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Dresdner Journal : 09.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186305098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-05
- Tag 1863-05-09
-
Monat
1863-05
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 09.05.1863
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ckios. - ll . INbrNeb - 5 TUV Lluo.I— «umwloeu« 4?i^. I« s»u»s. stritt ?o«t unck ^»«lopblru »oploa di«». »nstrnkrnprttst: öl» P»ao> «lo«r »»»p»It»Q«n 2«N«: 1. Il»r. , v»4«r „Llngnoouät" lii« AeÜ«: 2 Xxr i .' «rtztzrinev: .k,i"'^' »n ->' mit ckor Uoao <u>s , „ i, > Nie -m» tot«—4« 1'«E. I Somabeud, deu y. Mat. - —-.-. ... .. - —-ch?»>' Deraruwortilcher Nedacte«: I. B. Hartmann. I8«:r. — - - - »nftraleunnanhm« au»»Lrto: t^ik»tg: t'». Nn-nvivirri», Lowml»8i»uilr <t»» I>rs«j»«s .)»uro»l,; «bsoii»».: S. Lnai-n», L. Ii.»a»»; L-mv-arU-NItoum Nn»«»«»»i» N Voa^i»; v«rlui- 6«oe>v»'»vt»« tioct» I>»o6I., kur»u«»^i', Ü«r«»u; Lr«r»»»: tu. 8cur.or»n; »roiwu! l.ovi» 8r»»a»»; rroavNirt ».»: ^»»oot'icli» HuaUK.; »Via: >dol,o kurt»; V. I^tvrrxen.» flG, ru, 6« doo» «ok»o»); kr»A: t ». LnnLlvn« I^ordd.; vttö«: Comptoir ä. b. Wi,o»r Loituo^, 807. Heran »gcber: Länigl. L»p«<ittioll <t«» Oroaöoer ^ourual», Vr«6«a, Muttouatr»»«« Ko 7. SW»tSWimSmMSS^mSS^S^WWWWmm^m» Amtlicher Theil. Drethgr», 8. Mai. Sein« Kaiserlich königlich« Ho- hrit der Grpjherzvg Ferdinand lV.^von To-» caua ist gestern Abend nach Lindau abgerrist. . '. Dresden, S. Mai. Er. Königliche Majestät haben dem Hanytamls - Lontroleur bet dem Hauptst«u«ramte Lhrmnitz, Carl GnstH» P(nk«rt, da» Ehreakrenz d«S Verdienst-Orden- zu verlrihen gernht. Verordnung de- Ministerium- des Innern, die Turn- und Mannergesangvereine betreffend, vom 24. April 1863. Rach den bisher befolgten Grundsätzen sind, mit Rück» sicht auf § 1 der zu dem VereinSgesehe gehörigen Aus führungsverordnung vom 23. November 1850, sowohl die Turnvereine, als aizch die Männergesangvereine ohne Auinahme als solche Vereine betrachtet worden, deren Zweck sich auf öffentliche Angelegenheiten bezieht, und welch« deshalb den Vorschriften des VereinSgesehe- vom 22. November 1850 untezliegrn, DaS Ministerium drS Innern hat jedoch Veranlassung genommen, diesen Ge genstand, in anderweit« Erwägung zu ziahen,.. und dabei befunden, daß die Turn- und Gesangverein«, insoweit und solange sie sich lediglich auf das Turnen (worunter jedoch Waffenübungen aller Art nicht mitbegriffen sind) und auf den Gesang beschränken, dagegen aber die Po litik oder andere öffentliche Angelegenheiten in keiner Welse mit in den Kreis ihrer Bestrebungen und Ver handlungen ziehen, künftighin als solche Vereine, welche dem gedachten VereinSgesehe nicht unterliegen, anzusehen und zu behandeln seien. , ,, Indem solche- mit Allerhöchster Genehmigung hierdurch bekannt gemacht wird, erhalten die Polizriobrigketten zu gleich Verordnung, die Turn- und Mänuergesangvereine der bezeichneten Art in Zukunft nicht weiter nach den Vorschriften deS VereinSgesetzeS zu behandeln^, darüber aber, ob diese Vereine etwa auch mit öffentlichen Ange legenheiten sich beschäftigen, genaue Aufsicht zu führen, wozu der K 1 der Verordnung vom 31. Januar 1855 (Teseh- u. Verordnungsblatt vom Jahre 1855. S. 32) den Behörden ausreichende Mittel an die Hand girbt. Sollte sich dabei Herausstellen, daß