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t688«N! enzel. rösr) inrsri issmble tionai 'k« e^Iieli. i. 34742 : Mitieilungen an Haascnr den gelangen t!on ieiM Ken eden r i.— ao. : unä ru tr. 26 27. swenl! Ml» auS versch. agen) ßsenn ige, orsnkuus, Wochenblatt Sonnabend, den 25. Kcbruar 1905 57. Jahrgang. Inserate für denselben Tag find bis vormittags zo Uhr aufzugeben. Einspaltige Zeile oder deren Raum »2 Lokalpr. fo Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt, kille Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. und Umgegend 2 für Pulsnitz Velegfsmm -köttsse: wociienblatt puIsnilL Amtsblatt für den Besirk des Rönigl. Amtsgerichts Pulsnits, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig qauswalde, Ohorn, Gbersteina, Niedersteina, Weißbachs Oberlichtenau, Niederlichtenau, Zriedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg Ulein-Dittmannsdorf Druck und Verlag v-n L. L. Förster'» Erben (Inh.: I. w. Mohr.) Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Ur. 2bs. Verantwortlicher Redakteur Otto vorn in Pulsnitz. Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags blatt n. Humor. Wochenblatt Abonnement. Monatl. so , vierteljährlich i-25 bei freier Zustellung ins Hans, durch die Post bezogen unter Nr. s«02 i-2S. Aints-Blatt -es König!. Nmtsgepickts un- -es §ta-tratkes su pulsnits. Stadtverordneten Sitzung. Dienstag, den 28. Keöruar, aöends '^8 Ahr — Tagesordnung: — ») öffentlich. I. Altertumsmuseum. 2. Ankauf der Parzelle Nr. 684 (aus Huhle's Nachlaß). 3. Erwerb des Grundstückes Brd.-Cat. Nr. 299 (vorm. Karte) betr. 4. Verlegung der Krammärkte. 5. Wegestreitigkeit zwischen der Stadt und dem Rittergut Pulsnitz. 6. Ortsbauordnung. Pulsnitz, 24 Februar l 905. geheim. Der Stadtverordnetenvorsteher. Rechtsanwalt Dietrich. Neueste Greigniste. Der Durchstich des Simplon-Tunnels ist gestern früh 7 Uhr 20 Min. erfolgt. Maxim Gorki wird gegen eine Kaution von 10000 Rubel aus der Haft entlassen werden. Bei den Unruhen in Warschau wurden wehr als 100 Personen getötet und viele verwundet, da runter auch Polizisten und Soldaten. Eine große Anzahl angesehener Personen wurden verhaftet. Hi Petersburg streiken 40 000 Arbeiter in 13 Fa- briken, unter denen die Putilow-Werke und die Newski-Werft aufgezählt werden. Hz Moskau sind nachts 17 Schriftsteller, darunter die Dichter Leonid Andrejew, Tschirnikow, Skitalez, wegen politischen Komplotts verhaftet worden. Die Eisenbahnbeamten von Moskau und Kasan sind in den allgemeinen Ausstand getreten. Der französische Kolonialminister hat einen General- inspektor m Begleitung mehrerer Kolonial beamten nach dem Kongo geschickt, um die dor- tigen Verwaltungszustände zu untersuchen und der Wiederholung von Greueltaten vorzubeugen. Zwanzig Manische Torpedoboote und ein großes Kriegsschiff sollen nach Wladiwostock unter wegs sem. . «v s Adolf Von Menzel, der Maler vou Prcutzeus und Deutschlands Grütze. . h'llen Dreisaltigkeittfriedhof in Berlin wurde m fürstlichen Ehren am 13. Februar ein Man» zur letzten Ruhe gebettet, der für all- Zeiten unter die größten Künstler nicht nur Deutschlands, sondern der ganzen Welt gc« zählt werden wird: Adolf von Menzel. Was er al» Künstler geleistet hat, da» gehört der Geschichte an, in deren Tafel -r unauslöschlich seinen Namen geschrirben hat; wa« cr als deutscher Patriot und Verkünder der Größe und dc» Ruhmes seine« Vaterlandes geleistet hat, da« soll fortleten in den Herzen der Mit- und Nachwelt seine« Volkes, in dessen Dienst r sein Leben und seine Kunst gestellt hatte. Äm Jakre 1815 in Breslau geboren, kam er, 15 Jahre oU, nach Berlin um sich in der Kunst auszubilden. BerrttS 'm Iah-, i»39 betrat er da« Gebiet seiner künstlerischen Tätigt«» d», so. alle Zeit