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MopMer« Tageblatt und Anzeiger blatt mch*n. «erde« in uns. GeschästSst., soslevonallenPostanstaltt LS No «uzeta ««preis«: Die 4« mw breite Millimelerzeile 7 Pfg^ di. 03 mm breite Mtllimeterzeile im Lcittetl Kernsprecher Nr. 7lL Zettmg Mr dt. Orte: «rnmtzermer«b»rs, «aldktrchen, »»ruichm, Hshndsrf, Mtltschthal. Weißbach, DttterbdaN, »mm«, Dtttmann»dors, WiKjchdars, Scharsenstet», Schlößchen Porichenöor, N». 23 do» 28. 1988 188. Berlin wirb neugeftattet Me MvWmMlilbMell - Del srvße BerkehrsMse« - WvhümgsbilWrUWM i»lf Zähre hum Vor einem Jahr, am 30. Januar 1937, verkündete der Führer dem deutschen Volk seinen Willen und Entschluß, Berlin als äußeres Zeugnis sür die große Epoche der Wiederauferstehung unseres Volkes zu einer wirklichen Hauptstadt des Deutschen Reiches auszugestaltcn und jene große Linie in die Bauentwicklung zu bringen, die dem Geist der nationalsozialistischen Bewegung und dem Wesen der deutschen Reichshauptstadt entspricht. Mit dem Erlaß über einen Gcneralbauinspcltor schuf der Führer vor Jahresfrist die Grundlage sür die Neugestaltung der Ncichshauptstadt, mit deren Durchführung Prof. Albert Speer als Generalbauinspektor für die Neichs- hauplstndk beauftragt wurde. , Nachdem inzwischen die gesetzliche Basts für die Neugestaltung der deutschen Städte, insonderheit Berlins, ge- schafscn ivar, und die Umgestaltung durch eine Reihe kleinerer Bauten, so vor allem den Ausbau der Ost- W cst - Achse, in Angriff genommen und mit der Ausschreibung eines Wettbewerbs zur Erlangung von Ent würfen für eine neue Hochschulstadt ein weiteres Bauvorhaben eingelcitet wurde und mehrere große Bau vorhaben vom Gcncralinspektor betreut werden, sind die Arbeiten des Gcncralinspcktors jetzt so weit gediehen, daß die Grundzügc der Plannngcn in größerem Umfange bckanntgcgeben werden können. Mit der Neugestaltung wird die Ncichshaup.'stadi das festgefügte Gerippe erhalten, das auf Jahrhunderte die bauliche Entwicklung der Stadt bestimmt. DaS Kernstück der heutigen Planung, die Nord-Süd-Achse, mit ihrer Bebauung und die Neuordnung der Bahnanlagen wurde durch Ideen des Führers bestimmt. Sie SElgnmdfStzt der Reugestaltung Der Neugestaltung Berlins liegt einmal die Nonvcndigkcit zugrunde, zahllose Bauten, vor allen Dingen aus Gründen des Plapbedarfv, dringend zu errichten, da seit langem im Rcgierungsviencl Berlins kein Büroraum mehr zur Ver fügung sicht und Behörden und Privatgesellschaften ge zwungen sind, ihre Büros ost in zwanzig und mehr einzelnen Häusern umerzubringeu, die weit auseinandergerissen in der Ncichshauptstadt liegen. Es gilt nunmehr, für die erforderlichen Großbauten repräsentative und großräumige Bauplätze zu linden und nach Möglichkeit sür diese Bauten, denen andere folgen werden, clwas räumlich Zusammenhängendes zu planen, d. h. einen Straßenzug bereitzustcllcn, der die notwendige Auf- aahmesähigkcit besitzt. Aus den dargesiclltcn Ueberleaungen ergeben sich also für die Neugestaltung des städtischen Weichbildes folgende Hanpl- sordcruügcu: 1 Um die zahlreichen neuen Großbauten in der Reichs- Hauptstadt planvoll zusammenzufassen, ist einStraßcnzug vereilzustellen, der mit freiem Hinterland die Möglichkeit gibt, aus lange Sicht alle neuen Großbauten unterzubringen. 2. Dieser neue Straßenzug muß im wesentlichen durch unbebautes Gebiet führen, um eine übermäßige Ver teuerung des Slraßenlandes und der Grundstücke zu ver meiden. 3. Tie Straße muß in nordsüdlicher Richtung liegend die ganze Neichshauptstadt durchqueren und dem Auto verkehr ausreichende Fahrdämme und Parkplätze aus lange Zukunft sichern. 