Volltext Seite (XML)
ErMbHolksfreund Tageblatt für Schneeberg und Umgegend ... ,, für die König!, vn- städtischen Lehörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, ZohlMN- georgenstadt, Lößnitz, Aeustädtel, Schneeberg, ZchwarMber- «nd Wildenfels. »» II DQ- Zieger, Brgrm. Rath der Stadt Lößnitz, am 1. Juni 1897. Zieger, Brgrm. «re l Püschel, Forstassessor. Päßler. »om RatI ht irchenvoist. die vere Tagesgefchicht« Deutschland Sutter. in «teustäbtel. Geschworenen 6 Schuldfragen vor. Die Lützow betreffenden bei den Schuldftagen beziehen sich auf Betrug und Urkundenfälschung; die Tausch betreffenden Fragen auf Verbrechen im Amte und Meineid. Die Unterftage bezieht sich auf mildernde Umstände im Amtsvergehen. Eine andere Unterftage ist den Geschworenen unterbreitet, ob die unter dem Eide gemachten Aussagen Tauschs, Meineid Tauschs hält der Oberstaatsanwalt für erwiesen, wenn sich auch daS Bild, das der Prozeß Leckert-Lützow von ihm widerspiegelte, in einigen Punkten gün stiger gestaltet habe, aber nur in einigen Punkten, die den Ge- sammteindruck nicht beeinträchtigen könnten. Nach kurzer Pause nahm der Staatsanwalt Ezer daS Wort, um die Anklage im Einzelnen zu begründen und das Facit der Beweiserhebungen zu ldung (rot - Mar' und Zurückgreifen auf den Leckert-Lützow-Prozeß seine Anklage gegen v. Lützow und v. Tausch unter charakteristischer Beleuchtung an gefährlichen Stellen in Wäldern oder Haiden Feuer anzündet. Rath der Stadt Lößnitz, am 3. Juni 1897. ihr folgenden Gestellung ganz entzogen geblieben sind, werden mit Geldstrafe bis zu 50 oder mit Haftstrafe bis zu 3 Tagen belegt. Noch wird darauf hingewiesen, daß die Impflinge mit rein gewaschenem Körper und reinen Kleidern zum Impftermine erscheinen sollen, daß sie jedoch nicht au» einem Hanse, in welchem an steckende Krankheiten herrschen, zu den allgemeinen Terminen gebracht werden dürfen; auch ist spätestens am betreffenden Terminstage dem Jmpfarzte, Herrn vr. Krumbiegel, anzuzeigen, wenn ein Kind deshalb oder wegen erheblicher eigener Erkrankung nicht zur Nachschau in das Jmpflokal gebracht werden kann. l Der ,«rj«rirgtsche vol»ftemid" «rschriut täglich mit «uenohm« der Dege I nach den Sonn- und Fetztagen, «donnement vi«rt«IsLhrNch 1 Marl 80 Pfa. l Inserate werden Pro S gespaltene Zeile mlt 10 Psg., im amtlichen Theil dl« Mü» ZL«» I 2 gespaltene Zeile mit SO Psg., Reklamen di« »gespalten« Zeil- mit SLPsg. I ^rechnet; tabellarischer, außergewöhnlicher Sah nach erhöhtem Tarts. ziehen. Zur Unterrichtung der Geschworenen muß er sehr weit auf den vorigen Prozeß eingehen und weist dabei an vielen Ein- PlaidoyerS der Staatsanwaltschaft und der Vertheidigung ist der, das, was er von Lützow vor sich sehe. Aber auch den Andrang des Publikums fast noch größer als an den vorange- gangenen Tagen der Beweisaufnahme. Der Vorsitzende legte den i omst.) berschlema. Mittwoe sowie al freundlich« W. Zsingstfeiertai ll Ihr an st ar nustt. -O Drechsel. § en Haupt d. V. kereil berg. >nats-Vei :nd, den 11 orstand. klärt am Schluß seiner Ausführungen, der ganze Gang der Ver handlungen lasse auf das Schuldbewußtsein des Angeklagten schließen und bittet die Geschworenen, sämmtliche ihnen vorgelegte Fragen zu bejahen. Bertheidiger Sello gedenkt der Verdienste Tauschs bei der Ergreifung de» LandrSver« räther» Schoren und führt u. a. folgende» au»: »Bittere Ge fühle beschleichen mich, wenn