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66. Jahrgang. ZK 417 Frettag» 5. Sepkember 1S2S Gegrün-el 18S6 «w»t«»l»r>I>i «.chrtch— »>«»«. g«nl,nch»r-eamm»lnumm»r SS 241 Vur lür LachI>«IprSch»i SO011. UN, In DrrnLen vd«r durch dl, Pos! monawch M. Bezugs-Gebühr DI» Ilpalllae 32 mm die»» tz«lle Al. 20^-, aubcrdalb Sachkn, M.».—. yamMen» Ltnäeiuen-Dreue. an,einen, Anzeigen unler sl«!>en- u WohnminsmarkI, I IpaUIg« An- u. DerdLul» 0 8 D' > 2S»/„<!Iachlab. Dorzu,,pIi»^elauITar>f. Auswilrl.ÄuIIrit',,e^nvorau»dezahlun^ SchrMleltung und SauplqelchMdll^l« WarimiNrad» SS/40. Druck u. Derlaz von ' »plch ck A,lch«rdl ln Dr««d«A» Pofilcheck-ZVonla 10SS Dce»dr». Aochbruck nur mU deutlicher vuellenanaabe t.Drerdner Dachr/l »ulillll» — Unverlangt, Schrlltslllck» werde» nicht ausbewadrt. Feinste Lsdsrwaren « Damentaschen Elegantes Reisegepäck 26 L 2ldols Räter L 26 ^rAulausstaliunFsn 6»^ LinLsImübsl in »»«" k-r°.»i.g«n StrslLs 1-rsmvtirst- o. Ksmsnssr KOl^IIS stn.a.ndnNnt. s SlrslZs?? l'sl.pNor, 22SS7 L/s-//i«ML»r /. /2-MAL5 — 0,tz/na/ ame^/z. ÜL, ^ce/s/o/' /)/e/s Leesk^aüo 7 Die Rot der deutschen Presse vor dem Reichsrat.! Tiefgründige Schilderungen, aber keine Ailse. Eine Rede des Reichs,virtschastsnilnisierS. tD ra - l in « l t u u g unsrer Sterltncr Schrtstleltungt Bern«, 7. Scpt. Im NetchSrate nnhm deute der Ver treter Westfalens Lensing daS Wort zu einer längeren Aus führung über die katastrophale Lage der deutschen Presse. tu der er u. a. erklärte, daß man ohne Uebertrctbung sagen könne, daß. wenn nicht sofort von der Neichsregtcrung ent scheidende Maßnahmen getroffen werden, die deutschen Zeitungen bis ans ganz verschwindende Ausnahmen in aller- »Lchftcr Zeit eingchen würden. Damit würden große knltn- relle Werte oernichtct. Nicht bloß dle Verleger sind ruiniert, es würden die A n g e st e l l t e n « n d N e d a k t e o r e b r o t- loS. sowie das große Heer der Drucker, Setzer und Hilfs arbeiter. das in der Presse beschäftigt wird. Ohne sosortigcs Eingreifen des Reiches sei die deutsche Presse verloren. Der Vertreter der Nhclnprovinz. Landgcrichtsrat Schu macher. forderte, der Volksseele klarer als bisher zum Be wußtsein zu bringen, welche kulturellen Werte auf dem Spiele stehen. Heute urteile der einzelne noch vielfach, es schade nichts, wenn eins oder das andere Blatt ein g l n g e. Darum muß man der Oessentlichkeit mit amtlichen Z-Hlss» klarstes«», um welche enormenKultur» - werte eS sich handele. RetchSwirtschaftSnilnistek Schmidt: Das RclchSwIrt- schaftsministertum hat selbstverständlich mtt sehr ernst hafter Sorge die Mitteilung entgegengenommen, daß der Druckpapiervcrband seine Preise von 27 aus 84 Mk. per Kilo erhöhen will. Wir sind uns klar, was es bedeutet, wenn jetzt der Preis auf diese Summe erhöht wtrd. Auch die Lieferungsbedingungen sind außerordentlich schwer tragbar, oder wie die Verleger in Weimar erklärten, überhaupt nicht tragbar, und es ist für jeden klar, daß diese Anforderungen kaum zu erfüllen sind, oder nur von ganz wenigen, und daß der größte Teil der Presse schwer darunter leidet, wenn nicht zugrunde geht. Mau mag politisch siehe«, wie man will, man muß bedauern, daß schon ein großer Teil der Presse eiugenangen ist. darunter alte Organe von Bedeutung. Es fragt sich nun, ob die Maßnahmen ausreichend sind, die