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WM» eHrschei«t?''." ^'.' LLgttch sr«h » M". ^ Inserate.'' werden angenommen: bi« Abend» v,Son«. tag» Li« Mittag- IS Uhr: Marienstraße 18. ' 2Ü« k.»«! nev-i»; AM N,i;cig. i» dies. Blatte, bae jetzt in Iv.ovv Exemplaren erscheint, finden eine erfolgreiche Verbreitung. E 18«4 H Tageblatt M Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Mounemenl: vierteljährlich 20 Ng; bei unentgeldlicher Ai< seruiig in'« Hans. Durch die König!. Post vierteljährlich 22 Ngr Einzelne Nummern 1 Ngr. Inseratenpreise: Für den Raum ein« gespaltenen Zelle: 1 Ngr. Unter ^Einge sandt" die Zeile 2 Ngr. E Druck und Ligenthum hex Hrrau«g)b'er: Eitpsch är Rkichardt. — Verantwortlicher Redacteur: AullUS Neichürdt. Bel« «ahe« Älblauf de» Ouaetatt lade» Wir di« geehrten Slhonnenten und Freunde nn- sere< Blattes höfiichst «i«, ihre BcstrUnUgen auf bi« „Dresdner Nachrichten" ru m»' Der Preis bleibt unverändert Dresdm. i« Deremher 1884. ^ Die Expedition der Dresdner Ntachrichken. Dresds« . 80. DeeemSrf. ^ — Sr. Mqj. der König hat den vormaligen Accessisten bei der Kreiödirection zu Budisfin und späteren Attache hei der k. Gesandtschaft ru München, Werner Rudolph Heinrich v. Watzdorf, zum Referendar ernannt. — Den nachbcmerkten ueum und zur Bebauung gelang ten Straßen ist folgende Benennung beigrlegt worden. 1) der am Ende der Vogelwiese von der Blasewitzn Straße nach LüdickeS Wintergarten führenden Straße die Benennung Straße"; 3) der durch dasselbe Grundstück, von der M brechts- aaffe aus, angelegten und seiner Zeit vtS zym Plrnatschen Platze zu verlängernden Straße „Grunäer-Dtraße"; 4) der vor dem Löbtauer Schlage von der Löhtnu« Straße längs des communlichrn Straßenbauhofs nach der Pleißeritzbrücke unterhalb des Ilbeytsbahnhofs führende Straße „Bauhof- Straße"; 5) der vor demselben Schlage dem Floßholzhofe gegenüber am Weißeritzufer neu angelegten Straße „Floßhof- Straße"; 6) der von der Wiener Straße nach dem Dohnaischen Schlage führenden, zeither Environweg genannten Straße die Benennung „Beust-Straße". — Von den 7858 stimmfähigen Bürgern Dresdens haben vorgestern zur Stadtverordneten-WahlmSnnerwahl nur H856 ihre Stimmzettel abgegeben Also noch nicht die Hälfte der laut Wahlliste Berechtigten. Dennoch soll nach Ausweis früherer ähnlicher Wahlen noch nie eine so rege und zahl reiche Betheiligung stattgefunden haben. — Bei der dießjährigen Feier des könjgl. Gebprtsfestes ist von den voigtländischen Kreisständen beschlossen worden, aus Auslaß der neuesten politischen Vorgänge eine Loyalitäts- adreffe an Se. Maj den König zu richten, welche in warmen Worten die Zustimmung zu der von der könjgl. Regierung festgehaltrnen Politik ausdrückt Die ^Adresse hat bei ihrer Circulation sehr zahlreiche Unterschriften erhalten. — Bevölkerung in den sächsischen Städten. Meißen: 10,388 Seelen (502 mehr, als 1861). Freiberg: 18,943 (1383 mehr, als 1861). Löbau ist seit 1861 von 4453 auf 5027 Seelen gestiegen. Zittau hat 14,310; gegen 1861 eine Erhöhung von 1247 S. Reichenbach:. 10,963, gegen 1861 um 785 gewachsen Annaberg: 10,500, gegeft 1861 um 790 gewachsen. — Unser Mitbürger, der rühmlichst bekannte Holzschnitt meister August Gab«, geht eben an die Vervielfältigung des größten Werkes von Friedrich Overbeck in Rom, welches in einer Reihenfolge von Darstellungen die ganze HeilSlehre um faßt. Möge dieser großartige und köstliche Unternehmen die sem unermüdlichen Künstler reichsten Lohn für seine Tätigkeit gewähren. — DaS ganze Werk wird in 7 Abtheilungen er scheinen, von denen di« erste Wohl nicht lange wird auf sich tvartrn lassen. — Der „Dresdner Geschäftsanzeiger" des Herrn Schiffe!, we'cher