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Dresdner Journal : 27.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190205277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-27
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 27.05.1902
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Dres-nrr Mumal Herausgegeben von der König!. Expedition de- Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — yernspr.» Anschluß Nr. 1295. Orschetn^r Werktag« nachm 5 Uhr B»1«»»pr<S»r Bei» Bezüge dar- dt« G,schäii»q-5e 2,50 M (einschl. K uraguua), durch die V»ß k» Drulichen Reicht » w. (»»-schließlich Best^llgelü) vitrteljShrlich Giuzelae Nummern 10 Pf Wird gurüHenduna der ftk du Kchristlcitung bestimm««», «Ler von dieser nicht ein» aesorderten Beiträge Lean» hprucht, Io ist da« Postgeid vrizufügen Kl«r»«dt«««,»«t»»hr»«: Die Zeile Neiner Schrift der 7 «al gespaltenen Ankündi- gungS-Eeite oder deren Rau« 29 Ps Bei Tabellen- und Zissernsav 5 Ps Ausschlag für die Zeile Unterm Re» daktion«strich (Eingesandt) dir Lextzeile mittler Schrift oder deren Raum bv Ps Gebühren - Ermäßigung bei üsterer Wiederholung Nnnahmr der Anzeigen bi« mittag« IS Uhr sür du nach mittag« erscheinende Nummer O 119.Dienstag, den 27. Mai nachmittags.1902 Bestellungen auf da« Dresdner Journal für den Monat Sun» »erden in DreSden-Altstadt in unserer Geschäftsstelle (Zwinger straße 20), in Dresden - Neustadt in der Hofomsikalienhandlung von Adolf Brauer (F. Plöt ner), Hauptstraße 2, und bei Hrn. Albert Grunert (F. u. M. Geißler» Nachf ), Bautzner Straße 63, zu» Preise von LS PG. angmommen. Bei den Postanstalte» im Deutschen Reiche be trögt der Bezugspreis für diese Zeit 1 M. Geschäftsstelle des Dresdner Journals. Amtlicher Teil. Auf Allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ablebens Sr. Hoheit des Prinzen Albert von Sachsen-Altenburg, Herzogs zu Sachsen, am König!. Hofe die Trauer auf eine Woche, vom 26. Mai bis mit 1. Juni d. Js. angelegt Srneunuugeu, Versetzungen re. im öffeutl. Dienste. Im Geschäftsbereiche de» Mtntftertums de« »alt«» »nd iffentltchen Unterricht». Erledigt: die «irchschul- pelle zu Tautenhain. Noll : da« Ministerium de« Kullu« rc. Außer fr. Wohnung u. gr Garten 1200 M. v. Schul-, 250 M. v Kirchendienste, 110 M. f. Fortbildung-schulunlerricht, 27,50 M f Sommerturnen sowie nach Umständen der Frau «0 M f. d Unterricht in weibl. Handarb Bewcibung-gesuche mit allen erforderl. Unterlagen rinschl. del Militärdienst«»-- weise» sind bi« 11. Juni beim Bezirktschuliufpekior vr. Stephan, vorn-, einzureichen. — Zu besetzen: die 2 ständige Lehrer pelle a. d. Schule zu Beucha, «oll: die oberste Schul behörde Außer fr. Wohnung im Schulhaust 1200 M v. Schuldienste, 300 M. pers. Zulage, 55 M sllr Erteilung de» Turn- u 55 M f. Erteilung de« FortbildungSschulunterricht«. Besuche m. v. ersorderl. Beilagen sind bi- 10 Juni an Br- zirttschulinspeltor vr Michel, Grimma, zu richten. — An die Schule zu Frankenberg (Sa.) wird 15. August ein Lehrer oder eine Lehrerin gesucht Schalt 1200 M. Bewerbungen an Bezirksschulinspektor Sattler, Flöha; — die 5. ständ. Lehrerstelle in Pausa Koll.: der Stadtgemeinderat. Grund, gehalt 1500 M. einschl. de« Wohnung-geldr«, steigend durch -rtl. Zulagen bis 2700 M m. d. 49. LebenSj. Uebrrstunden werden in Au-sicht gestellt. Gesuche m d. erforderl. Zeug nissen sind bi- 16. Juni beim Koll, einzureichen (Behördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) nichtamtlicher Teil. Die norwegische Landesverteidigung. Die vorjährigen