Volltext Seite (XML)
Ter Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMall Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1,15 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark SS Pfennige, durch die Post l,1L Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Hrtskeöärde und den Hemeinderat zn Nretnig. Inserate, die 4gespal- teile Korpuszeile 12 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 1S Pf., im amt. lichen Teile 20 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschätsstelle auch sämtlicheAnnonceu-Expe- ditivnen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. cokal-Nnrelger für äie ürlschzsten Srrmig. grsßrSßrzästt. fisuzwalär, sriMenwa! unä Umgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag I I Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 83. Mittwoch, den 17. Oktober 1917. 27. Jahrgang er von uns allen möchte es nicht lieber ! A/ H sehen, wenn man statt der Granaten Sensen schmieden und Maschinen bauen könnte? Aber dazu gehört Frieden und Ruhe im Lande Llnd die drüben wollen uns das nun einmal nicht gönnen. Habt Ihr nicht gelesen, wie sie uns mit unsrem ehrlichen Friedensangebot ausgelacht haben? schwer es auch sein mag: es muß noch eim Weile weitergehen! Frauen denkt an Eure Männer, Brüder und Söhne! Früher habt Ihr daheim für sir sorgen können. Jetzt brauchen sie Euch noch viel mehr, denn nur mit Briefen und Paketen ist's jetzt nicht getan ^l^er unter Euch könnte wohl ruhig zusehen, wenn die Feinde in Hellen Scharen anstürmen und wenn Eure Männer, Eure Brüder und Söhne keine einzige Kugel mehr ins Geweht zu stecken hätten? Würdet Ihr nicht lieber den letzten Spargroschen opfern, damit die Euren nicht wehrlos sind? E)arum helft ihnen bei ihrem schweren Handwerk! Reicht ihnen zum Schutze Waffen und Munition hinaus. Zeichnet die Kriegsanleihe! ^Hütter, denkt an Eure Kinder! Als sie noch ganz klein und hilflos waren, hat sicher jede unter Euch irgend einmal gedacht: „Mein Kind sokf- gut haben im Leben!" Wie viel mehr gilt das jetzt, Ihr Mütter! Eure Kinder müssen bessere Zetten sehen als wir sie durchmachen. Wehe uns, wenn ße einmal kommen und zu uns sagen: warum habt Ihr s uns nicht leichter gemacht und damals dis zu Ende ausgehalten? ütter ,jeder Pfennig, den Ihr dem Vaterlande leiht, erleichtert Suren Kindern die Zukunft! Orum Hefft, daß sie einst nicht darben müssen und ein freies, starkes i Volk werden können: Zeichnet dKriegsanleihe! Zur sechsten Kriegsanleihe ist bei den Zeichnungsstellen des Be zirks der Amtshauptmannschaft Kamenz mit Einschluß der Städte Kamenz und Pulsnitz die stattliche Summe von rund 4500000 Mark gezeichnet worden. Dieses schöne Ergebnis muß bet der siebenten Kriegsanleihe zum mindestens wieder erreicht, wenn möglich überboten werden. Darum ergeht an alle Bewohner des Bezirks die dringende Bitte: Zeichnet zur siebenten Kriegsanleihe soviel Ihr nur irgend könnt! Kamenz, am 12. Oktober 1917. Der Bezirksausschuß der Königlichen Amtshauptmannschast. AmtShauptmann Graf Vitzthum-Kamenz. Kammerherr v. Boxberg-Rehnsdorf. Kammer herr v. Büuau-Bischheun. Gemeindevorstand Kreusel-Wiesa. Kommerzienrat Müller- Kamenz. Stadtverordnetenvorsteher Rentsch-Kamenz. G-meindevorstand Rentzsch-Groß röhrsdorf. Gemeindevorstand 2öinkler-Schwepnitz. Verbürgtes zur Kriegs anleihe. Ist die Flüssigmachung der Kriegs anleihe ohne Opfer gesichert? 1. Schon jetzt sind die Reicksbankanstslten angewiesen, jedem Zeichner von Kriegsanleihe, der sie aus wirtschaftlichen Gründen verkaufen muß, jederzeit Beträge bis zu 1000 M. zum Auflagckurs von 98 o/§ abzunehmen. 2. Ueber die Maßnahmen nach dem Kriege führte jüngst der Reichsbankpräsident aus: Die Dahrlehuskassen werden zweifellos noch eine längere Reihe von Jahren — ich s nehme an wenigstens vier oder fünf — bestehen bleiben und jeder Beleihung zu gänzlich sein. Aber diese Beleihung bei den Dahrlehuskassen wird nicht ansreichen. In sehr vielen Fälle» wird der Besitzer sich durch Lie Größe seiner Aufwendungen ge zwungen sehen, seinen Besitz an Kriegs anleihe durch Berkaus wieder umzuir andeln in bares Geld und dieses wieder in Roh stoffe und Werksanlagen und dergleichen. Es ist deshalb ganz richtig, daß ans die sem Grunde in den ersten Jahren nach dem Frieden sehr große und nach Milli arden zählende Betrage von atriegsanleihen an den Markt strömen werden. Für diese ist eine Aufnahmeaktion tmgro - ßen Stil in Aussicht genommen, die, wie ich hoffe und wünsche, die Reichsbank mit der gesamten deutschen Bankwelt inS Werk setzen wird, die sich ja heute schon ;u meiner Genugtuung fast überall zu Bankenvereinigungen zusammengeschlossen hat, und diese werden sich dann wohl un schwer zu jener gemeinsamen Aktion zu sammenfassen lassen. Auch hier sollen die D a r l e hn s ka s s en zur Lösung der Auf gabe mit herangezogen werden, nötigenfalls mit einer kleinen Ergänzung des Dar- lehnskassengesetzes. Mit ihrer Dilfe soll ein großer Teil des für die Aufnahme er forderlichen Betriebskapitals beschafft werden, während and erseits die Zusammenarbeit von Reichsbank und Bankwclt die Aufgabe übernehmen soll, die gemeinsam aufgenom menen Werte in einer Anzahl von Jahren wieder abzustoßen und ihre Aufsaugung zu ermöglichen. Ich hege keinen Zweifel, dag dies Pro gramm jener Gefahr eines übermäßigen Berkaufsandrangcs und eines Kurssturzes, der mit oem inneren Wert unserer An leihen nicht mehr übereinstimmen würde, einen wirksamen Damm entgegensetzen wird. heraus! sinü errlbskri-Iickr- ^^I^/6ringI sie rur Sammelslelle!