bas Gesetz dem Ncichswirt- schaftSmtnlsterium in die Kmnd gibt. Das Gesetz gibt uns die Möglichkeit, für Holzschliff. Zellstoff und Druckpapier Höchstpreise festznsctzcn, wobei die Voraussetzung natür lich die tst. daß diese Unternehmungen zn einem ZeitnngS- synbikat znsammengesaßt werden. Wir hätten eS dann in der Hand, ähnlich wie beim Kohlen- »nd Kaliverband, unser Veto einzulegcn gegen zu hohe Preise. Unsere Preis kalkulationen. sowie wir bis jetzt die Mitteilunacn der Unternehmer nachprüsen konnten, haben ergeben, baß sicher lich hier und da Ueberschrcitiingen der gerechtfertigten Preise stattfinden. Nun ergibt sich natürlich die Möglich keit, bei der Zwangssyndlzterung kontrollierend auf die Preise und Lieferungsbedingungen einzugretfcn. Ader ich mache kein Hehl daraus, daß man keine überschweng lichen Hossnqngeu daraus setzen soll. Denn, wenn ich die Syndizierung vornehme — ich habe die Absicht, sie jetzt zn betreibe« und vorznnchmen —. wenn ich Höchst preise sestsctze. so kommt man immer noch nicht zu dem Ergebnis, daß wir wirklich eine erhebliche Preisherab setzung erhalten, die erträglich für die Zeitnngönutcrnehme« überhaupt wäre. Selbst wen« wir aus eine Herabsetzung von günstlgsicnsalls 1ü Mk. kommen, so würde das an der üblen Lage des Zeltnngsgewerbes kaum etwas ändern. Auch sonstige Maßnahmen, wie die Ermäßi gung der Inseraten st euer. Tarisermäßignn- gen nsw. helfen alle nichts. Große Gesichtspunkte müssen in den Vordergrund gestellt werden, wenn wir wirk lich ernsthaft darauf bedacht sein und uns der Aufgabe wid men wollen, die Presse vor dem vollständigen Verfall und Ruin zu retten. Ich brauche nicht zu sagen, daß kultu relle Werte mit der Presse verloren gehen. Schon jetzt geht der Leserkreis der Zeitungen immer weiter zurück. Darum komme ich zu der Auffassung, die ich schon früher geäußert habe: Durchgreifende Maßnahmen sinh nur möglich, wenn wir auch das Holz im Preise er mäßigen können und damit die Möglichkeit schassen, daß auch dte Preise für Holzschliff, für Zellstoff und Druckpapier entsprechend heruntergehen. Tie Schwierigkeiten hierbei sind ja bekannt. Die Länder sind an der Holzverwertung finanziell interessiert, und der Prtvatbesib ist schwer zu erfassen. Es fragt sich nun, ob der Weg gangbar ist. daß die Negierungen der Einzelländer nochmals prüfen, ob es nicht doch möglich ist. ein bestimmtes Quantum aus der Holzabgabe für Holzschliff und Zellstoffnbriken bereit zustellen zu bestimmten Preisen, oder ob wir znrllckkchreu z» dem Vorschlag des RelchSwirtschaftSministeriums, vom gesamten Holznmsatz einen höheren Betrag als Abgabe zu erheben, damit der Fonds größer wirb. Dieser Fonds wird nach unserer Schätzung 100 Millionen Mark betragen. Immerhin muß gcsaat werden, daß auaenblicklich mit einer Verbiegung von 2 Mk. für das Kilo Papier die Sache noch zn hoch niwesetzt ist- Ick' lebe keinen weiteren Weg. als ent weder die Hergabe von Papierholz oder die Abaabc für daö gesamte Holz in höherem Maße, als das Gesetz bestimmt. Anders kommen wir zu keinem Ergebnis. An sich bin ich bereit, die Organisation der Zwanassvndtk^te zu machen, aber ich unterstreiche nochmals, das löst die Frage nicht. Generalversammlung der Zelkungsverleger. Magdeburg, 7. Scpt. Der Verein Deutscher Zeitungs- verleger. Kreis