ein oder der andere solche Verein sich auch mit öffentlichen Angelegenheiten irgend einer Art mehr oder weniger besaßt, oder über haupt die obangedeuteteu GrLuzen aücht-^iohLlt (»ar-l.. K 4 der obigen Ausführungsverordnung vom 23. Nov. 1850), so ist derselbe dann sofort nach den Vorschriften der DereinSgeseheS zu behandeln, und daß die- geschehen werd«, ihm zur Nachachtung zu eröffnen. Dresden, am 24. April 1863. Ministerium deS Innern. Frhr. n. Beust. ... n. Wc". Nichtamtlicher Theit. llebrrsicht. relearaphischr Nachricht m Zeitunatscha». (Zeitungsstimmen über di« russischen AntwvrtSnoten.) Tagetgrschicht«. Wien: Reorganisation des Militär- commifsariatL. Grnugthuung für russische Grenzver letzungen. — Berlin: AuS dem Abgeordnetenhaus«. Die AestungSrrferate über CommisstonSsitzungen. Ver mischte-.—In owratzlaff: Russisch« Einquartierung. — Gotha: Beantwortung einer Landtag-intrrpellation. Frankfurt: BundeStagsfihung. VomHandwerkervrrein. Pari-: Vom Senate. Nachrichten au- Merico. Ver warnung eine- ausländischen Journals. Internatio nale Lelegraphrncommissiou. Eredit-Foncier. — Bern: Italienisch« Truppen von der Grenze zurückgezogen. — Brüssel: Verträge mit Holland. — Turin: Bri- SSW 8SSSÜ«-»m 7 -SS«« Vorschläge enthalten hatten, so können sie sich nicht über «in« Ablehnung beschweren." — Für dir französisch« Auffassung ist ein Artikel drs„Pays" bezeichncnd, wel che-. jeht für da- specielle Organ des Herrn Drouyn de LhutzS gilt. Es heißt darin: ,,Man konnte nicht erwar ten. daß die Antworten Rußlands den Vorstellungen der Mächte «ine unmittelbare und vollständige Genuglhuung grhen würden, aber sie scheinen doch wenigsten- den Leim einer Ausgleichung zu enthalten. Die Lage »st also nicht -ine solch«, daß man Grund hätte, auf Verhandlungen zu verzichten, für tvrlch« die Zustimmung der 3 Machte gewonnen bleibt. Dies bereits durch den Zutritt anderer Habinete verstärkte Einvernehmen ist zum großen Therl da- Werk der kaiserlichen Regierung, und weder die Würde Frankreichs, noch das Interesse Polens ralheir, eS auf- zugetwn. Oesterreich bleibt dieser Sache in fester u. loya ler Weis« treu, was man auch sagen möge. Wäre bie der Augenblick für Frankreich, diese wichtigen Stützen zpr-ckzustoßen, um sich allein in die Abenteuer der „Ac- tipnSpartei' zu stürzen?" Das „Pays" beklagt dann di«, Heftigkeit der Sprache, in welcher mehrere Blätter po)r! vornherein über die russische Antwort absprechen. Fypvkrrich werde die betretene Bahn fest verfolgen, aber es betrachte Rußland nicht als in den Bann gethan. Man könne nicht verlangen, daß Frankreich die von ihm begonnenen Unterhandlungen schroff abbrechen, und sich ohne Vorbereitung und ohne Bündnisse in einen Krieg werfen solle. Dies stimme nicht mit der hohen Stellung überein, die es sich in dem europäischen Concert geschaf fen habe. — Der „Moniteur" leitete die Mitteilung der Noten mit folgenden Worten ein: „Da die Autwoit der russischen Regierung auf die französische Depesche in Betreff der Angelegenheiten Polens in verschiedenen Blät tern zu irrigen Analysen oder Interpretationen Veran lassung gegeben hat, so halten wir cs sür ersprießlich, dieselbe hier zu veröffentlichen. Diele Depesche und deren Anhang (die Antwort auf die englische Note) sind vom Herrn Botschafter Rußlands dem Herrn Minister der auswärtigen