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Arr««er 48 28. Jahrgang chemi »«»I »,sa»»nN. «tt den awUk. »«li»»eu,g«i> .V», u»k »«>«« N»m»«i venle- l»n»e »en trr>!>eNae«»i »M. d«n»-«>,«- .V-aerSelNin, un» »Men- .Dl» Well »«» >«n>'. .NeriUiche, Ra««eber- Da» o»Ie B»ck>' .Mlmnm». »»«>'. «wlatttchel v«»n«»»rel< » MI »>nl»I. «-»Uellnel». Nnchelnumwe, »<» Tsnneben». u. Nannlofl,,umme, SV F. Haupllchrllttelt»,. »e.«. Dr»e»l,k. Dl«»»«n. Dienstag, -en 2«. Februar 192» Verl«,»,»», De»»»,, »»le«ae»»»ei>«, Dl» >,»l»«Ne»« »»«««,»«» »» < ^amlllm. »n,»>q»n ». S»eN»n«»l„ck,e «»4. Die VelilreNa«»,»«, „m« beeil > M j»Ne «n >»,«„> mNl»k»al» de» «el»re>l»»g»ae»l»«»I »«»< dl»V»NlreN,mel»il» I.ilMF». Deieige».Nl»» A«Na»e »Stierer Gewall »rllichi e»e «ea,M<»l»»a mit vlelerun« >»»t« Grlültuiia ». «n^laenA»»rSs»n u. velllim« d rck>a»en«l>«». »«ichslM»« Dell «r»ur v««», Dre«»rn. «AeI»«»»»ft»Ie. »e«an.«»»>««: >«»en>ania Ii>r derlaa mi» Druckerei. Filiale Dre»d»n. Dr»»»e»-N- l. D»lt»rUrayeI7. gerann LIMS. VolllckiecklontoDres»»» 77N7 llaiilsanio Gtadlban« Dresden »lr »>71«, Für ehriskliche PoliNK un- Kultur Nedof«»» de» S<tck,N««e» Volk«,»«»»», Dresden-»Uliladl l valierltratze 17. Zernru 307N und eiML „Eine alle Geschichte" Amsterdam, 25. Februar. Der „Nicmvc Notterdainsck»« Courant" vcrösfentlicht den Wortlaut des geheimen belgisch-französischen DkilitärabkonnnenS und die diesbezüglich« Auslegung der Generalstäbc der beiden Län der vom Sommer 1927, das dem „Utrechtsch Dagblad" durch einen Zufall in die Hände kam. Das Geheimabkommen, das angeblich ans 25 Fahre abgeschlossen ist und für dessen Echtheit sich da? Blatt verbürgt, besagt: Im Falle eines Krieges zwischen Frankreich und Deutschland oder einem von Deutschland in irgendeiner Weise unterstützten Staat wird Belgien sein« gesamte Macht zur Ver fügung Frankreichs stellen. Fm Falle eines Krieges zwischen Bel» gien und Deutschland oder einem von Deutschland in Irgendeiner Weise unterstützien Staat wird Frankreich seine gesamte Macht zur Verfügung stellen. Dieses Abkomme» bezieht sich nicht nur ans die Rheingrenze, sondern auf jeden Angriff ans ciiier «»deren Grenze. Frankreich und Belgien mobilisieren ohne Vorbesprechungen, sobald ein von Drnlschland in irgendeiner Weise unterstützter Staat mobilisiert. Belgien verpflichtet sich, eine Mindestzahl von 600 000 Mann, halb aktiver, halb Ncscrvelruppen, zu mobilisieren. Frankreich ver pflichtet sich, Belgien auf belgischem Boden init mindestens 1,2 Million Mann halb aktiver und halb Reservetruppen zu Hilfe zu komme». — Besonderes Aussehen erregt eine dem Abkommen bci- gegebeue Auslegung, die einen gemeinsamen französisch-belgischen Angriff aus das Ruhrgebiet Vorsicht, bei dem ein Teil der belgi sche» Truppen durch Holländisch-Limbnrg marschieren soll». London, 25. Februar. Alle Blätter geben ausführlich die Meldung des „kttrechstch Dagblad" über ein angeblich geheimes französisch belgisches Militär- «bkommen wieder. Der diplomatische Korrespondent des Daily Telegraph bemerkt dazu: F» gut unterrichteten Kreisen wurde gestern abend daran erinnert, das! im Fahre 1020 ein französisch- bclgiscl^s Bündnis ganz offen abgeschlossen und wieder beim Völ kerbund registriert und veröffentlicht wurde. Damals wurde zn- geoebcn. daß das Bündnis van gewisse» miliiärischcn Klauseln in Form eines Noienansiansches zwischen den beiden Negierungen be gleitet war. Dieser Noienans'anich wurde aus Gründen, die ans der Hand liegen, nicht beim Völkerbund registriert. Ob die von der holländischen Zeitung vcröfscullichteu Bedingungen die Klauseln korrekt wiedergebcn, ist