Beratungen deS norwegischen Storthing über die militärische und politische Lage Norwegens haben, wie erinnerlich sein dürfte, trotz Kunst und Wissenschaft. Refidenztheater. — Am 26 d. Mt» : Zum zweiten Male: „Die Schroederischen", Wiener Bolksstück in drei Akten von Heinrich Schrotten» bach. D°r ersten Aufführung diese« Stücke« am Sonntag brizuirohnen war un« leider nicht möglich, wir möchten aber nicht verfehlen, noch jetzt nachträglich auf diese neue Erscheinung im Repertoire de« Residenztheater« hinzuweifen, da sie Beachtung verdient und ,u den wertvollsten Vorstellungen gehört, die un« da« Institut auf der Zirkusstraße in letzter Zeit gebracht hat. Die Wiener Volk«stücke sind keine Werke, die streitige, der Gegenwart sich aufdrängende soziale oder sittliche Probleme zum Vorwand nehmen, sie versuchen auch nicht neue Seiten de« menschlichen Leben« auf. zurollen, sondern sie geben Bilder au« der Wirklichkeit, man möchte sagen Alltäglichkeit, wobei auf da« Gemüt und di« Rührseligkeit de« Publikum« meist starke Angriffe gemacht werden Sind sie so an und für sich auch von litterarisch und ethisch untergeordneter Be» deutung, so besitzen sie doch meist auch den Vorzug, bekannte Verirrungen und LebenSerscheinungen in drama» tisch wirksamer Form vorzuführen und zugleich unbe strittene sittlich« Forderungen in ein für da« große Publikum leichtverständlich»« Gewand zu klerden. Insofern verfehlen sie nicht, trotz ihre« Wiener Milieu«, auch bei »n« oft «inen fesselnden Eindruck zu machen Zu diesen gehört auch da» vorliegende Werk „D i« S ch r o e d e r i s ch « n ", dcsicn Verfasser, Heinrich Schrottenbach, ihm Lebendig» keit der Handlung, stark» Kontraste der nebeneinander» gestelltcn Charaktere und gelungene Zeichnung der letzteren z» verleihe« gewußt hat. Manche« Ungeschickte und Unver arbeitete kann dabei g«rn übersehen werden Die leitenden Der Krieg in Südafrika. Für den heutigen Tag ist in London wiederum ein Ministerrat anberaumt worden, in dem, wie man meint, die erwartete Antwort der Burenführer auf den jüngsten Bescheid der britischen Regierung den Gegenstand der Erörterung bilden wird. Der Bescheid bezog sich dem „Sunday Special" zufolge auf drei Punkte, die die Burenführer durch Lord Milner dem englischen Kabinett unterbreitet haben, nämlich die Frage, welche Zeitfrist vor Gewährung der Autonomie verstreichen, ob der Gebrauch deS Holländischen in den Volksschulen gestattet und auf wie lange den Kaprebellen das Stimmrecht entzogen werden solle. Von der Verständigung über diese Punkte hänge es ab, ob die Burenkonferenz in Ver- eeniging die britischen Hauptbedingungen annehmen werde oder nicht. Trotz der andersartigen Svrache verschiedener Londoner Blätter sei jetzt das Mini sterium versöhnlich gestimmt und geneigt, Zugeständ nisse zu machen, wenn die Buren im Vertrauen auf die Großmut Englands auf die Unabhängigkeit Ver zicht leisten und die Waffen niederlegen wollten Der König sei willens, am Krönungstage den Kaprebellen volle Amnestie zu gewähren. Weitere Angaben lassen sich gegenwärtig nicht machen. Hat doch auch in der gestrigen Sitzung deS Unterhauses der Erste Lord des Schatzes Balfour auf bezügliche Bemerkungen Camvbell-BannermanS deutung von Christianis und die Notwendigkeit eine» umfangreichen Schutzes der Landeshauptstadt hinge wiesen wurde, traten aus mehreren Parteien der Volks vertretung beredte Wortführer mit der Ansicht hervor, daß die Gefahr einer feindlichen Invasion, wenn sie überhaupt bestehe, weniger für Christiania und die Südküste Norwegens zu befürchten sei, sondern weit eher vom Nordosten und vom russischen Nachbar erwartet werden müsse. Die Debatten über diese neue Richtung, die der Vervollständigung der foru- fikatorischen Werke der Landeshauptstadt zu geben sei, hatten sich im Laufe der Zeit ziemlich zugespitzt. Die Forderungen der Opposition liefen darauf hinaus, die Arbeiten an den schwedischen Grenzsestungen auS den von ihr dafür geltend gemachten Gründen vor läufig einzustellen, vielmehr den Küstenbefestigungen im Norden, in der Provinz Finnmarken, besonder» Hammerfest, Vardoe und Narvik erhöhte Aufmerksam keit zu schenken und namentlich dar für die Festungen im Süden ursprünglich bestimmte neue Geschütz material zunächst in den vorgenannten nördlichen BefestigungSpunkten unterzubringen. Der Kriegs. Minister erwiderte, daß dem Verlangen der Opposition schon Rechnung getragen worden sei und Entwürfe eines neuen Küstenbefestigungssystems im Norden vom Generalstab bereits auSgearbeitet wären, jedoch aus naheliegenden Gründen nicht veröffentlicht werden könnten. Der Minister hob hervor, daß eS sich in erster Linie um den wichtigen Knotenpunkt Narvik am Ausgange der transskandinavischen Bahn linie Gelivara - Ofoten handele und daß hicr als bald mit den Vorarbeiten begonnen werden würde. Diese Erklärungen des Ministers haben den Er folg gehabt, daß ihm für außerordentliche Ver- teidigungSzwecke ohne jeden Abstrich 3 500 OVO Kronen bewilligt wurden und daß die gesamte Presse ihre Anerkennung sür den Standpunkt aussprach, daß durch den in Aussicht genommenen Schutz der Nord küste Norwegens nun eine Bürgschaft für die Integrität deS skandinavischen TerritorialbcsitzeS ge geben sei. —— vielfacher Opposition mit der Bewilligung von 1 Mill. Kronen zum Beginne der Befestigungs anlagen von Christiania geendet Die radikale Partei ging mit diesem Beschlusse au» dem seit vielen Jahren währenden Streite al» Sieger hervor, und die Forderungen der Parlamentsmehrheit gingen trotz aller Bedenken, die vom strategischen und politi schen Standpunkt au» dagegen geltend gemacht werden konnten, schließlich durch. In Ausführung de» Kammer beschlusse» wurde alsbald damit begonnen, am Glommen, der wenn auch parallel, so doch in ziemlicher Entfernung zur schwedischen Grenze läuft, durch Anlage von Befestigungen bei Frederiksten, Oerje Bro und KongSvinger eine Deckung der strategischen Zugänge von Osten her zu schaffen und die Landeshauptstadt von dieser Seite gegen feindliche Invasion zu schützen. Gleichzeitig wurden auch die fortifikatonschen Arbeiten in Christiansand eingeleitet und damit für die Deckung des wichtigen Christiania-Fjords von der Seeseite aus die ersten Schritte in zweckmäßigster Weise vorbereitet. DaS Bild der vorjährigen Beratungen deS Storthing über den Schutz der norwegischen LandeS- grenzen hatte sich auch in diesem Jahre wiederholt, nur mit dem Unterschiede, daß die verschiedenen Ansichten diesmal mit noch größerer Erregung auf- einanderstießen. Dadurch ist auch Fernerstehenden ein weiter Blick in die vielseitigen militärischen und politischen Ziele und Bestrebungen eröffnet worden, von denen die maßgebenden Kreise Norwegen» zur Znt beherrscht werden. In den bemerkenswerten Motiven der entscheidenden Beschlüsse heißt ek, daß Norwegen infolge feiner regen Entwickelung auf allen Gebieten deS kulturellen Leben» einen ge waltigen Aufschwung genommen habe und deshalb heute eine so selbständige Rolle auf der Skandinavi schen Halbinsel zu übernehmen beginne, daß eS mit der Möglichkeit eines feindlichen Angriffs vor einem solchen auf Schweden rechnen müsse. Die Lage Christiania», seine ausgezeichneten Eisenbahnverbind ungen mit den wertvollsten Punkten de» Lande», mit Drontheim und Bergen, würden e» einem nach deren Besitz strebenden Gegner unbedingt er wünscht erscheinen lassen, die aufblühende n»no wichtige Hauptstadt in seine Gewalt zu bekommen. Nun sei aber der Christianiafjord der natür lichste Weg für einen Angriff auf Christiania, so gut verteidigt, daß ein etwaiger Feind südlich von der norwegischen Grenze auf schwedischem Boden würde landen müssen, um in dem schmalen Gebiete, das sich zwischen dem Glommen und dem Kjölen Hinsicht, nordwärts zu marschieren und dann, eine Reihe von Befestigungen umgehend, gegen die Landes hauptstadt vorzugehen. Um diesen Gefahren vorzu beugen, sei es notwendig, streng nach dem Plane einer konzentrischen Verteidigungslinie zu verfahren und den Befestigungcn im Osten und im Süden Christianias andauernd die denkbar größte Sorgfalt zuzuweuden. Aus dem Verlaufe der Verhandlungen verdient ferner besonders hervorgehoben zu werden, daß auch den Unterseebooten ein weiter Raum der Diskussion eingeräumt wurde und daß im Interesse der Verteidigung der Fjordzugänge, sowie für einen verstärkten Küstenschutz im Bereiche deS Skagerraks mehr al» eine halbe Million Kronen zur Beschaffung eines Unterseeboots vom „Holland"-Typ gefordert worden sind, allerdings ohne daß sich eine Mehrheit für die Bewilligung dieses Postens gefunden hätte. Während aber feilens der Regierung und nament lich vom Kriegsminister im Sinne vorstehender Aus lassungen immer wieder auf die grundsätzticbe Be- Personen de« Stucke« sind «in reicher Fabrikant, dem seine Spekulationen den Bankerott bringen, sein Sohn, ein bi« an die Grenze de« Schlechten leichtsinniger junger Lebemann, besten besserer Kern erst nach der Verarmung sich auSschält, ein gutmütig. edler, aber schwacher Landpfarrer, Bruder des Fabrikanten, der zur Wahrung der Familienehre sich verleiten läßt, fremde« Geld anzugreifen, und die junge duldende und willen-starke Frau de« leichtsinnigen Sohne». Hierzu kommt noch ein dem Pfarrer in treuer Liebeergebene«gutherzige»Me«nerehepaar. Unter den Darstellern zeichnet sich hervorragend Hr. Friese au», der im Pfarrer Ambro« eine schön ab> gerundete und klare Charakterrolle geschaffen hat, weiter Hr. Reiter al« Millionärssohn Gustav Schroeder und Frl Hilpert al« besten Frau Hanni, bie beide mit überzeugender Natürlichkeit und Wärme spielten. Zu loben sind auch Hr Janda al« Merner Blasiu» und Frl. Lerach al« Me«n»r«frau Cordula. Die Wieder- gäbe de« Großindustriellen Schroeder gelang Hrn. Stein- metz nicht. Da« Zusammenspiel war gut, ebenso bie von Hrn Friese bewirkte Jnscenierung. R. B Ein neuentdecktes Tier in Afrika. In dem großen, dichten, düsteren Urwalde, de, sich an der Grenze zwischen Englisch.Uganda und dem Kongostaate viele Tausende Quadrat!,lometrr weit au»breitet, dort, wo der bekannte Lfrikareisende Stanley aus seinem zweiten Afrikazuge da» Volk der zwerghaften Akka auffand, wohnt ein große« Säugetier, do« Okapi, über da« in den letzten Monaten gar mancherlei, Wahre« und Falsche« vermengt, zu hören war Einige den thatsächlichen Verhältnissen entsprechende Mitteilungen über diese intereflantefie neu« Entdrckung auf drm Ge- bi«1r der Tierkunde mögen daher nicht unerwünscht kommen Stanley hat da« scheu«, vor drm Lärm s«in«r Expr» ditlon jevensalls gewichen« Qkap, nicht zu Geftchr be kommen Er hörte nur von den Eingeborenen, daß im