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/ Allgemeiner Anreiger I Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinöerat M Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Redaktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig 7, Jahrgang Nr. 57. Sonnabend, den 17. Juli 1897 — Mitten auf der Wald heim-Alten - Bretnig, den 17. Juli 1897. pest. für den man aber um so weniger eine Erklär- So recht deutlich zeigt das eine in Leipzig 1' ). hatte schon früher eine Ehe eingegangen, die nd ten dieser Architekten sind bis mit 1t. Sep- gäbe des Geldes aufgesordert. Eine Durch suchung des Ueberfallenen förderte nichts zu Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei. freier Zusendung durch Boten ins Laus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Dunger, Baurat Eberhard, Hofbauinspektor Frölich, Geh. Hofrat Heyn, Hofrat Dr. Schieck und Geh. Baurat Dr. Wallot. An dem Wettbewerbe teilzunehmen sind nur Die jenigen berechtigt, welche vom Kirchenvorstande dat Georg Müller, der sich seit dem 4. Juli von seinem Truppenteil, dem 8. Infanterie- Regiment „Prinz Johann Georg" Nr. 107, entfernt hat. — Einen ganz außer gewöhnlich zahl reichen Besuch hat Plauen zum Kreisturnfest zu erwarten. In den umliegenden Städten und Ortschaften dürsten am Sonntag nicht allzuviel Leute zu Hause bleiben. Als Teil nehmer am Turnfest haben sich jetzt bereits über 7020 Turner angemeldet. Die allge meine Ordnung für das Kreisturnfest ist soeben bekannt gegeben worden. Danach umfassen die Veranstaltungen vier Tage, Sonnabend den 17. bis Dienstag den 20. Juli. — Verschwunden ist aus Oelsnitz i. E. seit Sonntag abend die 19jährlge Tochter des Einwohners Bäuerle. Das Mädchen war auf dem Rosenballe im „braunen Roß" gewe sen und hatte um II Uhr das Balllokal ver lassen um einen anderen Tanzsaal zu besuchen. Dort verabschiedete sie sich von ihren Freun dinnen mit den Worten: Ich gehe heim! In der 12. Stunde soll sie in Begleitung eines Mannes in der Nähe der unweit befindlichen Wasserschänke gesehen worden sein. Von da ab fehlt jegliche Spur. Anlaß zum Selbst mord ist nicht vorhanden; es ist aber nicht ausgeschlossen, daß ein Verbrechen an dem Mädchen verübt worden ist. Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. den Wirtshause befindlichen Garten, in wel chem sich noch mehrere Gäste befanden, wäh rend Vogel an einem Tische allein saß und ein Glas Bier trank. Der zu dec Illustra tion gegebene Text besagt, daß schon in Buda pest zwei Detektivs den Fremden, der sich als Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag l/zH Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. herzustellenden 200 Sitze. Besonderer Wert wird auf die Verbesserung der Akustik und von gegen 7000 Mann, und zwar Artillerie aus Dresden, reitende Artillerie aus Königs brück und Infanterie aus Leipzig, bewohnt. Das Ziel, der vormalige Ort Gohrisch, bietet recht interessante Beobachtungen. Für man chen Besucher ist gerade die Besichtigung die ses Ruinendorfes von ganz besonderem Inter esse. — Verhaftet wurde in Zsch eila bei Meißen ein Oekonomie-Verwalter, welcher seit ungefähr acht Tagen virheiratet war. Er — Ein Raubanfall wurde dieser Tage! in der Bautzener Gegend verübt. Der spät abends von Strahwalde