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,^ch. 7 »erd*» »tr Ub«d« s, Vomttag« htt Mittag« 12 Uhr aoge»-»« «e» t» der «wedttto», ««ie»straße 1». V S»»«tt««t tztnteKLHrl. B* Atzt hti »«atatldltcher Liefern»« mH La»«. Durch die K. Post viertel- jährlich »2 «gr. «nzelv, B»»- «er» L Ngr.^, > Hagebkatt str MerhilüiW imi CeschWvcrkchr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. M« SS« Dienstaq, den 23. August 1864^ A»ttige» 1. dies. Blatte, da« jetzt i« 10,000 Exemyl. eint, finden eine erfolgreiche Verbreitung. Dresden, den 23. August. —. Verflossene Mittwoch beehrte Se. Majestät der König die neu erbaute Dawpfschifffahrtsrestauration zu Pillnitz und Tags darauf Wurde dieselbe dem öffentlichen Verkehre über» grb n. Etz kann nicht hinweg geläugnet werden, daß die Dampf- schifffahrltz-Direetion Alle- aufbietet, um den Wünschen de- Pub likum- «ach jeder Richtung hin zu begegnen, theil- durch Ver mehrung der Dawpfboote, theils dmch Anlage neuer Stations gebäude re. Da- Stationsgebäude in Pillnitz, von dem Hrn.Archit. Lehnert von hier entworfen und speciell auSgesührt, reizend ge« legen, mit einer Veranda nach der Elbe zu versehen, zeichnet sich dmch seine Bauart im Aeußern, sowie im Innern durch zweckentsprechende Einrichtung und Solidität bei der Au-süh» »ung selbst au-. Da- am Donnerstag ump Uhr unter Musikbe gleitung abgegangene Extra-Schiff brachte, von schönem Weiter begünstigt, Besucher der herrlich gelegenen Ortschaft dahin. Herr Musikdirector Pohle löste seine Aufgabe zu voller Zufriedenhei und spielte bei gefülltem Hause. — Speisen und Getränke warm gut und Preis würdig. Da- Eine nur darf einer kleinen Rüge nicht entgehen, daß man sich auf ein, wie zu erwarten war, zahlreiches Publikum hinsichtlich der Anschaffung der nö thigen Tische und Stühle nicht gehörig versehen hatte. — Gestern Nachmittag fanden in beiden Kammern die Schlußsitzungen statt. Wie der Herr Präsident in seiner Schluß rede erwähnte, hat die zweite Kammer während der nunmehr beendigten Session 146 öffentliche Sitzungen und 10 geheime ge halten. Die jZahl der Deputation- -- Sessionen hat betragen 100 bn der 1. Deputation (Gesetzgebung-fache) 143 ° - 2. - (Finanzsachen), 56 - -- 3. - (Ständische Petitionen). 56 - - 4. - (andere Petitionen). In der ersten Kammer haben 86 öffentliche und mehrere ge Heime Sitzungen stattgefunden. Die Deputationen der ersten Kammer mögen annähernd halb so viel Sitzungen als die der zweiten Kammer gehalten haben. — Einem in Neustadt wohnhaftm Kaufmann wurden vor wenigen Tagen und zwar zur Nachtzeit au- seinem Schlaf zimmer die goldene Uhr im Werthe von nahe an Einhundert Thalern, die dazu gehörige goldene Kette im Werthe von ungefähr 60Thlrn? und in Portemonnaie mit Neun Thalern entwendet. Die entwendeten Werthsachen sammt dem baaren Gelds hatte der Be stohlen?, ehe er sich zu Betr begebm, auf ein neben demselben befind lches Tisthchen gelegt. AIS er am andern Morgen ari dem Schlafe erwachte, waren sie verschwunden. Der Vorfall war um so unerklärlicher als man anfänglich annahm, daß der Dieb mittelst Nachschlüssel- durch da- Hofthor, die Hau-, und VorhauSthüre der ersten Etage in da- betreffende Schlafzimmer sich Eingang verschafft haben müsse. Im