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Erzgebirgischer Volksfreund : 19.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192402197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240219
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-19
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 19.02.1924
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-7— KUMUWMWM 77. Jahrg Dienstag, den 19. Februar 1924 Nr. 42 ist unser Schicksal. Man kann nicht leben in Fesseln dcr 8taatKA^mnA8lum 2U LcbneederA clie Der AutzenminNker über -Le Lkge Das ist die Lage. Es hat keinen Zweck, das Ruhrgebiet als das vi wei Genf 17. Febr. i Deutschland als ,'-weile Teilzahlun-j .i Februar tiberwiesen. - — ! für Beseßungsko Ois iLntlkinsune cker ckissjStzrißen Abiturienten kinckst «VliUwoeki, E. 20. k-sdrusr 1SS4, 11 Ukr vorm. statt. 2u dieser beier lacket im dlamen cker l.ekrer8cliskt lung her Besatzungskosten erklärte Stresemann, die Frage der deutschen Rheinlandpolitik sei eine Frage der Rücksichtnahme auf das besetzte Gebiet. Die Frage muß im Gesamtbreich der Reparationen gelöst werden. Der Redner wandt sich dann innerpolitischen Fragen zu und sagte, durch die Sprengung der Koalition zwisclnn Sozialdemo, kraten und Kommunisten habe man in Sachsen eine ganz andere Ordnung der Dinge bekommen, was er nach den Ergebnissen der Wah len auch in Thüringen erwarte. Hinsichtlich der Vorgänge in Bagern wies der Redner auf di« groß« Gefahr hin, welche Deutsch- n.j "NN. Ivar-?- von oem wrgermeiucr aus oem nawaus afft. I-'E begrüßt. Im Anschluß an die Besichtigung sprach v. Seeckt der «im. Viereck ausgestellten Truppe seine Anerkennung über ihr« dik, »tvliniert« Laltuna bet der Läsuna der Aufgaben in Ls werden außerdem verössenllicht: Die Dekanntmachungen der Eladlräie zu Aue und Schwarzenberg und der Leibgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. worden sind, hat Frankreich nicht etwa die zerstörten Gebiete wie- deraufgebaut, sondern cs hat die mächtigste Luftflotte der Welt gebaut. Mit den deutschen Kohlen hat es in Italien und in der Schweiz glänzende Geschäfte gemacht, aber der Ertrag kam nicht seiner Wirtschaft zugute, sondern der weiteren Stärkung seines Heeres. D«r .«r,e»»trgUch« D«l»lr«un»- ,rl»«lnl lügltch mtt Ausnahme der 2aqe nack kann, und gMaaen. Der Preis für die 34 mm beeile Colonel-An^nenzeils Im y mnblalwezirk ist LO 'SamUtenanzelgen uud Slcll-ngkluch, Ledürstlger 15), auswürls 25, für die 80 mm drille PelU- R-blmnez-l e »o, ouswurl» Ivo, für die 80 mm breile omli. Cclonep.eüe 55, auswüris 05 Goldpfennig. Postscheck-Konto! Leipzig Nr. I222S. »cmeMde.Kiro-konw, c ue, Lrzgeb. Nr. 70. Da» amtliche Wahlergebnis in Thüringen. Weimar, 17. Febr. Das endgültige amtliche WahlresultaH über die Thüringer Wahlen ergibt für die Sozialdemokrat tische Partei bei 203 380 für sie abgegebene Stimmen 17 Abge» ordnetenmandatc. Die Kommunisten erhielten nach dem amt lichen Ergebnis 162114 Stimmen mit 13 Sitzen im Parlament. Auf den Ordnungsbund entfielen 421883 Stimmen mit 36 Abge- ordneten. Die Deutschvölkischen erhalten 7 Sitze bei 81706 Stimmen. Don insgesamt 934 634 Wahlberechtigten nahmen 879494- also weit über 90 Prozent, an der Wahl teil. Jena, 17. Febr. General v. Seeckt traf Freitag in mar ein und wurde von dem Vürgermeisier auf dem Rathaus offi- """ nn die'Besichtigung sprach v. Leeckt der unbesetzten Deutschland 114, im besetzten Gebiet über 2 Millionen. Das zeigt zur Genüge, wie gerade die Arbeiterschaft am schwersten leiden muß unter dem Ausblutungsprozeß von Vcrsail- les. So zeigt gerade die heutige Zeit: Nicht Marx hat recht mit seinem: „die Wirtschaft ist unser Schicksal", sondern die Politik Knechtschaft. Wir müssen wieder frei werden und die Wege zur Frei heit suchen. Zuerst: Wir müssen den