nun bald in seinen dritten Jahrgang treten wird, giebt von Neujahr an dem Äser auch ein Feuilleton bei, das sich in seinen Besprechungen über Kunst und Literatur (Theater, Concerte, Etablissements, Schaustellungen re.) ver breiten wird. Die Bearbeitung dieses Feuilletons ist Herrn vr. Westerfort übergeben worden. — Nachdem in der letzten Gewerbevereins sitzung der Kanonendonner verklungen war, wurden die Schüfen vorge schoben Herr Kammermusikus Heinrich Kümmel zeigte da von ihm konstruirte „Kammerladungsgewehr" vor und er wähnte zunächst, wie ssch in neuerer Zeit, besonders die nach ihrem Erfinder benannt« Lefaucheux-Flinte und das preußische Zündnadelgewehr hervorgethan hätten. Das Hlfaucheux-G«- wehr, dessen Rohr beim Laden niedergeklckppt-Werden muß, ist ziemlich komplieirt, theaer und zerbrechlich und eignet sich " ' . - - - . Der. Mechanismus des preu- rlht aus 4 übereinander liegen- unt«rn End« des eigentlichen Rohres unbeholfene, den Bolzenbüchsen ähnliche , Anschwellung. Die Zündnadel bleibt, veil sie die ganz« Pulverladung durch stechen muß, leicht stecken und' hat das NichtloHehen oder Versagen des Gewehres zur Folge. — -kach Mrelangcn Versuchen und Abänderungen hat der Vortragende (er be sitzt für seine Privatzwecke «ine eigene mechanische Werkstätte) den Mechanismus zu seinem Kammerladungsgewehre der Art vereinfacht und vervollkommnet, daß dieses Gewehr, welches map sofort in seine WWigen Bestandttheile zerlegen kann, frei hon äll«t den erwähnten Mängeln ist. — Das gezogene Rohr erweitert sich zur Aufnahme det Patrone in eine A ' von Pulverkammer/die durch einen abgestumpften Konus a Berschlußstück fest üfid dicht geschlossen werden kann. Dur Art am Durch Zurückschltben de» VerschlüßsMs wird eine schmale, längliche Oeffnung auk der oberen Rohrfläche frei, durch welche die Parlvfte «mgefühit werden kann, und durch Verschie ben desselben Stücks wird die Patrone in die eigentliche Pulverkammer gebracht. Hier erfolgt nun durch eine einfache und höchst sinnreiche Schraubenvorrichtung der hermetische Verschluß der Pulverkammer auf da- Kräf tigste und Einfachste. — Eine bogenförmige Feder, ik der Handhabe verborgen, schnellt den beweglichen Bolzen, der im Jnttem de- Verschlußstücks ruht, sqmmt seiner Nadel zur Entzündung Zündmasse vorwärts, nachdem diese Feder vorher mittels des Bolzenknopfcs gespannt worden ist. — Es hat demnach das Rohr äußerlich keinerlei Verstärkungen oder Ansätze und rS kann dasselbe nötigenfalls sogar aus jedem gewöhnlichen Büchsenrohre hergestellt werden. Das Rohr ist etwa auf s seiner Länge mit 8 Polygonal-Zügen versehen, und die Rohrseele bildet demnach auf ihrem Quer schnitte ein regelmäßiges Achteck. Diese Art Züge, nur aus gewundenen, schmalen, windschiefen Flächen bestehend, lassen sich leicht reinigen und können, weil sie nur stumpfe Winkel von 135" bilden, nicht so leicht schadhaft werden, als die gewöhnlichen Züge mit ihren vielen aus- und einspringenden Kanten. Der englische Ingenieur Witworth nimmt sn neuester Zeit diese Polygonal-Züge als seine Er findung in Anspruch. Der Vortragende hat jedoch bereits 2 alte Gewehre, welch« beide von-Wutschen Meistern herrüh ren, da» eine mit viereckiger, das andere mit sechseckiger ge wundener Rohrseele, in der Dresdner k. Gewehrgalerie vor- ßefundcn. Leider ist es nicht» Neues, daß deutsche Erfin düngen oft unbeachtet bleiben, mit Geringschätzung Angenom men werden, in's Ausland wandern, dort gerechte Anerken nung finden und dann mit großem Eclat nach Deutschland zurückkehren, wo sie als ausländische Erfindungen mit Be wunderung ausgenommen werden. Die Patrone unterscheidet sich darin von der bisherigen, daß die