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Mittwoch, r. Ml»»« 1912 Var und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinamamte» Zschopau — ÄckopEWcdw a» „Zschopauer Tageblatt" ist do» zur Veröffentlichung der amtlichen Landrat» zu Zlöha und des Bürgermeister» m Zschopau behördlicherseits bestimmt» Blal d enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanmmte» Zschopau — Bankkonten: Stadtbank Zschopau; Volkebauk Zschopau, ». S. «. b. H. — Postscheckkonto: Leip^g 42SS4 — Ruf 7» Ein sowjetischer Panzerzug bei Stalingrad wird durch deutsche Stukas zum Halten gezwungen. (PK-A»sn..- Kriegsberichter Schüller, HH.,' Z.) ASA.-SchlachWisi „NWWpi" versenkt Großer Erfolg eines italienischen ll-Bootes Wie der italienische Rundfunk meldet, hat in der Nacht znm Dienstag um 2.35 Uhr das unter dem Kommando von Kapitänleutnant Enzo Srossi stehende italienische U-Boot „Barabarigo" iwf der Höhe Freetown (Südafrika) dur chvier Torpedos das amerikanische Schlachtschiff „Mis sissippi" versenkt. Zu der Versenkung des USA.-Schlachtschisfes „Mississippi" durch ein italienisches U-Boot mel det das Hauptquartier der italienischen Wehr macht in einer Sondermeldung ergänzend: „Vergangene Nacht (2.3t Uhr italienischer Zeit) griff das Atlantik-ll-Boot „Varbarigo" «ater dem Befehl von Enzo Grassi aus zwei Grad IL Minute« nördlicher Breite und 1t Grad LS Minute« westlicher Länge, d. h. ra. 330 Mei len südwestlich Freetown (Westafrika) ein Schlachtschiff der Bereinigten Staaten vom Typ „Mississippi" an, das mit Kurs von 15V Grad und Geschwindigkeit von 13 Knoten fuhr. Es «urde beobachtet, bah das am Bug von vier Torpedos getroffene Schlachtschiff sank. Atlautil-Erklüruug wertlos Wie man in weitesten Kreisen der USA- Oeffentlichkeit die von Roosevelt und Chur chill so theatralisch aufgezogene Atlantikerklä- rung beurteilt, enthüllt in drastischer Weise ein in der britischen Monatszeitschrift „Free Europa" veröffentlichter aus Washington da tierter Korrespondentenbericht. „In den USA", so heißt es da u. a., „wird in letzter Zeit viel von amerikanischen Kriegszielen geredet. An der Erörterung dieses Themas beeteiligen sich auch führende Staatsmänner wie z. B. Staatssekretär Hull, der die.Kricgs- ziele wie ein neues Evangelium predigt, das die Regierung Roosevelt der amerika nischen Oeffentlichkeit in den höchsten LobeS- tönen anpreist. Dabei bringt man noch auf Regierungsseite diese amerikanischen Kriegs ziele mit der Atlantikerklärung in Zusam menhang. Ist aber, „so fragt die Zeitschrift ironisch", die Atlantikcrklärung tatsächlich et was derart Heiliges, daß man von ihr, wie es Hull für richtig hält, mit einer so andäch tigen Verehrung sprechen muß, wie das Chri sten bei Erwähnung der zehn Gebote, oder Mohammedaner tun, wenn sie den Koran erwähnen. In Wirklichkeit ist die Atlantik- erklärmig nichts anderes als eine persönliche Vereinbarung der Firma Roosevelt-Cbnrchilll, ohne daß sie jemals, wie das bei Staats- verträ-ren der Fall ist, vom amerikanischen Senat ratifiziert wnrde. Vavells Offensive „verschoben" Aus Bombay berichtet der „Daily Telegraph", in ganz Indien wachse der Eindruck, daß „die In den vergangenen Wochen viel erörterte Offen, five gegen Burma aus unbestimmte Zeit ver schoben" worden sei, und zwar vor allem mit Rücksicht auf die außerordentlich schlechten Ver kehrsverhältnisse an der indisch-burmesischen Grenze und auf die ständigen „Sabotageakte" Indischer Nationalisten. — Wavells Ankündi gungen waren also wieder einmal Echaumschlä- gerei. Die Ausreden sind oberfaul. Wie die Berkehrsverhältniste an der Grenze find, hat man gewußt und daß die Inder kriegerische Operationen der Briten alles andere als unter stützen, dürste man auch schon seit einiger Zeit bemerkt haben. Schwere Gebirgskampse lm Kaukasus King um die bei Siaiingrab eingeschiossenen zeinbkSfte verengt Gegenmaßnahmen zum Schutze der deulfchen