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Sonnabend, den 4. Mai. V- Einrichtung des Impfwesens für das platte Lsfih und diejenigen kleineren Städte, welche die Land» gememdeördnung angenommen haben, enthält.-- ' In der kgl. Porzellan? und Gefäßsammlung ^in Dresden (im japanischen Palais) finden vom 1.'dl bis 30. October ünentgeldliche Führungen statt, find zwar Montäg, Dienstag , Donnerstag und Freitag Vormittags 8 Uhr jedesmal für 12 Personsfi, Mittwoch und Sonnabend Nachmittag 3 Uhr jedes mal für 24 Personen. Im Königreich Sachsen befinden sich gegen wärtig über 20 Chausse-Neubaue auf Staatskosten in der Ausführung begriffen. Die hierzu nöthigeu Summen sind auf nahe an 500,000 Thlr. ver anschlagt. Die Zahl M evangelischen Geistlichen im Königreich SachsWdeträgt 1111, so daß auf 2250 Bewohner je ein Geistlicher kommt. Das Gesammt- einkommen dieser 1111 Geistlichen beläuft sich, mit Hinzurechnungdes Werthesvon 1108 Freiwohnungen, auf 1,246,788 Thlr. Demnach genießt jeder Gxist- liche im Durchschnitt einen Gehalt von 1125 Thlr. Die 4088 Lehrer, welche bei der sächsischen Lehrer-, Wittwen- und Waisencasse bctheiligt sind, beziehe» ein Gcsammteinkommen, mit Einschluß des Werthüt der Freiwohnungen, von 1,831,575 Thlr. Es kommt sonach auf jeden dieser Lehrer durchschnittlich ein Jahreseinkommen von circa 448 Thlr. Man hat berechnet, daß, während in Würtem- berg auf 0,729 Quadratmeile und 3659 Bewohner, in Baden auf 0,558 Quadratmcile und 2917 Be wohner, in Altenburg auf 0,585 Quavratmelle und 3455 Bewohner, in Weimar auf 1,048 Quadrat meile und 4491 Bewohner je ein Gensdarm kommt, im Königreich Sachsen erst auf 1,300 Quadtatmeile Und 11,595 Bewohner ein Gensdarm entfällt. Frau Marie Simon, die bekannteste und be- deutenste deutsche Krankenpflegerin, deren hervorragende Leistungen während der Kriege von 1866 und 1870 die allgemeinste Anerkennung gesunden haben, ist . be-. kanntlich damit beschäftigt, auf einem von Hx be reits erworbenen, in Loschwitz bei Dresden, helM/M Grundstück eine Heilstätte fix deutsche KchMen.W Sachsen. Nachdem mit dem 26. v. M. gutes Wetter ein getreten, veranstalten Ihre Majestäten der König und die Königin täglich kleinere und größere Aus flüge in die Umgebung ihres jetzigen Aufenthaltes Riva. Das Befinden Beider ist in jeder Beziehung vortrefflich. Bischofswerda, den 1. Mai. Der vorige Wvche stattgehabte Regen hat sehr wohlthätig auf die Erfrischung der Natur eingewirkt. Die Wiesen prangen im schönsten Frühlingsgrün und die Obst bäume haben ihren vollen Blüthenschmuck entfaltet. Der Mai scheint diesmal wirklich ein Wonnemonat werden zu wollen. — Die alte Sitte, am Walpurgis abend auf Bergen und Anhöhen Feuer anzuzünden, war auch in diesem Jahre wieder auf verschiedenen Punkten unserer Umgegend gepflegt worden. Vor züglich sahen wir aus der sogenannten wendischen Pflege eine große Menge lustiger Feuer zu uns herüberleuchten , die sich bei der diesmal so ruhigen und sternenhellen Nacht recht magisch ausnahmen. Auch vom Thurme des Butterberges leuchteten Kien feuer weit in'S Land hinein, und so reihte sich bei einem Blick in die dunkle Nacht ein fröhliches Feuer an das andere an. In derselben Nächt, trotzdem daß die Kienfeuer schon kurz nach 10 Uhr sorgfältig mittelst Wasser ausgelöscht worden waren, sind doch, auf bis jetzt noch nicht frstgestellte Weise, Mor gens gegen 3 Uhr die Plattform, sowie die oberste . Treppe des Butterbergthurmes durch ein entstandenes Feuer nicht unerheblich beschädigt worden, so daß es einer Erneuerung derselben bedarf. Der unerschrocke nen und. angestrengten Thätigkeit der Wirthsleute, sowie einiger anderer hinzugekommener Personen ist es zu danken, daß nicht mehr Schaven entstanden ist. 7^ Am gleichen Tage gerieth bei Goldbach der beladene Frachtwagen des Dresdner Botenfuhrmanns Trost in Brand und wurden dabei mehrere Frachtgüter ein Raub der Flammen. Herr Trost selbst hat nicht unbedeutende Brandwunden davongetragen. Das königl. Ministerium des Innern hat eine Verordnung, des Impfwesens betreffend, erlassen, weiche-ifii 13 Paragraphen Bestimmungen zu einer drfi-tzesttzlichcn Vorschriften-und idm Anforderungen _ . . . . .... „. der- chhnüichen Gesundheitspflege . . entsprechenden gründen, Dievonhsrxorragfndky Spanen Deutsche Siebenundzwanzigster Jahrgang. Bischofswerda, Stolpen und Umgegend» Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes »n- -es -Ktadtrathe« zu Kischofower-a. vfts« Zeitschrift erscheint wSchmtlich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnabends, und koket rknschlie-lich der SoaiH übend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich l2'j, Skgr. Inserate «erden bi« Dienstag« und FrettSgfi. früh 8 Uhr angenommen und kostet die gespalten« Sorpu«zeile oder deren Raum ö Pfennige. . i Sonnabend, den 4. Mai. j