4. In den Autzengebieten der Stadt muh die neue Achse Hauptaufschluß der zu erweiternden Städt, vor allem eines Wohngebietes werden, das in den kommenden 20 Jahren die Wohnungsnot der Stadt ein für allemal beseitigt. 5. Gleichzeitig mit dem Bau dieser neuen Nord-Süd-Achse muß der Keil des Eise n bah ngeläu des beseitigt werden, das sich vom Süden Berlins bis tu den Kern der Stadt beim Anhalter und Potsdamer Bahnhof wie ein Damm trennend zwischen die östlichen und westlichen Stadtgebiete geschoben hat. 6. Damit muß endlich anch eine grundlegende Er neuerung des gesamten Eisenbahnnetzes in Berlin Wirklichkeit werden. Die gemiligen BamliBen Dementsprechend gibt der Generalbauinspektor fol gendes bekannt: 1. Alle nichtigen Neubauten der Reichshauptstadt werden in Zul^ufi an einer neuen Straße zu einer rinzigarligc» gewalt'gcu Gesnmtwirkung zusammen- gefaßt. Tie Straße wird eine Breite erhalten, die dem zukünftigen Verkehr der Weltstadt angemessen sein wird. Eie geht von Norden nach Süden mitten durch das Zen trum des hculigcn Berlin. 2. Ein neuer Sttdbahnhof, westlich vom jetzigen Tempelhofer Ningbahnhof, nimmt den Verkehr des Anhalter und Potsdamer Bahnhofs auf. Damit wird inmitten der Stadt ein Gleisgelände von einer Million Quadratmeter, das bisher für den Betrieb der beide» Fernbahnhöfe notwendig war, zur Bebauung frei. Die neue Nord-Süd-Straßc durch zieht dieses frei werdende Reichsbahngelände und schließt es damit für zahlreiche Neubauten auf. 3. Ein neuer Nordbahnhos zwischen Bahn hof Putlitzstraße und Bahnhof Wedding übernimmt den Fernverkehr des Lehrter, des Stettiner Bahnhofs und der Stadtbahn. Mit ihm steht das Bahngelände des Lehrter Bahnhofs mit 600 000 Quadratmeter zur Ver fügung. 4. Die neue Straße verbindet die beiden neuen Ber liner Zentralbahnhöfe miteinander. 5. Die ncne Straße wird nach Norden und nach Süden bis znm Berliner Autobahnring verlängert. Sie schließt damit umfangreiche neue Wohngebiete auf, die durch eine viergleisige Untergrund Schnellbahn mit dem Zentrum der Stadt verbunden sind. Diese vollständig neue nordsüdliche Straße hat eine Gesamt! S n gevo » 8 8,5 Kilometer. 6. Die heute vom Lustgarten bis nach Staaken be stehende O st - W e st > A ch fe wird vom Stadtschlotz aus, der Kaiser Wilhelm-Straße folgend, nach Osten durchge- brochen und nach beide» Seiten bis zum Autobahnring verlängert. Eine neue Untergrundbahn folgt im wesent lichen diesem Straßenzug, der auch dem Osten Berlins neue Wohngebiete erschließt. Die Ost-West-Straße wird eine Gesamtlänge von 50 Kilometer aufweisen. 7. Vier breite Ringstraßen werden, unter weitgehender Verwendung heute bereits bestehender Teil abschnitte, das neue Berliner Achsenkreuz ergänzen. Durch dieses Straßennetz und die Festlegung pes Systems Das Verkehrsgerippe der Ncuplanung Berlins. Das Achsenkreuz von Nord-Süd- und Ost-West-Achse, die vier Ringstraßen und außen der Autobahnring. (Zeichn.: Generalbauinspettion f. d. Reichshanpstadt.) der neuen Bahnhöfe und Uniergrundbahnhöfe ist der Rahmen zur baulichen Entwicklung der Ncichshauptstadt für die nächsten Jahrhunderte gegeben. Nunmehr können auch große Einzel bauten der freien Wirtschaft an den neuen Straßen zusammen gefaßt und gleichzeitig Wohngebiete und Grünflächen außerhalb der jetzigen Siadtgrenzen sür spätere Verwendung vorbereitet und frcigchalten werden. Versammlungsbau und Großkundgebungspratz Mitten im Zentrum der Stadt auf dem Gebiet der heutigen Alsenstraße wird ein Vcrsammlungsbau ent stehen, der der Bedeutung Berlins als Reichshauptstadt entspricht. Vor diesem Großbau gestattet der Königsplntz mit seiner Fläche von über 220 000 Quadratmeter die Ver anstaltung von Großkundgebungen des Reiches mit etwa einer Million Teilnehmern. Etwas weiter südlich an der Charlottenburger Chaussee wird durch das Zusammentreffen der beiden