ich sehe, wie sich jetzt alle Welt gegen Tausch erklärt auf Grund von Anschuldigungen von un glaubwürdiger Seite. Jedes Wort, da» Tausch vor langer Zeit in gemächlicher Unterhaltung gesprochen, wird auf die Waagschale gelegt. Tausch zeigte in der ganzen Verhandlung eine gewisse Ruhe, naive Freude und Ritterlichkeit. Auf da» Zeugniß Krämer» gegen Tausch kann kein Gewicht gelegt werden. Wir find hier doch nicht DiSciplinanichter darüber, ob Tausch da» einem Beamten gebührende Verhalten überall eingehalten hat. Hier soll nur entschie den werden, ob Tausch einen Meineid geleistet hat. Al» Tausch in sorgloser Intimität sich einem Landsmann gegenüber im ge- müthlichen Gespräch über die angebliche Krankheit de» Kaiser» auSlirß, ließ er e» sich nicht träumen, daß Krämer auf der jour nalistischen Lauer lag, um au» dem Gespräch eine journalistische Vorwurf nicht zu ersparen, zuerst diesen Weg eingeschlagen zu haben, indem er in dem Vorprozesse Leckert-Lützow die Zeugen Liman, Harden und Sebald zu bestimmen gesucht habe, für ihn in der Presse einzutreten, was auch geschehen sei. Andererseits habe die Vernehmung Bebels bewiesen, welcher Unterschied zwischen den unverantwortlichen Anschuldigungen von der Reichstags- tribüne und dm Aussagen desselben Mannes vor den Schranken de» Gerichte» liege. Von den Hintermännern v. Tausch», deren Dasein Bebel i« Reichstage behauptete, sei auch nicht die geringste Spur vorhanden es existiren eben keine Hintermänner ».Tausch». Nach dieser Richtung habe der Prozeß ein erfreuliche» Ergebnis gebracht, lei- der aber da» trübe Bild gezeichnet, wohin ein sonst verdienstvoller Beamter durch seine Eitelkeit «nd durch seine Neigung zur Ueber- Hebung gebracht sei. Die nahen Beziehungen zur Person de» Kaiser» und sein verhältnißmäßig hohe» Amt seim ihm zu Kopfe gestiegen, sodaß er schließlich Politik auf eigme Faust betriehen «nd gegen die Minister v. Köller «nd v. Marschall, sowie Polizei- rath Eckardt intriguirt habe. Daravf begründet Oberstaatsanwalt Drescher an der Hand der historischen Entwickelung des Prozesse» wenn sie wahrheitsgemäß gemacht sind, ein Strafverfahren gegen „ .... .... Tausch zur Folge haben könnten. Die Unterfrage wegen fahrlässigen! zelheiten die animose Gesinnung v. Tausch» gegen Freiherrn von Meineids ist ebenfalls gestellt. In Darlegung der allgemeinen Ge-) Marschall nach und im Zusammenhänge damit sein Streben, sichtSpunkte begründete darauf Oberstaatsanwalt Drescher die Anklage Politik auf eigene Faust zu treiben. Ein weiteres Beweismaterial mit der Ermahnung an die Geschworenen, sich bei Abgabe ihres' nach dieser Richtung erblickt der Staatsanwalt in den bis jetzt als UrthetlS, nur an die Thatsachen, die während der Verhandlung zu! harmlos dargestellten Briefen v. Tauschs an den Grafen Eulen- Sonnabend, den 5. dies. Mon., Vorm. 10 Uhr gelangen im Vcrsteigerungsraum des hies. König!. Amtsgerichts eine Partie div. beschlagnahmte Drahtwaaren, als: Handtuchhalter, Mefserkörbe, Briefhalter re. meistbietend gegen sofortige Baarzahlung öffentlich zur Versteigerung. Schneeberg, am 3. Juni 1897. Der Gerichtsvollzieher des s. Amtsgerichts. Kühn. Deutschland. des Agentenunwescns bei der politischen Polizei und derUnglaub- Berlin, 3. Juni. Prozeß v. Tausch. Zu den heutigen Würdigkeit v. Lützows, von dem er sagt, er glaube v. Lützow nur Sensationsnachricht zu machen. Wie schlimm ist es, wenn