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»7. Jahrgang. veiu,«»«e»ühr »t«rt«lilhrl. stk Lk»». h«n d«t ILgllch >»«I. m«»g«r Zuiranun, tan Sonn- und Monlaaen nur «Inmoy 7,L0 M. durch «u»witrti»eA»n>. mtMondr» dt» d,«o M. >«l «tmnoUger Zu- ftelluna durch die Pvst » M. toyn« »estellgeldj. »u»Iand: Oett«. retch.Ungarn »,«!> Nr , Schwei, d.«d Frt» , Ilalten 7.l? Lire. -> Nachdruck nur mit deutlichor vuaNan- angad« <-Dr«»dner «achr.»>zuIi>IIig.-Un. oerlangte Manuskript« werd.nichiaustewahrt. Lks» »tt da» L«s«m von Drradrn u»d Umgtbung am Lag« vorher barett» al» Morgen wihrand «» di« Post-Abonnenten am in »in« Gtsamianagabe erhalten. ^ 14V. Sonntag, 1. Juni 1913. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von kiepsch Lc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrcche 38/10. Fernsprecher: 11 » 2«»« « 8801. Anzrigen-Tarif. Annahme von Anlün. diaunge» biv nachm. !i Uhr. Eonntagd nur Marienslrahe l»8 von II dis >/>l Uhr, Die elnsvalltge Zeile (etwa k Silben» »(> Pt, die zweljvatilge Zeile aus Ter,seile 70 Pi,, die zwetspall. ReklaiiiezeUe l >IM M., gamiiten- Nachrichten aus Dre». den die einspali. Zeile 2d Pt. - I» Nun,, mern nach Sonn und Feiertagen erhShler Daris. — Sluswüriige 'Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. — Jedes Beleg«,latl liiPs. s/v Vtktor!sstnr»ss^ S V Nsumkunst" S V Viklorisstrssss S V ----- viNige vraulausstsllungsn. oitrgs Leser-. Der Dresdner Bl «me »tag war vom schönsten Wetter begünstigt: alle Veranstaltungen nahmen bisher ihren programmgemäßen Berlaus. Die sächsische S ta a t s e i s e n b a h n v c rwaltung bewilligte ihren Arbeitern wesentliche Loh „Verbesse rungen. die einen jährlichen Mehraufwand von nahezu zwei Millionen Mark verursachen. In Kiel wird eine Zusammenkunft des italieni schen Künigspaarcs mit dem Kaiser stattfinden. Tie Budgetkommission des Reichstags setzte heute die gestern abgebrochene Besprechung über die Ltcucrpflicht der fürstlichen Familien fort. Der Spion Redl hat nicht nur die österreichisch- ungarischen Aufmarschpläne an Russland verkauft, sondern er hat auch die von Deutschland und Oester reich-Ungarn gemeinsam geplanten Maßnahmen ver raten. König Georg von England reist in diesem Sommer nicht nach Rußland. Die französische Regierung brachte in der Kammer den Gesetzentwurf gegen die Treibereien des Allgemeinen Arbeiterverbandes ein. Bulgarien nimmt große Truppcnverschieb- ungen gegen die serbische Grenze vor; Sofia wird in aller Eile befestigt. Lrohende Haltung Bulgariens. Die Nachrichten aus Sofia lauten ernst, und die Ent schlossenheit der Bulgaren, Serbien nicht nachzugebcn, tritt allenthalben zutage. Die Begegnung Geschmus mit Pafitsch dürfte wahrscheinlich nicht viel an der starken Span nung zwischen beiden Ländern ändern. Die Begegnung war bulgariicherscits unmittelbar nach den Erklärungen Pasitschs aufgegeben, wurde aber zugestanden aus Ber- Wendung Rußlands, sowie im Hinblick auf das bereits gegebene Bcrsprechen. Positive Resultate bei der großen, augenblicklich unüberbrückbar erscheinenden Ent fernung der L.eiderscitigen Standpunkte sind aber von derselben nicht zu erwarten. Weicht nicht Serbien von Mazedonien, so bedeutet dies einen bewaffneten Konflikt. Daran kann auch eine etwaige Berwendung der Dreiverbandmächte mit Rußland an der Spitze nichts ändern, denn in Sofia sind alle Parteien, die ganze