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esse M enlkß!» icrn vo» Adorfer s Grembste Frettag, den 24. April 4S2S. ! nachm. zur Ausgabe, für den nächsten Tag vorda- r : Eiert.—Anzeigen nach Tarif.—Postscheck-Konto r : Leipzig. - Fernruf Nr. 14. Eegr. 1835 - Sonntags eine illustrierte Anterhaltunssbeilage Durck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftleiter: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) Nr. SS - — r«,zu»,,I,,.,, r ! Der Adorfer Erenzbote gelangt jeden Wochent. : Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- r Mannschaft Oelsnitz r. Vogtl., des Amtsgerichts, : Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstige : der Amtsanwaltschaft und des Stadtrates zu Adorf im Vogtland r Störung des Betriebes) hat der Bezieher keinen f r MM : Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der : ! E"A4AZeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises, r Ä MW»M, Md Lister, Bab Brambach, Amssrlm, Breitenkelb, Bergen, Freiberg, Sber- u. «nteWenMi, Sermsgrün, WWMg,Letchecha,Michchausen,Siebersreuch,Remtenvrüa,Schönberg,Siebeabrium,Sohl, Wohlbach n. das libr. obere Ngtl. Da» gibt es Leues? A^sische Lamnwr sprach der Regieruna "" 304 gegen S18 Stimmen das Vertrauen aus. xä^.^chekaprozeh wurden drei Angeklagte zum ' Erteilt °»«n zu Zuchthaus- und Gefängnisstrafen wurde «in« Verschwörung zur Srmor- ^^»inisterpräsidenten Kato entdeckt. "^iornale d'Jtalia" bestätigt die Gerüchte i. »^tEhenden Abberufung des italienischen Bot- m Paris, Avezzano. , Ae SeuMen im Osten. Stadt Danzig hatte auf der letzten Ta- Völkerbundes in Genf lebhafte Beschwerde -.L ""billigen Zumutungen und Rechtsverlet- bie ihr von polnischer Seite widerfah- Der Völkerbund hatte der Stadt Danzig ^»chers-i Recht gegeben, aber auch den Polen Zugeständnisse gemacht, die eigentlich nicht ">aren, und er hatte es vor allem an einer in« "rnung für die Regierung in Warschau > E'si ^ch in Zukunft derartiger Verstöße zu dg-".. Deshalb ist auch leider nicht zu erwar- Polen den Deutschen, die in ihrem Gc- diejenigen Rechte voll zukommcn las- auf welche unsere Landsleute begründeten haben. Auch die deutsche Reichsrcgierung dieser Warschauer Unzuträglichkeiten in - nachdrückliche Vorstellungen erhoben, die verdientermaßen beachtet wurden. Ter ". wllte aber gerade das gute Recht der den abgezweigtcn Gebieten um so mehr ,-s "is er deren freiem Selbstbesiimmuugswillen ^"isch„ 8e gegeben hat. Das Unrecht, welches die . hy. kleiden, ist also ein doppeltes. Landsleuten in den tschechischen und slo- dl"ten geht es nicht besser, als denen in ><! " Tschechen haben schon in den Jahren . Kriege alles aufgeboten, nm die Deutschen hg.? ru drangsalieren, und die Regierung in dle ersteren mehr begünstigt, als die letz- ^-^^^"^schledencn böhmischen Städten, selbst in E'E drag, war es zu förmlichen Deutschen- ^kommen, itnd in der Moldaustadt waren ^ifrh^-^raßenschlachten ausgefochten worden. Als M di- ^m^Eaat gebildet wurde, hatten sich na- i'i»^ kn» Bewohner des reindeutschen Jndustrie- Reichenberg in -einer freiwilligen Ab- uen Anschluß an das Deutsche Reich er- , ^d-^"dgebung war indessen verworfen wor- ^>en wird mit Gewalt darauf hingcarbeitct, "'hieU , von Deutschtum