Urwalde ein pferdegroße«, wie da« Zebra gestreiftes Tier leb« Ab und zu bekam man später mit einem zebra- artigen Fell überzogene Schilde der Eingeborenen zu sehen, da« man einer unbekannten Zebraart zuschrieb. Vor nicht langem kam dann Sir Harry, der englische Bevollmächtigte in Uganda, in die Lage, zwei ihm von Eingeborenen de» Lande« zugekommene Fellstücke de« Tiere« nach London gelangen zu lasten. Hier bestimmte man diese Belegstücke al« einer neuen Zebraart (Lnuvg ^otmstooi) zugehörig Da« war aber ein Irrtum. Ganz vor kurzem war es dem schwedischen, im Dienste der Kongoregierung stehenden Offizier Erikson, al« er da« Fort M'Beni befehligte, gelungen, durch eingeborene Soldaten ein Okapi erlegen zu lasten, und so konnte Sir Johnston Schädel und Fell (samt den Hufen) diese« Tiere«, :noch einen zweiten Schädel und «in nach dem Leben hergestellte« Aquarellbild des Tieres an da« British Museum nach London senden. Jetzt sah man, daß man «» mit einem Wiederkäuer zu thun habe, und konnte eine genauere Beschreibung de« Tiere« geben. Nach dieser ist da« Okapi Johnston« ein ochsengroße« Tier, vom Hinterkopf bi« zur Schwanzwurzel 2,25 m lang, stehend vom Boden bi« zum Scheitel 1,83 m hoch, wahrscheinlich aber noch größer und höher. Wie beim Pferd« ist da« Haar kurz und straff Der Rumpf, Hal« und Scheitel ist dunkrlkastanienbraun, da« Gesicht weiß, di« großen Ohren hillrotbraun, bläulichschwarz ge säumt, der Schwanz dunkelbraun. Auf jeder Wange zeigt sich ein grellroter Strich. Vorder- und Hinter beine sind von oben herab bi« zur Mitte weiß auer- geringelt; an der Feste! find sie dunkel. Der Kopf er innert an den de« Tapir, die befransten Ohren an di« de« Esel« D«r mäßig lange Schwanz hat kein« Quaste. Da« Okapi lebt in dem genannten Urwalde am Sem- likifluste paarweise und wird seine« schmackhaften Fleisch«» und Dalziels hin sich bloß dahin ausgesprochen, daß er nicht im voraus sogen könne, wann er in der Lage sein werde, über die FriedenSfrage Auskläi ungen zu geben. Als immerhin vielleicht bezeichnend für den jetzigen Sachstand sei nur noch erwähnt, daß nach einer Drahtnachricht aus Sydney der Premier minister von Neu-Seeland Seddon, wie dort bekannt wurde, gestern bei seiner Ankunft in Kap stadt auf eine Begrüßungsansprache des Mayor» antwortete, er halte dafür, daß der Friede nicht mehr fern sei. Der soeben erschienene zweite Band der „Ge schichte des südafrikanischen Krieges" („Times" Aus gabe) bringt, wie der „Tägl. Rundsch." aus London gemeldet wird, die Chiffre-Depesche General Buller» an General White, worin dieser zur Uebergabe Ladysmiths an die Buren aufgefordert wurde; ihr Wortlaut ist in deutscher Uebersetzung der folgende: „Da eS sicher erscheint, daß ich Ladysmith nicht vor Ablauf eines weiteren Monats entsetzen kann, und auch dieses nur mit Hilfe langwieriger Belagerungs operationen, so wollen Sie Ihre Chiffre Dept schni verbrennen, Ihre Geschütze vernichten, alle Munition verfeuern und die bestmöglichen Bedingungen mit dem die belagernden Streitkräfte kommandierenden General obschließen, nachdem Sie mir Zeit gegeben haben, mich selbst am Tugela zu befestigen." Tagesgeschichte. Dresden, 27. Mai. Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg wird heute abend die von Sr. Ex- cellenz dem StaatSminister v. Metzsch in den Re- präsentationSräumen auf der Seestraße veranstaltete parlamentarische Soiree besuchen. Dresden, 27. Mai. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich August hat gestern zur Erinner ung an Seine vor 25 Jahren erfolgte Einstellung in dar 1. (Leib ) Grenadier-Regiment Nr. 100 mit dem OffiziercorpS dieses Regiments gespeist. Heute abend wird Se. Königl. Hoheit die parla mentarische Soiree bei Sr. Excellenz dem Hrn. Staatsminister v. Metzsch besuchen. — Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheit die Erz- herzoginMargarethe von Oesterreich-Toskana ist gestern mittag wieder abgereist. Dresden, 27. Mai. Ihre Excellenzrn Hr. Staats minister und Frau v. Metzsch-Reichenbach ver anstalten heute abend in den Repräsentationsräumen des Ministerhotels Seestraße 18 eine parlamen tarische Soiree, zu der auch Ihre Königl.Hoheiten die Prinzen Georg, Friedrich August und Johann Georg, Herzöge zu Sachsen, sowie die Herren Staatsminister ihr Erscheinen zugesagt haben. Dresden, 27. Mai. Bei den bevorstehenden Verhandlungen der in Eisenach zusammentretenden deutschen evangelischen Kirchenkonferenz wird die Sächsische Kirchenregierung durch den Präsidenten deS Evangelisch - lutherischen LandeSkonsistorium» v. Zahn und den Vizepräsidenten Oberhofprediger v. Ackermann vertreten sein. Deutsches Reich. Berlin. Au« Urville wird gemeldet: Se. Majestät der Kaiser unternahmen gestern früh in Begleitung de« Genera!« v Pleffen, Oberstallmeisters v. Wedel, de« Generalmajors v. Löwenfeld und de« Hauptmann» v. Friedeburg einen Spazierritt in die Gegend- nord westlich von Urville über Siller«, Tennchen, Hayß, Mazagran und LämmerSberg. Nach Seiner Rückkehr nahmen Se. Majestät die militärische Meldung de« Ritt meister« Baron de Schmid sowie den Vortrag de« Chef« uns hübschen Felle« wegen von den Zwergn«g«rn eifrigst gejagt, d. h. in Fallen gefangen. Noch mögen an 3000 Okapi« in dem zentralafrikanischen Urwalde vorhanden fein Vielleicht gelingt e« der Kongoregirrung, die der Schutzherr de« Kongostaat«, König Leopold von Belgien, diesbezüglich beauftragt hat, die Ausrottung diese« interessanten Tiere« zu verhindern. Noch interessanter wird da« Okapi durch seine Stammverwandtschaft mit einem längst auSgestorbenen Tiere, dem „Tier von Griechenland" (Helladotherium), mit dem e« eine überraschende Aehnlichkeit zeigt E« hat in Europa eine Vorzeit gegeben, in der ganz andere klimatische Verhältnisse herrschten, «ine andere Tier- und Pflanzenwelt existierte, wie heute Wo heute da« Aegäische Meer den Boden bedeckt, war einst ohne Zweifel eine weite, große, Europa und Asien verbindende Ebene mit üppigen, saftigen Wiesen, auf denen zahllose Wiederkäuer weideten, mit prächtigen Wäldern, von Affen und Raubtieren belebt In den Höhlen de« Marmorgebirge« de« Pentelikon hauste die Höhlen» Hyäne, zwischen den Felsen kletterten Affen umher, wie beute auf der afrikanischen Steppe die Zebra» liefen damal« Hipparion« in ungeheuren Herden über da» Blachland, der gewaltige erymanthische Eber, zweihörnige Nashorn», da« majestätische Dinotherium, riesig« Mam mut» und Elefant««, der fürchterliche Dolchzahntiger belebten da« Land Hier hat Prof Albert Gaudry bei seinen im großen Stile vorgenommenen Aus grabungen zu Pikermi, wenige Wegstunden von Athen, auf einer Stelle, nicht größer als 300 Schritte in die Länge und 60 Schritt in di« Breite, lSOO Stücke vom Hipparion, 700 vom Nalhorn, 500 vom Trago- ceru» an» Tageslicht gebracht Hier fand er auch da« Helladotherium, da« «inst di« Gefild« Griechenland« be wohnte Diese« Helladotherium, die heut« noch l«b«nde Giraffe und da« jetzt entdeckte Okapi gehören all« dr«i zur Familie d«r Giraffen (0amsIop»rä»I>6»«), di« sich
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