öffent liche Meinung einig, den Besitz Mazedoniens als höchstes Lebensinteresic zu verteidigen. Dieselbe Stimmung herrscht auch im Heere. Die Besprechungen des Königs Ferdinand mit den Parteiführern am Donnerstag waren höchst ernster Natur. Sie dauerten von 6 Uhr abends bis l Uhr nachts. Sic ergaben, wie schon gemeldet, eine völlige Uebereinstimmung der Anschauungen betreffs des Verhältnisses zu Serbien. Riistungsfieber in Sofia. Die „Düdslaw. Korr." meldet aus Sofia: Tic Regie rung hat neuerlich die strengste Zensur über alle militärischen Mitteilungen verhängt. Die Blätter dürfen keinerlei militärische Nachrichten, auch nicht harmlosester Natur, veröffentlichen. Am Freitag haben große Trup pentransporte begonnen, die alle Bahnlinien voll ständig mit Beschlag belegen. Wie verlautet, handelt es sich um den Abtransport der Truppen von der Tschatal- dschalinic und Bulatr, gegen die griechische und vorwiegend gegen die serbische Grenze. Es werden 170 000 Mann dahin ausmarschieren. Etwa 180 ONO Mann stehen bereits in de» Ausmarschräumen gegen diese zwei Fronte». Die militärischen Verschiebungen sind vollkommen ver schleiert. Sofia wird in aller Eile befestigt. Zur Unterzeichnung des Friedensvertrages. Im seiner Rede auf der Londoner Friedenskonferenz nach der Unterzeichnung des Fricdensprotokolls zollte Dr. Danew den Bemühungen des Staatssekretärs Gren um den »Frieden Anerkennung und bat ihn, dem Könige den Dank für die Erlaubnis zu übermitteln, daß er gestatte, den Namen des historischen Palastes mit dem Unterzeich neten Frieden zu verknüpfen. Nach Danews Rede erklärte der montenegrinische Delegierte Popowitjch: Die montenegrinischen Delegierten erwarteten von Eng land, das eine führende Rolle in den Fricdcnsvcrhandlun- gcn übernommen habe, daß es ihnen wenigstens eine Aenderung der albanischen Grenze verschaffe. Ter Dele gierte Griechenlands verlas eine Erklärung, daß Griechenland den Vertrag auf das ausdrückliche Bcr sprechen der türkischen Delegierten hin unterzeichnet habe. Zum Schluß kündigte Danew an, daß nach Beratung unter einigen Delegierten ein Zusatzprotokoll unterzeichnet wer den solle, wonach der Vertrag unmittelbar nach der Unter zeichnung in Kraft tritt. Dieses Zusatzprotokoll wurde von den türkischen und bulgarischen Delegierten unter zeichnet, mährend die griechischen, montenegrinischen und serbischen Delegierten erklärten, hierzu keine Vollmacht zu besitzen. Hierauf wurde beschlossen, am Montag oder Dienstag wieder zirsammenzukommen. um das Protokoll zu unterzeichnen. Telegraphisch wird weiter gemeldet: Die Aufnahme des Friedensschlusses in der Türkei. Konstantinopel. Der Abschluß des Friedens wird hier allgemein mit Befriedigung ausgenommen. Der „Tanin" sagt: „Die Türkei muß kriegsbereit bleiben, insbesondere angesichts der Verhältnisse zwischen den Balkanverbündcten. Wenn wir letzt nicht ernst arbeiten, ist unser Untergang besiegelt. Es gilt jetzt, den Blick auf Asien zu richten und des bedrückten RumclienS nicht zu vergessen. Neueste Drahtmeldungen vom 31. Mai. Die Budgetkomrniffion über den Wehrbeitrag. Berlin. Die Budgctkommission des Reichstages setzte heute die gestern abgebrochene Besprechung über d i c Stcuerpslicht der fürstlichen Familien fort. Ein konservativer Redner widersprach der gestern geäußerten Ansicht, Laß die Steuerpflicht der Fürsten be stehe. Der König könne