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rankenberger Tageblatt » rel«: Der Mr»«dpr«Is Mr die »« mm breite einspaltig« Petit» Ile betrügt sa tboldpfennlg, Mr die 147 WM breite amtliche geile 80 Goldpfenit g, Mr die so mm breite gelle im R«dNU»niN«Ue 8t» Gnldpkenn g. Kleine A zeigen ftttd bei Slnfgabc »ii bezabien. Für Nachw-lb und Bermittlung I ge le Sondern eblihr. — Alir lchwlertge Satzarten und bet Piatzvorschri^en Sluslchlag. Pel größere , Aitstrügen und im Wteder- holungbaddruit lkrmSklgling nach seßstehender Staffel. Pai Dageilatt erichet»! an jedem Aerllag! I»ez«n»ur«>» für 1«. bis bl Iannar: Bet »bbatung n den AnegabeltrNcn der Stadt 1.80 Mk, t« den «nigabeßeben de» Landd zirte» 1.88 Mk.. bet Zutragung im Stadtdeztrt 1.08 link., bei gntr gung im Laudgebt t 1.118 SN. «miteiitarteii 78 Psg. — leiuzeiiiummer SO Psg. 'Pi>M. e<k-<ino« Lew>ig 28201. luemetiidegirotanw: tiranl-nberg 1. ern'Lr. »I. Selenranime, ragedlatt Frankenberglachlen Diese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptniannschast Flöha, de« Amtsgericht und de« Stadtrates zu Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa Rotationsdruck und Verlag: T. G. Rohberg (Inhaber Ernst Noßberg jun.) in Frankenberg. — Verantwortlich für die Redaktion: Ernst Roßberg jun. Sonnabend den IS. Januar ISS4 nachmittags 83. Jahrgang LlDe MM die «Momm Mittung". Umfangreich» Berichterstattung an Hilmar» «ock. — VasErgebnisderUntersuchungen. — B,r- Richtendes Urteil des pfälzischen Volke». »er «ondrrberichterstatter des Daily Telegraph in Dpoye« drahtet, Generalkonsul Clive habe ihm mit- Pasi sein« Untersuchung der Lage in der Pfalz . Hu Sind« gehe, und dass er sich dann nach Koblenz be> jpede« tverd«, um Lord Kilmarnock Bericht zu serftattent er hoff«, am Sonntag nach München zu» ivitckkehren zu können. In Germersheim und föanda« habe Clive nicht weniger als 37 Reden an- gehört, auch In Neustadt und Kaiserslautern fei er Uber Hie Lag« ausführlich informiert worden. Es könns ge- Mg» Weichen, Patz feine Untersuchung eine allgemeine Ab shnung hach schgenannten „Autonomen Regierung" ergeben habe. Ach« Geistlichkeit, di« Industriellen, die »««»befiher und di« Bürgrrschaft hätten nicht »zögert, sich darüber frei vor Clive auszusprecheg. gleichzeitig aber habe der britische Generalkonsul be» merkt, bah es unzufriedene Elemente in der Pfalz gebe. Mine Sage sei dort entstanden, die nichtfortda nern sv»»«. Es sei sedoch nicht seine Gache, nempfehlungrn g« machen, er habe nur die Tatsachen, die er feftgcstellt hgbg, zu unterbreite». Vein Bericht werde sehr uWsLKgrelch IM. Richt nur Clive selbst habe sich Notizen gemacht, -auch seine Sekretäre hätten eifrig Erklärungen nieder» Beschrieben, die von Männern und Frauen anS Mllen Teile« -es Volkes der Pfalz abgegeben Monde« seien. Und das Hauptergebnis sei, soweit man ^hen könne, bah di« sogenannte „Autonome M «giernng" nicht daraus hoffen-könne, «tch»z»»»nn«»M Ermmphzisg des engirfchs» Beaustr«g^i' Rohe, Einschreiten der französischen G e n d a r m i e r i«. Hn Erwartung des englischen Generalkonsuls hatte " .Hein Rathaus« in Speyer eine große Menschenmenge ungc- shchunelt, um dem Generalkonsul Huldigungen pürzubringen. Sie wurde von französischer Gendar- «»eri« bi« zur Hauptstraße zurückgetrieben. Während der An- -pesenheit des britischen Generalkonsuls hatten die separa» ^istischen Wachposten in Speyer ihre Waffen abgelegt. Am MäcMM Dag« erschienen sie jedoch wieder in voller M- Zn Kaiserslautern war die ganze Bevölkerung auf Ga» Beine«,, uni den englischen Generalkonsul Clive als Ne tt«r a u s d «r s ch w e r e n N o t, die durch den separa» Mischen Terror und die Haltung der Besatzungsbehörden Mer die ganz« Pfalz gekommen