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Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.03.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189203187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920318
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-03
- Tag 1892-03-18
-
Monat
1892-03
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.03.1892
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Mi WWWWW Nr. 65. IS. JirkliMUtr. Die an jedem Wochentag Abend (mit dem Datum de- folgenden Tage-) zur Ver sendung gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer Lander-Anzeiger": mit täglich einem Extra-Beiblatt r Kleine Botschaft L. Sächsischer Erzähler ». Sächsische Gerichtszeitung 4. Sächsisches Allerlei v. Jllnstr. Anterhaltnngsblatt 6 Sonntagsblatt 7. LnstigeS Bilderbuch lostet bei den Ausgabestellen monatlich 70 Pfg,, bei den Post-Anstalten 7b Psg. «Achfifch-V jllilitks.ALrklger. Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hanptbllitter des „Sachs. Landes-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Extra-Betblätter) auch in einer billigeren Sondcr-Ansgabe al»: «,Chemnitzee General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Psg. frei !nS HauS; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Pfg. mit Zntragen. PostzeitnngspreiSliste sür 1892; Nr. 1342. Anzeigenpreis: Raum der Ogelpallenen CorpuSzeile (ca- 10 Silben fassend) sür in Sachsen wohnende Inserenten 15 Pfg., für außerhalb Sachsen wohnende Inserenten 20 Pfg. — Bevorzugte Stelle (Ispaltige Petitzeile) 30 Psg. — Unter „Kleine Anzeigen die 8gespaltenc Petitzeile (ca. 8 Silben fassend) 10 Psg. — Anzeigen können nur bis Vormittag angenommen werde», da Druck und Verbreit»! Die Anzeigen finden oh»« PreiSausschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sondcr-Ansgabe der Hauptblätter des „Sächsische» Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. -- che» Landes-AnzeigerS" ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter). Was -abei herauskommt! Chemnitz, den 17. März. Die englischen Kvhleuarbciter habe», wie bekannt, eine» allge meinen Nnsstand begonnen. Der Präsident des Bundes der Berg arbeiter in Großbritannien, der Abgeordnete Pickard, halte berechnet, dass sich rund 300,000 Bergleute a» dem Anssland bethcilige», 190,000 ihm fern bleiben wurden. Seine Berechnung hat sich'anschcineud bestätigt. Zwar schwanken die Ziffer» der verschiedenen Berichte. . Wenn man aber de» Dnrchschiit anuimmt, so kommt man zu der mit- gethcilte» Ausstellung. Auch die Preise der britischen Kohlen ent sprechen dieser Anschauung. Sic sind gegen den regelmäßigen Stand erheblich gestiegen, zeigen aber schon die Neigung, zu fallen. Daraus geht einerseits hervor, daß eine beträchtliche Zahl von Bergarbeitern ruhig angesahren ist, and rerseits, daß von der öffentlichen Meinung ein baldiges Ende der Kvhlennoth erwartet wird. Die Wirkungen des Ansstandes sind aber immerhin ernst genug. Der Draht bringt i» d esen Tagen zahlreiche Mittheilmigeii von der unfreiwilligen Einstellnug de- Betriebes vieler Fabriken, der Be schränkung des Eisenbahnverkehrs ans einzelnen Linien, der A»s- blasnng von Hochöse,i» und diese Miß stände müssen sich wahrend der Dauer des Ansstandes beständig steigern. Ende Februar ergab eine amtliche Ermittelung bei den Londoner Kvhlcnfirmeu, daß neunzig unter hundert nur sür eine einzige Woche Vorrath hatten. Soviel als möglich werde» sich die industriellen Unternehmungen, sowie die Zwischenhändler seit dieser Zeit mit Kohlen versorgt haben. Gerade i» der ersten Woche kann deshalb der Ansstand mir verhältniß- mäßig geringe Folgen auf das allgemeine Wirthschaftslcben üben, besonders wenn cS gelingt, deutsche und belgische Kohlen in England cmszuschiffen. Die Unternehmer und Agitatoren des Ausstandes rechneten auf de» Beistand der Verbände der britische» Kohleuträger, welche sich weigern sollte», frcmdeKohlc aus den Dock- nud Wersten abznfahre». Es bleibt indessen abznwartc», ob sich diese Hoffnung verwirklicht, zumal teil Kohleuträger» wenig damit gebient ist, daß die Bergarbeiter ihre Lage verbessern. Ueberdies glaube» die Schisss- rheder bei einem Ausstande der Kohleuträger wegen Ersatzes nicht in Verlegenheit z» komme». Der große Ausstand der Bergarbeiter ist auch bei den breiten Wepölkeruilgsmassci, in England nichts wenigrr als populär, „Wir hoffen, unsere Brüder m Nvrlhttittbrcländ, Südwale-, Schottland Werden daran denken, daß Misere Mitglieder eine» Feiertag nehmen und daß unsere Haudlmigsweise nicht allein die uns augcdrohte Lvhn- herabsetzmig, sondcru auch eine Kürzung ihres Lohnes Verbindern wird, so heißt cs in der Kundgebung dcS Bcrgarbeiterbnndes. Die Bergleute von Nvrthnmberland, Südwalcs und Schottland aber, die den Ans» stand von vornherein bekämpfte», habe» sich aber durchaus nicht ge weigert, von de» höheren Löhne», welche ihnen der AnSstand sicherte, Vorthcil zu ziehen und habe» selbst Ucberschichte» gemacht. Noch weniger werden die Arbeiter anderer Industrie» und Gewerbe geneigt sein, de» Urhebern des Ansstandcr die Verantwortung abznnehme» oder zu erleichtern. De»» eine künstliche Preissteigerung sür Kohle bedeutet schließlich immer nicht nur eine Verlhcn rnng eines unentbehr lichen Bedarfsartikels auch für die ärmere» Fainilie», sonder» ei»: Verschlechterung der Prodnctionsbediiigmigen der Industrie und damit eine G-fahr der Herabsetzung der Arbciterlöhne. So gern man de» Bergarbeitern jede Verbesserung ihrer Lage wünschen mag, so wenig eignet sich gerade die Kohle zum Gegenstände künstlicher Preisileigcrnng. Den» Kohle ist auch für die unbemittelte Bevölkerung, und besonders i» England, fast so unentbehrlich wie Bcot. Thcnre Kohlen b deuten kalte Stube» sür die Armen, und cs ist für den Frierenden ganz glcichgiltig, wer die Preise künstlich ver- thencrt. Für ihn kommt mir in Betracht, daß sie thencr sind. Durch die Preissteigerung für Kohle wird auch die ohnehin schwierige Lage der Eisenindustrie noch verschlimmert, das heißt die Nolhwendigkeit einer Lvhnhelabsetznng sür deren Arbeiter näher gerückt. Auch wenn die englischen Bcrgwerksvesitzer es sich gefallen lasse» wollte», daß die Bcrgarbeitervervände fortan selbstherrlich die Prcisregelmig der Kohle» bewirkten »nd den bestimmenden Einfluß auf das Gewerbe an sich risse», so wäre dieser AnSstand eine zweischneidige Waffe sür de» Arbeiterstand. Die Mehrheit der Industriearbeiter hat zu be fürchten, daß sic von de», Siege der Bergleute mir Nachtheil hätte. Indessen vorerst ist dieser Sieg miwahrscheinllch, wahrscheinlicher ist vielmehr eine Abkürzung des Ansstandes. Politische Rundschau. Chemnitz, den 17. März 1892 - Deutsches Reich. Der Kranz des Kaiserpaares für den Sarg des Groh- sierzogs von Hessen. I», Aufträge des Kaisers und der Kaiserin hat der zn de» Beisetzimgsfeicrlichkeite» entsendete General-Adjutant Von Wittich eine» eigenartige» Kranz für den Sarg des GroßherzogS Ludwig IV. von Hessen mitgenommen. Es ist dies ein römischer Lorbcerkranz, gestochten ans grünen und goldenen Blättern mit gol dene» Lorbcerblüthe» und goldenen Früchte». Bon der Mitte des anderthalb Meter im Dnrchmesser messenden Krcinzes hängt eine weiße Moireeschärpe herab, welche a» den mit goldenen Frauzen versehenen Ende» die Initiale» der Kaiserpaares mit den entsprechenden Krone» trägt. Dieser Kranz ist genau demjenigen nachgebildet, welchen der Kaiser am Denkmal des Kaisers Friedrich, das die Königin von England in Windsor hat errichten lassen, niederlcge» ließ. Heute Donnerstag BornUttag fand in Darmstadl die feierliche Beisetzung des verstorbenen GroßherzogS von Hessen statt. Die Stadt hatte eine reiche Trauerdecoration angelegt. Die Trauer parade wurde aus den gesammtcn Truppen der hessischen Division gebildet. Einigen Blättern wird genlekdet» dah der Reichs kanzler und der preußische CultnSminister au» der Annahme des Schulgesetzes in dieser Session eine Eabinetsfrage machen. — Da die ^ > —S-S-S-S—SS!—.. Annahme dcS Gesetzes schon längst gesichert ist. ist eS nicht ersichtlich, warm» eine Cabinetssrage gemacht werden sollte. Ei» bevorstehender Wechsel im prcnßis.he» Kriegsministcri»», wird aiigekündigt: Der Krieg-minister von Kaltenborn-Stachau soll sich wieder nach cincm activen Commando sehnen und deshalb nicht mehr allzulange ans seinem Posten bleibe» wollen. Als sein Nach folger wird Generalleutnant von Blume genannt. Der „N. Allg. Ztg." w'rs ans Berlin gemeldet: Es ist richtig, daß die in letzter Zeit eingelei'tcten Anklagen wegen Mcijestätsbeleidigungcn ohne Wisse» deS JusliziniiiistcrS von Schilling slattfandeu und weder seine noch dc» Reichskanzlers Billigung ge funden haben. Der Berliner Magistrat hat jetzt zahlreichen Arbeitslose» bei de» Erdarbeiten Beschäftigung gegeben. Der Loh» beträgt bei lOstündigcr Arbeitszeit Mk. 2,20. Eine kleine Demonstrativ» von Arbeitslosen hat es in Elbing gegeben. Als eS aber z»r wirkliche» Arbeit in der dortige» Stadtforst kommen sollte, drückten sich die Meiste». Der Welfenfonds« Das Schicksal des Welfenfonds, anf Grund der neuen Vereinbarung mit dem Herzog von Cumberland, wird noch vor Oster» im Preußischen Abgevrdnelcnhanse entschieden werde». Uebereinstimmend heißt cs, daß die Aufliebung der Beschlag nahme des Vermögens dcS letzten Königs von Hannover noch nicht die Aushändigung des ganzen Fonds an de» Herzog von Cnmbcr land bedeutet. Der Letztere wird nur die Zinsen, nicht aber das Capital erhalten. Nach Fortfall verschiedener Abzüge, über welche schon gesetzliche Verfügung getroffen ist, werden die Zinse» pro Jahr etivas über eine Million Mark betrage». Prentzisches Abgeordnetenhaus. Mi'ttwochssitzung. In der Fortsetzung der zweiten Bcratbung des CnllnSetals giebt die Forderung von 750,000 Mk. als Staatszuschnß zur theilweise» Ab lösung der Stolgcbühren in der evangelische» Landeskirche zn einer längeren Debatte Anlaß. Abg. Richter (sreis.) bekämpft die Be willigung, weil er keinen hinreichenden Grund für die Ablösung der Stolgebührc» erblicke» kann und auch die Finanzlage zn wenig günstig sei. Cult»smi»lster Graf Zedlitz weist darauf hi», daß Vas Abgeord netenhaus selbst diese Forderung gestellt habe, die übrigens nur der Gerechtigkeit entspreche. Abgg. von Zagow (cons.), von Heeremann (Ctr), vr. Enncccerus (natlib.), Stöcker (cons.) befürworten die Be willigung. Abg. Richter (freis.) bleibt im Hinblick anf die Finanz lage bei seinem Widerspruch. Fi'iianzmiaistcr vr. Miquel erklärt, die Forderung des Abgeordnetenhauses sei so bestimmt gewesen, daß die Regierung ihr habe entsprechen müsse». Hierauf wird die Position bewilligt Es folgt die Berathung des Etats der Medicinal-Ver- waltung. Abg. Graf-Elberfeld (nailib.) wünscht weitere Befugnisse der Aerztckammer» bezüglich der Tisciplinargeivalt. Hieran knüpft sich eine längere Auseinandersetzung, an welcher die Abgg. Langer- Hans (freist), Meyer »nd Birchow (freist) theilnehme». Lebhaft be- sprachen werden dann noch mehrere Fälle, in Weichen Geistesgcsniide als angebliche Geisteskranke i» Irrenhäuser gebracht wurden. Seitens der Negierung wird versichert, daß diesem Punkte die größte Auf merksamkeit geschenkt werden soll. In einer Abendsitznng wurden die Forderungen des Mcdicinaletaks und der Nest des Etats überhaupt angenommen. Uever den Schlntz der Reichstagssession sind noch keine Bestimmungen getroffen. Präsident von Lcvetzow wird, sobald dcr an einem Halsleiden leicht erkrankte Staatssecretär von Bötticher wieder hcrgcstcllt ist, die Meinung der verbündeten Regierungen ein- holen, für welche Vorlagen die Erledigung vor Schluß der Session jedenfalls gewünscht wird, und alSdaii» den Scni'orenconvcnt des Reichstages cinberufen. J»> Allgemeinen ist keine Neigung vorhan den, durch Abhaltung von Abendsitznngen eventuell den Schluß dcr Session vor Osler» zu ermöglichen. Die Sonntagsrnhe im HandelsgewerVe. Dem Bnndcs- rathe in Berlin ist der Entwurf einer Verordnung, betreffend das Inkrafttreten der aus die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe bezüg lichen Bestimmungen der Gelverbevrdnungsnovelle vom I.Jmii 1891, zngcgange»; die Vorarbeiten für den Erlaß von Bestinimniigen über die Sonntagsruhe in der Industrie sind noch nicht z»m Abschluß gekommen. Die Anmeldungen für die deutsche Avtheilung ans der Weltausstellung in Chicago laufen noch immer in reichem Maße ein. Die auch bei früheren Ausstellungen beobachtete Erscheinung, daß ein großer Theil von Ausstellern erst in letzter Stunde seine Belheitigung erklärt, macht sich auch jetzt wieder bemerkbar. Ans Brannsver'g wird dem „Berl. Tgbl." berichtet: Der Amtsvorsteher Wächter, welcher dcr Urkundenfälschung angeklagt ist, versuchte im hiesigen Gefängniß sich die Pulsader» zn öffnen. Er mußte unter besondere Bewachung gestellt werden. Die dentsche Eolonialgesellschaft für Südwestafrika hat verschiedene Vorschläge belr. die bessere Ausnutzung ihres Schutzge bietes angenommen. Besonders soll Schaf- und Ziegenzucht in großem Maßstabe betrieben werden. Oesterreich-Ungarn. Znn» Welfenfonds. Die Wiener Regier,,ngskreise stehen der Pnblication des Fremdenblattcs betreffs der Details dcr Verhandlungen über den WelfcnsondS vollständig fern. Die Nachricht ging dem „Frcnidenblatt" direct au» dcr Umgebung des Herzogs von Cimiber- land zn. — Die Jnhaberschaft deS Jnsanterie-RegNnentS, welches bisher den Namen Milan- trug, wird nicht anf den jetzige» König von Serbien, sondern ans den König von Portugal übergehen. — In der ungarischen Abgeordnetenkammer erklärte Mo ritz Jokai, die gegenwärtige äußere Politik verbürge die Erhaltung des Friedens und die Freiheit der Völker und sichere für den Kriegs fall durch die Alliirten die Chancen de- Erfolge«. Die Zwei« theilnng der Armee könne Niemand ernstlich wünsche». Italien. Vergebliche Anstrengungen. I« de, Italiens tirtenkammer wird gegenwärtig die WirthschnftS- nnd Freitag, 18. März 18S2. Der SSchs. LandeS-Anzeiger ist für da« Jahr 1892 eingetragen i» der dentsche» Post-Zeit»ng»-Prcisliste unter Nr- 5b80, in der österreichischen unter Nr- 3Säl. Für Abonnemen erscheiiit je einmal ImJahr: Jllnstr. Weihnachtsbuch (Jahresbnch). Berlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. 5. Fernsprech-Anschlaß Nr. 136. Telegr -Adr.: LandeS-Anzeiger, Chemnitz. des Ministerium- Nndink eingehend erörtert. Die Gegner de» Cabiiicts mache» verzweifelte Anstrengungen, um einen Minister wechsel hcrbeizuführc», doch ist die Annahme eines volle» Vertrauens votums mit großer Mehrheit gesichert. Frankreich. Verhaftungen. Infolge der im Hinblick a»f die Dynamit- atteiitatc veranstaltete» zahlreiche» Haussuchungen in Paris sind jetzt eine Anzahl von Personen verhaftet, in deren Besitz Dynamit ge funden wnrde. Die Veranstaltung der stattgchabten Attentate hat man ihnen aber bisher nicht Nachweisen können. — Ende dieses Monats soll Bonlanger's Rachlast versteigert werde». —An dcr russischen Grenze winde ei» französischer Reisender verhaftet, welcher Packctc, die aus französischen Fadriken gestohlenes Dynamit enthielte», nach Rußland einschmuggeln wollte. ^ Niederlande-Belgier». In Lüttich ist vor dem dortigen Schwurgericht die Verhandlung gegen mehrere anarchistische Dynimi'tdicbe begonnen worden. Richter, Staatsanwalt und Geschworene haben zahlreiche Drohbriefe erhalle», lassen sich durch deren Inhalt aber ist keiner Weise irre machen. — In Bergen op Zoom fanden anläßlich eines Gottesdienstes dcr Heilsarmee schwere Unruhen statt. Die Volksmenge zerstörte das Local dcr Heilsarmee, da- Militär schritt ei», zahlreiche Personen wurden verwundet. Großbritannien. Der Bcrgarbeiterstreik dürfte in der Hauptsache schon znm Beginn der nächsten Woche seine» Abschluß erreichen. Ansgeschlossc» ist aber nicht, daß sich späterhin noch verschiedene kleinere Slreiks daran a,«schließen werden. Rußland. Kaiser Alexander LtL. ist nicht nur friedlich gesinnt, er will auch nicht, daß Deutschland gereizt werde. Wenigstens meldet das Reut. Bur. ans Petersburg über Berlin, der Zar hätte jüngst den persönlichen Wunsch ansgedrückt, daß keine Artikel mehr erscheine» sollten, in denen von Krieg und der Feindseligkeit gegen Deutschland die Rede sei. Dieser Thatsache werde die Abwesenheit aller Angriffe gegen Deutschland in der russische» Presse zngeschrieben. In dem jüngsten Ministcrrathe, welchem Schuwalow und Gnrko beiwohnte», drückte der Zar seine feste Absicht a»S. einen Krieg zn vermeiden. —. Was soll er auch bei der Geldklemme mache,,? — Russische Schmugglet'. Großes Aufsehen erregt die Verhaftung des Maffchäuer Wäschcfabrikante» Kabisch, der de» Fiskus ,„» mehr als 200,000 Rubel ge'chädigt haben soll, indem er die für sein Geschäft „öthigeu Rohstoffe über die Grenze schmuggelte. Gegen 50 Personen solle» in diese Manipulationen, die