nicht Objekt der Gesetzgebung fein. Ein Zentrumsabgeordnetcr war der Ansicht, der König sei dem Gesetze unterworfen, nicht freiwillig, sondern von Rechts wegen. Staatsrechtliche Gründe für die Steuerfreiheit der Fürsten träfen nicht zu. Eine aus drückliche Bestimmung im Gesetze, die der sozialdemokra tische Antrag nnstrebc, sei nicht »ölig, wenn die Regierung nicht weiter an ihrer als nicht richlig anzucrkenneuden Aus fassung seslhaltc. Ein sozialdemokratischer Redner stellte die Uebereinstimmung der Mehrheit der Kommissiou dahin fest, daß der Standpunkt der Regierung unhaltbar sei. Auch ein fortschrittlicher Abgeordneter kannte den Standpunkt der Regierung i» keiner Weise als be rcchtigt anerkennen. Die Frage, ob überhaupt eine Be stimmung in das Gesetz ausgenommen werden solle, habe nur eine Bedeutung infolge der Haltung der Regierung. Trotzdem halte er eine solche besondere Bestimmung nicht für angebracht. Die argentinische Sondcrbotschast in Berlin. Berlin. Die argentinische S o n d c r m i s s i o n mit ihren Damen besichtigte gestern vormittag die Fabrik anlagen der Geheimen .üommerzienrätc E. und E. B o rsi g. Nach dem sich daran anschließenden Frühstücke richtete der Botschafter Dr. Salas ein Telegramm an den Staats sekretär des Innern, worin er ihn zu der blühenden deut schen Industrie, wovon ihm sein Besuch einen Begriff ge geben babe, beglückwünschte. Zum vorgestrigen Empfange beim argentinischen Gesandten Tr. Molina waren fast sämtliche Botschafter und viele sonstige Mitglieder des diplo matischen Korps, der Staatssekretär und Unterstaatssekrctär des Auswärtigen Amtes, die Staatssekretäre des Rcichs- schatz- und Reichspostamtes, der Oberbürgermeister von Ber lin, sowie andere hochgestellte Persönlichkeiten und eine Reihe deutscher und argciilinischcr Offiziere erschienen. Zu Ehren der Sondermission fand heute beim Staatssekretär des Auswärtigen Amtes v. Iagom ein Frühstück statt, wozu außer den Mitgliedern der Mission der argentinische Gesandte, Staatssekretär Delbrück, Unterstaaissckretär Zimmermann, Ministerialdirektor v. Körner, Vizeober- zcremonienmcister v. Röder, der argentinische Vizekonsul Wätge, sowie mehrere Herren detz Auswärtigen Amtes Ein ladungen erhalten hatten. Der Prozeß Lukacs-Desy. Rudapest. Tie regierungsfreundlichen Blätter kom mentieren die gestrigen Zeugenaussagen des frühe ren Kabinettsmitgliedcs und Unterrichtsministers Gra fen Zichv und weisen daraus hin, daß dieser Zeuge eigentlich nur darüber berichten konnte, daß er gewisse Aeußerungen des Ministerpräsidenten über Einzelheiten des Wahlsonds mißverstanden habe. Die Verhältnisse des Wahlsonds hätten dem ehemaligen Minister um so weniger bekannt fein können, als aus diesem die gesetzlichen Kosten seiner Wahl bestritten wurden. Der Diamantenzoll in Nordamerika. Washington. Das Subkomitrc des Finanz ausschusses des Senats hat beschlossen, den Wert zoll von 20 Prozent auf geschlissene Diamanten ans 10 Pro zent herabzusetzcn. Es ist möglich, daß der gegenwärtige Zoll wiederhcrgcstellt wird. Wahrscheinlich ist aber seine Herabsetzung auf 15 Prozent. Die Entscheidung des S»b- komitces beruht aus den Gutachten zablrcichcr Impor teure, die erklärten, daß ein Zoll von mehr als 10 Prozent zu viel Zollhinterziehungen bewirken würbe. Mehrere Redner erklärten, ein Zoll von 20 Prozent würde die Dia mantenhändler direkt