ist, zu begrüßen. Me frön- Hvsisrh« Genvarnierie schritt gegen die Masse ein Hind schlug auf si« los. Zwei Personen wurden dabei erheb» .sich verletzt. Offensichtlich haben dis französischen Bezirksdelegierten von General dr Metz Weisung erhalten, di» Landbürge*» meister zur Abgabevon Beileids! undgebun- sg sn für den erschossenen Landesverräter Heinz-Orbis Au veranlassen. Derartige Auffora.Zungen richteten bisher M die Genieinden ihrer Bezirke der französische Bezirksdele». gierte in Bergzabern Fabre und der französische Bezirks» Pelearrrte in Kirchheimbolanden Morel. Lite -tamiet i-K Franzosen. Wk Hava« <m« Düsseldorf meldet, ist der französisch« Oberstleutnant Rtchieu, der in der englischen Vesatzungs- «on« „Untersuchungen" über das Treiben der rheinischen Na- Lionalisten und Antiseparatistsn anstellen wollte, mit seinem Hörgleiter Mallot ergebnislos nach Koblenz zu» ckiick gekehrt. Havas führt das Scheitern der Mission Darauf zurück, daß den deutschen Behörden Tag und Stunde Der Untersuchung bekanntgeworden sei und baß sie somit Ge- wgenheit gehabt hätten, „kompromittierend« Dokumente" Mchtzeitig in Sicherheit zu bringen. p —— — Siresemann über Ruhr und Pfalz. Auf einer am Donnerstag abend vom Landesverband Hamburg der Deutschen Bolkspartei veranstalteten Relchsgründungsfeter ergriff der Reichsminister Pes Aeußern vr. Stresemann das Wort zu einer Reder Der Ruhrkampf, so führte der Minister aus, sei zwar vev« » Loren, aber der Gedanke des Kampfes sei nicht Falsch gewesen. Er habe gezeigt, daß es auch für das , Deutsch« Volk ein« Grenz« der Geduld und des Ent» sagens geb«, und er habe den Wahn zerstört, al« ob da« rheinische Volk ein eigenes Leben führen wolle innerhalb de« Deutschen Reiche» oder als ob es sich verlieren wollte an da« französische Volk. - Di« Borgäug« in der Pfalz feie« ein« Kultnrschimb«, b««« aaru Europa sich schämen sollte. Es lieg« im Inte ress» . ver Alliierten selbst, nicht über diejenigen Bestimmungen hinauszugehen, die im Versailler Vertrag nieder» gelegt seien; denn wer sich darüber hinwegsetzte, der nehm« damit dem Vertrag seine Grundlage. Der Minister be» grüßte den Zusammentritt der internationalen Kon ferenz, die Uber die deutsche Leistungsfähig keit ein Urteil abgeben soll. Eine Verlängerung der Micum- verträge, soweit sie überhaupt annehmbar seien, seitens des Reiches, sei nur möglich im Rahmen der endgültigen LS» fung der Reparationsfrage. Entweder werde Frieden, oder es komme der gemeinsame Ruin. Die Einbringung -er englischen Mißtrauensantrage. Tlyne» und Asquith Schulter an Schulter. Ueber die Einbringung des Mißtrauensantrags gegen di« Regierung Baldwin im englischen Unterhaus wird berichtet. Clynes sagte, die A;ronrede erkläre, daß die Bezie hungen zu den auswärtigen Mächten freundschaftlich seien. Verhalte sich das so? Seiner Ansicht nach nicht. Seien die Beziehungen zu Rußland freundschaftlich? Deutsch, land jetzt schlimmer zu behandeln als Deutschland Frank reich vor 50 Jahren behandelt habe, bedeute, eine mon - ströseVorbereitungfllrdennächstenKriegzu machen, und daher könne England nicht länger nur zu- sehen und abwarten. Asquith, der nach Clynes sprach und trotz seiner Hals beschwerden die Opposition zu größter Begeisterung entfachte, erklärte, erwerdezugunstendesvonClynesein- gebrachten Abänderungsantxages stimmen und werde allen seinen Freunden anraten, dasselbe zu tun. Es sei ein klares und uneingeschränktes Mißtrauensvotum gegen die augenblickliche Negierung, deren man sich erinnern werde wegen ihrer Unbeständigkeit und Unfähig keit sowohl im Innern als auch nach außen. Keine Regie- rung habe bisher größeren tatsächlichen Schaden angerichtet. Asquith sagte, er lehne es ab, zu glauben, daß