Angelegenheiten am 1. Mai vorgrlezeu und abschriftlich überlassen worden. Beim Lesen Lieser Schrift stücke kann man sich leicht überzeugen, daß dieselben den Weg zu versöhnlichen Plänen öffnen, und daß man darin die Grundlagen zu Unterhandlungen findet, welche auf eine Verständigung zwischen den verschiedenen Höfen hin an- führen können, die in diesem Augenblicke danach forschen, wie die legit im en Interessen Polens in Schutz zu nehmen seien." — Die nichtosficiellen Blätter drücken sich eurmüthig ungleich weniger sanguinisch über dir rus- Wsche Rott auch al» der „Moniteur'. Auch die „Patrie", die bekanntlich in der polnischen Krage besonders beach tenswerth ist, läßt sich durch den Tadel, den der „Mo- uitcur" in seiner einleitenden Bemerkung „gegen gewisse Blätter" erhebt, nicht irre machen, sonbern sie bleibt da bei, „daß dir Note nicht im Mindesten berechtige, von Rußlands Liberalität eine befriedrigcnde Lösung zu hof fen." Girardin meint in der „Presse", Gortschakoff sei in seinen Noten „fast eben so breit, jo nichtssagend, so phrajenreich, al» Herr de la Guöronniöre in der „France". — Die liberalen, da? heißt fast alle englischen Blätter sind von Rußlands Antwort auf die Vorstellun gen der Mächte — die sie erst aus den telegraphischen Meldungen kennen — nicht sehr erbaut. Di« drei russi schen Erwiderungen — sagt die „Times" — haben einen und denselben Zweck, aber in ihrer Fassung herrscht ein nicht ungeschicktes Farbenjpiel. Welche Wirkung diese verschiedenen RückLußerungrn auch haben mögen, so wird sie doch keineswegs augenblicklich eintreten, und während die ganze Frage durch die Diskussion in der Schwebe erhalten wird, sieht man klar, wie das polnische Volk die Zwischenzeit benutzen wird. Di« Polen haben nicht den geringsten Glauben an russische Versprechungen, Am nestien oder Uebereinkünste. — Die „Poft" meint, auf eine höfliche und freundliche Erwiderung habe man ge faßt sein können, aber nicht Worte, sondern Thaten wolle Europa. Wenn Rußland Polen als untrennbaren Be« standthril seine» Reiches behalten wolle, müsse es ihm ohne Verzug die verlangte verfassungsmäßige Regierung und «ine materielle Bürgschaft dafür geben, daß cs diese seit dem Antritte seines Amtes zu dieser kosmopolitischen Revolution stellte. Die russische Regierung habe für die Bewegungen in Bosnien durch die Note wegen Räu mung der Etappenstraße Sympathien gezeigt; sie habe au» ihren eigenen Arsenalen große Masten Waffen nach Ser bien entsendet; sie habe den König von Italien anerkannt, und die Kandidatur Lruchtenberg nur durch die Alfred- comödie beseitigt. Nun beschwere sich der russische Mi nister über die kosmopolitische Revolution, ihm habe schsn vor vielen Jahren rin Herr in Paris geantwortetr lu I'aa roulo, Oeorxe vauckiu! In einem später« Artikel wird da» Urtheil der „Constitutionrllen Oesterreichischen Zeitung" noch strenger. „So viel ist gewiß — sagt sie —, daß Oesterreich nur ein Bischen weniger strenge gegen Zuzügler, gegen Waffentransporte u. s. w. zu sein braucht, um die Stellung der Russen zu erschweren, und eine Macht, welcher solche Mittel zu Gebote stehen, reizt man durch einen hochfahrenden Ton, durch ein hoch mütige» Benehmen? Wenn das nicht die Regeln der gewöhnlichsten Klugheit au» den Augen setzen heißt, dann gilbt e» keine Unklughrit mehr. Oesterreich hat bei seinem