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Erzgebirgischer Volksfreund : 18.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192403185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240318
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-18
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 18.03.1924
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D« .«r-e-IIrellch« w»l»U:und- «y»«inl »glIL mit llusnakme der 2««« na6> L onn- und giftto»««. Ler Preis lür dl« S4 mm breU« Tolonel - Mzelgmzell« Im c m><-bloNdezird Ist 10 ^»mlsten-inzeigen uud Slellengeluche Bedürftiger 15), uuswdrlr 15, ftlr die 80 n>m drell« Peill- RedlumezeU« 50, oumv r!s 100, für die so mm drifte amu. Lelon«!.-,»« 55, auswirli »5 Soldplennlg. P»ftsch«<k-Nont»> Leipzig Nr. ILLA. »emelnbe-Sir«.»»»«»: e»«, Lrzged. Nr. 70. Derlag C. M. Dürlner» Aue» Srzgeb. -«n,fpr«<d»e, «ne «1, SSstnIy (Ami Au«) «0. Schn.ederg 10, S»x>ar,«nd«rg «51. »myiunlchrift, »»Ik«fr«un» Aueerzg«»!»,«. » «nihaltend die amtliche« «akanntmachungen der Amlshauplmannlchast und der » Staatsbehörden in Schwarzenderg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg. Lößnitz, Neuslüdtel, Gnlnhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Etadtröte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Suzelgrn-Annad»« ft>« d!« am VacSmttlaq «rlchrinmd« Diumm«r di, aormrliag, S Udr in den Sauplgilchäft»- st«ll«n. 2>n« Srwddr Idr dl« Aulnahm-d«r Wiz-rg«, am oorg«sck>r.«b«n«n Tag« lowl« an deftNnmIer Slrlle wird nl»I g«g«d«n, auä> nicht Ilir dl« Tftchftgk«» dir durch lern- lpr«ch«r aulgeged-»«n!ln>«ig«n. — FllrNIIckg. unoirlangl «ingrlaudlm Schrlftllllck« üdrrnlmml dl« ochristlUlu ng drin« Biraulwortung. - Unl«rdr« dung«n des N,)ch»ft«- d«lrl«b«» d«grllnd«n d«in« AmprUch«. Lrt Zahlung,a«rzuz und üondur» g«lt«n Babail« al» nicht »«rrindarl. HauplgrschLftdft«!!«» in Aue, Llignih, Schnerderg und öchwarzenderg. 77. Iahrg. Nr. 66. Dienstag, den 18. März 1S24. Amtliche Anzeigen. Schwarzenberg. da» Jahr 1924. Nach der Verordnung des Ministeriums de» Innern von, S. März 1924 („Sachs. Staatszeitung", vom 5. 3. 24, Nr. 55) unterliegen dem Legitimierungszwauge: alle im Iulande in öffentlichen und privaten Betrieben beschäftigten Arbeiter im Sinne des Dctriebsrätegesetzes vom 4. Februar 1929 (NGDl. E. 147) eiwschl. der niederen Hausangestellten, die nicht deutsche Rcichsangchörige sind. Vom Leaitimielungszwange be freit sind die ausländischen Arbeiter, für deren Beschäftigung eine Ge nehmigung des Londesamts für Arbeitsvermittlung nicht erforderlich ist, falls sie sich im Besitze eines Paffes oder Paßcrsaftcs befinden und einen von der Landesstelle der deutschen Arbeiterzentrale ausgestellten Befrei- nngsschein erhalten haben. Ferner sind vom Legitimlerungszivang« be- freit: die ausländischen uichtlandwirtschastlichen Arbeiter, die sich im Be. sitze eines gültigen Passes oder Paßersatz«» befinden. Legitimationskar- ten aus früheren Jahren gelten nicht als Paßcrsatz. Es empfiehlt sich, alle Pässe, die noch nicht mit Anmelbevermerk versehen sind, umgehend im hiesigen Polizeiomt (Stadthaus II — Zimmer Nr. 6) zur Berichtigung vorzulegcn. Vefreiunaoscheme können erteilt werden an ausländische landwirtschaftliche Arbeiter, di« mindestens vom 1. 1. 