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MmfferTagMti Statt Anns Znssrttonsprei« Pfq. für die 8-gespaIien« Korpuszelle oder deren Kaum, LokalprelS pfg., Reklamen Pfg., alles mli Teuerungszuschlag. Z Naud und tabellarischer Gah mit 50"/ Aufschlag. Sei Wiederholung und ZahreSun. ehe« entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil snur »on BehSr, R die Gpaitzelle so pfg. bez. pfg. / Nachweisung«- und Offerlengebühr A> bep. pfg. / Telephonische Inferaten-Aufgabe schließt jedes ReNamationSrccht au«. / Anzeigenannahme bis 11 ilhr vormittag«. / Beilagengebühr da« Tausend. Ml, ür die Postaufiage Zuschlag. / Für da« Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird kein- Gewähr geleistet. / Strikte Plahvorschrist Aufschlag ohne Rabatt. / Die Rabattsätze und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung binnen Z0 Tagen Gültigkeit; längere« Ziel, gerichtliche Einziehung, ge meinsame Anzeigen verseh. Inserenten bedingen die Berechnung de« Lruiio-Zemn« prelfe«. / Sofern nicht schon früher au«drückllch oder stillschweigend al« Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart ist, gilt es al« vereinbart durch Annahme der Rechnung, fast« nicht der Empfänger lnnerh. 8 Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erhebt. -mnes-utter Tageblatt^ erscheint täglich, Alt Ausnahme der Sonn- und ?-A-^aben»ü lkhr für den folgenden Tag / Be,ug«vreis bei Selbstabholung »!n Är'Drüäere! wöchentlich Pf«., "wnaßich Pf,., vierteljährlich Mk.; unsere Austräger ,ug-trag-n monaMch pfg., vierteljährlich M«.; vensM-n VostnnMen vierteljährbch M. ^hne ZusteilungSgebühr. 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Angnst 192V Nr. 180 Amtlicher Teil in Mik Rücksicht auf die Auflösung des Carolahauses in Dresden kommen die 6 so- genannten staatl'.chen Freiheiten daselbst für mittellose Kranke aus den Amtsgerichts- dezirken Pirna, Königstein, Stolpen, Neustadt, Sebnitz, Schandau und Lauenstein (Bek. vom 18- Juli 1879) vom 1. Oktober dieses Jahres ab in Wegfall. Mittellose Kranke aus den genannten Bezirken können von diesem Tage an unter den gleichen Bedingungen, wie sie bisher für die Aufnahme ins Carolahaus gegolten haben, Aufnahme in den 12 Freibetten der Diakonissenanstalt in Dresden finden. Dresden, am 3. August 1920. Ministerium des Inner», IV. Abteilung 48 Stunden Warschau erreicht haben. Die englische und französische Militärmission in Polen hat einen Bericht an die Entente abgesandt- in dem e» heißt, t»enn nicht «SerschneLstenS genügend Unterstützung durch die Entente herankäme- würde sich die Lage so ver zweifelt gestalten, daß in längstens einer Woche die völlige Kapitulation Polens eintreten müsse. Frankreich hat zweiffeöos schon Truppen für Polen berettgestellt. Inzwischen verzögert sich deren Abmarsch nach Meldungen aus Paris dadurch, das England seine Zustim mung Lis jetzt versagt habe. England scheint überhaupt keine Neigung zu einem Abenteuer gegen Rußland zu haben. ZDZKAnküche LruWssri^nspSsie. Französische Geheimbefehle. Bei der Eisenbahndirektion in Kattonsitz ist ein geheimer telegraphischer Befehl der interalliierten Kommission ein- gelaufen. wonach sm 8. und am 12. August verschiedene Sammelzüge «jt französischen Mannschaften, und zwar in den Stärken »on 8S0, 3V0, 89 und zuletzt 30 Mann über verschiedene Richtungen zuerst nach Oppeln und von dort gesammelt in größeren Transporten nach Oderberg, Pletz, bzw. Jedlitz geachtet werden sollen. Mn weiterer Zug mit 300 Offizieren mit dem Bestimmungsort Swieczin wird eben falls angemeldet. Die Transporte erikhalten außerdem reich lich Lebensmittel, Feldküche« «»d Aknrftion. Das Tele gramm besagt »esterbin, daß demnächst noch verschiedene andere Züge