Soltzakeuehre Aus dem Führerhauptquartier, 7. Oktober. Das OKW. gibt bekannt: Im Nordwestteil des Kaukasus hartnäckige Ge- birgskämpfe. Südlich des Terek nahmen Ver bände des Heeres und der Wassen-sf bei schwie-, rigsten Wetter- und Geländeverhältnissen in hartem Nahkampf die in einem wichtigen Erdöl gebiet liegende Stadt Malgobek. Nordwestlich Stalingrad wurde der Ring um die eingrschlossenen feindlichen Kräfte weiter verengt. Deutsche und rumänische Luftstreit- kräste griffen sowjetische Flugplätze und Nach schubstrecken beiderseits der Wolga mit guter Wirkung an. Südostwärts des Ilmensees macht der eigene, Angriff gegen zähen Widerstand in unwegsamen Wald- und Sumpfgelände gute Fortschritte. Deutsche Sturzkampsverbände und kroatische die Gelenke, zum Teil sogar dir einzelne« Fin ger vor der Brust zusammengebunden. Damit aber nicht genug, hat sich ein ähnlicher schändlicher Vorfall am 4. Oktober auf der Ka nalinsel Sercol ereignet. Dort überfielen in den frühen Morgenstunden 18 Engländer ein deutsches Arbeitskommando von einem Unter offizier und vier Mann. Dies« wurden im Hemr mit einer dünnen, aber sehr sesten und gefloch tenen Schnur gefesselt, verhindert, weitere Be kleidungsstücke qnzulegen und zum Strand ab geführt. Als sich die deutschen Soldaten gegen diese unerhörte Behandlung zur Wehr setzte«, wurden der Unteroffizier und ein Mann durch Schüsse und Stiche mit dem Seitengewehr ge tötet, ein weiterer Soldat verwundet. Diese Tatsachen werden durch die Aussagen eines Pioniers bestätigt, dem es gelang, im Handge menge zu entkommen. Die Untersuchung hat ergeben, daß die Fesselung planmäßig vorbe reitet war. Kampfflieger hatten an diesen Kämpfen beson deren Anteil. I In heftigen Lustkämpfen über der Insel Mal ta schossen deutsche Jäger zwei britische Flug zeuge ohne eigene Verluste ab. Leichte deutsche Seestreitkräste stießen in der Nacht zum 6. Oktober vor der flandrischen Küste, aus «ine Gruppe britischer Schnellboote. Eins feindliches Boot wurde von einem Minenräum boot versenkt. Ein weiteres von einem Minen suchboot in Brand geschoßen und durch Ramm- stoß zum sinken gebracht. Weitere britische Boote erhielte« im Nahkampf Artillerietresfer. Bon einzelnen Flugzeugen bei Tagesftörflügen über -ein Westen Deutschlands abgeworfene Sprengbomben verursachten nur geringen Scha den. Nachtangriffe der britischen Luftwaffe richteten sich gegen nordwestdeutsches Gebiet, vor allem gegen die Stadt Osnabrück. Die Bevölke rung hatte Verluste. Es entstanden Zerstö rungen und Brandschäden vorwiegend in Wohn vierteln und an öffentlichen Gebäuden. Sechs der angreisenden Bomber wurden abgeschossen. * Das Oberkommando der Wehrmacht gibt fer ner bekannt: Nach dem mißglückten Landungsversuch bei Dieppe hatte ein erbeuteter englischer Befehl, in dem die Fesselung deutscher Gefangener befohlen war, das Oberkommando der Wehrmacht ge zwungen, zum Schutze der deutschen Soldatenehre entsprechende Gegenmaßnahmen anznkündigen. Daraufhin erklärte das britische Krirgsministe- rium am 2. September: Es wird mit Nachdruck in Abrede gestellt, daß irgendeinem deutschen Gefangenen die Hände gebunden worden sind. Jeder derartige Befehl wird, falls er herausge- geben sein sollte, widerrufen werden. Inzwischen haben sich beide Erklärungen des britischen Kriegsministeriums entweder als leichtfertige nnüberprüste Behauptung oder als bewußte Lüge herausgestellt. Denn aus den gerichtlichen Vernehmungen von einem deutschen Unteroffizier, einem Ober- gefreiten und fünf Schützen sowie fünf Männern der Organisation Todt, die bei Dieppe vorüber gehend in britische Gefangenschaft geraten wa ren und später befreit wuröen, geht hervor, daß sie sämtlich zwischen zehn Minuten bis zu 1jH Stunden gefesselt waren. Entweder wurden ihnen die Hände aus dem Rücken gefesselt oder Damit besitzt das Deutsche Oberkommando der Wehrmacht die einwandfreie« Beweise, daß beide