nicht bekannt. Con»it es sich um die an geblichen ..Erläuterungen" handelt, darf der Gedanke, dass die bri tische Regierung sich in irgendwelil^ derartige Verpflichtungen eingelassen haben soll, als völlig »»begründet beiseite geschoben wer den. Es sind keinerlei derartige Verpflichtungen Angegangen wor den. Der diplomatische Korrespondent der Morning Post schreibt: Das geheime Militärabkommen zwischen Frankreich nno Belgien ist e i n e a l t c G e s ch i ch t e. Es lvar defensiver Natur und bildete die natürliche Folge des Weltkrieges und de? Versailler Vertrages. Was den Bericht über eine Vereinbarung zwischen Großbritannien und Belgien angeht, so macht er einen phantasti schen Eindruck, da sie 18 Monate nach Locarno und nenn Atonale nach Deutschlands Eintritt in den Völkerbund unterzeichnet worden sein soll. Es ist selbstverständlich durchaus möglich, daß eine Denk schrift in Form eines Entwurfes zu einem Abkommen eristiert, dlc an den militärischen Attache« der beiden beteiligten Länder auf- gezeichnet wurde. Es ist die Ausgabe dieser Beamten, Aktionsplänc für alle denkbaren Möglichkeiten aufzuzeichnen. Dies bedeutet aber nicht, daß solche Denkschriften irgendwie von den beteiligten Ne gierungen gebilligt worden sind. Ein „schwimmender Flughasen" Ei» kühner amerikanischer Plan. Neuyork, 25. Februar. Die Armstrong Scairrome Dwelopment-Gesellschaft in Ml» mengton (Delaware) bat den Bau eines schevilumeuden Flughafens beschlossen. Nach einer Mitteilung der Gesellschaft Henry I. Gie- low, deren Ingenieure von den Erbauern alz beratende Fachleute hinzngezogen worden sind, wird mit dem Ban dieses schwimmen den Flugplatzes soiort begonnen werden. Der Flugplatz, der 300 Meilen von der Küste entfernt auf haHem Wege zwischen Neuyork und den Bermudas verankert wird, soll eine Lade- und Entlade- station für die Ilebermiittnng von Expreßgut nud Post zwischen den Schifcn und de» Flugzeugen darstellen. Der Flugplatz wird eine Besatzung von 43 Mann erlvrttcii. denen die Sorge für die Flugzeuge, die Bedienung der Maschinen, die Verwaltung des Ho tels und des Nestaurai 's und der drahtlose Lotsendienst für die Flugzeuge obliegen. lieber die Einzelbeite» des Projekts wird folgende» miige- tcilt: Das Flugfeld soll eine Länge von 1200 Fuß. in der Mitte eine Brette von 400 Fuß, die sich au den beide» Enden auf AB Fuß ermäßigt, erlialle». 0-000 Tonnen Ltahl und ABO Tonnen Eisen sollen für seinen Ban benötigt werden. Besonders koustni- terte Bojen werden das Flugfeld an seinem Platze mit Ketten, deren Gcsamttänge über 2l 600 Fuß beträgt, festtmttcn. Durch eine Tchattcneiurichlung und hydraulische Maschinell soll de» Schwan- kuugcn des Flugfeldes iusolge der Wogen und des Sturmes begeg net werden. ' Grotzkailips gegen llnglückssälle Bon Polizei-Oberleutnant Nölle. Berlin. Es verg ht kein Tag mehr, an dem nicht in der Presse von Unfällen aller Art die Rede ist. Hier ist jemand über fahren morden, dort brach sich ein Anstreicher durch Sturz vom Gerüst das Genick In einer Tischlerwerkstatt sagte sich ein Arbeiter die Hand ab, und auf der Rodelbahn wurde ein hoffnungsvoller Schüler schwer verletzt. So geht das in einem fort, Tag für Tag, Jahr sür Jahr) überall neuer Kummer, neues Elend. Der Leser hat sich an diese Unfall chronik schon so gewöhnt, dasi er kaum noch hinsieht. Die Unfälle sind eben so alltägliche Gewohnheitserjcheinungen geworden, dasi sogar die Zeitungen einen grosien Prozent satz der Unfallmeldungen aus Mangel an Inie-esse in den Päpierkorb wandern lassen können. Anders aber die Betrofft nen selbst und diejenigen