auszurotten, trotzdem ^"Uung seiner Rechte zuge il ert worden war. und lschcchische Vorbild hat auch UNll^ir2"tcr dessen Botmäßigkeit mit dem ehe- a^Ochen Siebenbürgen zahlreiche deutsche UnM ^"wmen sind, und in Südslawien, dem ehe- shdöstl . gewirkt, zu dem ebenfalls benach- Eg ^lchische Landanteile geschlagen worden > , bvn dorther wiederholt Brutalitäten ww gemeldet worden, und Reklamationen, »der "och Belgrad gerichtet wurden, haben di^ geholfen. Man könnte beinahe sa- Kk Mißhandlung der Deutschen zu einer sh» bei den fanatischen slawischen Par- iX ^."rübev" Südtirol bestehen Klagen zu- daß den deutschen Tirolern die zuge- Spaltung vorenthaltcn worden ist. Die M>^tsch->.^"wten geben sich nicht die rechte Mühe, vest^erhältnissen Rechnung zu tragen, ^abei zum Völkerbund, aber es ist der s K iu nicht gelungen, eine tatsächliche Bes- Ai> ^Uriap»"s5l gelingen wird, Aenderungen in die- >Mki?'E!>li<>k ^'chitel hcrbeizuführen, wenn Teutsch- di >!i^. nazz Völkerbundes geworden sein sollte, diesen Erfahrungen recht zweifelhaft. - X" vvyn auf Bölkerfreiheit und Völkerselbstän- iVm. ^de»ss^ "Mg-8imdgeb«ng In Sannover. di Elnst>rache Hindcnkmrgs. s Ortsgruppe Hannover, vcranstal- Eli» ^,«8 abend «ine große öffentliche Kund- Ächass Kandidatur Hindenburg, zu der der X i^x^sönllch erschienen war. Der KuPPel- war bis auf den letzten Platz ge- ^"nderte mußten vor geschlossenen To- y... Zahlreiche Abordnungen vaterländischer Aren Fahnen sowie musikalische Dar- Deklamationen gaben der Veranstaltung den Rahmen. Nach einer Begrüßungsansprache nahm a» Hauptredner des Abends Staatsminister a. D. Hergt das Wort. Er führte u. «. aus: Wir kennen Hindenburg. Sein Leben vollzieht sich vo, uns, und wir lesen darin wie in Blättern eines offenen goldenen Buches. Deshalb lieben wir ihn, und weil wir ihn lieben, deshalb wählen wir ihn, und wenn seine eigenen Mitbürger für ihn find, wer will dann wider ihn sein. Unserem Hindenburg kann kein Mensch den Vorwurf eines Parteimenschen wachen. Wir wollen nichts vo» Festlegun gen durch Programme wissen,- unser Reichspräsident steht turmhoch über allen Programmen. Hindenburg ist sein eigenes Programm selbst. Nicht er hat die Politik zu ver richten, svndern er soll der oberste Regulator sein, der ge treue Eckart, der eingreist, wenn Not am Mann ist. Das find die Ausgaben des Reichspräsidenten. Hindenburgs Dank. Nachdem noch die Vertreter einiger Vaterländi scher Verbände und Organisationen Treue-Erklärun gen für den Feldmarfchall abgegeben hatten, ergriff Hindenburg selbst, von der Versammlung mit lautem Jubel begrüßt, das Wort und erklärte: «Der Wahlkampf nähert sich seinem Ende. Da ist es mir ein Bedürfnis, allen meinen herzlichsten Dank auszu» sprechen für die Liebe und für das Vertrauen, das Sie mir in diesen Tagen bezeugt haben. Sollte ich gewählt iverden, so werde ich, wie schon manches Mal in meinem Leben, meine Pflicht tnn. Aber auch ivenn ich nicht gewählt werden sollte, so bitte ich Sie, mit mir vereint weiter dahin wirken zu wollen, daß die deutsche Einigkeit, das deutsche Recht und die deuische Freiheit bei uns wieder heimisch werden. So fordere ich Sie, wie so osi schon an dieser Stelle, abermals auf, dies zu bekräftigen mit dem gemein samen Ruse: „Unser teures deutsches Vaterland Hurra." Wie wähle ich? Ter Stimmzettel für den 26 April. AeichspräsL-entenwahl 2. Wahlgang. Paul von Hindcnbnrg Gcneralfeldmarschall, Hannover o Wilhelm Marx Reichskanzler a. D., Berlin o Ernst Thälmann Transportarbeiter und Mitglied des Reichstags, Hamburg O Wie schon belänntgegeben worden ist, werden beim zweiten Wahlgang der Präsidentenwahl auf dem amt lichen Stimmzettel drei Namen enthalten sein, außer dem ist noch ein freies Feld vorgesehen, in das der Wähler einen anderen Namen schreiben darf, falls ihm die drei Kandidaten nicht zusagen. Der Stimm zettel wird also so aussehen, wie unsere Abbildung zeigt. Im übrigen vollzieht sich die Wahl in der glei chen Weise wie .beim ersten Wahlgang. Der Wähler hat also neben den Namen des Kandidaten, den er wählen will, in den hierfür vorgesehenen Kreis ein Kreuz zu zeichnen und den Stimmzettel dann in den amtlichen Stimmzettel zu stecken. Die Stimmzettel sind diesmal grün gehalten. Die Wahlzeit ist dieselbe wie beim ersten Wahlgang: von 9 Uhr morgens bis 6 Uhr abends. Da in diesem Wahlgang unbedingt die Entscheidung fallen mutz und vielleicht wenige Stim men den Ausschlag geben, versäume keiner, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Auf jede Stimme kommt es an. Mark über die Rämmmgssragr. Eine Wahlrede i« Koblenz. Reichskanzler a. D. Marx hielt am Dienstag in Koblenz eine Wahlrede, die ganz besonders aus das besetzte Gebiet eingestellt war. Er sagte u. a.: Das Rheinland hat Opfer getragen für das ganze Deutschland, und das ganze Deutschland hat Opfer getra gen, für das Rheinland Harte Steuern haben wir erheben müssen aus all«n Teilen Deutschlands, uw Reich und Rhein zu retien. Bon hier aus «iS ich darum auch, wie ich es fchvn so oft getan habe, allen denen danken, die fern den, Rhein für Deutschland und Rheinland eiugestanüen sind Harte Not hat das ganze Deutschland getragen, als wir in schwerster nationaler Bedrückung waren, harte Not. doch loynenve Not. Wir leben wieder in der Hoffnung, auf ein« endgültige Freiheit Deutfchlands. Wir leben wieder in dem Gedanken, daß die materielle Not überwunden wird für eine glückliche Zukunft unseres fchwerbcdrängten Volke? und Vaterlandes. Die harten Leiden sind eine Läuterung für unser Volk und unser Vaterland geworden. Mehr denn je haben wir den Gedanken des Friedens, die Arbeit für den Frieden schätzen gelernt. Das deutsche Volk, das rheinische Volk will den Friede» Deutschlands, Europas und der Welt. Es will für den Frieden arbeite» und in friedlicher Arbeit für die Wohl- fahrt Deutschlands, Europas und der Welt schaffen. So grüße ich auch -aS Rheinland und seine Bevölkerung, bas Land der Treue und das Land bes Friedens. Die Alliierten sind durch Verträge verpflichtet, die be schien Gebiete zu bestimmten Fristen zu räumen. Die Räu mung der nördlichen Rhcinlandzone ist, ohne daß uns die Gründe der Nichträumung klar mitgeteilt wurden, ver zögert werden. Das deutsche Volk und insbesondere di« Bevölkerung der besetzten Gebiete erwarten, auf diese Ver träge gestützt, die Innehaltung der Fristen. Mit Ihnen erwarte ich, daß in kürzester Zeit nicht nur die nördlich« Rheinlaudzone, sondern auch das Ruhrgebiei von der Be satzung bcsrcii werden. Allerlei aus aller Welt. * Ei» Original. In einem kleinen spanischen Dorf ist vor kurzem ein Mann namens Ramon Gomez im Alter von 116 Jahren gestorben. Der Verstorbene soll in seinem ganzen Leben niemals aus seinem Hei-- matdorse herausgekommen sein. Er hat nie ein Auto mobil oder eine Eisenbahn gesehen. Sein Leben ver brachte er mit der Bewirtschaftung seiner kleinen Farm. Seine Nahrung bestand fast nur aus Brot, Kartoffeln und Milch. Sein einziger „moderner" Genuß war das Rauchen. * Freispruch in Herne. Der Staatsanwalt hiev den Angeklagten Haberkamp für schuldig, am 13. Ja nuar mit seinem D-Zug das Haltesignal überfahren und im Bahnhof Herne das Eisenbahnunglück ver schuldet zu haben. Er beantragte gegen diesen «ine Gefängnisstrafe von neun Monaten. Ter Verteidiger trat für völlige Freisprechung ein. Darauf wurde die Verhandlung auf einige Stunden vertagt. Nach Wie dereröffnung der Sitzung wurde sofort das Urteil ver kündet. Der Angeklagte wurde freigesprochen. * Tic letzte Fahrt der Karnapcr Knappen. Von der Zeche „Matthias Stinnes I und II" aus fand die Beisetzung der Opfer der Förderkatastrophe statt. Wäh rend der überaus große Traucrzug im Zechenhose Auf- st-Ulung genommen hatte, wurden die Särge in dem zu einer würdigen Leichenhalle umgestalteten Magazin von den Geistlichen beider Konfessionen eingesegnet. Nach weiteren Ansprachen wurden dann die Särge von Kameraden in Bergknappenuniform mit verhüll ten Grubenlampen in den Zechenhof auf die Trauer wagen gebracht. Umflorte Grubenlampen schmückten auch das Grubentor, durch das sich der Trauerzug, von einer großen Menschenmenge erwartet, auf den Friedhof bewegte. Hier fand noch eine kurze Trauer feier statt. * Wo blieb die Revision bei der Stadthauptkassc? Zu den infolge des Zusammenbruchs der Krefelder Bank aufgedeckten Unregelmäßigkeiten bei der Stadt hauptkasse wird von amtlicher Stelle mitgeteilt, daß die Höhe der von dem Hauptkafsierer der Stadtkasse ver untreuten Summe bei einer vorgenommenen Untersu chung auf 100 892 Mark festgestellt ist. In der letzten Sitzung des Finanzausschusses wurde eine besondere Untersuchungskommission gebildet. Ein Gerücht, daß der flüchtige Bankdirektor Rudolf Auerbach in Plauen im Vogtland verhaftet sei, ist unzutreffend. Der Hauptkafsierer einer Stadtkasse vermag 100 00- Mark zu unterschlagen. Ja, ist die Krefelder Stadthauptkasse denn nicht regelmäßig kontrolliert worden? Man darf ,uf weitere Enthüllungen jedenfalls gespannt sein. * Koloniale Tagung in München. Während der Zeit vom 6. bis 8. Juni d. I. findet in München eine koloniale Tagung statt, zu der alle kolonialen Verbände ihre Vertreter entsenden werden. Sonderzüge werden die Teilnehmer nach München führen. Das umfang reiche Programm sieht u. a. eine große koloniale Ge denkfeier auf dem Königsplatz und einen Umzug durch die Stadt vor. * Gefrierfleisch. Infolge Teuerung und Knapp heit des frischen Fleisches hat dies nach dem Krieg« besonders für die städtische Bevölkerung eine bemer» kenswertc Bedeutung erlangt. Die Einfuhr an Gefrier- fleisch im Jahre 1923 betrug 56,06 Millionen Kilo gramm. Nimmt man an, daß hiervon entsprechend dem Verhältnis der Einwohnerzahlen drei Fünftel in Preu ßen verblieben und dort allein von der städtischen Be-