unauflöslich mit seinem Namen verbunden ist die Darstellung Friedrichs de« Großen und sein« Z,jt t>,n Jahren 1839—42 schuf er die packen de» Bild,, .» Kugler« Geschichte de» großen König«, an die sich in den folgenden Jahren sei« Meisterwerk, die Zerch- nungen zu den Taten de« großen König«, reihte und da» »roße Bilderwerk »Die Armee Friedrich« des Großen in ihrer Uniformierung"- Den Höhepunkt seine» Schaffen» auf diesem Gebiete aber bdeuten seine weltbekannten Bilder, di« «ine unvergleichliche Z«rd« der Berliner Nationalgalerie bil ¬ den : Die Tafelrunde Friedrich» II. in Sanssouci und da» Flötenkonzert in Sanssouci. Wohl niemals ist es einem Künstler in gleicher Weise wie ihm, in diesen Werken und den vielen anderen, in denen er die Zeit und die Persönlichkeit de» großen König« dar stellte, gelungen, eine längst vergangene Zeit zu neuem Leben zu erwecken. Gleichzeitig aber trug er damit «ins alte Dan kerschuld seiner engeren Heimat Schlesien an de« großen König ab, der dieses deutsche Gebiet auf ewig mit dem Lande des preußischen AdlsrS U rkunden hat. Von weittragendster Bedeutung waren diese Schöpfnngen für die Stärkung de» preußisch"» Volksbewußtseins in jener trüben Zeit ihre« Ent stehen», und wenn die großen Aufgaben der Jahre 1866 und 1870/71 ein Geschlecht in Preußen gefunden haben, da» stark genug war, sie zu lösen, so verdankt das deutsche Volk da» mit dem Maler Adolf Menzel, der nicht müde geworden ist, dem Elend der Gegenwart als Sporn zu großen Taten den Spiegel einer uhmreichen Vergangenheit vorzuhalten. — Eine zweite Periode seines Schaffen« gehört der H-ldenzeit Kaiser Wilhelm» I. und der großen Männer an, die mit Blut uud Eisen da» neue Deutsche Reich zusammengeschmiedet haben. Die Lebensarbeit Adolf von Menzel» im Dienste de» Vaterlandes und de» Hause» Hohenzollern hat besonders bei unserm jetzigen Kaiser hohe Anerkennung und reichen Dank erfahr««. Bei seinem 80. Geburtstag wurde Menzel zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Titel Exzellenz ernannt und am 1. Januar 1899 mit dem Schwarzen Adlerorden ausgezeichnet, „der höchsten Ehrung", wie der Kais-r in einem an Anton von Werner gerichteten Telegramm sagt, in dem er ihm als Direktor der Akademie von der Verleihung de« Orden» Kenntnis gab, „die einem Künstler je zu Teil g« worden. Dieser Verehrung de« Kaisers für den kleinen Mann mit dem großen deutsche» Herzen entsprach auch da« Leichen- begängni», da« er dem toten Meister bereitet hat. In der Rotunde des alten Museums hatte man die Leiche aufgebahrt, und dort erschien auch der Kaiser und di- Kaiserin, um in mitten einer glänzenden Trauervrrsammlung der sterblichen Hüll- Adolf von Menzels die letzt- Ehre zu erweisen. Al» der Sarg zu Grabe getragen wurde, schritt der Kaiser un mittelbar hinter dem Leichenwagen, den Marschallstab in der Hand, und begleitete ihn bi» zum königlichen Schloff«. Dort schied er mit seinem Gefolge au» dem Trauerzuge au», grüßte den Sarg zum letzten Male durch Erheben de« Marschall- stabeS und blickte ihm, während der lange Zug vorüberdefi. lierte, ernsten Blickes nach, a'.S träge man dort jemand zu Grabe, der seinem Herzen sehr, sehr teuer gewesen war. Dertliche lmd sächstsche Angelegenheiten. Pulsnitz, 25. Februar. 3m Zuflußgraben de» Schloßteiche» (Böhm.