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io. 134 Dienstag, den 13. November 1WV 63. Jahrg 1040 Die Königliche Amtshauptmannschaft ALnigliches Amtsgericht 17/06. Nr. 3. ob-»- 1044 Die königliche Amtshauptmannschaft Vekanntma nachmittags 2 Uhr, 1043 Wilsdruff hiev Meißen, am 10. November 1906. Lssfsw wer 6143 701 6143 701 ^^^u 6 Jahren ist dieses Wachstum weiter i» ^n, namentlich im Königreich Sachsen. Aber - Jahrzehnt 1890-1900 sind 46600 deutsche M Evangelisch geworden und nur 6820 Protestanten - -^/in BerhältniS wie 7 zu 1, heute dürfte zur evangel. Kirche 3105 3895 5176 Baarvermögen auf 1 Million Franken geschätzt wird, so kann man ermessen, welches Joch dadurch dem Lande aufgelegt, welche Riesensummen an Geld und Menschen kraft ihr entzogen werden. Daß in Frankreich das Zerwürfnis zwischen Kirche und Staat mit der Aufhebung ber klösterlichen Genossenschaften begonnen hat, deren Druck das Volk nicht mehr tragen konnte, ist ja bekannt. Geradezu ungeheuer aber müssen die Verluste Roms in den Vereinigten Staaten von Nordamerika sein. Daß sie nach Millionen zählen ist bekannt und erklärlich, denn der Katholizismus als eine zurückgebliebene Religions- form verträgt sich zu schlecht mit dem unaufhaltsam vor« wärts treibenden Geist der Amerikaner. Am Katholiken tag selbst in Chicago 1893 wurde berechnet, daß es nach Maßgabe der starken katholischen Einwanderung, ver bunden mit deren nntürlichen Vermehrung, 35—40 Mill. Katholiken in Nordamerika geben müsse. In Wirklichkeit zählte man nur 15 Millionen, das würde also die Riesen- summe von 20—25 Millionen Verlust ergeben. Esliegt auf der Hand, daß Rom keinerlei Ursache hat, mit dem Wachstum seiner Macht in den Freistaaten sich zu br sten. Ueberdem sind die Evangelischen dort überaus fleißigü und erfolgreiche Missionslcute. Da ist kein größerer coder kleinerer Staat in Süd- und Mittelamerika, wo sie nicht ihre Stationen und Gemeinden hätten. In Mexiko zählen deren Gliever schon nach Zehntausenden. In Kuba, das vor 6 Jahren noch jeder evangelischen Predigt verschlossen war, wirken jetzt gegen 140 evangelische Pfarrer in etwa 90 Kirchen und Kapellen. Die Zahl der Ge meindeglieder ist natürlich noch nicht groß, zwischen 2 und 3000. Viel rascher ist's in den Philippinen ge- gangen. Die Inselgruppe hat Spanien bekanntlich vor allem durch Schuld der Orden verloren; denn sie hatten in 400 jähriger Herrschaft solchen Haß, Verachtung und Feindschaft gegen sich zuwege gebracht, daß die Ausstände der Eingeborenen nicht abrissen. Sobald die Philippinen Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 19. September 1906 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufge fordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs- erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde- Wilsdruff, den 8. November 1906. Der Meßgehilfe Paul Lorenz hat für die Strecke Wilsdruff-Meißen und eiiM.