1913 ab im In- lande in der Landwirtschaft nicht nur vorübergehend beschäftigt sind. Die im Jahre 1923 ausgestellten Besreiungsscheine behalten ihre Gültig keit auch für das Jahr 1924, ohne dass es einer Umschreibung oder Ab stempelung bedarf. Alle hier aufhältlichen Ausländer, soweit sie zu den obenbczeichneten legitimicrungspslichtigen Personen gehören oder auf Grund der vorstehenden Bestimmungen von der Legitimierung befreit wer den können, werden aufaefordcrt. umgehend die Legitiuncnmgs- oder Be- freiunasanträge im hiesigen Polizeiamt (Stadthaus II, Himmer Nr. 6), bis souteslen» 1. April d. I. zu stellen. Hierbei sind vorsährigc Arbeiter- legitimanonslarte, Pas; oder Paßersatz vorzulegen. Dl« Kosten des Lcgi- timicrungsvcrsahrens hat der Arbeitgeber zu tragen. Für die Legitimie rung sind 3 Mark und 59 Pfg. Kosten, für den Besrciungsschein 1 Mark Der Bürgermeister. Griinhain, Len 15. März 1924. Dos von den Stadtverordneten genehmigte Orts. WkUIll/UIN. ges«tz für die Wahlen in Ausschüsse und Ehrenämter vom 15. Februar 1924 wird hiermit verkündet und liegt vvm 18. dss. Mts. an 14 Tage laug im Stadthaus, Zimmer Nr. 1, zur Einsichtnahme aus. Gebühr und 59 Pfg. Kosten zu zahlen. Für Anträge, die nach dem 1. April gestellt werden, erhöht sich die Legitimierungsgebühr auf 7 Mark. Diese Gebühr ist auch zu entrichten, wenn Lie vorgeschrieben« Legitimie rung im Vorjahre unterblieben ist. Di« Arbeitgeber werden ersucht, di« in ihren Betrieben beschäftigten, nach obige« Ausführungen legitimie- rungspflichtigen oder besrciungsfähigen Ausländer in geeigneter Weise von diesen Vorschriften zu verständigen und zur umgehenden Antrag, stellnng -ufzufordern; auf di« Strasdestinunungen im Unterlassungsfall» wird hierbei verwiesen. u Schwarzenberg, am 13. März 1SS4. '« Der Rat der Stadt. — Polizeiomt. — Die ZwanzigmarkakYe. Von Richard Nordhausen. Orkanartig ist über den deutschen Wertpapiermarkt das Unze- witter nicdergebroä>en, das schon im vergangenen Jahre, als unserer Börse der Himmel noch voller Geigen hing, jeder Einsichtige voraus- gesagt hat. Während damals sich alle Welt in die Dcpositenkasssn der Banken drängte und ohne Unterlaß Kaufanträge erteilte; wäh- rend damals eigentlich Jeder spekulierte, in der Hoffnung, sich auf dUe Weise vor der Geldentwertung schützen und an den Niesenschein- g-^innen teilnehmen zu können, meidet man jetzt ängstlich die Mani- moNtempel. Gebranntes Kind scheut das Feuer. Sind doch beinahe über Nacht alle Mtienwerte von der früheren Fabelhöhe in schier unergründliche Tiefen gestürzt. Für 50 oder 60 Nentenmark, manch mal sogar noch billiger, kann man heute sogenannte mittelgute Pa piere erwerben, während die unnotierten Werte in vielen Fällen nicht mehr die Gebühren für Stempel und Courtage wert sind. Wenn Rie- scnunternehmungen, wie die A. C. G., im ganzen abgclaufenen Jahr bilanzmäßig 100 Goldmark Reingewinn erzielt haben, was kann man dann vom dürren Holz erwarten. Die vorgeschrieben^UmpetlünS, auf die Nentenmark, die not wendige Goldmarkbilanz, hat mit einem Schlage allen Billionen- träumen ein Ende gemacht. Und nun sitzen die Scheinreichcn von 1923 mit ihren oft kaum noch Hu Tapezierzwecken taugenden Aktien da. Wären nicht viele Angehörige des Mittelstandes in den Zusam menbruch verstrickt, so könnte man achselzuckend an ihm vorbeigehen. Wer sich trotz aller eindringlichen Warnungen immer wieder mit der Börse eingelassen hat, in der Hoffnung, dort mühelose Gewinne erzielen zu können, der verdient die unvermeidliche