Vorgehen alle möglichen Rücksichten gegen Rußland be obachtet; e» hat zu seinen Vorstellungen nicht da» strin gente Mittel der Note; eS hat den mildern Weg einer Depesche gewählt; die Folge war, daß Fürst Gortschakoff die Antwort in einer Form gab, die alle guten Oester reicher erzürnte. Er scheint die Höflichkeit für Schwäche genommen zu haben. ES ist nun an dem österreichischen Minister de» Auswärtigen, zu zeigen, daß er Oesterreich» Dresden, 8. Mai. Die russischen AntwvrtSnoten auf die sVor- strllungen der drei Mächte wegen Polens bieten der Presse reiche» Material zu Besprechungen. Die österreichi schen Blätter von allen Farben zeigen sich nicht mehr so erbaut davon, wie die officiösen Aeußrrungen vor Br- kanntwerden der Noten lauteten. Die „Constitu tionelle Orsterrrtchtsche Zeitung" meint, an knüpfend an da» Wort deS Fürsten Gortschakoff: die „koS- Wütd« und Oesterreich» Recht zu wahren vermag. SS ist Zeit, daß man einmal Rußland gegenüber eine ernste Sprache führe, daß »an ihm,, wenn e- nöthig ist, dir Zähne zeige. Oesterreich hat in der Pelensach« selbst in mehrfacher Beziehung ein vertragsmäßige» Recht, zn reden. So möge eS sein Wort hören lasten, so möge der Mini ster de» Aeußrrn Rußland gegenüber ein« Sprache füh ren, wie r» «neue -roße« Staate ziemt. Oesterreich mach« stiy ganze» und volltt Recht geltend, und di» Völker werden dem freudig zustimmen. — Der ,, B otschafter" ist gleichfalls sehr erzürnt über den Ton deS russischen Schriftstückes: „Oesterreich wird behandelt wie «in »ngcbctrnrr Gast in diese« kühlen, knappen, nüchternen Schriftstücke! Ist aber die russische Note unangenehm in den frostigen, so ist sie beleidigend in den Stellen, wo sie Oesterreich förmlich belobt. Sie klopft Oesterreich gleichsam gnädig auf die Schulter und sagt: Du hast Kendarmrndienste für uns geleistet, nur so fort, und wir tzxrden mit Dir auch in Zukunft zufrieden sein! Diese Wirkung übt die Antwort auf jedes warm und stolz «npfindrndr Herz, wenn man die zwei andern Roten arlefni." — Die Wiener „Presse" sagt Über die Acteustücke: „Auf däS Ansinnen des Grafen Rech- h«rg, daß Oesterreich schon als Nachbarstaat und al- KheilungSmacht der Ruh« in Galizien wegen wün- sthen müsse, Rußland möchte eS baldigst gelingen, seine tzoluischen Unterthanen zufrieden zu stellen, antwortet Dürst Gortschakoff schroff ab- und fast zurechtweismd, »an möge sich doch eher um dir „Weltrevotution" küm mern, di« Oesterreich mehr bedroht als Rußland, und «was weniger um die Reformen für Polen, die ohnehin nicht» fruchten. Eine solche Sprache erlaubt sich derselbe Fürst Gortschakoff, von welchem Lord John Russell in Einem Gespräch« mit Baron Brunnow sagte, daß er in Lnigrn Fällen söhr aetiv territoriale Veränderungen vor- mschlagen hab«, und von dem eS ja bekannt ist, mit wel chem EyniSmuS er in Montenegro, Serbien, den Donau- strstenthümern die „Geltrevolution" planmäßig jahre lang patronirt hat. Den Gipfelpunkt der Anmaßung hübet aber di« Schlußphrase der russischen Antwort an Oesterreich, worin dem Wiener Cabinet im Tone vor nehmer Herablassung empfohlen wird, es möge sowohl fn seinem eigenen Interesse, als im Interesse seiner inter national«« Beziehungen zu Rußland in Hinkunft fort fahren, z» trachten, sich die Zufriedenheit der russischen Negierung zu verdienen. Würde Oesterreich also