^ /k» 1 sein. Und damit die Zählung nicht als Der Recvisanwalt Herr vr. jnr. Ernst Kronfeld in Wilsdruff ist zum Notar für Wilsdruff ernannt und heute als solcher verpflichtet worden. Wilsdruff, den 9. November 1906. io5i König!. Amtsgericht. h>- zur römischen Kirche 554 588 699 Oslittsche Run-scha«. Wilsdruff, 12. November 1906. Deutsches Reich. Wenn der Kaiser krank ist. Wir sind gewöhnt, den Kaiser überall zu sehen, wo Ereignisse von einiger Bedeutung sich abspielen, oder doch im Hofbericht der Zeitung zu lesen, was er den Tag über vornimmt. Bei dieser Lektüre muß man unwillkür lich zu dem Schluß kommen: Kaiser Wilhelm n. hat keine Zeit, krank zu sein, so bis auf die Minute besetzt sind die 17 Stunden, die er von den 24 des Tages außer halb des Schlafzimmers verbringt. Und in der Tat ist der Kaiser eigentlich niemals ernstlich krank gewesen, Arbeit und streng geregeltes häusliches Leben behüten ihn davor. So war auch die jüngste Indisposition nicht eine Krank heit, sondern nichts weiter als ein gewöhnlicher Schnupfen Der Unterzeichnete Amtsyaupimunn wird Freitag, den zb. -ss. Mts Amtstag '5 wozu die Herren Gemeindevorständt des Amtsgerichtsbezirks o. M emen Freifahrtausweis ... usweis zum Betreten fremder Grund ¬ stücke verloren. Im Falle der Auffintzuskg dieser Papiere wird um Ablieferung ersucht und zugleich vor mißbräuchlicher Buchung gewarnt. wbv Wilsdruff, am 12^ Npvember 1906. König!. Eifenbahn-Bauburau. UN V- 'L Vom 15 bis 29 Meies Monats in ver 4. Termin städtische Grund- und Einkommensteuer an die Stadtstcuereinnahme zu entrichten. . Nach Ablauf der geordneten Zahlungsfrist^erfplgs gegen Säumige das Mahn eventuell Zwangsvollstreckungsverfahren. - ross Wilsdruff, am 10. November 1906. ^htmannschaft im Monate November d. "I. an Militärpferde zur Verabreichung !'nde Marschfourage beträgt: 18 M. 38 Pfg. für 100 Kilo Hafer, 6 Mk. 82 Pfg. Kilo Heu, 5 Mk. 78 Pfg. für 100 Kilo Stroh. Meißen, am 8. November 1906. 1 j Otriven IM u. Ulw um juns uvm f (B^ i Vergütung für die von den Gemeinden, resp. Ouartierwirten innerhalb der gm r «Mannschaft im Monate November d. I. an Militärpferde zur Verabreichung in ünde Marschsauraae beträat: t8M. 38 Ma. tiir 100 Kilo Naser. 6 Mk. 82 Ma. Die Gemeindevorstände oes hiesigen Bezirks werben veranlagt, die Em- ^-Nefcheinigungen über Unterstützungen von Familien zu FriedenSübungen , gewesener Reservisten und Landwehrleute, soweit dieS «och sicht geschehen ist, bis 2V. dieses Monats "nzureichen. Meißen, am 8. November 1006 s MU K/ - r Aof zum Adler in Wilsdruff .. Är i rnE/ I Die in Gemäßheit von 8 9 Absatz 1 Ziffer 3 des Reichsgesetzes über die Natural- »E» ^r die bewaffnete Macht im Frieden in der Fassung, vom 24. Mai 1898, Wetzblatt Seite 361 flg.) nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des , § Mrktortes Meißen im Monate Oktober d. I. festgesetzte und um fünf vom Hundert „ k- - j! d-" -i- ' wvzu oie Mn werden. erscheint, sind folgende katholische Stimmen l^i^N Jesuit Krose hat ausgerechnet, daß die römische Kirche von 1825-1890 "der ÜAelen verloren hat; im ganzen Deutschen des letzten Jahrhunderts durch - t Mischehen usw. mehr als eine Million. - maischen Ländern ist es vor allem ?iivenn» .Anschwellen des Ordenswesens, das die , ä m Fluß gebracht hat und darin erhält. Belgien von kaum 800 Klöstern mit ^Bersonen in zirka 50 Jahren 1846-1900 ster mit 37 000 Personen gestiegen ist, deren ns , Folgende rn den Grundbüchern für Hühndorf und Sachsdorf auf den , °es Gutsbesitzers Robert Paul Funke eingetragenen Grundstücke sollne K - ^erstag, den ir. Januar y)or, vormittags io Ahr, m Gerichtsftelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: 4 Ä f Blatt 9 Hühndorf, nach dem Flurbuche 9 Hektar, 62,5 Ar groß, auf u» 22625 Mk. geschätzt, aus eimm Gute bestehend, Brandkataster Nr. 9. 