Volltext Seite (XML)
V«rlaz»«r1 I.itlg.nprifl«: dl, Ilpaltlg, « «m d«U« g,N, « Vitt für gamIOenanvI-,» » Vi ¬ gil Vlatzwünlch« Uaae» ,U t->« «>1Nummer 34 — 38. Iahra MaeaMi»« vdi«g^r«I» »m» rrlg« »lnl«. » M«. »»» « V». rr»,«ll°h« t.7vr d«q »I» Poft 17« «^Ichl1«ziI4 P»stlld-rw«llun,«.büflr. pizllgliq « VI». V°st-«tst'°a'">. io vis . s«nnalxnd. W W W W W -'n, w°ch« °°. WWW > W > W > W M W «.zügelt ich.mii« d«lm v«rl°g «klg-gan,«» WWWW WWWWW W W W r,!,« dliri«, kl« vrlxft-llun,-. W W W Do1?sseUuny Mittwoch, den 8. Februar 1S3S Zn, Fall, von d»d«r,l lb-wall, Verbot, «IMieleiw«, V^.ried» ftSrunzen Hal d,r Vepeher »dir «irrbunglielden« kl« «nlpiüche, jall, dl, 3->>ung tn beichilnllem UmjXiz«. »«- jpäxi over nicht «gchetnt. EriillllN»»»«« ist Dr « o » » » SchriftleUun-: Dre-d«».»., PoUerftraste 1». 8«v>r«l Mit ». »101» DelchSjl,stelle, vrn« »nd verlog: S«r«»nla «uchdn,«,r,i und v«,l-, r- »nd «. Winkl. V-lk-strab, 17, Sernnij »1017, Postlcheck; Nr. 10«, van»: S-dlbanl vre-de, »<7«7 Schießbeschl der SowjeWsse? Japanische Cnischließung gegen die Sowjets Alscherelrechte sollen unter allen Umständen geschützt werden Tokio, 8. Februar. Angesichts des Fehlschlages der Fischereiverhandlungen und der Absicht Moskaus, die Japan vertragsmäßig zustehenden Fischplähe am IS. März zu ver steigern, brachten alle Parteien des Reichstages einmütig eine Entschließung ein. Sie fordert die Regierung auf, Japans Fischereirechte unter allen Umständen zu schützen. Die Ent schließung ist insofern von größter Bedeutung, als in Tokio verläßliche Nachrichten über militärische Maßnahmen Sowjet rußlands etnliefen. Danach ist in Wladiwostok ein besonderer Militärrat bei der Führung der sowjetrussischen Fernostslotte und der 2. Division der Fernostarmce eingerichtet worden. Moskau soll angekündigt haben, daß die Sowjetflotte auf je des japanische Schiff schießen iverde, sofern japaniscbe Fischerei fahrzeuge in den Sowjetgewässern erscheinen würden. Gln Zwischenfall bel einem italienischen Flottenbesuch in Panama Rom, 8. Februar. Aus Panama wird gemeldet, daß es bei einem italienischen Flottenbcsuch zu antifaschistischen Kund gebungen kam, wozu gerade die Aeußerungen Roosevelts in einem Teil der dortigen Presse einen willkommenen Anlaß ge boten hatten, und daß auf eines der Beglcitautos des Admirals Eomlgli einige faule Eier geworfen wurden. Der Minister des Auswärtigen von Panama begab sich sofort auf den italienisck)«» Kreuzer „Eugen von Savoyen", um das Bedauern der Regierung auszudrücken und zu sagen, daß es sich um die Demonstration von wenigen handele, die sich im Gegensatz zur wahren Meinung Panamas befänden. Der Präsident der Republik wiederholte die Entschuldigung bei einem am Abend zu Ehren des italieni- sck-en Geschwaders auf der italieniscl)en Gesandtschaft abgehalte nen Fest. de Valero zu den Vombenanschlügen London, 8. Februar. Im irischen Senat, der am Dienstag die Aussprache über die Teilungsfrage sortsetztc, kam cs zu einer Erklärung des Ministerpräsidenten de Balera, mit der er zu den Bombenanschlägen Stellung nahm. De Balera erklärte, die irische Regierung könne es nur be dauern, wenn sich Dinge ereigneten, die die irische Negierung nicht wünsche. Die irische Negierung sei als die legale Regie rung des Landes gewählt worden. Keine andere Körperschaft habe daher ein Recht, im Namen des irischen Bolkes zu spre chen. Dabei spielte de Balera sichtlich auf die Irische Nepubli- kanische Armee an. Er wolle von Gewalt nichts wissen und wünfche, dies klarzumachen. Der Iustizminister werde daher am Mittwoch im Dail