Leute ebengehabte vertrauliche Gespräche niederschreiben. Der Vorgang mit Krämer beweist höchstens, daß Tausch vielleicht etwas zu schwatzhaft und vertrauensselig gewesen ist. — Fortsetzung der Plaidoyers morgen. Berlin, 3. Juni. Der BundeSrath ertheilte in seiner heutigen Sitzung den Beschlüssen des Reichstages zu den Gesetzentwürfen, betr. den Verkehr mit Butter u. s. w. und betr. das Auswanderungswesen, so wie dem AuSschußberichte über den Antrag Preußens, betr. die Abänderung der Instruction zur Ausführung des ReichS-Vieh- seuchengesetzes, seine Zustimmung. Berlin, 3. Juni. Der Direktor der Colonialabtheilung, Freiherr v. Richthofen, trat, wie die „Nat.-Ztg." mittheilt, einen kürzeren Urlaub nach Baden-Baden an, wo am Sonnabend die Beisetzung seiner ihm im vorigen Jahre in Alexandrien verstor benen Gemahlin stattfindet. Da die Baronin v. Richthofen an Cholera verstorben ist, konnte nach den bestehenden Bestimmungen die Ueberführung der Leiche nach Deutschland erst nach Jahres frist erfolgen. Geestemünde, 3. Juni. Contre-Admiral v. Ttrpitz ist heute Nachmittag mit dem Schnelldampfer „Trave* hier einge troffen und über Nordenham nach Berlin weitergereist. Oesterreich. Wien, 3. Juni. Die Abendblätter melden über den Em pfang des Präsidiums des Abgeordnetenhauses durch den Kaiser: VIcepräfident Abrahamowicz bezeichnete als Zweck der Audienz, daß da» Präsidium nach Schluß der leider unfruchtbaren Session erschienen sei, um Sr. Majestät die Gefühle der Loyalität «nd Ergebenheit darzubringen. Der Kaiser sprach dem Präsidium die Anerkennung für die feste, ruhige und ausdauernde Leitung de» Hause», und da» tiefste Bedauern au», daß die Session fruchtlos war, obschon für da» wirthschastliche und sociale Wohl der Be völkerung so viel zu thun gewesen wäre. Wien, 3. Juni. Da» „Fremdenblatt* giebt der Ueber« zeugung Ausdruck, daß noch ein versuch zu einer Verständigung über die Sprachenfrage in Böhmen nicht ausbltibm könne. Deutsche und Tschechen müßten, wenn der Augenblick dazu gekommen sein «erde, bedenken, was für beide auf dem Spiele stehe. Eine Fort dauer der Unversöhnlichkeit wäre nicht nur für die Deutschen, son dern auch für die Tschechen mit Gefahren verbunden. Bi» z« einem gewissen Grade werde nationale Genügsamkeit allen Völkern Sonnabend, S. Juni 18S7. P»tz.Z«N>lnMft« OK. M » Die öffentlichen Impfungen in Lößnitz erfolgen diese» Jahr wiederum im kleinen Rathhaussaale durchgehends Nachmittags Uhr von Mittwoch, den 9. Juni d. I. ab und zwar 1., für Erstimpflinge die Impfung am 9., 10. und 11. Juni, die Revision „ 16., 17. und 18. Juni, 2., für Wiederimpflinge die Impfung der Knaben am 14. Juni, der Mädchen am 15. Juni, die Revision der Knaben am 21. Juni, der Mädchen am 22. Juni. Die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder impfpflichtiger Kinder werden unter ausdrücklicher Verwarung vor den in 8 14 des Reichsimpfgesetzes angedrohten Strafen hiervon in Kenntniß ge setzt und aufgefordert, in der Reihenfolge, welche ihnen durch die Schutzmannschaft noch besonders be kannt gegeben wird, mit den Kindern in den Impf- und Revistonsterminen behufs der Impfung und ihrer Controle pünktlich zu erscheinen oder den obliegenden Nachweis der Impfung durch einen Privatarzt oder der Befreiung von der Impfung zu führen. Diejenigen, deren Kinder oder Pflegebefohlene ohne gesetzlichen Grund der Impfung oder der Gras-Auktion