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WHmtz -MilS Dienstag, den 9. Mai 1899 65. Jahrgang Nr. 52. E. E. wenn zum auch Verantwortlicher Redacteur: Paul Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Mustrirteu Unterhaltuug-blatt". Mit land- und hautwirthschastlicher Monattbeilage Anzeiger für DippoMswalde und Umgegend Amtsötatt für die Königliche AmtShauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Rutzhvlzmaffenauktion. Von den Revieren des Forstbezirks Grillenburg sollen in dem Gewerbe- Hau- (der früheren DebuS'schen Restauration) zu Freiberg Montag, den 13. Mai 18SS, von Vormittags 11 Uhr ab, circa 11000 Festmeter weicher Nutzhölzer zum Theil in bereits aufbereitetem, zum Theil in noch aufzubsreitendem Zustande meist als Stammholz in einzelnen Holzposten von 50 bis 400 Festmeteru unter den in der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Näheres darüber besagen die bei der unterzeichneten Oberforstmeisteret und dem Königlichen Forstrentamte Tharandt in Empfang zu nehmenden speziellen Auktions-Bekanntmachungen, sowie die von den Herren Forstrevieroerwaltern zu beziehenden speziellen Auktionsverzeichnifse. Im Uebrigen ist auf die in den umliegenden Gasthäusern aushängenden Plakate zu verweisen. Königliche Oberforstmeisterei Grillenburg, am 2. Mai 18S9. Karl Ttttmann, Obersorstmeister. anlaßt, wir können sogar eine ganze Anzahl Beispiele dafür anführen, daß die Großmächte alte und neue Zankäpfel wiederholt beseitigt haben. Zur Beilegung der nordschleSwigschen Frage einigten sich Deutschland, resp. Preußen und Oesterreich über die Beseitigung des Artikels V des Prager Friedens, zur Nieder - Haltung der orientalischen Streitfragen und der eigenen Interessengegensätze verständigten sich Oesterreich und Rußland über ihre Interessengebiete auf dec Balkan halbinsel, Deutschland und England beglichen ihre Grenz- und Gebietsstreitigkeiten in Afrika, England und Frankreich thaten das Gleiche in der Faschoda- frage und neuerdings haben sich sogar England und Rußland in der chinesischen Frage verständigt. Natür lich lösen sich deshalb noch lange nicht alle Streit fragen in eitel Frieden auf, sondern eS werden immer neue Differenzen entstehen und neue friedliche Arbeit den Diplomaten verursachen. Die Kleinstaaten, mtt Ausnahme der unruhigen Balkanstaaten, sind aber von Natur friedliebend, und so kann man wohl sagen, daß die bevorstehende internationale Friedenskonferenz von der Friedenspraxis der Großmächte und Klein staaten bereits grundsätzlich unterstützt wird. Üeber- haupt ist die Kriegslust oder unmittelbare Kriegs gefahr und deren Bekämpfung nicht die alleinige Ur sache oder Aufgabe der Friedenskonferenz, denn einmal die Beziehungen zweier Staaten bis Kriegsausbruch sich verfinstert haben, da wird eine allgemeine Friedenskonferenz den Krieg nicht mehr sernhalten können. Mithin kann es nur die Hauptaufgabe der Friedenskonferenz sein, zumal die Mittel zu finden, die die Kriegslasten, das heißt die Kriegsrüstungen in Fciedenszeiten vermindern Helsen und den Kulturvölkern mehr Mittel zu anderen Wohl- fahrtSauSgaben übrig lassen. Die grenzenlosen HeereS- und Flottenrüstungen im Wettkampfe der Völker gilt eS also zu mildern und womöglich auch noch die FriedenSpraxts durch Errichtung von Schiedsgerichten zu stärken. -Lokale- «nd Küchftsches. Dippoldiswalde. Der Schneefall, mit dem uns die Nacht zum Freitag überrascht hatte, war namentlich nach dem Gebirge zu ein so reichlicher gewesen, daß der Schnee an einzelnen Stellen gegen Meter hoch lag und daß die Post von KipSdorf nach Alten berg wieder mit dem Schlitten verkehren konnte. WaS Wunder also, daß die milde Witterung, gebahrt mit ununterbrochenem Regen, der von Stunde zu Stunde immer mehr zunahm, die Besorgniß auf zu erwarten des Hochwasser wachrtef, war doch bei Niemandem die Erinnerung an die entsetzlichen Stunden der letzten Julttage von 1897 verblaßt. — Kaum war am ver gangenen Sonnabend daS Morgengrauen dem Hellen Tageslicht geschwunden, als sich dem entsetzten Auge an den Ufern unserer sonst so friedlichen Jnferate, «eiche bei der bedeutenden Auflage VW Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder veren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeil» 20 Pfg. Die ,.Weißeritz Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Lb Pfg-, zweimonatlich S4 Pfg-, einnronatlich 42 Ma. Einzelne Nummern K Pfg. — A"e Postan flalten, Postboten, sowie Ne Agenten nehmen Be stellungen an. 96 ä. Die internationale Friedenskonferenz «nd die Friedenspraxis -er Groß mächte und Kleinstaaten. Strahlend wie die goldene Morgenrölhe und wie die Verkünderin eines neuen schöneren Zeitalters wird in den nächsten Wochen die internationale Friedens konferenz in der holländischen Residenzstadt Haag zu sammentreten und die Friedenshoffnung der Kultur- »ölker zu verwirklichen suchen. So groß und ideal, sso gotteSgefälltg und menschenfreundlich das Friedens merk im Haag auch gilt, so dürfen wir von demselben die Erfüllung der Friedenshoffnung doch nur dann ernstlich erwarten, wenn die wirklichen Verhältnisse in der politischen Welt, die Beziehungen der Staaten zu einander und die Behandlung der Streitfragen bereits einen Zustand anzeigen, der der Lösung der Aufgaben der Friedenskonferenz günstig ist. Wie sieht eS vor allen Dingen mit der gegenwärtigen Friedenspraxis der Großmächte und der Kleinstaaten? Man wird zugeben müssen, daß zwischen den Groß mächten selbst und auch zwischen den meisten Klein staaten die Friedenspraxis, daS heißt die auf die Er haltung des VölkersriedenS gerichtete Politik im All gemeinen mit großem Eifer und unendlicher Ausdauer geübt wird, denn eine Menge gefährlicher Etreitstoffe haben Dank dieser Friedenspraxis in den letzten Jahr- zehnten keine Kriege zwischen den Großmächten ver- Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Carl Friedrich Traugott Thümmel eingetragene Grundstück mit einem Wohnhause Nr. 16 deS Brd.- Cat. bebaut, Nr. 143» des Flurbuchs, Foltum 60 des Grundbuchs für Ober carsdorf (einschließlich Nr. 28 b des Flurbuchs für Ulberndorf, 8,» Ar, belegt mit 64,»s Steuereinheiten, geschätzt auf 4100 Mk.) soll an Gerichtsstelle hier zwangs weise versteigert werden und eS ist der 24. Mai 1888, Vormittags '/,1V Uhr, als BersteigerungStermi«, sowie ter S. Juni 1888, Vormittags '/,1V Uhr, als Termin zu Verkündung deS BertheilungSplaneS anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. . Dippoldiswalde, den 29. März 1899. Königliches Amtsgericht. Geuder. Wasserleitung in Mügeln betreffend. Die Gemeinde Mügeln (Bez. Dresden) beabsichtigt zwecks Versorgung deS Semeindebezirks mit Trink- und Nutzmasse! die Anlage einer Wasserleitung. Das Wasser soll aus dem oberen Müglitzthale hergeleitet werden. Die ge plante Leitung würde die Fluren Niederschlottwitz, Maxen, Häselicht, Weesenstein, Köttewitz, Dohna, Meuscha bezw. Gamig, und Mügeln berühren. Die Quellfassung würde in der Flur Niederschlottwitz erfolgen; das Reser voir würde auf Meuscha'er Flur errichtet werden. Der Plan der projektirten Wasserleitung, sowie eine, den Zweck und die Herstellung der Wasserleitung, sowie die Ausdehnung und die Art, in welcher fremde Grundstücke berührt werden sollen, erläuternde Beschreibung ist auf der Königlichen AmtShauptmannschast Pirna ausgelegt und kann während der Dienst stunden von Jedermann eingesehen werden. In Gemäßheit von § 14 des Gesetzes über Abtretung von Grundeigenthum zu Wasserleitungen für Stadt- und Dorfgemeinden vom 28. Mai 1872 wird Solches mit der Aufforderung andurch bekannt gemacht, auf die geplante Wasser leitung bezügliche Einsprüche bei deren Verlust bis längstens zum 1« Juni dieses Jahres bei der unterzeichneten Königlichen AmtShauptmannschast anzubringen. Königliche AmtShauptmannschast Pirna, ven 27. April 1899. Frhr. von Teubern. Zum Zwecke der Autstellung des WatzenplaneS wollen diejenigen Gemeinden und selbstständigen Gutsbezirke, welche die Bezirksstraßenwalzen im laufenden Jahre benutzen wollen, hierüber bis spätestens den 18. Mai dieses Jahres Mittheilung an den zuständigen Amtsstraßenmeister gelangen lassen. Dabei sind die abzuwalzenden Wegestrecken genau zu bezeichnen, auch etwaige Wünsche be züglich der Zeit der Benutzung zum Ausdrucke zu bringen. Dippoldiswalde, am 29. April 1899. Königliche AmtShauptmannschast. 88 L. Lossow. Die unte-zeichnele Könlgl. Amtshauptmannschaft hat im Etnverständniß mit dem Bezirksausschüsse genehmigt, daß der Aushangkasten für die Verkündigung allgemeiner Veröffentlichungen und Anordnungen in Gemeinde- uud ortSpolizei- ltchen Angelegenheiten in Breitenau nicht an der Wohnung des derzeitigen Ge meindevorstanves, sondern am Gössel'schen Hausgrundstück Cat.-Nr. 9 daselbst an gebracht werde. Gemäß der Bestimmung im § 7 des Gesetzes vom 15. April 1884, die amtliche Verkündigung allgemeiner Anordnungen d-r Verwaltungsbehörden be treffend, wird dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dippoldiswalde, am 28. April 1899. Königliche AmtShauptmannschast Lossow.