Lause der angestell- tyr Erörterungen hat sich aber ergeben, daß der Dieb dmch Ersteigen de-vor dem Wohnhause befindlichen 10 Ellen hohen Balkons und Offne« einer auf den Balkon hinau-führenden gla-thüre m da- Schlafzimmer gelangt unh mit dzn vermißt?» Gegenständen noch nicht zufrieden, auch in da- in der erste« Etage btfindliche Comptoir eingedrungen ist und dort, glücklicher weise ohne Erfolg, nach Geld und anderen Werthsachen ge sucht hat. Wie verlautet, soll die Polizei den Dieb bereit- verhaftet und Uhr nebst Kette wieder erlangt haben. Diese« glücklichen Erfolg hat man zunächst einem hiesigen Psandver- leiher zu verdanken, bei dem der Dieb die gestohlene Uhr ver pfänden wollte. — Zwei evangelische Missionäre und Prediger auß Armenien, Gebrüder Hurmist, find in diesen Tagen hier rirw getroffen und beabsichtigen in den evangelischen Gemeinden hie siger Stadt zur Erbauung einer evangelischen Schule und Kirche in ihrer Heimath milde Gaben einzusammeln. Die beide« Missionäre sind der deutschen Sprache durchaus nicht mächtig, fiw sprechen aber neben der arabischen und russischen Sprache sehr geläufig englisch. — Nach Aussage eine- auswärtigen Gerichtsbeamte« der Dresden gestern pasfirte ist am Vormittag bttz gestrigen Tage- im Walde unweit Stolpen eine Frau von einem junge« unbekannten Manne angesallen und ihrer Baarschaft nach Höh« von 1 Thlr. io Ngr. beraubt worden. — AuS dem Plauenschen Grunde, 22. August. Heut« Nachmittag wird der Kohlenfuhrmann Borrmann beerdigt, welcher in dem Bahnwärterhäuschen im Dorfe Plauen, als dasselbe bei dem Eisenbahnunfalle am 18. August zertrümmert wmde, seinen Tod gefunden hat. Wie plötzlich eine redliche Familie in Trauer und Elend gebracht werden kann, davon liefert dieser traurig« Unglücksfall einen neuen Beweis. Borrmann hat die Seinen um so mehr in hilfloser Lage verlassen, da dieselben bei seiner Rüstigkeit und da er noch in Mittlern Jahren stand, seine- Bei standes sich noch lange erfreuen zu können hoffen durften. Vor Allem ist rS die Wittwe, die der Unterstützung dringend bedarf, da sie ja nur Da- hat, was sie mit ihren Händen erarbeitet und von ihren Kindern um so weniger wesentlich unterstützt werden kann, als diese auch nur von ihrer Hände Arbeit leben können. Solche Art Arbeit lohnt aber bekknntlich gering. Hierzu kommt, daß der Versorger der einen Tochter jetzt mit dem BundeSeontingcnte in Holstein steht, also für sein Kind und dessen Mutter nichts thun kann. Die Hauptsache ist aber da plötzliche schreckliche Hereinbrechen de- todtbringenden Ulkglücks. Unter solchen Umständen bedarf eine verlassene Familie doppelt dringend fremder Hilfe, zumal eine so fleißige rechtschaffene Familie, deren dahin gerafftes Haupt ein Muster von Dreyst« fertigkeit und Gefälligkeit gegen Jedermann war und den daß Vertrauen seiner Glmeindegenossen in den Gemeinderath be rufen hatte. Gewiß finden sich edle Menschen, die den armen Hinterlaffenen eine Liebesgabe verabreichen werden, die hier auf einen guten Boden fällt. (Vergl. den Hilferuf im vorgestrigen Blatte.) — Da- am vergangenen Sonnabend von sorglicher Damen hand im Saale de- Burgberge- zu Loschwitz arrangirte Wohl- thitttgkettSeoneert hatte sich lebhaftester Thettnahme vnd regen, ^