nach Ebersdorf heim kehrende Schlosser Hippner wurde plötzlich von zwei Individuen angefallen, gepackt und unter Bedrohung mit einem Dolchmesser zur Heraus — 100 Mädchen in Röthig's Fabrik zu Löbau sind wegen Streitigkeiten im Betriebe in den Ausstand eingetreten. — In einem Anfalle von Schwermut ertränkte sich am Montag früh zwischen ^2 bis Iz4 Uhr in einem Wasserloche in Dorf Wehlen eine 23jährige Dienstperson von dort. Am selben Tage wurde der Vater der Verablebten beerdigt. — Der Besitzer des Etablissements St. Hubertus in Jonsdorf bei Herrnskretschcn, der bekannte Schauspiel-Direktor Fritz Unger, de: Unternehmer der Jonsdorfer Passions spiele, ist in Konkurs geraten. Wie es heißt, seien die Einnahmen bei den Passionsspielen, die anfangs wenig, jetzt aber besser besucht werden, doch nicht derart, daß sie mit den bedeutenden Ausgaben in Einklang zu brin gen wären. — Das Staatspreis-Fliegen seiner Mili tärbrieftauben veranstaltete am Sonntag und Montag der Brieftauben-Züchterverein „Eil- bote" in Chemnitz von der Festung Thorn aus. Das sind 460 km Luftlinie. Die Tau ben wurden früh 6 Uhr 25 Minuten bei Gegenwind aufgelassen; die -erste traf nach mittags 3 Uhr 53 Minuten im heimatlichen Schlage ein; sie hatte 814 m in der Minute zurückgelegt. — Wegen eines kurzen Wortwechsels mit ihrem Manne stürzte sich in Chemnitz eine 22 Jahre alte Ehefrau aus dem Treppen- bodenfenster der 4. Etage in den Hofraum und verletzte sich so schwer, daß kurze Zeit darauf der Tod eintrat. — Weil sie ihr Kind sofort nach der Geburt tötete, wurde die Arbeiterin Emma Thalheim aus Commichau bei Colditz zu O'/z Jahren Gefängnis verurteilt. — Beim Gardinenaufstecken fiel in Staucha bei Roßwein das im 21. Lebens jahre stehende Stubenmädchen Hönicke von der abrutschenden Leiter und verstarb kurze Zeit danach infolge erhaltener innerer Ver letzungen. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dom. 5. p. Trin.: Vorm. 9 Uhr Haupt gottesdienst. Kein Abendmahl. Nachm. 2 Uhr: Katechismusunterredung mit der konf, weibl. Jugend von H. und B. Getauft: Adolf Franz, S. d. F. A. Zschied rich, Einw. und Cigarrenarb, in B. — Eine uneheliche Tochter. Beerdigt: Adolf Franz, S. d. F. A. Zschied- rich, Einw. und Cigarrenarb, in B. Kirchennachrichten von Frankenthal. Dom. 5. p. Trinit.: Früh 8 Uhr: Beichte und Kommunion, vorm. ^9 Uhr: Haupt- goitesoienst, nachm. ^2 Uhr: Katechismus- unterreoung mit den konfirmierten Söhnen von Frankenthal und Bretnig. Kirchennachrichten von Großröhrsdorfs Geburts-Register. An Geburten wurden ein getragen: 1 Knabe und 1 Mädchen un ehelich. Die Anordnung des Aufgebots haben bean tragt: Heinrich Oswald Müller, Ober schweizer Nr. 332, und Helene Przioda Nr. 332. Sterbe-Register. Als gestorben wurden ein getragen : Otto Bernhard, S. d. Fabnkarb. Friedrich Bernhard Mißbach Nr. 270 t, 6 M. 14 T. alt. geklärte Weise plötzlich eine Erdsenkung rm — In Schönborn bei Seifhennersdorf Umfange von über 1 entstanden, welche wurde ein aus Reichsstadt gebürtiger Stein- alle von Arbeitern zum Zwecke der Unter schläger Namens Schreiber in einer Dünger-isuchung hineingeschütteten Wassermassen gur- grube als Leiche aufgefunden. Da nach den ' gelnd und zischend verschlingt. Zur Sicherheit obwaltenden Verhältnissen