlshaber. (Atlantic, Zander-Multipl«x-K.) Singapur melbot weiteren Rückzug b«r Brit«« i« Nord- malaya. Nach Bericht«» aus Singapur gehen bi« britischen Streit- kräft« in Perak (Nord-Malaya) weiter nach Süden zurück. Sie versuchten jetzt, Stellungen bei Kuala Kangsa einzuneh- men, während di« Japaner auf Flöß«» den Perak-Fluß hin unter Verstärkungen hcranzögen. Kuala Kangsa ist «in wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und Straßenknotenpunkt. Er liegt nördlich von Jpo, das als nächstes japanisches Angriffsziel bezeichnet wird. I» Jpo befinden sich bedeutende Zinnbergwerk«. Britisch« Flucht aus Perak. Weiterer Rückzug auch a» der Kelantau-Front. Die britischen Truppen in Perak befinden sich, nach m Bangkok eingetroffeneu Meldungen zufolge, in wilder Flucht und lassen viel Ausrüstungsstücke und Verwundete zurück. Die japanisch«» Truppen haben Kuala Kangse nördlich von Jpoh, 800 km von Singapur, entfernt, erreicht. Auch an der Front von Kelantan ziehen sich die Eng länder weiter zurück. Der zu den vereinigten Malayenstaaten gehörend« bri tische Schutzstaat Perak ist bei einer Gesamtfläche von üb«r 20 000 qkm und einer Bevölkerung von fast einer Million infolge seines Zinnreichtums und seiner riesigen Kautschukplantagen der wirtschaftlich wichtigste der Malayen staaten. Der Malayenstaat Kelantan an der Ostküste der Halb insel hat 18 000 qkm und 400 000 Einwohner. Seine Hauptstadt ist das im Verkaufe der Kampfhandlungen oft genannte Kota Bahru. Wer soll kommandieren? Man muß sich klar vorstellen: Am ersten Tag des ost asiatischen Konflikts (8. Dezember) wird bi« Pazifikflott« der Vereinigten Staaten zusammen,geschlagen, am dritten Dag (11. Dezember) werden bi« „Prince of Wales" und „Re- puikse" versenkt, am zehnten Tag (18. Dezember) erfolgt die japanische Landung aus der Kerninsel Hongkong. ch Wenn uns bas passierte! Welch etn Geheul würben EngläUder und Amerikaner auf dem Druckerpapier und im Aether anstimmen! Mit einer unbändigen Frechheit suchen die Herrschaften in London und Washington über die Prügel hinwegzukom men, Lie sie in dieser dramatischen Folge bezogen haben. Aber man mevkt doch, wi« ihnen in ihrem Herzchen zumuto ist! Alles, was Engländer und Amerikaner uns — nicht zu vergessen! — die in den Wolgabogen zurückgebärngten Bol schewisten bewegt und bedrängt, macht sich Luft in dem Schrei nach einem „Obersten Kriegsrat". Er soll di« Rettung bringen. Als gut« Deutschs wollen wir zunächst einmal den säch lichen Antrieb dieser Forderung, die di« brennben Nöte der Stunde bannen und irgendeinen Erfolg erbringen soll, in alber ruhigen Ueberlegung uns ansehen. Im großen Gan zen operieren Engländer, Amerikaner und Sowjetleute auf einer riesigen äußeren Linie. Di« Entfernungen, die sie zu überwinden bähen, allein um unter sich selbst Verbindung aufrechtzu«rhalten, schwanken zwischen M00 und 22 000 km. Auf diesen ungeheuren Linien voltzieht sich auch, ihr Nach schub und die gegenseitige wirtschaftliche Ergänzung. Es hat also öurchaus einem Sinn^ daß fl« ihre Bemühungen „koorbi. niervn" (gleichschalten) wollen. ASor mit Steifer Gleichschaltung verbindet sich sofort de» Anspruch: „Wer soll die erst« Geige spielens" Im englische» und amerikanischen