sogenannte Zündpille ganz am untern hohle« Ende liegt, aber in keiner direkten Verbindung mit dem Pulver steht, so daß bei Liner zufälligen Entzündung der Pille beim Freilicgen der Patrone das Schieß pulver über dem Zündspiegrl von gepreßter Pappe nicht ex- plodirt. Ganz anders ist dies in der geschlossenen Pulver kammer: denn hier, wo die energische Flamme der Zündpille nirgends Ausgang findet, umspielt diese Flamme die äußere Papierhülle der Patrone, drückt dieselbe zusammen und ent zündet dar Pulver, so daß nichts von der Patronenhülse gegm die Wände der Pulverkammer gedrückt wird und zurückbleibt, wie dies bei der Entzündung von innen nach außen beim preußischen Zündnadelgewehre oft vorkommt und stört. Redner erwähnt, daß in Anwesenheit kompetenter Männer auf einem hiesigen Militärschießsiande aus dem vorgezeigten Gewehre 100 Schuß, zum Theil auf 1000 Ellen, hintereinander, ohne irgend rin Versagen oder eine sonstige Störung abgefeuert worden wären. — Nach Beendigung der Sitzung zeigte Herr Kummer noch auf besonderen Wunsch das bequeme und schnelle Laden seines Gewehrs, woraus zur Genüge hervorging, daß in 1 Minute 10 — 12 Schuß abgefeuert werden können. — Das Gesetz vom 1. Dccbr. d. I. „die Ausübung der Jagd betr." enthält für diejenigen Jagdliebhabcr, denen es während der Jagdzeit nur einige Male vergönnt ist, sich diese» Vergnügens hingeben zu können, insofern eine günstige Bestimmung, als dieselben nun nicht mehr genöthigt find, sich eine Jagdkarte auf das Jagdjahr für dm Preis von 4 Thlr. zu entnehmen. Durch die jetzt erfolgte Einführung von Tagesjagdkarten ist das Vergnügen, „einen Hasen oder auch einen Bock zu schießen" weit billiger zu haben, da der Preis für eine solche Tagesjagdkarte nur 1 Thal« beträgt. Letztere unterscheiden sich übrigens von den Jahresjagdkarten durch die Farbe, indem diese nach w«e vor jedes Jahr mit der Farbe wechseln, während die Tagesjagdkarten die blaß- rothe Farbe fortbehalten. Die Auflösung des vor 10 Jahren Hierselbst begrün deten gemeinnützigen Bauvereins erfolgt nach der Bekannt machung seines Vorstandes ohne Verlust für die Aktionäre. Denselben wird der Nominalwerth der Aktien sammt vier- procentigen Zinsen auf die Zeit vom I. Oktober 1863 (dem Schluß des letzten Rechnungsjahres) bis l. Januar 1865 baar ausgezahlt. Der nach Berichtigung sämmtlichcr Passiven de- Vereins verbleibende Vermögensbcstand soll dem Verneh men nach zur Begründung von Freistellen in dem künftigen Bürgerhospitale bestimmt werden. — Ein höchst mißlicher Umstand ist und bleibt doch der so auffällige jetzige Mangel an Gas, sowohl auf der Straße, als in öffentlichen und Privatlocalen. Die sonstige effectvolle Helle und Leuchtkraft der Gasflammen schwindet oft zu einem Jrrlichtflämmchen zusammen, das jeden Augenblick ganz zu verlöschen droht. Auf dem Lincke'schen Bade saß am Mitt woch Abend eine Gesellschaft bei Tafel, als die drei Kron leuchter mit ihrer großen Lichterzahl fast zu verlöschen drohten. Die Musiker auf dem Orchester konnten keine Note mehr er kennen, sämmtliche Gäste sahen sich fragend an, der Wirth, Herr Gelhorn, ward Herbeigebolt und versicherte, daß der volle GaSvorrath den Kronleuchtern zuström«; er ^>lte schließ lich eine Anzahl Stearinkerzen herbei, um den Tafeltheilnrtz- mern wenigstens das Weitereffen zu ermöglichen. Man kann sich die fatale Störung denken, die leider schon viele Male an genanntem Orte durch die gleiche Ursache herbeigeführt worden ist Wenn sich auch später die Flämmchen wieder ein wenig erholten, so blieb doch die Beleuchtung bis zuletzt höchst mangelhaft. Eine Abhilfe dieser schon so oft besprochenen Calamität ist daher dringend nöchig und wird