Mitteldeutschland, der am 10. und 11. Sep tember in Maadeburg anläßlich seines 28 iübriacn Bestehens eine Gedenkfeier abhalten wollte, aibt bekannt, daß in folge der katastrophalen Wirtschaftslage der d e n t s ch e n P r c s s e die Gedenkfeier nicht stattfindet. Die Vereinigung ruft auf den 17. September nach -kralle eine außerordentliche Generalversammlung ein zur Aussprache über die wirtschaftliche Lage des Zeitungswescns. <WTB.) Der Stand der Garantieverhandlungen. Günstige Auffassung in Belgien. (Eigner Drahtbericht der „Dresdn. Nachrichten".) Brüssel. 7. Sept. Genaue Nachrichten über den Stand der Verhandlungen in Berlin liegen hier nicht vor, aber man zeigt sich auf Grund von Nachrichten, die über die Zusammenkunft zwischen den belgischen Delegierte» und dem Kanzler Dr. Wirth und Minister Hermes eingelausen sind, recht optimistisch. Man glaubt, daß daö deutsche Kabinett sich entschließen werde, auch weiter die Verhand- lnugen in versöhnlichem Geiste zu führen, und weist daraus Hs«, daß der Ton der deutschen Presse gegenüber Belgien ein recht gemäßigter ist. Uebcr den Vor schlag der deutschen Negierung ist in offiziellen belgischen Kreisen noch nichts bekannt, aber man versichert von neuem, daß dle belgische Regierung bereit ist. sich ans einer ver nünftige» Basis mit der deutschen Negicrnng zn einigen. Nach gewisse» Informationen ans guter Quelle saßt man folgende Lösung ins Auge: Deutschland bezahlt die am IS. August und IS. September fälligen Beträge in bar und gibt für die übrigen 17Ü Millio» »« sochsmouatlich garantierte Schatzscheiue. Mau weiß allerdings nicht, ob eine derartige Lösung S»ssicht hat. im Verlaufe der Berliner Verhandlungen an genommen zu «erden. Aber man hält es immerhin sür möglich, daß sie zum Ziele führe«. Man erwartet das Er gebnis der Verhandlungen noch vor Ablauf von 18 Stunde«, und die Delegierten haben den Auftrag, a« Sonnabend abend nach Brüssel zurückzukehreu. Wettgehende belgische Forderungen. Berlin. 7. Sept. Im Lanse des TageS wurden die Verhandlungen mit de« Belgiern sortgesührt. So leicht und einfach, wie von einigen Leiten verkündet worden war, ge stalteten sich die Berhandlnnge« nicht. Heute ist nur noch dann» die Rede, daß sie einen günstigen Verlauf z» nehmen scheine»«. Es itt «ine aroße Reibe einzelner Vorschläge zu beraten. Die Belgier sollen mit einigen recht weitgehende» Forderungen gekommen sein. Deutscherseits wird daraus Gewicht gelegt, daß die Lansfrist der Schatzwcchse» verlängert wird und daß sich die Garantie nicht aus Einzclwechsel, sondern aus die Gesamtheit erstreckt. Die „Voss. Ztg." schreibt: Gewiß ist, daß auf beiden Seiten nicht daran gedacht wird, lediglich Schatzwechsel für die beiden Raten vom 18. August und 18. September zu geben bzm. anzunehmcn, sondern daß über die Gesamtver- pflichtnnaen bis Ende 1922, d. h. also über die Gesamtsumme von 270 Millionen Goldmark, verhandelt wird. Von vorn herein scheidet aus, daß diese Summe durch ein Depot aus dem Goldbestände der Neichsbank sichcrgcstellt wird. Dazu hat sich die deutsche Negierung außerstande erklärt, und dar auf bestehen, wie aus Erklärungen BemclmanS geschlossen wird, auch die belgischen Unterhändler nicht. Wenn über Haupt eine Garantie der Rctchsbank In Frage käme, könnte sie sich nur in den allerbeschetdenstcn Grenzen