auf Raschauer Staatsforstrevier. Die diesjährige Grasnutzung von den am Forsthause Raschau gelegenen Wiesen lit. » (Bockgutwiesen) im Flächeninhalte von 3 b» 67 » soll Mittwoch, den S. Juni 18S7, von vormittags 9 Uhr an, an Ort und Stelle unter den üblichen Bedingungen und gegen sofortige Bezahlung parzellenweise versteigert werden. Zusammenkunft am Forsthause zu Raschau Geldeianahme in der Hochmuth'schen (früher Wagner'sche«) Restau ration in Raschau. Königliche Forstrevierverwaltung Raschau und Königliches Forstrentamt Schwarzenberg, I. V.: ' am 3. Juni 1897. Stotkholz- und Schneidklreißig - Auktion ans Steiner Revier. In der Bahnhofs-Restauration zu Stein sollen Donnerstag, den 10. Juni von Bormittags Uhr an im Steinwald und Zschockenwald aufbereiteten Tage gefördert wurden, zu halten und sich nicht durch irgend welche 'bürg. Gegenüber der Anzweifelung der Glaubwürdigkeit de» Zeu- StimmungSmacherei beeinflussen zu lassen. In letzterer Beziehung I gen Levysohn seitens der Vertheidigung erklärt der Staatsanwalt vermag der Oberstaatsanwalt dem Angeklagten v. Tausch den dessen Glaubwürdigkeit für unantastbar. Staatsanwalt Eger er- Jnseraten-Lnnahme für dl« am Nachmittag erscheinend« Nummer btt »or- mtttag 11 Uhr. «In« Bürgschaft für di« nIichftUlgig« Ausnahm« d«r «n,«>g«n bq. an d«n borgeschrtrbrnen Tag«n sowie an besiimmter Stell-, wird nicht gegeben, «uöwärtlge Aufträge nur gegen »orautbej-blung. Für Rückgabe I««r0kwe «ing«jandtrr Manuskripte macht sich bi« Redartion nicht v trantwartlich. H H 11 1 0 Das Rauchen vo« Cigarren «nd das Tabak- ll st tz« rauchen aus offenen Pfeifen in de« Lößnitzer Waldungen ist während trockener Witterung bei Strafe bis zu 60 oder 14 Tagen Hast verboten. Ohnedem unterfällt nach 8 368 Zff. 6 des RcichsstrafgesetzbuchS gleicher Strafe, wer Sonnabend, den 5. Jnni 1897, Mittags 12 Uhr, sollen im Gasthofe zum goldenen Hahn in Mittweida eine größere Partie Posa mente». 2 Ladenregale, 2 Ladentaseln, 1 Waarenschrank, 1 Schlung- Maschine, 1 Posamentenpreffe, 1 Brückenwaage, 1 altes Fahrrad, 1 Hand wagen und Anderes mehr meistbietend gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung gelangen. Schwarzenberg, am 31. Mai 1897. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Sekr. Roth. ichri rtze) Bayerisch »ohliS. c Ausstellm gut. Betten jeder Tage e und flot 142 km. Stöcke und circa 200 Ilm. Schneidelreißig gegen Baarzohlung und unter den zuvor bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend ver steigert werden. Fürstlich Schönburgische Forstverwaltung Stein. Herr Hammergutsbefitzer Carl Wilhelm Breitfeld in Arnoldshammer-RittersgrüN beabsichtigt, unter Benutzung des zwischen den Parzellen Nr. 448 des Flurbuchs für Großpöhla «nd 356 deS Flurbuchs für Crandmf in die Pühlbach eingebauten Wehres, auf den Parzellen Nr. 450, 435, 429, 430, 426, 425, 414 und 467b des Flurbuchs für Großpöhla zum Be triebe einer auf den Parzellen Nr. 417 und 418 zu erbauenden Holzschleiferei einen Betriebsgraben »nd eine Rohrleitung anzulegen. Etwaige Einwendungen hiergegen find, so weit sie nicht auf besonderen Privatrechts-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerech net, allhier anzubringen. Schwarzenberg, am 1. Juni 1897. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. v. Wirsing. Kr. Lelr-ramm-Abress« volksfrennd Schneeberg. Fernsprecher: Schneeberg »I. Ane ro. Schwarzenberg sg.