zwingen, bei Schmugglern zu kaufen. Ein Zeugnis von Zollbeamten bestätigte diese Ansicht. Die Kartoffclausfuhr nach Argentinien. Buenos Aires. Ein Dekret, das heute unter zeichnet worden ist, regelt die Einfuhr von zur Aussaat Sur Ausführung via Frank Wedekind» Szenen „Ser Kammersänger" und Salut Wassermann» Komödie „Hockeaior" im König!. Gchauspielhause. Alle dramatischen, leidenschaftlich bewegten Vorgänge beruhen in erster Linie auf dem Gegensatz zweier Welt anschauungen und der daraus resultierenden verschiedenen Empfindungen. Da diese Voraussetzung in den Szenen »Der Kammersänger" von Frank Wedekind vorhanden ist, so ergibt sich aus den losen Szene», die den Ruhmestitel eines geschloffenen Kunstwerks nach akademischen Grund sätzen allerdings nicht verdienen, dennoch «ine sehr starke Wirkung. Einer solchen ist aber nur ein geborener Dra matiker mächtig. In der Reihe der sechzehn Dramen, in denen Wedekind das ihn umgebende Weltbild auf seine Weis« künstlerisch zu gestalte» sucht, steht der „Kammer sänger" sowohl nach der Problemstellung, wie nach der Aus führung an 'bescheidenerem Punkt. Die Themen, die ihn später ganz erfüllten und oft einseitig werden ließen, sind hier nur von fern angeschlagen. Ihm ist es aber gegeben, «inen Schleierzipfel vom Bilde z» Sais zu heben. Der Jüngling sank entseelt zu Boden, Wedekind setzt sich mit dem Erschauten auseinander, aber ein Unglück bleibt es, wenn sich einem Dichter aus dem Leben überall nur bas Haupt der Gorgo «ntgegenreckt. Wedekinds Weg führt zur Ent- schleiernng von Lebcnsmystcrien und Erkenntnissen, aber es sind harte Weisheiten, die das Herz erkälten und leer machen. Kammersänger Gcrardo, ein internationaler Ge sangsstar, von seinem Unternehmer in rasendem Tempo durch beide Hemisphären getrieben, verwöhnt und ver göttert, ist der Träger der auf rein praktischen Erwäguirgrn beruhenden Weltanschauung. Geld, Erfolg, Genuß nach der Arbeit sind seine Götter, er ist gewohnt, alle Dinge nur vom Standpunkt der Nützlichkeit für seine eigene Person anzusehen. Dabei ist er durchaus nicht, war man einen schlechten Kerl nennen könnte. Er ist tüchtig, zielbewußt, seltsam klar über seine Stellirng im Kunst- unb Wirtschaft- leben, hat sogar moralische Grundsätze und weiß über die Welt, in der er lebt, und seine Anschauungen in geschicktem geistreichen Feuilletonstil zu plaudern. Gerardo ist ein kühler Kopf, vielzuviel Kopf, um wirklich Künstler sein zu können und Verständnis für das Seelenleben anderer zu haben. Er weiß, was er will und wie er die Umwelt voll Snobtnm und Heuchelei für sich ausnutzen kann. Man er hält den vollen Einblick in sein Wesen, trotz der EilzugS- tcmpos, in dem sich die drei Szenen abspielen. Zuerst hat er eine Begegnung mit einer jungen, unbesonnenen eng lischen Verehrerin, die er moralisierend und erzieherisch selbst ohne -cn geforderten Kuß entläßt. An die immerhin lustspielartige Szene schließt sich die Unterredung mit dem alten Musikprofeffor Dllhring, den viel Verkannten, der durch -cn gefeierten Götterliebling seine Oper anbringen möchte.