von dcr Petersburger Zollbehörde ent deckt wurden, verwickelt sei». Die Fabrik »nd die Lagerräume Kcidisch'S sind gerichtlich versiegelt worden Orient. An der alvanefisch-montenegrinische» Grenze finden immer »och blutige Raufereien zwischen Christen und Türken statt; jetzt sind Commissare beider Staate» mit einer stärkeren Trnpven- ablheilnng nach dem Schauplatz der Kämpfe abgegangen, um endlich diesem Zustande eine» Abschluß zn bereiten. — In Bulgarien hat sich ei» starker Theil der bisherigen Opposition in Folge der Ermordung des Gesandlen Vulkowitsch i» Constanlinopel durch russische Agenten mit der Negierung de- Fürste» Ferdinand ausgesvhnt. — In Berlin machen sich die dort anwesenden zahlreiche» bulgarischen Verbannten i» neuester Zeit wieder recht mausig. Gesuche der önlgarische» Regierung nach Belgrad, dc» Unruhestiftern das Hand- iverkzn legen, waren bisher erfolglos. — In Athen soll die Ans- lvsnng dcr Kammer i» einigen Wochen erfolgen. — Der König ohne Ehre. Die serbische Sknpschtina hat jetzt den Gesetzentwurf angciionime», durch welchen Exkönig Mita» von alle» Rechte» nicht nur eines Mitgliedes der serbischen Könjgsfamilie, sondern auch eines serbischen Staatsbürgers aasgeschlosse» nnd ans dem ganze» Gebiete des Königreiches Serbien verbannt wird. Für diese Degradation bekommt Miln» seine Schulde» bekanntlich bezahlt — aber zum allerletzte» Male. Afrika. lieber die Polizeltrnppe in Kamerun berichtet da» „Deutsche Colouialblatt": Die seit de», 16. November v. I. »enge- bildetc Polizeiirnppc besteht z. Z. ans fünf Gefreiten »nd einnnd- fünfzig Mann; sic ist ans fünfzehn, von Togo übersandten Polizci- sotdaten, eiiinndzwauzig von der Expedition Graveure,,lh übernommenen Dnhvmclciilc», sowie zwanzig meist ans Ävnvernemcntsarbciterii ans- gcwählten Krn- bezw. Wcyjungcn zusammengesetzt. Alle in di« Potizeitruppe Anfgenonimenen haben sich ans zwei Jahre Dienstzeit verpflichtet. Die Ausbildung ist dem Sergeanten Lcwvnig übertragen, welcher sich seiner Aufgabe mik vielem Geschick »nd großer Geduld entledigt. Die Ausbildung kan» bei dcr Verschiedenheit der Sprache der Rekruten naturgemäß nur langsam vor sich gehen. Exercirt wird in der Regel Vormittags von 6>/, Uhr bis 8'/^ Uhr, sowie von lU/ü Uhr bis 1l Utir nnd Nachmittags von 3 bis 5 Uhr. Daneben her geht kleiner Dienst, wie Appelle »nd Gewehrreinige». Auch werden die Nachtposten vv» de» Pulizeisoldatcu gestellt. Die für die gemeinsame Unterbringung der Soldaten bestimmte Kaserne wird „och in diesem Monat ferliggcsiellt »nd bezogen werde». — An den» südlich Von Dentsch-Ostafrika, den Engländern und Por- tugiesen gehörigen Theile von Cenlralafrika komme» unerfreuliche Nachrichten. Di« dortige», sehr zahlreiche» und kriegerische» Ginge- borenen habe» nicht nur mehrere Missionen zerstört, sondern auch eine portugiesische und englische Mission total ansgerjebe». Mit kolonisa- torische» Plänen wird dort »nr dann etwa- aÄ-zurichten sei», »venu durch allgemein« Maßnahmen die prdnung '" Vom Landtag«. Am IS. März hielten beide Kammern Sitzung ab. Dl» 1. Kammer »ah», dechsSntmurs zu einer Notar! einer Kostenordnung für Notare l» Schlußberathung der Grundlage der jetzige» Notariatsordnung «rnf-krei» der Notar«, schränkt die bei der not! -7^— Me uf; er erweitert «,WM> iirkmidniig
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