nicht sortfahktN, wir bisher, mit „Maßnahmen gegen die ge- ^fhrUchcn Umtrieb«", so steht nicht etwa die Ruhr Po- — wnS äiks 'bent Spkele, sondern dnS Wohlwollen, bi« Freundschaft, die Liebe Rußland-, von der Oesterreich seit 1856 so werkthätige Beweise empfangen hat. Man scheint sich in St. Petersburg wie in Berlin in dem Wahne zu wiegen, daß Oesterreich gar nicht anders kann, als schließlich der Dritte im Bunde mit Preußen und Rußland zu sein, nachdem der Eine uns erklärt, Preu ßen werde sich nötigenfalls mit den Franzosen alliiren, um un» an» Deutschland herauSzuwcrfen, nachdem der Andere unablässig bemüht war und ist, die panslawistische Brandfackel in unser Haus zu schleudern und unser Dach an allen vier Ecken anzuzünden." — Auch das „Va terland", daS Organ der österreichischen Conservativrn, welches nicht gern gegen Rußland spricht, nennt die Sprache der russischen Antwort an Oesterreich „trocken, trotzig, bitter und grob dort, wo sie nur ironisch sein will". — In der preußischen Presse gehen die Meinungen aus einander. Die „Neue Preußische Zeitung" bemerkt über die russische Depesche nach London: „Diese Depesche weist also die Basis der Verträge von 1815 nicht zu rück, und »an könnte wohl glauben, daß Rußland zu eine« Kongreß auf dieser Grundlage bereit wäre." — — Di« „Rati onal-Zeitung" sagt: „Die Depeschen halte» überall den Standpunkt fest, welchen Fürst Gor tschakoff bereit» in der bekannten, von Lord Rapier in der Depesche vom 9. März mitgetheilten Unterredung be zeichnete. Ein positiver Anhalt für weitere Verhandlun gen findet sich darin nirgends, Rußland erklärt sich jedoch bereit, den Ideenaustausch über die polnische Frage fort- zusrtzen, und da die drei Mächte sich aller bestimmten Telegraphische Nachrichten. P«rit, Kreita-, 8. Mai. Die Session det gefrtzaehea-n» Körper« ist geschloßen, da« kai serliche Leeret, «eiche« dir Lnflösnng desselben anöspricht,h»kavvtar»acht Dieal-emeivenWahle« find ans den 31. Mai aa-esetzt. Gleichzeitig »ird die Ernennung der Herren vronyu »e Khuy», Baron Reveil, Moanirr de la Sizeranne, Moeqaard, de Srrminy und der Gr- »erale Waldner und Marry-Monge z, Senatoren' bekannt gemacht Londou, Freitag, 8. Mai. Im Katerbaus« kün digte Hruueffy ge-ern au, daß er demnächst eine »dreffe au die Kraue in Betreff der polnische« Lugelegeuheit beantrag,» »erde. Diese Erklärung fand viel Zustimmung. m, gaatenwesen. — Madrid: Der Protrstantruproceß drendigt. — Loudon: ParlamentSvcrhanblungrn. — St. Petersburg: Begnadigungen. — Athen: Ei« Philhrllene entlassen. Erhöhung der Civilliste diScu- tirt. — Ostindien: Au» der neuesten lleberlandpost. Her polusfche Aufstand. (Politische Meuchelmorde. Nachrichten au- Warschau. Verwundete Insurgenten nach Preußen. Berichte über Gefechte.) Erurunuuaeu und Lrrsetzuugfn. vreödner Nachrichten,. Provinzialuachrichteu (Leipzig. Neustadt.) Statistik und Lolktmirthschaft. (Leipziger Meßbencht.) Feuilletou. Inserate. ragestalrud.r. Börseu- uachrichten. «- A e uille t o n. Luö de« zoolo-ischen Earteu. (Zum 9. Mai 1863.) Zwei Jahre sind eS heute, daß der zoologisch« Garten de» Publicum geöffnet ist. Am 9. Mai 1861 wehten Flaggen in allen Karben von den hervorragender» Ge bäuden de» Garten» und riefen Tausend« von Beschauer» herbei. Der erste Eindruck, den das junge, gemeinnützig« Etablissement hervorrief, war