hoffentlich mit der baldigen Inbetriebsetzung der Neustädter Gasbeleuchtungs anstalt ihre Erledigung finden. — „Wo werden Sie den Sylvrsterabend zubringen?" Dieß ist nicht selten die Frage, die irgend Einer an den An dern richtet. Wie sich seit Jahren» «wiesen, werde» die letzten Stunden des alten Jahres immer recht wahrhaft heit« und gemüthlich auf dem Belvedere der Terrasse zugebracht, wo unter den Tönen deS wackeren Orchesters sich die Stunden ablösen und dann -unter Trompeten- »und Paukenschall der neue Jahreslauf begrüßt wird. Auch dießmal wird Herr Marschner dem Sylvesterabende eine besondere Weihe zu geben suchen, damit sich abermals jene schöne Harmonie bewähre, welche stets daselbst bei dem Wechsel de» Jahre» stattgefunden. Wie wir hören, werden außer dem Concert von d« Capelle des Herrn Puffhold im unteren Saale noch im obern Saale humoristische Belustigungen in« Gesängen u. s. w. vor sich gehen, bei denen Herr Musikdirektor Giebner besonders thätig sein wird. — -j- Gestern hatte sich, weil am schwarzen Bret des GerichtshausrS eine öffentliche Gerichtsverhandlung angezeigt war, ein zahlreiches Publikum um 9 Uhr Morgen» ringe funden, das vor dm Thürm auf- und abspazierte. Selbst der vorgeladene Zeuge wartete und wartete — aber Niemand rief ihn zu seiner Zeugenpflicht. Erst nach fünf Viertelstunde» erschien «in Gerichtsdiener, welcher den Harrenden verkündete, daß die Verhandlung verschoben sei. Am schwarzen Bret selbst hing um 10 Uhr der Ankündigungszettel noch sestt Die Angeklagte, die zur Verurtheilung od« Freisprechung ge langen sollte, hieß Friederike Wilhelmine Gundermann, aus Drößnitz gebürtig. — Gestern Nachmittag gegm 3 Uhr standen auf dem Eise d« Weißeritzmündung in die Elbe beim großen Gehege eine Schaar schon größerer Knaben. Die muthwilligen Jun- gens veranlagten einen kleineren von etwa 10 Jahren üb« die Elbe zu laufen, um die Haltbarkeit des Eises zu «Pro ben. Der Kleine hatte bereits zwei Dritttheile des Strome» überschritten, als er mit einem Beine durch das EiS brach und seinen gefährlichen Lauf, noch weit entfernt vom Ufer, gehemmt sah. Sein Geschrei rnf die am nahen Neustädter Quai beschäftigten Arbeiter herbei, welche schleunigst Brett« herzuschleppten und den Knaben mittelst dieser an das Ufer holten. Andere Arbeiter nahmen denselben porläufig in die Baggermaschine, um den durch Schreck und Kälte gänzlich er schöpften Burschen wieder zu Kräften kommen zu lassen. Es wird hierdurch den willigen Helfern gebührende Anerkennung und warmer Dank gezollt, wie auch dem auf erhaltene Kunde ohne Verzug zur Hilfe herbeigeeilten Militairarzte (dem Ver nehmen nach Herr vr Brauer). Möchten die unbesonnenen Jungen, welche den Unglücksfall veranlaßt, zur Bestrafung gezogen werden, da es nicht schwer halten dürfte, sie zu er mitteln. — Vorgestern Abend ist in der dritten Etage des Hau« scs Nr. 23 an der Weißeritz und zwar in einer dort befind lichen Stubenkammer dadurch Feuer entstanden, daß ein acht Jahre altes Kind sein jüngeres Schwesterchen zu Bett ge bracht und dabei die brennende Lampe in die Nähe eines mit Wäsche gefüllten Korbes gestellt hatte; das Feuer wurde von einem noch rechtzeitig herbeigeeilten Stubennachbar gelöscht, ohne vorher weiteren Schaden angerichtet zu haben. — Ein Lohnkutscher aus Radeberg, der vorgestern Abend von hier nach Hause reiten wollte, hatte das Unglück, mit dem Pferde auf der Vautznerstraßc zu stürzen, in Folge d ssen er einen Beinbruch erlitt. — — In Bremen hat .nan die neue Arbeitseintheilung angenommen, und ißt erst um 6 Uhr zu Mittag; eS gefällt einem Theile sehr gut, der wünscht, daß es dabei bleibt; lei der ist auch eine starke Opposition da.