Strafe. Noch nie ist ein Grünhorn durch Börsenspekulationen reich geworden; kleine Zufallsgewinne, die der Laie erzielt, werden schließlich immer wieder durch große Verluste doppelt und dreifach aufgefressen. Das ist die Regel seit Anbeginn des Börsenspiels. Wer trotzdem sein Er spartes riskieren will, darf sich nachher nicht darüber beklagen, daß er bis aufs Hemd ausgeplündert wird. In unserem besonderen Falle hat aber der kleine Mann, der im voligen Jahr Aktien erwarb, An spruch auf mildernde Umstände. Die angeblich mündelsicheren, fest verzinslichen Werte hatten allen Wert verloren; durch den ungeheuer lichen, fast stündlichen Marksturz sah sich eigentlich jeder sorgsame Hausvater gezwungen, seine paar Lohn- und Eehaltg:oschen sofort irgendwie wertbeständig anznlegen; in einem Papier, das an der Dollarsteigerung wenigstens annähernd teilnnhm. Da Dollars und andere Edclvaluten nicht zu kaufen waren, so stürme sich alles auf die Aktien, die ungefähr, wenn auch in weitem Abstande, der Dol larkurve folgten. Wir wissen, daß große Kreise der Lohn- und Ee- , Haltsempfänger nur aus dem einen Grunde Aktienbesitzer wurden, ' weil sie nicht tatenlos zusehen wollten und konnten, wie ihre paar Kröten sich innerhalb weniger Tage in Staub verwandelten. I Leider hat gerade die deutsch« Art, einmal erworbenen Besitz möglichst lange fcstzuhalten, all diese Mitläufer ins Unglück gebracht. Während die berufsmäßige Spekulation ihre Aktien rechtzeitig abzu- schieben verstand, sind die kleinen Leute an den entwerteten Papie ren hängen geblieben. Ihnen steht nun die Herabsetzung und Zusam menlegung des Aktienkapitals bevor, eine „Sanierung", an der nur sehr wenige Gesellschaften vo.bcikommen werden. Bedenkt man, daß außer ganz bestimmten Papieren, z. B. denen des großen Stinnes- Konzerns, alle Aktien ungeheuerlich verwässert worden sind, so l'eat auf der Hand, welche Unsummen jetzt abgcschrieben werden müs sen. Line. Zusammenlegung im Verhältnis von mindestens LO: I wird, nach der Knpitalherabsctzung auf den zehnten Teil, die Ziegel sein. Das heißt also, wer heute eine Tausendmark-Aktie sein eigen nennt, besitzt alles in allem, vielleicht noch fünf Mark. Wir stehen unmittelbar vor der großen Umwälzung auf dem Akticngeüietc. Noch zögern die meisten Gesellschaften mit der Her absetzung des Kapitals und der Aktienzusammcnlegung, weil jede die andere vorangchen lassen und sich nach ihr rickten mö-'-te. Auch ist man noch nicht überall mit der Ncuanfstellung der Bilanzen, d. h. der gründlichen Zerstörung früherer abenteuerlicher Phanta sien fertig. Aber die Reinigung wird in Kürze beginnen. Während nun die Herabsetzung des Aktienkapitals den kleinen Mann wenig stens nicht völlig enteignet, hat er von der Zusammenlegung das Schlimmste zu befürchten. Und trotz aller Ncaicrungnotverodnun- gen, trotz aller angeblichen Sich«rnngen des kleinen Besitzes wird diese Zusammenlegung beinahe durchweg erfolgen. Da der Mittel stand kaum in der Lage ist, Zuschüsse zu leisten, muß er schweigend dulden, wie man ihn aus seinem Aktieneigentnm völlig hinauswirft. Mit den Genußlcheinen, die die Regierungsverordnung großaünsiig gewähren will, ist niemandem geholten, denn auf Dividende haben während der nächsten Jahre die meisten Aktien-Gescllschaften wahr haftig nicht zu hoffen. So gibt es denn nur eine Möglichkeit, den Kleinnktionär vor dem völligen Verlust seines