ein für all« Zukunft viel» versprecheuder, war eine Bürgschaft für die allgemeine Anerkennung der Lebensfähigkeit destelben. Da» Inter esse, welche- Einheimisch« wie Fremde für den Garten vo» seinem Eutstehen an an den Tag legten, hat sich fort und fort gesteigert. Wohl kann sich daher der Ver ein heute sagen, daß die Anlage de- Garten- «in Er- fmdmtiß der Zeit gewesen ist, und daß jener i» rich tiger Würdigung dieser Zeit der Stadt, i» welcher Wissenschaft und Kunst so hoch steht, ei»«» neue» Schatz zn de» vielen gegeben. Bei Alledem darf der Verria sich nicht verhehlens daß er hier und da immer noch mit eine» J»disiereatt-mu« zu kämpfen hat, der sich in gewisse» Kntsen kund giebt, i und der, wem« « auch al- «in »ationale- Erbübel zu befrachten ist, dochu viel schwerer unterdrückt nutz beseitigt werde» kann, al» «in erklärter, offener Gegner. Aber auch er wird besiegst werde», st herrlicher der Garte« der vollend»», zu-/ schreitet. — Obgleich heute, am zweiten Geburt-tage dr» GarwuS, vo» den Zinne» seiner Gebäude kein« Kahn«, wehen, deu» solch' ä»ßer« Zeichen bedarf « nicht mehr, so bekundet sich doch der Gedenktag nicht weniger festlich, inb«, gerade heute die Er »staun g und Bevölkerung iba». geaßen Raubthierhause» mit sch»«» gmüumige» Lüwaa» zwinger geschehen soll. - Da- Interesse de» Publicum« neigt sich bei un», wir in andern zoologischen Gärten, immer den größer« Raubthierrn zu. Die Verwaltung unser- Garten» benutzte daher gern die günstige Gelegen heit, zwei durch Herrn Casanova au» Nubien direkt ge brachte jung« Löwen zu acquiriren, mußte aber auch gleichzeitig darauf bedacht sein, auch rin geeignete» Hau» sür dieselben zu errichten. Dieser Bau ist nun voll endet, und sowohl di« zweckmäßige Einrichtung de» Ein zelnen, sowie die architektonische Schönheit de» Ganzen machen ihn unbestritten zu den gelungensten de- ganzen Garten». Der geräumige, luftig« Zwinger dient aus schließlich de» Ldwenpaare bei freundlichem Wetter zu« Aufenthalte, während an regnerischen Tagen der daneben stehende Sommrrkäfig de« Thieren Schutz gewähren soll. Zwei wettere Wohnungen schließen sich noch hieran, deren eine der Leopard beziehen soll. I« inner« heizbaren und durch Oberlicht zweckmäßig erhellte« Raume befinden sich dte Winterkäfigr der größer« Katze« und Käfig« für kleiner« Raubsäugethiere. Mit der TranSlvcativn de» LöwenpaarrS i« den neuen Zwinger, die heut« Abend in der sechsten Stund« erfolgen soll, tritt der Garte» seinrr Voll endung nm «in Bedeutende- näher und erhält zu den vchle» «tue» n«uen R«iz, der da- Interest« fort und fort »ach halt«« wird. Freilich ist damit di« wtrk- ltch« Vollendung immer «och nicht erreicht, «» fehlt da» Gurte» noch »u so Manch««, und wird zunächst dwr Wunsch laut, neben dem LöwaN auch «inen Tiger zu besthmu; allain da» muß vor dar Hand «in framuwr Wunsch bktiban, »«IN nicht et« besonderer GSnnar des Gatten» danftlbe» walisirt und de« Beispiele dir Ham burger folgt, di« in Geschenken für ihr«« neuen Gatt«» wetttistrn. v-r. Als ei» Beweis treuer Fürsorge für das Wohl der untergebenen Geistlichkeit ist es ohne Zweifel anzu sehen, daß daS k. Cultusministerium vor einiger Zeit eine von einem sächsischen Geistlichen aus dem Fran zösischen übersetzte Predigt deS berühmten Vinet, be titelt „Die Einsamkeit in Gott und Gott in der Einsamkeit" unter