ein Selbstmord! des dort ganz bedeutenden Verkehrs sind an ausgeschlossen sein soll und der Leichnam über-! der gefährlichen Stelle Nachtwachen stationiert. — Vor dem gestrengen Arme des Gerichts- dies mehrere schwere Kopfwunden aufwies, so kann nur auf Mord geschlossen werden, Vollziehers bleibt bekanntlich nichts verschont. ung hat, als der Ermordete ein ganz Harm- bekannt gemachte Versteigerung eines Fessel loser und bettelarmer Mensch war. > ballons mit Zubehör- — Die Baracken auf dem Truppen-' — Steckbrieflich verfolgt wird ver Sol- Übungsplätze Zeithain werden augenblicklich auc-gleicben will, sagt Mne Erfindung imme Wachtei^wert. L>ereiccv ore nrreslaicye unieriucyi uno rn ^-Vew-Neultrch,l2. I Heute früh derselben 50,945 Mark in Banknoten gefun- E, Erden die Bewohner unseres Ortes den. Die Detektivs erklärten nunmehr Vogel WW^MWMDuerlarm schreckt. Es brannte i für verhaftet und führten ihn zurück zur Stadt; der Tornisterbeutel hängt nicht mehr lose an dem Tornister, sondern ist dort festgemacht. , _ . . . Infolge Fortfalls der Hinteren Patronentasche ausdrücklich dazu aufgefordet sind und diese ist der Diann weniger am Feuern im Liegen Aufforderung angenommen haben. Die Arbei- gehindert. ten dieser Architekten sind bis mit 11. Sep- — Zur Warnung für weitere Kreise > tember abzuliefern. wird darauf aufmerksam gemacht, daß die, — Die Verhaftung des Postdesraudanten "Gendarmerie jetzt streng darauf achtet, daß-Gustav Hermann Vogel aus Pirna führt innerhalb der Waldungen nicht geraucht wird, jetzt das uns vorliegende „Politische Volks- Mit brennenden Zigarren angetroffene Per- blatt" in Budapest im Bilde vor. Die Fest- sonen haben sofortige Feststellung des Namens nähme erfolgte danach in dem vor dem betreffen- und nachfolgende Strafe zu gewärtigen. Die^" . Durchführung dieser Maßnahme ist dadurch Notwendig geworden, daß durch leichtsinniges Fortwerfen brennender Zigarren oder Streich hölzer nachweislick in wiederholten Fällen Waldbrände entstanden sind. — Der Pneumatikrerfen der Fahrräder hat sich überlebt, wenn sich eine Erfindung in der Praxis bewährt, die kürzlich ein inge niöser Amerikaner gemacht hat und die in Anbetracht der leichten Verletzbarkeit des Hohl gummireifens viel für sich hat. Die neue Erfindung besteht nach einer Mitteilung des Patent- und technischen Bureaus von Richard ^ Görlitz aus einem Fahrrad, bei Speichen wellenförmige zwischen Radreifen und Ocrtliches nnd Sächsisches. 'das dem Wirtschaftsbesitzer Ernst Richter ge- auf dem Wege dahin gestand der Flüchtige' ! hörige Wohnhaus nieder. Die Bewohner seinen wahren Namen ein und gab an, daß! bürg er Chaussee, welche durch den südlichen desselben konnten, da das entfesselte Element er das Geld im Leopoldiseld eingraben wollte, j Teil des Bornaer Bezirks führt, und zwar Bretnig. Der am vergangenen Sonn-!sehr schnell um sich griff, vom Mobiliar fast Vogel bleibt bis zum Abschluß des Ausliefer-> auf dem ziemlich hohen Damm am Altteiche tag für den Ortsanteil Rosenthal verflossene gar nichts retten. Es liegt wieder ein Act ungsverfahrens in polizeilicher Hasi in Buda- nahe bei Eschfeld ist auf bis jetzt noch unauf- hundertjährige Gedenktag verlief in ganz! von ruchloser Brandstiftung vor. " an-;.