Eigentums zu bewahren: Die Herabset zung des Aktienneunbetrages auf eine kleinere Summe als 1000 Mark. In dieser Beziehung gedenkt auch die Negierung den Kleinen entgegenzukommen und einen Mindestbetrng von 100 Mark für die Aktie festzusetzcn. Wem kann sie indes damit helfen, wenn die Gs- samt-Lntwcrtnng nicht im Verhältnis von 1:10, sondern wie dar- gelegt, von 200 : l vor sich geht? Will man dem kleinen Mtionär oen ausreichenden wirtschaftlichen Schutz gewähren, auf den er reck-t- lich Anspruch hat. dann ist mit lOO-Mark-Aktlen nichts anszurichtcn. Van« hilft lei« Maulspitzen, dann muß gepfiffen und als Aktien- I mindestfestbetrag 20, vielleicht sogar 10 Mark festgesetzt werden. Es kommt darauf an, daß Besitz- und vor allem Stimmrecht dem Klein- jaktionär erhalten bleiben; Genußscheine und dergleichen helfen zu nichts. Die deutsche Gesetzgebung hat seinerzeit mit vollem Recht 1000-Markakticn vorgeschrieben. Sie wollte verhindern, daß durch Erwerb von Aktien mit geringerem Nennwert der kleine Mann der Spekulation in die Arme getrieben werd«; für ibn waren die Spar kassen, nicht Danken und Börsen, die gegebenen Vermögcnsbcwahrer. Heutzutage liegen die Verhältnisse bedauerlicherweise anders, und wir müssen uns mit ihnen abzufinden versuchen. Ohne Einführung der Zwanzig, oder Zehnmarkaktie ist das in Industrie- usw. Werten angelegte Sparkapital unseres Mittelstandes verloren. And so beißt es, in den sauren Apfel beißen. Wenigstens für das nächste Jahr zehnt oder Jahrfünft. Ein Gutes hat die Zwanzigmarkaktie jeden falls: Sie ermöglicht es gerade dem unentbehrlichen, kleinen Sparer, direkt am Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft tcilzunchmcn. Daß diese Beteiligung eine zwingende Notwendigkeit ist, wissen wir. Je der irgendwie zu erübriacnde Pfennig muß dem Wiederaufbau nutz bar gemacht werden. Allerdings darf man dann nicht versäumen, auch rechtzeitig Schutzmittel gegen neue spekulative Ausvlünderun- gen der Klcinaktionäre zu schaffen. Es wird Aufgabe und Pflicht des § kommenden Reichstages sein, hier die erforderlichen Sicherungen zu schaffen und die Aasgeier möglichst weit von der neuen Zwanzigmark aktie fortzuschewchön.' ' Die Radikalisierung der Sozialdemokratie. Berlin, 16. März. Die gestrige Tagung des kommunisti schen Parteivorstandes beschloß die Aufhellung eigener Kandidaten in allen Reichstagswahlkrcisen und die Ableh nung jeder taktischen Unterstützung der Sozialdemokratie. Die Radikalisierung der Sozialdemokratie für dis kommenden Wahlen scheint eine allgemeine zu werden. Auch in der Provinz Brandenburg sind nach den bis heute vorliegenden Aufstellungen die Spitzenkandidaten der radikalen Kandidaten mit über 10 Prozent durchgedrungcn. Bayern für die Präsidentenwahl. Berlin, 16. März. Der bayerische Gesandte war gestern über eine Stunde beim Reichskanzler. Sein Besuch steht in Verbindung mit dem wiederholten Ersuchen der bayrischen Negierung nach be schleunigter Festsetzung des Tages für die Neuwahl des Reichspräsidenten druck; das Volk. Pfalzwoche in Bayern. München, 16. März. Wie di« Korrespondenz Hoffmann meldet, hat Ministerpräsident von K n i l l i n g im Namen der bayrische» Staatsrcgierung eine Kundgebung erlassen, in der er darauf hin weist, daß mit dem morgigen Tage das rechtsrheinische Bayern in die Pfalzwochc eintritt, womit es vor Deutschland und der ganzen Welt feierlich bekunden will, daß cs die Bande zwischen den Lande-teilen rechts und links des Rheins als unlöslich betrachtet. Es will der stolzen Befriedigung Ausdruck geben, mit der es die vaterländische Haltung der Pfälzcc verfolgt und wills schließlich durch die Tat beweisen, daß cs heut« und in Zukunft gewillt ist, seinen pfälzischen Landsleuten helfend zur Seite zu stehen. Der Frankensturz. London, 16. März. Sunday Times schreibt, Paris müsse setzt klar erkannt haben, daß der Sturz des Franken nicht die Wirkung äußc.cc Umtriebe, sondern Frankreichs selbst ist. Das Ruhraben- teuer, die Anleihen an die kleineren Staaten, dis Deutschland umg« bcn, die Anhäufung von Rüstungen, und der ganze Geist der euro päischen Poli.ck Fra: krcichs haben .hm das Mißtrauen der Außen welt eingetragen und seinem inneren Budget unmöglich« Lasten auserlcgt. Eine Abänderung der französischen Politik sei finanziell notwendig geworden. l ' Paris, 16. März. „Petit Parisien" stellt fest, die Nachricht, daß zwischen dem Unterausschuß für Banks ragen Und dem Neichebankpräsidcntcn Dr. Schacht ernste Schwierigkeiten ent standen seien, und daß der Letztere erklärt habe, gewisse Punkte des Notcnbankentwurfs seien für die deutsche Negierung völlig unannehm bar, sei von outorisierter Seite als tendenziös und völlig unbegründet Pari», 16. März. Der Zweite Ausschuß des Komitees Dawes verhandelte gestern vormitlag über die Eifenbahnfragc. Nachmittags befähle sich das Komitee in einer Plenarsitzung mit den Budget- enlwürfcn Deutschlands im nächsten Jahre. Heute vormittag und möglicherweise morgen nachmittag tiitt den Morgenblältcrn zufolge das Komitee Mac Kenna (deutsche Auslandsguthaben) zu sammen um die Arbeit an seinem Bericht fortzusetzen. Die Eiscn- bahnverhauülungcn des Zweiten Unterausschusses sollen morgen vor mittag und nachmittag wcitcrgehen, und eine V'"'a'Dtz»ng des Komitees Dawes infolgedessen nicht stattfindcn. Paris, 16. März. Dem „Echo de Paris" zufolae n icd cngeuom- men. daß die französischen Wahlen am 18. Mai aogehalten werden sollen. (Andere Blätter nennen nach wie vor den 11. Mai.) Das Blatt erinnert an die deutschen Wahlen, die am 4. Mai stattfinüen sollen, und erwartet, daß sie ein Vordringen der Nationalisten und Parteigänger der Revanchepolitik bringen würden, das der französischen öffentlichen Meinung endgültig« Klarheit! darüber verschaffen werde, was in Deutschland gegen Frankreich ge- trieben werde. » Paris, 16. März. In seiner heutigen Sitzung stimmte der Stt nat der Aufhebung des Zündholzmonopols nach StMuiq der Der« trauensfrage mit 163 gegen 119 Stimmen zu. Die Weiterberatun^ des Finanzgesetzes wurde hierauf auf morgen vertagt. Amerikanische Anleihen an Europa. London, 16. März. Reuter meldet aus Washington: Ob gleich die Bankiers die Zustimmung des Präsidenten Coolidge für die Gewährung von Krediten an Frankreich nicht ein geholt haben, ist Präsident Coolidge doch der Ansicht, daß Am« leiben dieser Art, welche ausländischen Regierungen gewährt werden, ermöglicht werden sollten. Er ist der Ansicht, daß der Wiedern aufbau Europa» unterstützt werden müsse, weil es der Dov« teil der ganzen Welt sei, Und hauptsächlich, weil Europa Amerika Millionen von Dollar schulde, welche es nur dann leicht zurückzahlen könne, wenn seine wirtschaftliche Blüte wiederhergestellt würde. Man glaubt zu wissen, daß das Staatsdepartement die An leihe an Frankreich