die Sonne untergehen werde für die Wohlfahrt Großbritanniens am Abend des Tages, an dem die Arbeiterpartei ins Amt komme. Es sei die Pflicht aller patriotischen Männer und Frauen, alles zu tun, was sie könnten, ohne Grundsätze zu opfern, um die Aufgabe der Arbeiterpartei zu erleichtern. psincare erhM ein Berkanensvoinm. Zur Begründung der in der Kammersitzung vom Don nerstag eingebrachten Steuergesetze ergriff Poinears das Wort. Er erklärte u. a.: Deutschland habe ein Mo ratorium für mehrere Jahre verlangt- Deshalb wären die Lasten Frankreichs gestiegen (!). Die Hilfsquellen Frankreichs wären ungeheuer, und da es nicht daran denke, sie durch politische Abenteuer zu kompro mittieren (l), da es aufrichtig pazifistisch und sehr arbeitsam sei (l), müsse sich seine Lage verbessern. Poincars wies noch auf die günstige Handelsbilanz hin und auf die Tatsache, daß man den Banknotenunilauf um 1 Milliarde 800 Millionen verringert habe. Die Kammer müsse, wenn sie spätestens im Monat Mai vor di« Wähler trete, dies mit einem stabilisierte« Frank und mit der niedergekämpften Lcbensteuerung tun können. Die Regierung werde auch Maßnahmen gegen die Steuerhinterziehungen treffen. Mi der Abstim mung über die Verschiebung derInterpellation Bouyssou an das Ende der Sitzung erhielt das Kabinett Poincars, der, wie angekündigt, die Vertrauens frage gestellt hatte, ein Vertrauensvotum von 894 gegen 180 Stimmen. DHnNMnkMp zwischen Marx «K-KnMng. Brr bäuerische Minlsierp. dent, vr. von Knil- ling, hat München am Loun.rstag mit dem Frank- fnrter Schnellzug verLassen, «m sich mit dem Reichs» Kanzler in einer mitteldeutschen Stadt, di« nicht genannt wird, zu treffen. Der Ziveck des Zusammentreffens ist, sich gegenseitig kenn«nzulern«n und dann Wohl auch, über Mittel und Wege zu beraten, di« alte« Mist» Helligkeiten zwischen Baiern und de« Reich zu beseitigen, rbenso eine unverbindlich« Aussprache übe« di« bayerische T schi kft zu« svdera» listischen Reform der R-ichsvrrfa ug. Reichskanzlei Morr ha* Berlin ebenfalls bereite verlassen. Da» Reichskabinett der Ist in seiner letzten Sitzung di, voui der Bayerischen Staatsregierung vorgclegte Denkschrift zu* Revision der Weimarer Reichsverfassung- Di« Reichs- 5 vogisrung begrüßt es, daß durch di« bayerische Denkschrift die Diskussion Uber die A«nderung der Weimao «sr Verfassung in ruhig«, sachlich« Bahnen ' g«leit«4 wird, st« ist aber einmütig der Ueberzeugungtz daß ohn« vorhergehend« gründlich« Prüfung der in der ' Denkschrift aufgeworfenen Frage» und Forderungen ein« Michlußfassun« nicht möglich O. Nun-sunk-Ansprache -es Reichsfinanzminifiers. Ernst« Mnhnungenam Tag, derReichsgründung. Rcichsfinanzminister vr. Luther hielt am 18. Januar durch Rundfunk im Berliner Vox-Haus ungefähr fol gende Ansprache: Zum Tage der Reichsgründung rufe ich dem deutschen Dolle zu: RettetdasReichl Aus einem Traum wurde das Reich am 18. Januar 1871 Wirklichkeit. In der schweren Not der Gegenwart gilt es, alles einzusehen, damit das Ret ch nicht wieder zum Märchen wird! Zahlreiche Ausländer, di« mich in den letzten Wochen be suchten, haben mir gesagt, sie verstünden überhaupt nicht, wi« die Währungsfestigung in Deutschland möglich geworden sei; mehrere von ihnen gebrauchten den Ausdruck, der Bor- gang sei märchenhaft. Dementsprechend scheint, nach dem die Festigung oer Währung seit kurzen sechs Wochen Tat- fache ist, bei vielen Mitbürgern, auch bei manchen, deren Wort Gewicht hat, wirklich schon eine Art Märchenstim mung auggebrochen zu sein. Ist es nicht geradezu eine Verzauberung des Verstandes, wenn man heute schon lese.: kann, durch die scharfen Ersparnismaßnahmen der Reichsregierung sei der Mu des Reichs gefährdet, währsnd er in Wirklichkeit durch diese Maßnahmen gerettet wurde? Zur Frage der Hypothekenaufwertung will ich in diesem Zusammenhänge mich nicht eingehend äußern. Aber istesnichtgeradezuZauberglaube, wenn Leute, die innerlich ihre Hypotheken längst abaeschrieben hatten, mit einem Male wähnen, alle die Hypotheken, von denen mitsamt den übrigen Ersparnissen das deutsche Volk in den letzten Jahren durch das Mittel der Inflation doch gelebt, die es also verzehrt hat, könnten jetzt durchFederstriche auf ihren alten Goldwert oder einen erheblichen Teil davon wieder rückwärts aufgebaut werden, und Staat und Wirtschaft könnten bei solchen Verfahren bestehen? Ist es nicht Mürchenglarcke an ein „Eselein streck dich", wenn öffent liche und private Kräfte immer wieder das Reich, dem kein Kredit mehr zur Verfügung steht, um Zuschüsse oder Steuererlaß oder dergleichen bestürmen? Der Roichs- gründungstag muß dem deutschen Volke ein Tag ernster Mah nung sein, daß es mit Märchenstlmmnug nicht geht. Die Wirklichkeit ist härter als je. Das deutsche Volk kämpft nm sein Dasein. Für diesen Kampf müssen die großen Arbeitslei st ungen von ihm gefordert werden. Wer dem deutschen Volke die neue Währung erhalten will — und das will doch wohl jeder, der überhaupt Vernunft hat —, muß auch die Mittel hierfür wollen, muß also zu schweren Opfern bereit sein. Vie Revision im Schupo-Prozeß verworfen. Das französisch« R«visionsgericht in Main, hat di« Revision im Düsseldorfer Gchupo-Prozetz nach kurze* Verhandlung unter Bejahung seiner Zuständigkeit ver. worfen. Aus der Revisionsverhandlung seien die folgenden Ein zelheiten wiedergegeben. Der Anklagevertreter begründete di« Zuständigkeit des französischen Kriegsgerichtes hauptsächlich damit, daß die Handlung der Schutzpolizei am 30. September 1923 nur eine Fortsetzung der ständig widerspenstigen Hal tung der Polizei gegenüber der französischen Msetzungsb« Hörde sei, die General Degoutte gezwungen habe, die ganz« Schutzpolizei aus dem Ruhrgebiet auszuweisen (l). Die Tat sache, daß die Schutzpolizei entgegen einem französischen Be fehl aus ihren Quartieren ausgeriickt sei, rechtfertige schon allein die Zuständigkeit, denn ohne das Verlassen der Kasern« wäre es an jenem Tage nach französischer Auffassung zu keinem Zwischenfall gekommen. In dem Urteil wurden im wesentlichen die Argumente des Anklagevertreters wiederholt. — Mit einigen Worten wurde die von Regierungspräsident Grützner, der in Abwesenheit zu 20 Jahren Zwangsarbeit ver urteilt worden war, durch ein Telegramm eingelegte Revision erwähnt, die nach dem französischen Strafrecht unbeachtlich sei, da ein wegen eines Verbrechens in Abwesenheit Verurteil ter nur, wenn er sich freiwillig stellt, Revision ein legen rönne. Deuischnationaler Antrag auf Auslösung -es Reichstags. Im Namen der deutschnationalen Reichstagsfraktion hat der Fraktionsvorsitzende Hergt einen Antrag auf Auflösung des Reichstags eingebracht, in dem es u. a. heißt: Es lieg! kein Anlaß vor, die Neuwahl für den ausgeschalteten, über alterten, der Stimmung im Volke nicht mehr entsprechenden Reichstag weiter aufzuschieben. Die Vornahme der Neuwahl muß im Gegenteil früher als vor dem nach der Reich» Verfassung zulässigen Fälligkeitstermin erfolgen. Der mili tärische Ausnahmezustand ist zum Schutze de» Wahlen — bei vollster Sicherung der Wahlfreiheit für all« Parteien — aufrechtzuerhalten, bis nach Zusammen» kitt des neuen Reichstages über seine Fortdauer entschieden werden wird- Die deutschnattvnaie Fraktion stellt daher den Antrag: „Der Reichstag wolle beschließen die Reichsregie rung zu ersuchen, auf den Herrn Reichspräsidenten dahin ein» zumnken, daß dieser die Neuwahl alsbald qnb«, räumt und dementsprechend den Reichst^ apflöft»?