z» stellen seien. Die oberschlesischen Eisenbahner befinden sich in begreiflicher Erregung. Falls die Eisenbahn direktion dem Berlar»«" der interalliierten Kommission nach- cMen sollte., drohe« die Eisenbahner mit der Stillegung des gesamten Eisenbahnverkehrs in Oberschlesien. Große Rüstungen im besetzten Gebiet. „ .Nach zuverlässigen Nachrichten ziehen die Franzosen im besetzten Gebiet bedeutende Streitkräfte zusammen. In Elsaß-Lothringen, aber auch in der Pfalz stehen feldmarsch- mäßig ausgerüstete Regimenter. Lie auf den Abtransport ... schnell wachsendem Tempo immer ungünstiger für die Polen. Der Durchbruch der Russen bei Ostrolenka ist rest los gelungen und die russische Spitzenkavallerie dürfte in sich den Übergang Uber den Bug erzwungen. Lür Bormarsch auf Warschau vollziehe sich konzentrisch. Die polnischen Heere schienen demoralisiert zu sein. Sie hätten am Bug fast keinen Widerstand geleistet; sie hätten die Brücken nicht zerstört. Noch eine andere, ebenso schwere Gefahr drohe. Die bolschewistischen Streitkräfte, die man auf 40 000 Mann schätze, marschierten längs der polnisch-preußischen Grenze nach Mlawa, um die einzige Bahnlinie, die Danzig mit Warschau verbindet, abzuschneiden. Das Blatt spricht sogar von einem Einfall in den Korridor. Die polnische Regie rung fasse die Räumung von Warschau ins Auge, wenn der Zustand Ler Truppen eine Gegenoffensive nicht möglich mache. Der Sitz der Regierung solle in eine westlich gelegene Stadt, aber nicht nach Posen verlegt werden, weil in Posen zu zahlreiche deutsche Elemente seien. Von jener Stadt aus wolle die Regierung eine Verteidigung des Landes organisieren. „Kostspielige Expeditionen." ;Die Londoner „Times" behandeln — offenbar offiziös inspiriert — die Frage der Hilfeleistung an Polen. Das Blatt erinnert daran, daß alle Expeditionen, die man im Osten unternahm, klein begonnen haben und dann einen immer größeren Umfang annahmen, bis das Ziel einiger maßen erreicht werden konnte. Die Epeditton nach Murman z. B. begann mit der Landung von 150 Seesoldaten und stieg dann bis auf 18 000 Mann. In Mesopotamien be gann man mit zwei Brigaden und endete mit SOO 000 Mann. Die sechs Divisionen, die ursprünglich 1914 nach Belgien und Frankreich geschickt wurden, stiegen bis auf 63 Divisionen, bevor der Sieg erreicht wurde. Man solle sich daher nicht zur Absendung von Truppen bewegen lassen, Lenn man könne den Endumfang derartiger Operationen nicht von vornherein feststellen. Gerade das müsse aber bet der augenblicklichen Lage besonders betrachtet werden. Gsnr Men vor der Kapitulation. Restloser Zusammenbruch. -Die Nachrichten vom östlichen Kriegsschauplatz lauten Res.-Abt. Pflichtfeuerwehr Wilsdruff. Alle männlichen Personen im Alter von 18 bis 25 Jahren haben Sonnabend de» 7. August abends 7 Uhr am Spritzenhause zu einer Uebung zu erscheinen. Nichterscheinen oder unentschuldigtes Fernbleiben wird nach der Feuerlösch ordnung bestraft. scsi Das Kommando der Pflichtfeuerrvehr. MMMMIMWMWMSMISWIMISMNWM IS« sMIWlvW«« —» «DM'sWMMVW! Damit kommt man auch von selbst aus die deutsche Kohlenpolitik. Die verstärkte deutsch« Kohlenlieferuugspflicht hat am 1. Januar begonnen. Die Ablieferung von monatlich 2 Millionen Tonnen Kohle ist für die nächsten Wochen fast ausschließlich eine Frage der Kohlenverteilung und -be- förderung. Es handelt sich also zunächst darum, die zur Erreichung des vorgeschriebenen Monatsquantums erforder lichen Mengen und die zu ihrem Transport notwendigen Verkehrsmittel bereitzuhalten. Die zweite Periode — um es so zu nennen — ist die vorläufige Steigerung der Kohlen förderung mit den z. Zt. vorhandenen Hilfsmitteln und Arbeitskräften. Denn bis zum 1. November wird keine der