^ Dührtng ist Träger des alten Ideals, er hat seine ganze Lebenskraft im Dienste der Kunst verzehrt, wie er sic »erstand. Er hat alle Demütigungen, alle Leiden und Ent behrungen des verkannten svielleicht — und das wäre die höchste Tragik — mit Recht verkannten) Künstlers ertragen müssen, aber die Ueberzeugung seiner heiligen Mission er hält ihn aufrecht. Gerardo will ihm nicht helfen, denn was täte er wohl für eine Sache. Wenn die beiden auseinander- gchen, ist trotz der kalten, kaum anfechtbaren Lebensweis heiten Gerardos der alte, stolze, arme Künstler der Sieger. Nur aus dem Blute solcher Menschen kann befruchtende Kraft auf ein Geschlecht strömen, das sich nicht selbst ver lieren will. — Die Märtyrerin einer blinden, unheilvollen Leidenschaft ist die blendend schöne Frau Helene Maroma, die Mann und Kinder um Gerardo verlassen will, nach dem sie den ersten verhängnisvollen Schritt bereits getan hat. Helene ist UebeSkraiik bis zu pathologischer Erscheinung. Bei Frauen des Südens, namentlich Italie nerinnen, bemerkt man diesen Zustand der Besessenheit öfter, als bei Frauen des Norden». Helene hat sich, ihr Selbst so ganz in Gerardo verloren, ihr sittlicher Halt ist ihr so völlig abhanden gekommen, daß Trennung von dem Geliebten ihr Tod bedeutet. Aber die beiden, der Mann des AugenblickSgennsie» und die Krau mit dem schranken losen Gefühl, reden verschiedene Sprachen. Er gibt ihr, sachlich kühl mahnend, Steine für Brot. ,md da greift sie, wie Hedda Gabler, zur Pistole, die ihre Leiden endet. Gerardo aber, in dem Gefühl, daß dieser Selbstmord ihm geschäftlich nicht schaden tonne, trifft »ach turzer Er schütterung seine Anordnungen, denn er muß andere» Tages in Brüssel den Tristan singen. — Das sind die eigentlich Starken des Lebens, die nicht mii dem Herzen, sondern mit dem Kopse leben, aber die Natur hat cs so weise eingerichtet, daß diese Starken von den wirt- lickien Reichtümern dieser Welt wenig Ahnung haben. An die ganz persönliche Art Wedekinds, an seinen Dialog, auf den im „Kammersänger" »ach dreizehn Jahren schon hier »nd da leise Aitcrsschatten fallen, mnß sich der Ilnvcrtrante erst gewöhnen, in» des satirischen Geistes dieses bitteren Kopses froh zu meiden. Das Dresdner Künigl. Schauspielhaus, dem das Wiener Bnrg- thcater und das Stuttgarter Königl. Theater mit „>iammer- sängcr"-Aufftthrungen vorangcgangen sind, brachte die Szenen mit starker Wirkung heraus. T h e v d v r B e ck e r gab die Titelrolle in einem herrischen, knappen Ton der Ungeduld und Nervosität, der einzelne» Szenen inter essante Farbe verlieh, aber Abwechslung, Nüaneen ver missen ließ. Becker gab nicht immer den >!amincrianaer, sondern ebensogut einen Assessor, Bankbeamten oder son stigen distinguierten Herr», der in klugen Wcdekindschen Zungen redete. Der Stil der Ausführung war nach Wunsch des Autors ganz schwer und ernst gehalten, wodurch natür lich das Werk an Bedeutung gewann. Eine ergreifende Probe echter künstlerischer Meiischengestaltung gab H annsFisch c r mit dem alten Komponisten. H c r m i n e Körners Helene war Leidenschaft und beseelter Schmerz. Tie Gefahr, die große Unterredung als üecnc » laire ans zitfasscn, streifte sic manchmal. Fräulein Jaul gab die englische Mnsikschivärmerin liebenswürdig und jnng- mädchenhast. In kleine» Rollen waren Frl. Scheu dt er und die Herren Iaedick e und Sander s o n beschäftigt. Für das todernste Spiel ohne humoristischen Einschlag zeichnete Artur Holz als Regisseur. In neuer Einstudierung und stark konzentriertes: Fassung wurde zum „Kciminersängcr" die Komödie „Hockenfos" von Jakob Wassermann gegeben. Die Komödie von dem Maler HockenioS, der in seiner kleinen: