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Billigste Tageszeitung im Erzgebirge: Nr. 93 sich völlig aus denselben Elementen zusammettsttzte. . Polizisten * Der AüSstand in einUen ' ZcheWrsilM »tt- Periüm z -chev» Ktu Verantwortlicher Aedaktimr: EtNft Ktt«k», «ue s Erzgebirge.)^ RedaMon u: Expedition: A««) Marktstraß«. d/« u.'mel ^»tinVvWÜ^^me« Vest^njj« a» liner Baugewerbes, der, wie wir meldeten, für nächste Wdche angekündigt war, wird infolge güt licher Verständigung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern nicht zum Ausbruch kommen. Es sind bereits Verhandlungen zwischen den beiden Parteien eingeleitet, die eiUen günstigen Abschluß hoffen lassen. Die versöhnliche Stimmung, die zur Zett bet den Maurern vorherrscht, ist aus die anderen Berufe nicht ohne Einfluß geblieben; so wollen neben den Putzern auch die Zimmerer für eine friedliche Beilegung der Differenzen eintreten. * Herne, 30 Juni. Es verlautet, daß heute schon ein großer Teil t>er Truppen aus deal Aus- standSgebiet wieder abrücken soll. *'Die Einwilligung Deutschlands zur Einsetzung eines ständigen SchiedSgerichs, dessen Anrufung aber in dem Ermessen einer jeden Macht liegen soll, steht fest. Deutschland wünscht nur noch, daß die größeren Mächte auch eine größere Anzahl Richter ernennen. * Es verlautet, die Friedenskonferenz fülle um die Mitte Juli geschloffen werden. Bei allen De legierten herrsche der Wunsch vor, von weiteren unfruchtbaren Diskussionen abzusehen. * GallifetS Ministerschaft soll von kurzer Dauer sein. Denn er will, wie parlamentarisch unterrich tete Persönlichkeiten den Pariser Zeitungen melden, nur die Erledigung der DreyfuSangelegenheit vor nehmen, dann aber sein Portefeuille niederlegen. * In Sachen Ptcquart verlautet, der Staatsrat werde dem Einsprüche, welchen Picquart gegen die Entscheidung VeS Disziplinargerichts erhoben hat, demnächst Folge geben. Der KriegSMinister Galli- fet warte nur die Entscheidung des StaatSrateS ab, um Picquart wieder in den aktiven Militär dienst einzustellen. * DreysuS wird in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in Rennes erwartet. Der Prozeß, wird vermutlich erst Anfang August stattfinden.— Die Wahl des Obersten Jouauft zum Vorsitzenden de« Kriegsgerichts wird fast allgemein gebilligt. * Die zahllosen in Rennes weilenden ZellungS- bertchterstatter,.glücklich, endlich etwa» Thatsächltche» berichten zu , können, schildern die Ankunft der Ma dame Dreyfus mit allen Einzelheiten. Dieselbe traf am Mittwoch ein * In Spanien herrscht seit gestern wieder voll ständige Ruhe; es sind kein«! erneuten Kundgebun gen oder Ruhestörungen gemrldeS worden. Berichte über die Unxuhon^ di« in» Ausland -bestimmt sind, werden andauernd unterdrückt. — Di« Regierung Au» uller wrtt. * Berlin, 30. Juni. Die „Nordd. Allg. Zig." bestätigt den Bericht des „Lokalanzeigers" über die UNrUhen in Kiautschau. * Zur endgültigen Regelung der Kvburg-gotha- ischeN Thtonsolgefrage ist der Landtag aus heute Nachmittag einberufen worden. Die Mission des StaatSministers v. Strenge soll erfolgreich gewesen sein: Bon einer Abdankung des Herzogs ist nach amtlicher Mitteilung niemals die Rede gewesen. * In der Kirchengemeinde Sande (Kreis Stor- marn, Holstein) waren vor einigen Monaten zwei Sozialdemokraten in den Kirchenvorstand gewählt worden. Der Synodalausschuß der Propstei Stor- martt hatte aber die beiden Kirchenältesten nicht bestätigt, weil, wie es in dem Bescheide heißt, durch deren thatsächliche und ausgesprochene Zugehörig keit zur sozialdemokratischen Partei, deren Stellung zur Kirche und zum Christentum anerkanntermaßen ritte feindliche ist, es ausgeschlossen erscheint, daß dir betreffenden Herren die Pflichten der Kirchen ältesten in einer dem Besten der Gemeinde und dem kirchlichen Frieden dienenden Weise erfüllen öttnem" Nun hat aber das Konsistorium in Kiel die-Entscheidung des Synodalausschusses aufgehoben und erklärt, „daß die Zugehörigkeit zur sozialde mokratischen Partei an sich kein Grund sei, jemand die Fähigkeit zur Bekleidung eines kirchlichen Am- teS> abzusprechen. * * GS kriselt in der politischen Welt der deut schen Reichshauptstadt. Die Niederlage der Reichs regierung bei der Beratung über die Gewerbeschutz vorlage und die oeraussichtliche Niederlage der preußischen Regierung in der Kanalvorlage, die dem Kaiser persönlich säst noch mehr am Herzen liegt als die Schutzvorlage, und welche die Agra rier mit allen Mitteln zu Fall zu bringen suchen, sollen die Stellung mehrerer Minister, in erster Linie des Ministers des Innern von der Recke und de» Finanzministers v. Miquel, der es in letzter Zeit mit allen Parteien verdorben hat, erschüttert haben. Herr v^ Miquel hat durch sein zweideuti ge» Auftreten in der Kanalfrage besonders die Agra rier^ deren Liebling er sonst war, vor den Kopf gestoßen: Andererseits spricht man auch von der Auflösung des preußischen Abgeordnetenhauses, um «ine der Kanalvorlage günstigere Mehrheit zu schaf fen. Nach einer gestern mitgeteilten Aeußerung v. Miquels ist sie im Falle der Ablehnung sogar sicher. * Die Lage im westfälischen AuSstandSgebtet hat sich gebessert. Seit Mittwoch sind keine nen nenswerten Ausschreitungen mehr vorgekommen. Die Erwartung ist berechtigt, daß die Arbeitsein stellung keinen weiteren Umfang annimmt, sondern angesichts der ablehnenden Haltung der deutschen Bergarbeiter in kurzer Zeit beendet sein wird. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung sind zwei Batail- lotte de» Infanterieregiments Nr. 57 (8. Westfä lisches) au» Wesel und eine kriegsstarke E»kadr„n deS' KUrasstrrregimentS Nr. 4 aus Münster in Herne «tngetroffen. Jeder Soldat hat SO bis so scharfe Patronen- Gestern Vormittag ist der Kommandeur der 14. Division, Generalleutnant v. Kamptz, mit seinem Stabe aus Düsseldorf in Herne angekommen. Von den am Dienstag schwer Verwundeten find wiederum zwei gestorben, sodaß jetzt im ganzen 5 hat dem Kreuzen »Rapido«' am eine douHchv Gesell schaft oorlauft. * Madrids 80. Juni. Das Amtsblatt- dev Re gierung- veröffentlicht. da» von-der- Königin-Regentin ünterzaichneteGrsetzhetr^di« AbtvetuugderKarolinen- Mariannen- und Palao-Jnseln,- ausgenommen die Insel-Guamp an-Deutschland. * Wit. seinr^ Wahlreformvorlage hat das bel- gische Ministerium, Bqndenpeereboom einen Sturm tntfWlt,, der^ für-di«. Regierung, und die klerikale Partei und'auch vielleicht- fü» die- Monarchie sehr gefährlich, zu-werden, droht.. Mit der Vorlage be zweckt die klerikale Regierung offensichtlich, ihrer Partei dauernd die Herrschaften sichern. Sii schlägt die Einführung des Proportionalwahlverfahrens, der verhältnismäßigen Vertretung der Parteien nach der Zahl der bei den Wahlen abgegebenen Stimmen, vor, aber sie fälscht dieses System da durch. daß sie e» mit schlechter Berechnung nur so weit zur Anwendung bringen will, al» es für die Klerika len vorteilhaft ist. * Brüssel, 80. Juni. Sofort nach der Unter- brechung der Kammersitzung begqben sich die sozia- listischen Deputierten nach der Eingangsthür der Kammer, wo sie von der Meng« mit Beifall» begrüßt wurden. Der Abgeordnete JurnemonS hielt von einem Fenster au» eine Ansprache. Die Gendar merie trieb die johlende Menge zurück. Um 6 Uhr drängte sich - ein» dicht» Masst- vor drut« Kordon der : und Gendarmen. Vor dem KriegSmini- Wgra Gendarmen zu Pferde blänk und drängten die Menge: zurück^ Ein Gendarm fiel vom Pferd«, was in der Meng« groß« Freude her- vorrstsi Die sozialistischen Deputierten setzten sich an die Spitze des sich" bildenden Zuges ; man ries: „Es ldbe Vie Republik". Der Straßenverkehr konnte nur mit MÜH« aufrecht erhalten werden. Es ge lang jedoch drm Zuge, über Vie Postenkette hinaus in den Park zu gelangen. Zwischen Gendärmen und der Menge entspam» stch»«ins Schlägerei; an dere Gendarrflen drangen mit"grzvg«nem Sktzrl auf die Menge ein, wmrdemjedoch von -Offizieren zurück gehalte«. Der. Zug begab sich sodann nach der „Grand'Place-; auf dem Wege dorihin wurden die Läden eingLschlügen. ^Brüssel, 30: Juni. Gerüchtwetst, verlautet, das Kabinett Vändenpeereboom werde seine Ent- lassüng nehmen und durch ein Ministerium Delants- heere ersetzt werden. Die Kammersitzung war wieder sehr stürmisch. Es scheint festzustehen, vaß^ mehrere Gendarmen, Vie am Mittwoch in die VblkSMenge schosstn, betrunken waren * Lünvon, 30. Juni. Reuters Bnreau meldet aus Kairo: Di» Gesamtzahl der Pesterktanktmgen in Alexandrtenbäträgt jetzt 47, von denen 18 tätlich verliefen. In Egyp ten sind sonst keine Ptstsälle vorgekommen. 8 Torgau; 30t Juni. Dev Mörder-Brauer wurde gestern vom «Schwurgericht zum^ Tode« verurteilt. tz-Altona, 80. Juni. Bei> dem Neubau eines Schulhauses stürzte «in-Brettergerüst zusammnen. Zwei Arbeiter' wurden lebensgefährlich und vier leicht verletzt. Einer dsr>lebensgefährlich' Verletzten ist' bereit» gestorben 8 Dis gegen- drei-Berliner Schutzleute eingeleitete Untersuchung wegen i Hehlnet- soll: btzshsr keinen-An- halt für- die Schuld-d«-Beamten ergeben-haben. Vor allem- sei e» nicht nachgewiesen, daß st« Kenntniß von der Herkunft- der erworbenen Räder hatten. Die verhafteten Schutzleute hätten die Räder zum Herstellungsprei»- gekauft und- dafür 70—40 Mk. bezahlt, und ' nicht wie «»- erst- hieß, 20 Mk-, um sie sodann -mit- etgenm Nutzen- zu verkaustn.' tz Durch «inen elektrischen Stromschlag getötet wurde iw Ehavlottewburg am Mittwoch Abend der 2S Jahrs al«-Jugenteur Groche. Groche machte sich an der WechsKftrommafchtne-iw der ga-rtkvon Siemen» L- Hals« zu thun, erhielt plötzlich einen Schlag, der sthw zu vvden Meck«, undverschtrd nach kur-erLZeit- obwohl:--ihm zwei A«zt« von: der Un- fallstation sofort zu Hilse kamen. Sonntag, den 2. IM 1899. ' . - - - - - Personen tot und 12 bis 15 schwer verwundet sind. — Ueber die DntstehungSursache des- Aus- standes giebt der „Verein für bergbauliche Inte- ressen im ObtrbergamtSbezirke Dortmund" nach stehende Darstellung: Die Unruhen seien auSgr- tzangen von den allerjüngsten Elementen der Be legschaft, Pserdoführern und Schleppern, welch» im allgemeinen in einem Aller von 16 bis 18« Iah-' ren eben erst die Arbeit unter Tage ausgenommen- haben. Die Nettolöhne dieser Leute nach Abzug sämtlicher Gefälle für die Knappschaft usw. betrü gen mindestens 2,70 Mk.; ihre lärmend vorgebrachte Forderung habe in dem Verlangen eines Mindest- lohne» von drei Mark und weiter in einer schrift lichen Garantie dieses Mindestlohnes gegipfelt. Die Zechenverwaltungen hätten sich in allen Fäl len aus den Standpunkt gestellt, über derartige un geregelte, von Kontraktbruch begleitete Forderungen überhaupt nicht zu verhandeln- Sie hätten sich be reit erklärt, nach Ausnahme der Arbeit die Verhält nisse der Ausständigen nachzuprüsen und do-t, wo thatsächlich in Einzelsällen ein geringerer Lohn ge- zahlt werden sollte, eine angemessene Erhöhung vor- zunehmen. Dann heißt es wörtlich: , . -Mitt lerweile hat sich die grundlegende Ursache der Aus- standsbewegung aus den Heiner Zechen herauSge- stellt. Von vornherein war ausgefallen, daß die Führer der gesamten Bewegung ausschließlich pol- irischer Nationalität waren und ihre Gefolgschaft «rschttnt ' I »glich Nachmittags, außer an Sonn- u. Feiertagen. — Preis pro Monat frei in« hau« SO Pfg-, au«wärt« 25 Psg. — Mit der Sonntagsbeilage: „Der Zeitspiegel" 5 Pfg. mehr. — Bei der Post abgeholt pro Vierteljahr 1 Mk. — Durch den Briefträger 1.40 Mark. Arrerthtrl- Zeitttieg erscheint jetzt täglich, kostet AtSirsrt nur SV Pfennige. ttte-eiNMttitzVPiÄtMt'WPV«., tNnttlcht gtchMteidie«M>pt,«Pettr rbM„Re*aMNtt PWi.Wo.rqPM B«t4 «eÜgwHosDlhme stkEul MgM