gewisse Gesetzesvorlagen einbringen, die der Regierung die nötige Bollmacht geben, damit sie ihre Auto rität beibehalten könne. Das letzte sowjetkatalanische Bollwerk Trommelfeuer auf dle Stellungen bel Flguera- Bilbao, 8. Februar. Nach der Eroberung der Kreisstädte Olot und Ripoll verbleibt als einziger größerer Ort in Sowjetkatalonien Fi- gueras. Diese Stadt ist nunmehr das Ziel der jetzigen Ope rationen der nationalspanischen Truppen. Die nationale Hee resleitung besitzt ein besonderes Interesse daran, Ftgueras schnellstens zu erreichen, um die Greueltaten der Anarchisten zu verhindern, die dort die Macht übernommen haben. Die nationalen Truppen rücken in Eilmärschen auf die Stadt vor. Der Bormarsch wurde jedoch durch den Umstand erschwert, daß am Fluvia-Fluß sämtliche Brücken gesprengt waren. Das Gros der Ofsensivarmee hat aber dennoch den Fluß auf Be- helfsbrücken übersetzt. Auch die Artillerie hat das andere Ufer erreicht und ein mörderisches Feuer auf die Sowjetstcllungcn vor Figueras eröffnet. Las Artilleriefeuer nahm eine Stärke an, wie es seit der Ebroschlacht nicht mehr zu verzeichnen war. » Der nationale Heeresbericht meldet, daß der Vormarsch bet der Säuberung Nordkataloniens immer rascher vor sich gehe. So habe eine Kolonne am Dienstag 28 Kilo meter zurückgelegt, obwohl sie durch große Sprengungen an den Straßen und an allen Brücken stark behindert worden war. Es wurde die bedeutende Kreisstadt Ripoll beseht und weitere 3l Ortschaften eingenommen. Im Abschnitt Seo de Urgel gelangten die nationalspa nischen Truppen bis unmittelbar an den Grenzort Puigcerda heran. Im Abschnitt zwischen Berga und Ripoll wurde das Ge biet restlos von bolschewistischen Nachzüglern gesäubert. Zwi schen Ripoll und Olot wurden sämtliche Ortschaften besetzt. Die Bevölkerung empfing die nationalen Truppen mit ehrlicher Begeisterung. Am Dienstag wurden 2325 Gefangene gezählt. An den wenigen Stellen, an denen dle Somjcttruppen Widerstand versuchten, erlitten sie rasche Niederlagen unter hohen Verlusten. Auch am Dienstag wurde wieder reiche Beute gemacht. Die nationale Luftwaffe bewarf militärische Ziele «n La Selva, Rosas, Alicante, Figueras und bombardierte die Hoch öfen in Sagunt. AuSschreiiunoen der geflüchteten sowjet spanischen Milizen Badenvlllen ausgeplündert — Weinberg« schwer beschädigt Pari», 8. Februar Der Sonderberichterstatter des „Journal" an der franzö- sich-spantschen Grenze meldet aus Eerbere Einzelheiten Uber das große Sammellager bei Angeles-sur-Mer, in oem bereits rund 1OOOOO rotspanische Flüchtlinge, darunter meist waffenfähige Männer und viele Zehntausende Milizsoldaten, untergebracht worden sind. Das Lager hat einen Umfang von rund 20 Hektar und ist von Stacheldrahtverhauen umgeben. Die Bewachung innerhalb und außerhalb des Lagers wird von Senegalschützen durchgeführt und ist am Dienstag verstärkt worden, weil es zu wiederholten Ausschreitungen gekommen ist. So haben vor allem zahlreich« Villen des kleinen Bade ortes Angeles in der letzten Nacht unliebsamen Besuch erhalten, der alles, was irgendwie von Wert schien, mitgehen ließ. Auch In den Weinbergen der Umgegend haben die unangenehmen Gäste schweren Schaden angerichtet; Rebstöcke und ihre Stütz hölzer wurden einfach ansgerlssen und von den Flüchtlingen für ihr« Lagerfeuer verwandt. Dle Schandtaten haben bereits in der ganzen Gegend größte Mißstimmung und Unzufriedenheit ausgelöst. Man hasst, daß setzt durch Verstärkung der Senegalschutzen besondes nachts weitere Auswüchse dieser Art unterbunden werden. Der Vertreter des „Journal" berichtet auch, daß ein sozial demokratischer Abgeordneter der französischen Kammer in das Lager gekommen fei und die Flüchtlinge in einer „flammenden Rede" aufgefordert habe, wieder die Waffen gegen Franco zu ergreifen. Konferenz bel Negrln Paris, 8. Februar. Einer hier vorliegenden Meldung zufolge haben sich In den Abendstunden des Dienstag der französische Botschafter, der englische Geschäftsträger und der sogenannte rotspanische „Außenminister" del Bago über die Grenze zu dem gegenwär tigen Aufenthaltsort „Minlsterpräsidents" Negrln in der Nähe von Aguillana begeben. Im Laufe dieser Zusammenkunft wurde, wie es heißt, zunächst die Frage des Gefangenenaus tausches erörtert, doch stehen besondere Interessen Londons außerdem zur Debatte. Die Entente bietet Franco Wohlsa-rts- unterstützuna an London, 8. Februar. Die Aktion zur Sicherung der englischen Interessen in Spanien wird von der Presse vorsichtig und zähe weitergetragen. Der diplomatische Korrespondent der „Times" stellt fest, daß die britische und französiscl)e Regierung mit Burgos in engster Fühlung stünden, „um ein weiteres Blutvergießen zu verhüten". Die Ueberküh- rung der rotspanischen Truppen und des Kriegsmaterials nach den ausgehungerten und erschöpften Gebieten von Valencia und Madrid sei ja unmöglich. Nach diesen Erkenntnissen, die den wahren Grund für den britischen Eifer offenbaren, wendet sich die „Times" der belieb ten Fliichtltngsfrage zu und weist darauf hin, daß die britische Regierung bereits 40 000 Pfund und Frankreich sowie kleinere Länder beträchtliche Summen für sie zur Verfügung gestellt hätten. Dieses Eintreten für die Opfer des von de» Demokra tien künstlich verlängerten Krieges wird ohne Sckzam als im Interesse Francos (!) stehend behandelt und naiv auch ihm ein entsprechendes Angebot gemacht. Franco, so heißt es zuckersüß tn der „Times", tue ja sein Bestes für die notleidende Bevölkerung, aber nach einem so langen Kriege gingen die Anforderungen über seine Kräfte hinaus. Deutschland und Italien könnten ebenfalls nicht viel tun. Wenn Franco also sein Land befrieden und die Not seine» Volkes beheben wolle, könnte aber vielleicht England und Frankreich, für Franco ein humanitäres Werk tun. ZuzugersKweningen für Wien - Nach Paragraph 33 der Retchsgrundsähe Uber Voraus setzung, Art und Maß der öffentlichen Fürsorge kann in be stimmten Gemeinden zur Vermeidung von Schwierigkeiten, insbesondere auch zur Verhinderung der Landflucht, Hilfsbe dürftigen, wenn sie zuzlehen, der Fiirsorgertchtsah lzerabgesetzt werden. Diese Regelung gilt für zahlreiche große Städte des Reiches, u. a. auch für Berlin. Durch eine Anordnung des Reichslnnenminlstcrs Ist diese Regelung jetzt auch auf die Stadt Wien ausgedehnt worden. Alle Audienzen des Papstes abgesagt Vatikan-Stadt. 8. Februar. Wie mitgcteilt wird, hat der Papst auf Anraten seines Arztes alle Audienzen abgesagt. Der Arzt besuchte den Papst vorgestern abend und auch gestern morgen wieder, wobei er eineinviertsl Stunden beim Papst blieb. Er lehnte es zwar ab, sich zu äußern, doch nimmt man an, daß der Papst unter einer leichten Influenza leidet. Kapitulation oder Schluß kampf? Zu den schwierigsten Problemen einer Kriegsführung gehört die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt zur Kapitulation. Stets wird es für eine geschlagen« Regierung und ein geschlagenes Heer schwer sein, zu ent scheiden, ob der Augenblick zur Streckung der Waffen und bedingungslosen Unterwerfung gekommen ist, oder ob durch weiteren, wenn auch verzweifelten und sinnlosen Wider stand die