Volk lebt vor allem der Gedanke an den, „Obersten KviegSrat", di« Sowjets gehen mehr auf gegen ständliche Kriegslieferungen und — aus politische Fernziel« als auf di« Konstruktion eines „interalliierten" Ausschusses. Aber bei den Engländern und Amerikanern herrscht auS ihrer parlamentarischen Tradition der Glaube an „Kom missionen" vor, di« den Stein der Weisen finden soll«», wenn man sich sonst nicht zu helfen weiß. Dio Vorverhandlungen über die Bildung eines solchen interalliierten KriegsraieS sind mit einem recht dicht«» Ge heimnis umwoben. Aber: Man weiß, daß si« stattfinden und man kennt dis Probleme, mit denen sie sich zu beschäf tigen haben. Aus gelegentlichen Aeußerungen, meist soge nannten „Versuchsballons", kann sich der Außenseiter eini germaßen ein Bild von -er „Lage" machen, in der dies« Be mühungen um einen interalliierten Kriegsrat stecken. Drei Komplexe sind zu unterschoiden: 1.) Wer soll di« militärischen Operationen bestimmen? 2.) Wer soll dis wirtschaftlich« Kriegführung auf «inen gemeinsamen Nenner und damit zu gesteigerter Leistungsfähigkeit bringen? 8.) Was werlangt die Sowjetunion? Der «rsts und zweite Komplex interessieren vor allem England und die Vereinigten Staaten; sie streiten sich vor allem um dis „federführende Rolle", d. h. also um die „Lei tung des Gailen", wobei st« sehr wohl wissen^ daß die Ent scheidung sowohl für ihr Ansehen wie (durch dos Schwer gewicht der jetzt im Krieg geschaffenen Zustände) für bi« künftige Frivbenszeit auf dem Spiele steht. Der Krieg ist vom Standpunkt Englands und der Vereinigten Staaten tn hervorragendem Maße Seekrieg; «r ist es noch mehr seit dem Ausbruch des ostastatischen Krieges. Also verlangt England mit Rücksicht auf den Nimbus seiner Flotts bi« „oberste Direktion", wogegen di« USA geltend machen, daß England im Pazifik gänzlich ihre Kräfte zur Verfügung stellen. Aus gelegentlichen Aeußerungen läßt sich entnehmen, daß diese Diskussion sehrs charf geführt wird und daß die Engländer in ihrer Bedrängtheit folgendes Argument gebraucht haben: Der Krieg ist nicht nur ein Krieg im Atlantik und im Pazi fik, sondern auch im Mittelmeer und in Vorderasien und im Indischen Ozean. Für die Durchfechtung dieser Kricgsauf- gaben müsse der oberste Kriegsrat «in« Zweigstelle in Kairo besitzen, das etwa mittwegs von London nach Singapur liegt. Der sachliche Hintergrund dieses Argumentes kann völlig beiseite gelassen werden, das Argument selbst zeigt, wie di« Ei^gländer auf die bestimmende Nolls in der militärischen Kriegführung hinarbeiten. Jedenfalls haben aber di« USA keinen Zweifel darüber gelassen, daß st« unbedingt di« Vor herrschaft in der wirtschaftlichen Kriegführung beanspruchen. Und auch daS ist für die Engländer sehr bitter, weil <s z. B. die Unterstellung ihr«r Handelsflotte unter einem Trust be deutet, der in Washington sitzt. Aber wie gesagt, die Preis gabe der Handelsflott« ist ein Beispiel fiir viele Beispiel«. Nun zur Sowjetunion. Di« Sowjetunion verlangt »U allererst uivgeheure Mengen von Kriegsmaterial, von Pan zorn und Flugzeugen angefangen bis zu Getreide, Fl«isch- konherven u>rd T«xtili«n aller Art. Sie macht darüber hin- ous geltend, daß sie der «imige Gegner Ler deutschen Land-