halten. ES ist ln bezug auf andere Möglichkeiten von einer Mitwirkung der englischen Finanzwelt die Rede gewesen, und man Hai sich auf Londoner Gerüchte über Besprechungen Bergmanns bezogen. Nach den Andeutungen Bergmanns muß man an nehmen, daß die englischen Banken vermutlich nicht ohne Zustimmung der englischen Negierung sich unter ge wissen Voraussetzungen berettfinden werden, einen Teil der Schatzwechscl zu diskontieren, so baß sich jene Summe, welche die deutsche Regierung zu beschaffen hätte, vielleicht um ein Erhebliches verringern dürfte. Die Berliner Verhandlungen sind ebenso wie die im Kreise der RevarationSkommission nur vorbereitende Akte für die Brüsseler FInanzkonserenz. aus der das ganze ReparatlonSproblcm neuerlich zur Diskussion gestellt wer den soll. Nicht darauf kommt eS an. für einige Wochen oder Monate über die akutesten Schwierigkeiten hinwegzukommen, sondern darauf, die ganze NeparationSfrage von Grund aus umzugestalten. Es wird damit gerechnet, daß die Verhandlungen min destens drei Tage in Anspruch nehmen werden. Die sozialdemokratische Einigung. Der Arbeitsgemeinschaft zwischen Mehrheitssozialisten und Unabhängigen ist als nächster Schritt auf der Bahn der völligen parteipolitischen Verschmelzung das gemeinsame Aktionsprogramm gefolgt, bas sich an das Görlitzer Pro gramm anlehnt und den Forderungen der Gewerkschaften cntgcgenkommt. Das Aktionsprogramm ist lediglich sür die Bedürfnisse der Praxis, für den politischen Kamps berechnet und vcrmetdet die theoretischen Spitzfindigkeiten einer wissenschaftlichen Begründung des Sozialismus, die schon tn Görlitz so große Schwierigkeiten bereitete, daß das dort be schlossene neue Parteiprogramm der Mehrhcttssozialisteu hinter dem bis dahin gültigen Erfurter Programm an geisti ger Vertiefung weit zurückblicb. Das Dokument trägt die offizielle Bezeichnung „Aktionsprogramm der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei Deutschlands" und wird Gegen stand der Beratung und Beschlußfassung ans den beiden dem nächst stattftndcnden Parteitagen der Mehrhcitssozialisten und der Unabhängigen sein, die unter die Einigung das amtliche Siegel zu setze» haben. In der kurzen, nur einige Zeilen betragenden allgemeinen Einleitung wird die Parole des Klassenkampfcs ansgcgeben, und es folgt dann sofort dte Ausstellung eines umfangreichen Katalogs von mehr oder weniger radikalen Einzelsorderungen. die ausdrücklich als Kampfziele bezeichnet werden und alle so gewählt sind, baß die Zustimmung auch den zielbewuhtesten Elementen unter den Unabhängigen nicht schwerfallen kann. Die Mehrheits sozialdemokratie wird, wenn die Einigung, >pre nun nicht mehr zweifelhaft sein kann, von Parteitags wegen glücklich unter Dach und Fach gebracht worden tst, einen hervor stechenden Erfolg ihrer Politik zu verzeichnen haben. Sie hat vom ersten Augenblick der Trennung an, die durch die Frage über die Weiterbewtlligung der Krtcgskredite herbci- geführt wurde, die Rückkehr der „abgeirrten Brüder" tm Auge behalten und konscgnent ihr ganzes Verhalten gegen über den Unabhängigen aus die Erreichung dieses Zieles eingestellt, immer mit der Begründung, daß das gemeinsame Interesse der Arbeiterschaft die Herstellung der einheitlichen Front verlange. In diesem beständigen Festhalten an einer einmal als