Straßenachfcn der Brennpunkt des Berliner Verkehrs sich bilden. Hier werden unterirdische Straßen kreuzungen für eine reibnngslose Verkehrsabwick- lung sorgen, durch die gleichzeitig bei einem Aufmarsch Professor Albert Speer, Generalbauiuspcktor sür die Ncichshauptstadt, der mit der großzügigen Ncuplanung Berlins vom Führer beauftragt wu-"-. - ' - ' - , der Ost-West-Verkehr unter der von Süden kommenden Allfmarschstraße weitergeleitel werden kann. Am südlichen Rand des Tiergartens entstehen umfangreiche Bauten des neuen KrieasministeriumS. Kurz danach wird an der Kreuzungsstelle der neuen Straße mit der Potsdamer Straße der gerade Zug der Achse durch einen runden Platz unterbrochen, der einen Durchmesser von 210 Meter hat und von Großbauten umschlossen wird. Riesige Wasserfläche vor dem Nordbahnhof Vor dem neuen Nordbahnhof wird aus dem bisherigen Eisenbahngelände eine große Wasserfläche von 1200 Meter Länge und 5t>0 Meter Breite entstehen. 19S0 ist das neue Wert fertig Im Jahre 1950 sollen die Hauptaufgaben biS auf die Ringstraße abgeschlossen fein. Im Jahre 1945 wird der Süd- 'bahuhos und im Jahre 1948 der Nordbahnhof dem Verkehr übergeben. Etwa ein halbes Jahr nach Eröffnung deS Süd bahnhofs wird die Neue Straße einerseits bis zur Charlotten burger Chaussee, andererseits bis zum südlichen Autobahnring dem Verkehr übergeben. Da die Freimachung des letzt bebauten Geländes länger« Zeit beanspruchen wird beginnt die Errichtung der meisten Großbauten erst imIahre 1 9 3 9. Die Hoch- schulsladt wird 1945 scrtiggcstelli sein. Bis dahin sollen auch die Raudbaulcn au der Größen Straße vom Tiergarten bis zum Ncichsbahugcläude beendet jein. Kroßes Wohnungsbauprogramm Ebenso wichtig wie der Bau der Großen Straße ist der Wohnungsbau sür die Neichshauptstadt. Noch in diesem Jahre wird mit dem Bau von 1 5 9 9 0 zusätzlichen Woh nungen begonnen, deren Zahl in einigen Jahren auf LOOOtl jährlich erhöht werden soll. Dazu ist frühzeitige Zurverfügungstellung solcher Wohnbaugelände notwendig, die heute noch uncrschlossen in der Nähe des Stadtzentrums liegen. Während die heule güllige Bauordnung im allgemeinen davon ausgchl, daß vom hoch- und dichlgebauicn Mittelpunkt der Stadt die Bebauung nach außen flacher und lockerer wer den soll, wird das neue Achsenkreuz diese Art der Bebauung änocrn, d. h. die höheren Bauten werden sich nicht nur iu der Innenstadt zusammcuballen, sondern sie werden auch cuttaug dcu vier Armcu des Hauptverkehrskreuzes sich son- setzen und so der weiteren Entwicklung des Zentrums der Rcichshaupisladi jede Möglichkeit ofsenlassc». Die Höhe der Bebauung wird zu beiden Seilen der großen Achsen abnchmc» »nd schließlich in K l e i n g ä r i e n und Grünflächen über gehen. Für eine dauernde Anlage von Kleingärten werden nnnmehr anch planmäßig größere Gebiete ausgewiesen, und cs wird in Zukunft vermieden, daß Kleingärten dort eine vor läufige Slätlc finden, wo eine spätere Bebauung vorgesehen ist. Spreeufer werden neu ersch ossen Tie Spree wird eine weitaus größere Bedeutung für Berlin bekommen, als sie bisher besaß. Da der Fluß Henie in großen Teilen seines Laufes in der Stadt so verbaut ist, daß er gerade im allen Kern der Reichshauplstadi fast unzn- gänglich ist. soll hier zu beiden Sellen das User frcigclegt und mit grünen Userpromenaoeu und neuen Bauten gesäumt wer de». II. a wird das User von der Schloßbrücke bis zur Friedrichstraße gänzlich ncngcstallet und das Gelände sür weitere neue M u s e u m s b a u t e n vorgesehen. Grunewald ars Walderholungsfläche Der Grunewald wird zu einer der schönsten Wald- erholnugssiächen sür die Bewohner der Stadt ausgestaltet. Die ödesten Teile der Kiefernschonungcn sollen später park artiger Mischwald werden. Sport-, Spiel-,