Maßnahmen praktisch zur Geltung kommen, welche zur dauernden Erhöhung der deutschen Kohlenförderung ersonnen wird. Der Sicherung erhöhter Kohlenproduktion in dieser zweiten Periode gelten die Vorkehrungen, welche zur besseren Ernährung der Bergleute und zur Ausnutzung aller geeigneten Arbeitskräfte getroffen werden. Für die dritte Periode gelten alle jene auf wette Sicht berechneten Maßnahmen, wie Kohlenersparms, Umstellung von Betrieben von der Steinkohle zur Braunkohle, Neuansiedlung von Bergarbeiter familien in Len Kohlenbezirken usw. Polen ist verloren! Warschau unmittelbar vor dem Fall. Polen geht mit Riesenschritten seinem wohlverdienten Schicksal entgegen. Der russische Stoß zielt auf das Herz des Landes, auf die Hauptstadt Warschau. Nach dem Fall von Lomza, Brest-Litowsk und der Erzwingung des Über ganges der Russen über den Bug gibt es reine polnische Verteidigungsstellung mehr. Warschau steht für die Russen offen! Rach den jüngsten Berichten ans Warschau gibt man dort jetzt auch «unmwrmden zu, die Lage sei so kritisch ge worden, daß die Hauptstadt nicht gehalten werden könne. B»m Norden drängen die Russen mit allen Kräften und auch vom Osten rückten feindliche Truppen heran. Die britische und französische Militarmission haben Warschau bereits verlassen. Der deutsche und der öster reichische Gesandte haben sich mit ihrem ganzen Personal ebenfalls reisefertig gemacht, um jeden Augenblick Lie Stadt verlassen zu können. Auch die polnische Regierung bereitet ihre Übersiedlung nach Krakau vor. Lublin in russischer Hand. Die Stadt Lublin wurde von den Bolschewisten besetzt, nachdem sie vorher durch die polnischen Truppen geräumt wurde. Die polnische Armee entfaltet jetzt auf der Linie Cholm—Lemberg einen erbitterten Widerstand, nachdem ver schiedene neue Freiwilligenformationen an diesem Front abschnitt angekommen sind. Wetter nördlich stehen die pol nischen Truppen an der Buglinie. Die bolschewistische Reiterei, die über Bialystok einerseits und über Lomza andererseits vorgestoßen war, hat sich bereits vereinigt. Wie die polnischen Blätter melden, ist Marschall Pilsudski zur Verteidigung Lembergs an die Front abgeganze Die Ohnmacht der Entente. Die „moralische" und sonstige Unterstützung durch die Entente hat Len Polen nichts genützt. Auch Ler englische Versuch, das ganze Problem durch eine Konferenz in London zu lösen, ist ins Wasser gefallen. Die englische Regierung hat nämlich der bolschewistischen Regierung auf drahtlosem Wege mitgeteilt, daß angesichts der Tatsache, daß Rußland mit Polen nicht allein Waffen- stiUstandsverhandlungcn, sondern such Fcledensverhand- lungen einzuletten verlangt, der Plan der Londoner Konferenz ansgegeben werden müßte. Die Russen waren klug genug, sich von Lloyd George nicht einsaugen zu lassen. Die großmächtige Entente steht nun da wie der blamierte Mitteleuropäer und weiß sich und den edlen Polen nicht zu helfen. Keine Waffenhilfe für Polen. übereinstimmend ertönt es ans London und Paris, daß man den Polen nicht mehr helfen könne. Die Pariser ALendpresse schildert, offenbar auf Grund von Nachrichten aus Regierungsquellen, die Lage iu Polen sehr düster. Der „Temps" meint, die jetzt eingetroffenen Nachrichten feien von einem Ernst, den man nicht leugnen könne. Die roten Truppen hätten auf einer Breite von mehreren Kilometern Kleine Zeitung für eilige Leser. . hiett Außenminister Dr. Simons eine viel Rede über die Bedrohung unserer Neutralität durch Hie Enrente. * .Der Reichstag hat einen „Ostausschuß" gebildet, der der Resrerung m allen die östliche Lage betreffenden Fragen dauernd beratend zur Sette stehen soll. *,-Di- deutsch- Bischofskonferenr tritt am 16. August in Furoa summmen. Staatspräsidenten