richtig erkannten Gemeinsamkeltspolitik liegt ohne Frage etwas Großzügiges, und die bürgerlichen Par teien können daraus die Lehre entnehmen, daß sie selbst jetzt um so energischere Anstrengungen machen müssen, um der durch die Einigung vermehrten Stoßkraft der Sozialdemo kratie eine auf gleiches einheitliches Wollen und Handeln gestellte Front zum Schutze der bürgerlichen Staats- und GesellschaftSaufsassung entgegenzustcllcn. Es ist interessant, ans die Entwicklung des Verhält nisses zwischen Mchrheitssozialdemokraten und Unabhängi gen einen kurzen Rückblick zu werfen, weil sich daraus er kennen läßt, daß selbst die anscheinend heftigsten Gegensätze und Meinungsverschiedenheiten überwunden werden können, wenn nur die einigenden Gesichtspunkte immer aufS neue betont und niemals völlig preiSgcgcbcn werden. Es gab eine noch gar nicht weit zurückliegende Zeit, als der häus liche Streit unter den beiden Richtungen so heftig entbrannr war, daß scheinbar jede Aussicht ans eine Versöhnung enr- chwundcn war. Die Unabhängigen überschlugcn sich förm lich in leidenschaftlichen Angriffen gegen die Mchrheitssozia- listcn, die geradezu als verkappte Schildhalter des Bürger tums hingestellt und mit den saftigsten Schmähungen be dacht wurden. Die mchrhcitssozialistische Presse blieb solchen Anfeindungen gegenüber im allgemeinen ziemlich ruhig, ver lor aber gelegentlich doch auch manchmal die Geduld und boharrte insbesondere auf dem Standpunkte, daß eine Einigung keinesfalls durch die Preisgabe demokratischer Grundsätze erkauft werden dürfe. Zwei Presseäußcrnngen, die schon einige Jahre zurückliegcn, mögen den Stand der damaligen Beziehungen zwischen Mehrhcitssozialisten und Unabhängigen beleuchten. Die „Freiheit" erklärte im No vember 1010. auch kommunistische Irrungen der Massen seien verheißungsvoller, als „der geistige Stillstand jener rechts sozialistischen Arbeiteraristokratie, die mehr und mehr zu einem Anhängsel der kleinbürgerlichen Schichten herabsinke, die in die rechtssozialistische Partei hinetngcströmt seien". Und einige Monate später äußerte der „Vorwärts" in einem sehr skeptisch gehaltenen Artikel über die sozialistische Ein heitsfront: „Vor einer wässerigen Politik nach links und irgendwelchen Zugeständnissen an die „Diktatur beö Pro-, letariatS" muß unsere Partei sich nicht allein aus grund sätzlichen Erwägungen, sondern auch um deswillen hüten, weil ein Verlassen des demokratischen Bodens zugleich das Ende unserer Negierungsfähigkeit und die Brüskierung jener bürgerlich-demokratischen Wählerschtchten bedeuten würde, die den jetzigen Kurs aus ehrlicher Ucbcrzcugung mitmachen und tn ihren Parteien als Sauerteig wirken", Auch bei unS in Sachsen platzten die Geister der beide» sozialdemokratischen Richtungen scharf auseinander: so wurde den Unabhängigen bei vergeblichen Etntgungsver- suchen, die das Ministerium Dr. Gradnauer in die Wege leitete, von mehrheitssozialistischer Seite unverblümt zu Ge» müte geführt, daß ihre Forderungen geradezu Verrat an den elementarsten demokratischen Grundsätzen bedeuteten. Doch das alles ist vergeben und vergessen, und jetzt heißt es im Interesse der parteipolitischen Einigung: „Schwamm drüber!" Welche von den beiden Gruppen schließlich bei der Einigung der gewinnende und welche der leidtragende Teil