-Vollung) wurde heute Vormittag ein Tops m t einem neugeborenen KindeSleichnam entdeckt und polizeilich aufgehoben. Pulsnitz. Der GebirgS- und VrrschönerunqSverein für Pulinitz und Umgegend hält heute Sonnabend im Hotel „Grauer Wolf" seine ordentliche Generalversammlung ab. Ein zahlreicher Besuch seit««» der Mitglieder wird erwartet. Pulsnitz. Wir machen wiederholt aus den morgen Sonntag im Saale de» Schützenhauses abzuhaltenden öffent lichen Familienabrnd d«S evangelischen Arbeiterverein« für Pulsnitz und Umgegend ausmerksam. Diese Veranstaltung wird sich gewiß zu einer recht unterhaltenden gestalten. Pulsnitz Das nächsten Montag im Saale de« Schützenhauses stattfindende große Konzert, gegeben von dem 9jährigsn ungarischen Biolin-Virtuosen Kun Arpad au« Budapest und vom TrompeterkorpS de» Kgl. Sächs. Feld- artillerie-RegimentS Nr. 64 sei hierdurch allen Musikfreunde« bestens empfohlen. Mit diesem Konzert bietet sich ein hoher musikalischen Genuß, wie er in unsrer Stadt selten vorkommt. Der Pirnaer Anzeiger schreibt: Kun Arpad, der jugendliche Gei- gensürst, der nächste Woche auch wieder nach Pirna kommt, wo ihm beim ersten Auftreten schon ein so überaus begeisterter Em pfang zuteil war, erzielt mit seinem staunenswerten virtuosen Bio- linspiel fortgesetzt Riesenerfolge und größte Bewunderung. So schreibt die „Oberschles Abendpost" in einem Berichte über Kun Arpads Auftreten: „Die Erwartungen des Auditoriums waren ausS höchste gespannt, als sich da» Kind der Pußta freundlich aber mit sicherem, energischen Blick vor ihm verbeugte. Lautlose Stille. Da setzt« die kleine Hand zielbewußt den Bogen an und siehe — die zauberischen Klänge von AlardS Faust-Phantasie ertönten. Wie Sirenengesang mutete es unS an. Der junge Künstler bracht« die ses schwierige Passsgenwerk in allen Lagen mit einer tiefempfun denen Leidenschaftlichkeit und technischen Vollkommenheit zu Gehör, Wie man eS eben nur von einem gottbegnadeten musikalischen Wun derkind« verlangen kann. Das waren in der Tat singende Töne, die daS Wunderkind aus seiner Violine herauSzauberte. Der Sei. genkönig Sarasata hätte es wahrscheinlich auch nicht virituoser tun können wie dieser kleine Kun Arpad. Bei dem außerordentlich schwierigen Spohrschen 8. Violinkonzert gesellte sich zu der virtuosen Sicherheit ein innerlich tief empfundenes lebenkwarmeS Spiel. In Kun Arpad ruht auch ein unverkennbares Kompositionstalent, wie seine Schöpfungen beweise». Paganinis Variationen auf der G-Saite machen daS Maß deS Erstaunens über die Fertigkeit des jungen Künstlers voll. Trotz seiner 9 Jahre ist Kun Arpad ein Meister der Violine. Pulsnitz. Der land- und forstwirtschaftliche Verein zu Pulsnitz hat für Montag, den 27. Februar, «ine öffent liche Sitzung anberaumt und zwar diesmal im Saale de« Hotels „Grauer Wolf". Al« einziger Punkt steht auf der Tagesordnung der Vortrag de« Herrn Tierarzt Rud-rt über die Tuberkulose. E» empfiehlt sich, die gewiß für Jeden interessanten Ausführungen de» genannten Herrn anzuhöre». Ohorn. Als der Sohn ve« Viehhändlers Körner am vergangenen Mittwoch beim WirtschaflSbesitzer Trtzelt, FuchSbelle ein gekaufte« Kalb aufladen wollte gelang e« dem andern schon auf dem Wagen befindlichen Kalbe tu der Dunkelheit vom Wagen in den nahe« Wold zu ent kommen. Der Finsternis wegen war eine Verfolgung un möglich, und so glaubte man eS fchon verloren, bis e« endlich am Freitag Nachmittag in einem Stembruch am Eielb-rge noch lebend und munter von Steinbrechern an- getroffen wurde, nachdem eS beinahe zwei Tage umherge irrt war. . Ni«de, st«ina. Im Saale de« Gasthof« zum Ver gißmeinnicht, hier, veranstaltet.morgen Sonntag der Männer- gesankverein „Liederabend", Bischheim, -in GefangS-Kouzert, zu dem ein reichhaltiges Programm, enthaltend schöne Gesänge und humoristische Nummern, ausgestellt ist. Der »«such dies«» Konz-rte» kann besten» empfohlen werden, denn „Wo man sing», da laß dich ruhig nieder, böse Menschen haben kein, Lieder". Großnaundorf. Morgen Sonntag, den 26. Fr- bruar, begeht der hiesige Turr verein sei» diesjährige« Stif- tungsfest, bestehend in Ball und turnerischen Ausführungen. Freunde und Gönner de« Verein» sind hierzu herzlich ein geladen.