Erklärungen des britischen Kriegsministe riums vom 2. September 1942 wahrheitswidrlg abgegeben wurden. Das Oberkommando der Wehrmacht sieht sich daher gezwungen, folgendes anzuordnen: 1. Vom 8. Oktober 12 Uhr mittags an werden sämtliche bei Dieppe gefangene« britischen Offi ziere und Soldaten in Fessel« gelegt. Diese Maßnahme bleibt solange wirksam, bis das britische Kriegsministerium nachweist, daß es in Zukuaft wahre Erklärungen über die Fesse lung deutscher Kriegsgefangener abgibt, oder daß es sich die Autorität verschafft hat, seine Befehle bei der Truppe auch durchzusetzen. 2. In Zukunft werden sämtliche Terror- und Sabotage-Trupps der Briten und ihrer Helfers helfer, di« sich nicht wir Soldat««, so«d«r« wie Bandit«» benehm«», »o» d«n deutschtu Trupp«» auch als solche behandelt und, wo st« auch aus treten, rücksichtslos im Kampf «iedergemacht werden. ? ? ... „Daily ^lirror": „Ser kommende Winker Englands schwerste Zeil" „Daily Mirror" veröffentlichte einen an die britische Oeffentlichkeit gerichteten Appell, in dem es u. a. heißt, der kommende Winter werde voraussichtlich für Großbritannien die schwerste Zeit der Prüfungen in diesem Kriege bringen. Das englische Volk habe inzwischen drei Jahr« Krieg hinter sich, eine Zeit, in der es für Eng land viele Enttäuschungen und so gut wie keine Freuden gegeben habe. Was die militärische Lage angehe, sei es nicht möglich, irgendwelche Voraussagen zu machen. Doch wisse man mit Bestimmtheit, daß in Groß britannien selbst jeder einzelne «ine Zeit schwe rer Belastungen insofern erleben müsse, als die häuslichen Sorgen und Unannehmlichkeiten stie gen und diep ersönlichen Nöte sich ganz beson ders dunkel auf einem Hintergrund langer und kalter Nächte abhoben. Die Zeit arbeitet also nicht für England und seine Verbündeten. Si« steht jetzt endgültig auf feiten der Dreierpaktstaaten. Das gibt auch „Daily Mirror" damit zu. Ties« Schatt«« aus d«r englisch-amerikanischen Freundschaft In England kommt man, wenigst««» in d«n Bevölkerungskreisen, immer mehr zu der Ueber- zeugung, daß die so laut gepriesene amerika nische Freundschaft für England nur eine ge schickte Tarnung ist, daß man in Wirklichkeit aber von den Amerikanern wirtschaftlich und politisch bereits in die zweit« Linie gedrängt worden ist. Im Oktoberheft der britischen Mo natszeitschrift „World Digest" befindet sich ein Artikel unter der lleberschrift: ,Mas die Ame rikaner von den Engländern denken." Das ist nicht erhrbend für die Engländer, und da «s die Engländer selbst veröffentlichen, kann man sich ungefähr einen Begriff davon machen, wie rigo ros di« Amerikaner ihre Ueberlegenhett den Engländern zum Ausdruck bringen. Es heißt in diesem Artikel u. a., daß di« Amerikaner der Ueberzeugung find, daß es mit Englands Stärke und Herrlichkeit vorbei sei. Der Mann auf der Straße in USA. erblick, in der sogenannten Kriegsanstrengung Eroßrbitanniens nichts and«, res als «ine Reihe von Feldzügen, dl« die Australier mit amerikanischem Kriegsmaterial für England ausfechten. Selbst in der briti schen Luftwaffe bestehe die Mehrzahl der Flie get au» Empiresoldaten, während «in großer klsht äer Lord Halifax, britischer Botschafter in Wa shington, auch im eigenen Lande seit langem für sein« besonders unglückliche Hand in der öffent lichen Behandlung außenpolitischer Fragen be kannt, hat als Kernstück der Stalinschen Erklä rung sein Vertrauen erkannt, die deutschen auf halten und schlagen zu können und hat das al« „äußerst ermutigend" bezeichnet. In Ermange lung ermutigender Tatsachen nimmt dieses Wort als Ausdruck der angeblichen Stimmung schon längere Zeit einen bevorzugten Platz in del Sprache der gegnerischen Argumentation ein. Indessen — Halifax steht mit dieser zuversicht lichen Auffassung der Dinge einsam auf weiter Flur. Der Chor der übrigen Stimmen ist be sorgt und aufgeregt und man erkennt durchaus di« Tragweite der bitteren und zornigen Wort» des sowjetischen Diktators. Nachdem zuerst voll kommen betretenes Schweigen — mit Ausnahm» des sowjetischen Organs in London, des „Daily Work«r" — die Folge dieses höchst ungemüt lichen Kabels in Moskau gewesen war, hat ma» sich jetzt wenigstens etwa» gefangen. „Daily Expreß" macht sich das Leben zunächst dadurch leicht, daß es vom angeblichen amerikanischest- Echo berichtet und dabei Weisheiten wie di« verzapft: In Washington würden Stalin« Worte so interpretiert, daß er mit der alliiertey Erklärung bezüglich der Gründe für die Ver zögerung der Intervention nicht übereinstim me. Immerhin ist auch diese Feststellung noch klüger als die erwähnt« Meinung des Lord Halifax. Ein Neuyorker Blatt spricht von den) Wechsel, dessen Einlösung Stalin jetzt tatsächlich verlange, und leugnet dabei durchaus nicht, dag Roosevelt und Churchill seinerzeit quergeschrie ben haben, was sonst vielfach auf der Gegen seite versucht wird. Daneben kommt aber doch überall klar zum Ausdruck, daß man es für un möglich hält, wirklich zu zahlen. Herold Buttler, der Gesandte Großbritannien« in Washington, also ein Mitarbeiter von Lor» Halifax, hat soeben erklärt, die alliierten Natio nen könnten auf dem europäischen Kontinent kein« zweite Front einrichten, ohne „katastro phal« Risiken" «inzugehen, es sei denn, daß sitz genug Transportschiffe und genügend Flugzeug« „für die unbeschränkte Luftherrschaft" zur Ver fügung habe«. In diesem Winter werde di« englische Bevölkerung weniger Lebensmittel weniger Kleidungsstücke und praktisch überhaupt keine Treibstoff« zur Verfügung haben. „Ets wird «in harter und komfortloser Winter wer den." Geradezu kaltschnäuzig frech ist die Er klärung des vertrauten außenpolitischen Mit arbeiters Roosevelts, Sumner Welles': er Hall es kaum für notwendig, die Politik der USA. noch «tnmal zu bestätigen, da dies schon mehr mals geschehen sei, nämlich, daß die Regierung der USA. die Absicht hab«, der sowjetischen Ar mee jode nur mögliche Unterstützung zuteil wer den zu lasten. —Mit großem Unbehagen wir bel den Engländern und den Amerikanern un terstrichen, daß Stalin sich diesmal nicht in offj« zieller Form an die Regierungen in Londoy und Washington gewendet hat, sondern daß «2 öffentlich Erklärungen abgab, die nun durch dey bekannten Agitationsapparat der Komintern Isis den Vevölkerungsmasten verbreitet werden. Dass hat, wie gesagt, sehr verstimmt. Das Ergebnis- des stalinschen Appells, der an Deutlichkeit höch stens noch von der Unvorsichtigkeit übertroffey wurde, mit der die sowjetische Misere enthüllt wurde, ist gleich Null, die Sorgen des sowjeti schen Diktators dürften sich durch den negatives Widerhall seines beschwörenden Hilferufes nu< abermals vergrößert haben. Ser italienische Vehrmaylberichl Rom, 6. Oktober. Der italienische Wehr machtbericht vom Dienstag hat folgenden Markt laut: Feindliche Erkundungsstreitkräfte griffet am gestrigen späten Nachmittag und in d« .vergangenen Nacht an der ägyptischen Front di« Stellungen des mittleren Abschnittes an. Ei« wurden mit blutigen Verlusten zurückgeschlagen. Zahlreiche Gefangene blieben in unseren Hän den. Unser« Flugzeug« bombardierten dl« Flugplätze von Micabba und Halfar. Tein!e^F?UMUgeir^enllSA^röduzier^wiir- den. (Am Rande vermerkt: Die Engländer be haupten, daß die amerikanischen Flieger, da» britische Spitsire-Jagdflug-eug den amerika nisch«» Type» vorziehen, weil «s überlegen sei.) Englands früherer guter Ruf sei in Amerika schon! ange geschwunden. Di« amerikanisch« Oeffentlichkeit geb« sich auch gar keine Mühe zu verschweigen, Laß die Engländer alle Schlägt, di« ihnen der Feind versetzt, nicht lang« aushal ten könnten. Man sehe in Amerika überhaupt schwarz für Großbritannien und sprech« allen Ernstes davon, daß England am Ende diese» Krieger seine Bevölkerung nach Kanada evaku ieren werd», um dort da, Zentrum de» Empir« aufzubauen.