bewilligen wird, weil diese Anleihe mit der Politik und der Haltung des verstorbenen Präsidenten Harding, die. auch diejenige des Präsidenten Coolidge sei, im Einklang stehe. Neuyork, 16. März. Morgan, die französische Regierung und die Bank von Frankreich verweigern jede Auskunft über den genauen Betrag oder die Bedingungen uer Anleihe für Frankreich. Man glaubt allgemein, Frankreich habe gewisse Reparationsversprcchungea abgegeben, auf die diese Anleihe basiert wäre. Das abgesetzte griechische Königshaus. Athen, 16. März. Die Zeitungen berichten über einen Ler- ständigungsentwurf als Ergebnis der Verhandlungen mit den Royalistenfllhrern. wonach König Georg freiwillig addankt, jedoch bis zum Lebensende den Königstitel führt, vier Fünftel seiner Ziviliste erheben und über die Güter der Krone frei verfügen dürfe. Nur Tatoi soll vom Staate angekauft werden. Alle Mitglieder des Herrscherhauses müßten auf dis Thronfolge verzichten. Im Interesse des Friedens wird u. a. vorgcschlagen: Allgemeine Amnestie, Wieder einsetzung der entlassenen Offiziere und Beamten, soweit möglich, Verkündigung der Republik durch die Nationalversammlung und ihre Bestätigung durch Volksentscheid, Parlamentswahlen unter einer neutralen Regierung. Berlin, 16. März. Etwa 500 Mitglieder dec lommunistischew Jugend, die von einer Liebkncchtfeier kamen, zogen in geschlossenem Zuge und die Internationale singend, durch mehrere Straßen im Osten Berlins. Da sie sich trotz wiederholter Aufforderung nicht auflösten, gingen Polizeibcamte unter Anwendung des Polizei- knüppels vor und zerstreuten den Zug. Zwölf Teilnehmer wurde» scstgenommcn. Berlin, 16. März. Der Deutschen Nothilfe sind aus Oesterreich in den letzten Wochen wieder zahlreiche Spenden zugcgangen, die in den verschiedenen Devölkerungskreisen gesammelt worden sind und die ansehnliche Höhe von rund 34 Millionen öster- rcichiscl;« Kronen erreicht haben. Don Kärnten ist ein Betrag von 100 Millionen Kronen zur Linderung der Not in Deutschland be willigt worden. Dieser Betrag ist zum Teit zur Bestreitung der Frachtkosten für zwei Waggons der von der Kärntner Hilfsaktion aufgebrachten Lebensmittel, die nach Deutschland gegangen sind, verwendet worden. Bremen 16. Mäxz. Die Steiklage im hiesigen Hafen ist heute unverändert. Im Streik der Metallindustrie haben die Arbeitnehmer bei den Hansawalzwerken und Dynomowcrken den Schiedsspruch de« Schlichtnngcansschusses mit großer Mehrheit abgelehnt. Infolge davon ist mit der Stillegung weiterer Metallbetrtebe in den nächsten Tagen zu rechnen. Stockholm, 16. März. Amtlich wird mitgctcilt, daß heute ein Wirtschaftsvertrag zwischen Schweden und Sowi et- ruß land unterzeichnet worden ist. Der Vertrag gründet sich auf das Prinzip der Meistbegünstigung. London, 15. März. Der Prinz von Wales ist heute bei einem Offiziersrennen zweimal gestürzt. Beim ersten Sturz wurde er nickst verletzt. Beim zweiten Sturz fiel er auk sein Gesicht r nd, c.litt Kopfverletzungen. Er wurde auf einer Tragbahre wcggctragen. Rom, 15. März. Der König hat Gabriele d'Annunzio zum Fürsten von Monte Nevoso ernannt. Washington, 16. März. Präsident Coolidge hat Ant», Lang und die anderen in Amerika weilenden Darsteller der Obe» ammergauer Passionsspiele cmpfarjpeu und sie itz einer kurzen Ansprache im Namen der amerikanischen Nation be« willkommnet.
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