- bescheidener und würdiger Weise. Nachmittags! erschien der Herr Pastor Größel-Frankenthal, um über die Bedeutung des Tages eine Rede zu halten; in kurzer Zeit hatte sich ein großer Teil der Bewohner in der Leunert'schen Schank wirtschaft versammelt und so wurde nach alt germanischer Sitte die Festrede, nicht im Eichenhaine, sondern unter duftenden Nuß- bäumen von Herrn Pastor Größel in kernig Tage, weshalb die Raubgesellen mit langen ner, die Herzen aller ergreifender Weise ge-> Gesichtern abzogen. halten. Sichtlich gerührt und mit Dank erfüllt' — Rüstig schreiten in Dresden die für den Festredner trennte man fick gegen 6! Arbeiten zum Juterimsbau der Kreuzkirche Uhr, nachdem zuvor noch ein Toast auf das > vorwärts. Die freiwillig zum Wiederaufbau Noftnthal ausgebracht worden war. ! dec Kreuzkirche gespendeten Gaben betragen Die 2. Klasse der 132. königl. fach- bis jetzt — einschließlich des nunmehr ein- sischen Landes-Lotterie wird am 2. und 3. gezahlten Geschenkes der Kirchengemeinde August "gezogen. Da die Lose bis 24. Juli Löbtau sowie der Gaben der dortigen poli erneuert werden müssen, machen wir Ferien-! tischen Gemeinde — 76,200 Mk., die zins reisende, welche Losinhaber sind, hierauf' bringend angelegt worden sind. Die neue schon jetzt aufmerksam. ! Kirche erthält 3000 Sitzplätze, einschließl'.ch Zur Erleichterung der Infanterie- der auf den großen Altarplatze durch Stühle Ausrüstung kommt bei oer Infanterie und Len Jägern, wie man aus Berlin schreibt, die Hintere große Patronentasche in Wegfall; dagegen werde» in den beiden unteren Ecken des Tornisters auf jeder Seite 30 Patronen untergebracht, die leicht und schnell herauszu nehmen sind. In jeder der beiden vorderen Patronentaschen befinden sich 40 Patronen, sodaß der Malm 140 Patronen mit sich führt; Tagesbeleuchtung gelegt. Mitglieder des Preisgerichts sind oie Herren Oberbürger meister Beutler, Stadtbaurat Bräter, Ober--aber nicht getrennt worden war. konsistorialrat Dr. Dibelius, Hofbaurat Gustav Hermann ins Fremdenbuch eintrug und auf den das Signalement auf das Genau este paßte, stets im Auge behielten. Derselbe fuhr nach „Os kuclaviira", besuchte einen Champagnerpavillon und zahlte dort mit Markstücken, was den Verdacht nur noch bekräftigte. Am andern Morgen machte der Fremde, immer gefolgt von zwei Detektivs, mehrere Einkäufe, bestieg hierauf einen Fiaker und fuhr nach dem Leopoldiseld, wo er im ^0 l" Noi-NaU-" v zu-liu/cn nuvrel,r» ' Hölzspach'schenGasthause abstieg. Bald darauf -s^oe zur Erhöhung der! langten auch schon die beiden Detektivs in Ltamtttai oezw. Elastizität unter einander' dem Äasthause an. Dem Verdächtigen begann wleder durch tangential verlaufende in der, es unheimlich zu werden und er zahlte, dabei Mitte der erstgenannten Federn angeschlossene l nahm er eine Brieftasche heraus, aus welcher ^Schraubenfedern verbunden sind. Wie der! ein Bündel Banknoten hervorguckte. Die Erfinder den im Laufe der Zeit unbedingt Detektivs traten nun auf ihn zu und fragten: Mltreten^en Verlust an Spannkraft der Federn „Nicht wahr, Sie sind der Herr Vogel?" er leider nicht, doch ist ,Jch? Sic irren", antwortete der Gefragte, Erstickung immerhin sehr eigenartig und! „ich heiße Hermann." Mittlerweile hatte ein Detektiv die Brieftasche untersucht und in