wurde der Zentrums abgeordnete Trunk gewählt. polnisch« Regierung bereitet ihre Übersiedlung von Karschau nach Krakau vor. »*^5,§rauzosen kündigen für die nächsten fTage größere Truppentra»Klarte h^rch Oberschiesten an. amtlichen Auskunft der französischen Regke- rung fit «e Rückkehr deutscher Staatsangehöriger in die unter stanzosischer Verwaltung stehenden Teste der ehemaligen deutschen Schutzgebiete untersagt. «Der französische Präsident D-sch«--! tritt voraussichtlich im September zurück. Als sein NaLl-lser gilt Millerand. ? Zwischen Italien und Albanien ist ein sür letzteres sehr Künftiger Nchh-m zuftandegekommen. Im Zeitalter der Konferenzen. In den letzten Monaten löste eine interalliierte oder internationale Konferenz Lie andere ab. Nach den zahl reichen „Vorkonferenzen" Laben die ehemaligen Kriegsgegner in Spa gemeinsam verhandelt und beschlossen, im September erneut in Genf zusammenzutreten, um die Wiedergut« machungZ- und Wiederaufbaufrage zu erledigen. Dann haben die Ministerpräsidenten Frankreichs und Englands in Boulogne näheres über die Deutschland zu gewährenden Nahrungsmittel- und Rohstoff-Vorschüsse beschlossen. Jetzt wird m Genf ein internationaler Sozialisten-Kongreß und ein noch Wichtigerer Bergarbeiter-Kongreß abgehalten. An diesem Kongreß nehmen Vertreter Ler englischen, Ler franzö sischen, belgischen, österreichischen und ungarischen Arbeiter schaft teil. Erst ganz allmählich beginnt die Öffentlichkeit zu be greifen, daß ein gemeinsamer Wiederaufbau ohne eine Ver ständigung über die Verwendung der verfügbaren Kohlen unmöglich ist. Werden die Kohlen ausschließlich nach macht- politischen Gesichtspunkten begehrt und verteilt, ss wird damit das Wirtschaftsleben nicht angeregt, sondern gelähmt. Es ist durchaus verständlich, daß die Sieger im Weltkrieg und die neu entstandenen Klein- und Mittelstaaten die Ge legenheit benutzen wollen, um sich eine eigene starke Industrie aufzubauen. Meist fehlt es aber an den inneren Voraus- fctzungen, wellLe mindestens ebenso wichtig stnd wie reichliche Kohlen. Es bedeutet keinen Gewinn für die Produktivität der europäischen Wirtschaft, wenn etwa Polen und Tschecho- Slowakien oder auch selbst Frankreich sich reiche Kohlen bezüge sichern, aber weder die industriellen Anlagen noch «uch die technischen Erfahrungen und geeigneten Arbeitskräfte haben, uni eine leistungsfähige Industrie ins Lebe« zu rufen:, anderseits bedeutet eine erhebliche Einschränkung der deutschen Kvhleuversorgmig eine Stillegung leistungs fähiger Betriebe v«d -steichzeitig ein Hinausstoßen hochwertiger industrieller Artzeftskräfte m ««dere Berufe, in denen sie nichts Gleichwertiges zu leisten vermögen. Der Wiedergnt- machungskonferenz zu Genf werden gewiß wieder einige „Vorkonferenzen" voraufgehen. Wir hoffen, daß weder Poincarö, der dir Konferenz in Genf überhaupt zu Fall bringen will, noch der französische Senator Rillst, der »sr einer Festsetzung der von Deutschland zu leistende« SchÄL- fumme warnt, mit ihren kurzsichtigen Ratschlägen durchdringe« werden, ^"«qt es in den 1^ Monaten, die bis z«r Er öffnung Ler internationalen Wiedergutmackmngskonferenz noch verstreiche« werden, nicht, die Öffentlichkeit Europas »cm der Notwendigkeit einer vernünftigen europäischen KoUen- bilanz zu überzeugen, so wird man keine tragfähige Grund lage für Len Wiederaufbau finden. Die führenden Staats männer des Verbandes würden sich ein großes Verdienst um die Wirtschaft der ganzen Welt erwerben, wenn sie de« jetzt soviel erörterten kommenden Kongreß in London z« einem wahrhaftes Weltwirtschafts-Kongreß gestatten würde«, bei dem puch Deutschland und Österreich sowie alle osteuro päischen Länder gleichberechtigt vertreten sind.