2 Blatt 10 Hühndorf, nach dem Flurbuche 36 Hektar 42,2 Ar groß, auf 95830 Mk. geschätzt, aus einem Gute bestehend, Brandkataster Nr. 10 und 15. . 3. Blatt 32 Sachsdorf, nach dem Flurbuche 16 Hektar 82,8 Ar groß, auf 30,290 Mk. geschätzt, aus Feld und Wiese bestehend. Alle drei GtUndstücke, welche sich in wirtschaftlichem Zusammenhänge befinden, nnd einschließlich des dazu gehörigen lebenden und toten Inventars auf zu sammen 163910 Mark geschätzt. i Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen die Grund- v^Ofenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. ein Protestantismus gehört die Zukunft: schreibt UNS: ii stetige Wachsen der Anziehungskraft, welche i "MantiSmuS auf heilsbegierige Katholiken ausübl, j„cc genaue Zahlen, welche über die Uebertrttte im 4 Reiche zu Gebote stehen, ein anschauliches Während bis 1850 und dis zur Unfehlbarkeits- .8 die Uebertritte hüben und drüben sich etwa Mieden, beginnt von da an eine entschiedene Zunahme Evangelischen Seite hin; dafür nur einige Zahlen. "Wand traten über: Der Stadtrat. Kahlenberger. Das am 8. September 1904 unter Nr. 30 hierseits für Emma Marie Baumgarte«, geboren am 6. Juli 1888 in Wilsdruff, ausgestellte Dienstbuch ist abhanden gekommen, was mit dem Bemerken audurch bekannt gemacht wird, Mztz Aer Verlustträgcrin nach dem Erscheinen dieser Bekanntmachung ein neues Dienstdtlch erteilt werde« wird. DaS verloren gegangene Buch wiM zur Mramdung mißbräuchlicher Benützung hierdurch für ungültig erklärt. ,' E Wilsdruff, am 10. Noveütber 1A0^ / Der Bürgermeister. Kahlenberger. durch das Eingreifen derVereinigten Staaten des spanischen Zwangs ledig wurden, schüttelten sie Rom doch ab und gründeten eine romfreie Kirche, welche schon an die 3 Millionen zählen soll. Diese kurzen Auszüge dürften be weisen, daß wir durchaus das Recht haben, von einer neuen reformatorischen Bewegung zu sprechen, welche die meisten katholischen Völker durchzieht, hier stiller, dort kräftiger und geräuschvoller auftretend. Sie ist erst in ihren Anfängen; in einigen Ländern hat sie kaum ein gesetzt. Sie wird und muß aber ihrer Natur nach und zufolge der Art Roms zunehmen, denn eine „unfehlbare Kirche" kann sich nicht reformieren. Auf alle Reform bestrebungen im eigenen Schooße muß sie, da« liegt in der Natur der Sache, mit umso schärferen Gegenmaß regeln der Unterdrückung, mit Knebelung jedes freien Ge dankens, jeder freien Aeußerung antworten; eS wird aber alles vergeblich sein! Dem Protestantismus gehört die ZukunftI un- Amgegenö Amtsblatt Druck und Verlag von Zschunke L- Friedrich, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Nue^ etölV gus^" Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pfg., durch die Post be zogen 1 Mk. 54 Psg. 60N cht 'öiisuk Lokalblatt für Wilsdruff, itanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Gruno bet Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Keffelsdors, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalve, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. die Kgl. Amtshaugtmannschast Meisten, für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt. Inserate werde» Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 15 Pfg. pro viergefpalteue Korpuszeile. 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