die Geistlichen und Candi- daten unser» Vaterlandes vrrtheilt hat. Die in dieser Predigt vertretene Predigtweise weicht allerdings in wesent lichen Stücken von drr unsrigen ab; allein r» wäre ein seitig, eiste Weist al» die allein berechtigte geltend machen zu wollen. Di« Vtnrt'sche Predigt zeichnet sich durch Tiefe und Klarheit der Gedanken, durch eine edle Sprache, welch« auch in drr trefflichen Uebersetzung Nichts an Kraft, Fülle und Großartigkeit verlorrn hat, durch einen reichen Gehalt de- dargebotrnen Stoffes au» ; sie ist eine ernste Mahnung, nicht bloS eine vielseitige, nach außen gerichtete Thätigkett zu entfalten, sondern auch eine stille Einkehr in sich selbst zu pflegen, und dadurch neue Kraft zu sammeln zu neuer Arbeit. Natürlich ist dabei nicht die Rede von jener träumerischen, sentimentalen, un- thättgen Einsamlltit, wie sie schwache«, blafirten Natuiken «in Betzürfnrß sein mag, sondern von einer Einsamkeit, in der man Sott findet und di« in Gott ruht, und w«lche dadurch jene» tief innerlich« und intensive Leben fördtrt, dä» allein vor Berfiachung schützt. Es kann nicht fehlen, daß di« Predigt den Geistlichen, dir sie stndirvn, eln« mächtig« Anregung und FSrderung biet«, »Utz M «acht drr Behörde namentlich auch Ehr«, de« Bodvn unsrer vaterländischen Kirch« mit ein« auf frem dem Boden gewachsrnrn Pflanze befruchtet zu haben, zn» Vttoeis, daß jene selbstaenugsamr Abgeschlossen hei», die *on ftnuiden Leistungen Nicht» lernen will, bei un» kein« Pflege und Förderung zu ermatte« hat. Rach die- ftr et«« Prob« vinet'scher Kanzelbrredtsamkeit bürten wir e» wohl mit Freude begrüßen, daß zwei sächsische Theologen, von denen drr eine der Uebersetzer der vor liegenden Predigt ist, in kürzester Frist rin« größere Aus wahl Dinet'scher Predigten dem Publicum in deutscher Uebersetzung darzubieten gedenken. Die hier gegebene Probe berechtigt zu drr Erwartung, es werde sowohl die Auswahl der Predigten, als auch die Uebersetzung der selben ganz geeignet sein, unsrer Geistlichkeit eine Fund grube aufzuschlirßen, die bisher so Manchem verschlossen gewesen ist. -f lieber die Ausführung des srchsttn WandgemäldcS in der Treppenhrlle de» neuen Berliner Museum» vernimmt man, daß Kaulbach bei drr Ausarbeitung der großen Farbenskizze sich zu einer Abänderung ver anlaßt gesehen hat, nach welcher er noch die entsprechen den Veränderungen am barton vorzunehmen und dann im kommenden Sommer daS Bild in FrcSco auszufüh- rr« beabsichtigt. Bekanntlich hat sich die Kritik ziemlich verstimmt über den Carton ausgesprochen. j Ende April wurde eine schöne Statue de» Kaiser- August»- gefunden, sieben Meilen vor Rom auf der Klaminischen Straße, wo man eben beschäftigt ist, dir Ruinen einer kaiserlichen Billa auSzugraben. » Wilh. Wolfsohn'S Schauspiel „Die Ostrr- nacht" ist zn Breslau mit großem Erfolg zur Dar stellung gekommen. -f In Rom ist vor de« Thoren auf eine» Privat grundstück« eia jüdischer Begräbnißplatz au» der Kais«r- zrtt auSgegrgh«» worden. G W» 6. d. M. halb rin Uhr nach Mitternacht ist Herr Ferdinand St«gmap«r, Ehornwistek der Wiener Singakademie, plötzlich am Lungrnblutsturpe gestorben. Diele seiner Eompositione» find bei Hofmeister in Leipzig «rschim»«», wo « in de» vierziger Jahre» Oapellnuistrr am Theater »ar.
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