Kreise, die sich mit den Ung icksfällen beruflich befassen müssen. Mährend für die erfteren ein Unfall in der Regel den Beginn schwerer physischer oder seelischer Leiden bedeu tet, so ist für die letzteren jedes Unglück eine Quelle ernster Sorge. Denn die Statistik zeigt, dasi die Unfatlziffer be ängstigend steigt und somit immer grösiere finanzielle An forderungen an die Allgemeinheit gestellt werden. Um nur einige Zahlen z» nennen: Das Jahr 1028 brachte in Berlin eine Verdoppelung der Berkehrsunfälle gegenüber 1026. Im Jahre 1028 halten wir in Berlin täg lich durchschnittlich 75 Berkehrsunfälle. Hierbei wurden 32 Personen verletzt, und jeden zweiten Tag wurde eine Person getötet. Hier sind noch nicht einmal die Berunglück- ten mitgerechnet, die an den Verletzungen starben. Be sonders betrübend ist die Tatsache, dasi sich unter diesen Ver letzten und Getöteten so überaus viele Kinder befanden. Im Jahre 1026 wurden in Berlin 440 Kinder verletzt und 22 getötet. Im Jahre 1027 waren es 887 verletzte und 26 getütete Kinder, und im Jahre 1028 hatten wir 922 bzw. 34 zu verzeichnen. Wohlverstanden: es bandelte sich hier nur um Berlehrsunsüile! Das Heer der Verunglückten, die im Betriebe oder in der Häuslichkeit zuschaden kamen, ist hierbei unberücksichtigt geblieben. Rechnet man alle Un.giücksfälle, die sich fortgesetzt im ganzen Reiche ereignen, zusammen, so ergibt sich eine Summe, die erschreckend zeigt, dasi zwischen den Verlusten des Krieges 1870 und Len ilnftrllve'rlnstvn innerhalb einer zehnjährigen Friedenszeit kaum noch ein Unterschied vor handen ist. So kann es wirklich nicht mehr meikergehen. Das deut- ch; Bolksvermögen wird durch die Behandlungs- uno Be- tattungskosten sowie Unsallrenten ustv. derart in Anspruch genommen, dasi eine gründliche und systematische Unsall- bekümpsung das Gebot der Stunde ist. Die Unsallzisfern wären sicherlich noch viel höher, wenn nicht Deutschland, das klassische Land der amtlichen Unfall verhütung, durch Gesetzgebung und Spe.zialbehörden dafür gesorgt batte, das; das. was technisch zu tun war, auch ge schehen ist. Aber auch die schärfsten gesetzlichen Beftimmnn- gen und deren sorgfältigste Uebermachung haben nur einen begrenzten Wert, wenn nicht der Mensch, das Qvfer der Unglücksfälie, von sich ans den Willen nutbriwst. seinen Teil zur Unsallbekämptung beizulragen. Was nützen die wirksamsten Schutivorricbtn"-eic, wenn sie der Arbeiter nicht gebraucht: und was hat t « -chönfte Feuerlöscher für einen Zweck, wenn er im gegebenen Augenblick nicht da ist? Es ist nun einmal sa: die menschliche Unvorsichtigkeit. Gleich gültigkeit, Sorglosigkeit und -Ahnungslosigkeit sind die grlsi- ien Feinde der Unfallverhütung. Ist es doch sehr bezeich nend, dasi z. B. die Berliner Berkehrsuiitülle des Jahres 1028 nur zu 5 Prozent auf technische Mangel ziirückzunih- ren waren, während 05 Prozent ihre Ursache in dem Ver halten der Fahlzeugführer und der Strasienpasjanten hatten. » Wer dazu beitragen will, die Uiifallziffer fühlbar bcr- abzusetzen. muß deshalb in erster Linie gegen diese mensch lichen Schwächen vorgehen. Dieses kann aber in der Hauptsache nur durch eine sachgemäße Aufilörung geschehen, denn die meisten Menschen wissen ja gar nicht, wie oft sie durch ihr Verhalten am Rande des Grabes stehen. Die Mutter beispielsweise, die ihr Kind mit Streichhöl'ern spielen lässt, ist sich nicht bewußt, dasi sie ihren Liebling dadurch grössten Gefahre» anssetzt. Ebensowenig ahnen der Knabe, der das Treppengeländer hnninterrntschi oder sich mit seinem Roller an einen Wagen hängt, und der Fahrgast der