Lage in irgendeiner Weije noch gebessert werden kann. In jedem Kriege wird einmal der Punkt erreicht, an dem die Machthaber einer geschlagenen Negierung dieser Entscheidung nicht mehr ausweichen können. Wenn die rotspanischen Machthaber trotz der Aussichtslosigkeit ihres Kampfes seit Monaten sich nicht zur Unterwerfung ent schließen konnten, so konnten sie dafür auch eine Reihe ein leuchtender Beweggründe ansühren. Wenn sie aber jetzt noch zu einer Fortsetzung des geradezu sinnlos gewordenen Widerstandes aufrufen und sich der gebieterischen Pflicht zur Kapitulation entziehen, so begeben sie nicht nur. eine ungeheure Dummheit, sonoern ein furchtbaresBer- brechen an der spanischen Nation und insbesondere an den eigenen Gesinnungsgenossen. Dio Frage: Wann gibt Rotjpanien endlich seinen Widerstand aus? wird nach der Entwaffnung der katalanischen Armee immer brennender. In ganz Europa gibt es keinen Einsichtigen mehr, der noch an eine Wendung des Schicksals bei den Kämpfen in der Madrider Zone zugunsten der Noten glaubt. Selbst General Miaja, der Befehlshaber in dieser Zone. weiß, daß weiterer Wider stand nur sinnlos Menschen opsert und Werte zerstört und über die vom Bürgerkrieg noch verhältnismäßig verschonten Provinzen seines Herrschaftsbereiches das gleiche traurige Schicksal heraussühren würde, das der fluchtartige Rückzug der Roten aus Katalonien diesem Teile Spaniens bescherte. Die Gerüchte über Friedensverhandlungen und Friedens vermittlungen sind ein sprechender Beweis dafür, daß auch in den Kreisen der Notspanier dieser Einsicht Raum acgeben wird. Und wenn Frankreich, der einstmals nach Moskau zuverlässigste Bundesgenosse Notjpaniens, ernstlich die An erkennung der Regierung Franco erwägt, so kann eigentlich niemand mehr daran zweifeln, welchen Weg die rotspani- schen Machthaber der Madrider Zone oernünstigerweise einschlagen müßten. Es besteht wohl auch kaum ein Zweifel darüber, daß die Noten zum Friedensschluß unter gewissen Bedingungen bereit wären. Was aber General Franco fordern kann und fordern muß, das ist gerade die bedingungslose Unterwerfung. Er hat es nicht notwendig, sich von einem geschlagenen Regime auch nur irgendwelche Vorschriften Uber die Gestaltung des neuen Spanien und die Liquidierung der zweieinhalbjährigen Bolschewistenherrschaft machen zu lasten. Es mag bitter sein, bedingungslos zu kapitulieren. Aber das geschlagene rote Regime hat sich selbst diesen Ausgang zuzuschreiben. Als es noch im Besitze einiger kampfkräftiger Divisionen war, hat es sich nicht entschließen können, zu kapitulieren und Frieden zu schließen, obwohl es unter den damaligen Umständen gewiß einen besseren Frieden hätte erlangen können als heute, nachdem jeder Widerstand zwecklos ge worden ist. Heute gebietet die Not und die Pflicht zur Unterwerfung, während vor Monaten nur die Klugheit die Kapitulation vorschrieb. General Miaja und der entthronte Regierungschef Negrln, die nach neuesten Meldungen als eventuelle Trager eines Verzwekflungskrkeges in der Madrider Zone in Frage kämen, stehen im übrigen in gewissem Sinne nochmals vor der Schicksalsfrage, ob es heute oder in einiger Zeit zweckmäßiger ist, die Waffen zu ß"»en. Gewiß, General Franco läßt sich weder heute noch spater Bedingungen vorschreiben. Aber es ist doch immer hin möglich, daß die Formen der Unterwerfung heute weniger schimpflich sind, der Zusammenbruch weniger kata strophal ausfällt als nach Auflösung auch der letzten rot spanischen Armee an den Fronten der Madrider Zone. Daß General Franco sich keinerlei Bedingungen vorschreiben