Eisenbahn, der während der Fahrt ausspringt, dasi ihr Leben eigentlich nur noch vom glücklichen Zufall abhängt. Wenn nämlich irgendwo, so gilt hier bestimmt der Satz von der kleinen Ursache und der grosien Wirkung. Die Unfallzisser würde sicherlich im R» rapide sinken, wenn alle Menschen wüssten, dasi vieles in ihrem täglichen Leben, über das sie sich noch nicht die geringsten Gedanken gemacht haben, die Brücke -um K-antenbause od-r gar zum Fried Hofe bedeutet. Daher ist die gründliche Aufklärung die beste Waffe der Uiisallbekämpfung. Welchen Wert eine solche Aufklärung besitzt, mag fol- aende erfreuliche Tatsache beweisen: Der Stad,bewirk Ber- Romsriede un- Min-erheilsn K. v. b. Rom, '23. Februar. Zu de» Verdächtigungen Herriots betreffend das Konkordat mit Italien und die Stellung de» Klerus in SUdtir 0 l erfahren wir von durchaus zuverlässiger Seite, daß ebenso wie in anderen modernen Konkordaten auch im italienischen eine SchußLeftimmung sür die Muttersprache in der Seelsorge ent halte» ist, welche der deutschen und der slowenischen Minder heit in den neuen Provinzcn Italiens zugute kommen. Der unberufene Anwalt der Minderhettenrcchte in der „Ere Nouvclle" mußte es sich gesellen lassen, daß der römische „Tevers" ihn recht deutlich an das katholische Elsaß und die A u t 0 n 0 m i stc n b e w e g u n g erinnerte, wo also Hcrriot «nd seine politischen Freunde und lSegner mehr Anlaß hätten, sür die Menschenrechte eines deutschen Bolksstnmmes von 2 Mil lionen einzutreten, als zu behaupten, daß dieser keine nationale Minderheit sei. Im Eegensati bierm Hai die italienische Preise unentwegt de» Bestand der deutschen M>nd iheiten in Elsaß- Lothringen anerkannt. In der italienischen Oessentlichkeit wird das Minderheit«,1- problem infolge der recht unerquicklichen Lege der Bevölkerung Maltas, Korsikas und der italienischen Enklaven Dalmatiens «ehr und mehr empfunden, so daß es der nicht in ausgetretenen Bahnen wandelnden Außenpolitik Deutschland» und Oester reichs also möglich sein sollte, über dieses Kulturproblem zur Lerständigung mit Italien zu gelangen. Im übrigen befinden . sich die „Wiener Neichspost" und der „Tiroler Anzeiger" init ihrer llug aus.lärenden Stellungnahme zum Konkordat in > Italien durchaus nicht auf dem rechten Wege. Der Schritt Italiens zu einer Konkordatspolitik hat vielfach allgemein politisch wohltätigere, vielleicht sogar cntspannendcre Wirkung für die Zukunft, als inan im Augenblick noch abschen kann und als einige hiesige kurzsichtige Ueberpatrioten für wahr halten möchten. Es ist bedauerlich, das; dem ..Sozialdemokra tischen Pressedienst" in Berlin diese Möglichkeit nicht einmal ausaedämmert ist Rom, 25. Februar. Der Kurienkardinal Antonio Vieo ist in der vergangenen Nacht im Alter von 82 Jahre» gestorben. Kundgebungen in Wien Wien, 25. Februar. Die räumlich getrennten Aufmärsche -er Wiener Formationen -es sozialdemokratischen Repubiikani- sck>eii Schutzbundes eiiierseils und der Heimivehrverbände an dererseits zu ihren angeküi'-sistc» Kundgebungen vo> ;ogen sich ohne Reibung, Die Beteiligung war verhältnismäßig gering, man schätzt die Zayt der Trilnehmrr auf 4—6000 Heimivehr- leute und doppelt so viel Schutzbündler. Auffallend schirm ch war die Spalierbildung, was zum Teil auf de» starken Frost — heute vormittag waren wieder acht Grad Kalte —, aber auch auf das mangelude Interesse des Publikums zuriickzu- führen seii« dürft«. Ebenso wie die Kundgebungen ohne jede gegenseitige Störung verliefen, vollzog sich auch die Auslosung aller Demonstrationsziig« in voller Ordnung. Kardinal Ankoniv V'av -j»