Willen zum Staat haben. Was ist der Staat? Im altkn Deutschland betrachtete sich die herrschende Schicht als Staat: sie fühlte sich prädestiniert zum Herrschen. Die anderen waren die „Untertanen", sic waren Ovjekt ihres Handelns, und alles, was sie von der regierenden Schicht er hielten, waren lediglich „Wohltaten". Dieser Staatsauffassung lag das Wort Ludwig XIV. zugrunde: Der Staat bin ich! Diese Auf fassung fand ihren Widerpart in dem nachrevolutionären sozialisti schen Staat. Anstelle des Despotcnstaates entstand 1918 in Deutsch land der unter starkem sozialdemokratischen Einfluß stehende Mas sonstaat. Auch er hat das Motto: Der Staat bin ich — nur wird das Linzel-Jch tausendfach summiert, so daß cs zum Massen-Ich, zur toten Zahl, wird, die wiederum den Staat als Vorteil sieht, ihn in das Spiel der blöken ökonomischen Bedürfnisse, in di« Sphäre materieller Interessen zieht. Auch diese Auffassung ist unsittlich; sie findet kein inneres Verhältnis zwischen Volk und Staat; darum kennt sie keine Autorität im Innern, und weil diese fehlt, ist der Staat innen zerrissen und nach außen ohnmächtig. Beide Staat-auffassunaen sind unhaltbar und können daher keinen festen Bestand haben. Sic verkennen das Wesen des Staates, das auf der Schicksalsgemeinschaft ruht. Das Wort Friedrichs des Großen: „Ich bin der erste Dirner des Staates!" ist der Ausdruck einer genialen Wesenserkenntnis des Staates — sie sieht den S t a a t a l s P f l : ch t. Wir müssen den Staat als Pflicht auffassen, als Gemeinschaft, der wir zu dienen haben. Der wahre Staat ist Volksgemeinschaft, er ist Ive« und Pflicht. Regierungsformen können wechseln, Minister mögen kom men und gehen, der Staat bleibt. Weil er Gemeinschaft ist, ist cr größer als der einzelne und der einzelne hat ihm zu dienen. Die sen Staat zu wollen und zu bejahen, ist die natio nale Aufgabe der Gegenwart. Staat ist Wille zu in ne r.er Volksgemeinschaft und äußerer Machtenr- faltung. Hier liegt die nationale Aufgabe der Zukunft. Innere Volksgemeinschaft ist die Erkenntnis und das Handeln. Der Staat sind wir; jeder einzelne ist Glied, und soll das Ganz« lebendig bleiben, muß ich es für meinen Teil lebendig erhalten; durch Arbeit und Sparsamkeit und Stenern! Noch sind wir in tiefer Not. In Not hilft nicht Phrase und Wortrausch, sondern Zucht, Arbeit, Opfer. In spartanischer Zucht und Einfachheit leben, seine Arbeit tun, Opfer bringen, indem man dem Staate gibt, was er benötigt — heißt zur Stunde national sein! Verlag C. M. Gärtner, Aue, Erzged. ^«knfpcc»»«, Av« 54, SSstutp ^Pnu Pas) 440. cckiu<r«>a 10. Schwar-envers Sri. Drahlanschn;!- V>!-rr?z«SIc4«. im Innern. Und im Innern haben wir den schwachen Staat und ein« er- 7^" Lrbeits'stsigkeit. Dl« Aabl der Arbeitslosen beträgt in» kannte Politiker in seinen Spalten zu Wort kom men, damit di« Leser in das Streben der verschiedenen politischen Richtungen einen tieferen Einblick erhalten. Da- bei muß beachtet werden, daß die in solchen Artikeln aus gesprochenen Meinungen von der politischen Einstellung des „E. V.", die ja den Lesern bekannt ist, des öfteren abweichen werden. Daß der „E. V." nicht einer Partei dienstbar ist, sondern schlechthin eine nationale Zeitung sein will, wissen seine Leser. Im folgenden bringen wir einen Auf satz des Arbeiterführers Stegerwald, der bekanntlich der Zentrumspartei, und zwar ihrem linken Flügel, angehört. Nichts ist im politischen Leben einer Nation verhängnisvoller als die Gleichgültigkeit. Jede Zeit hat ihre Aufgaben. Das scheint heute das deutsche Volk zu vergessen. Die Stabilisierung der Mark hat den aufgeregten Nerven Ruhe und Millionen ihr seelisches und wirt schaftliches Gleichgewicht wieder gebracht; aber im Wahne zu leben, wir hatten jetzt fricdensähnliche Zustände, ist verhängnisvoll. Im Gegenteil: Die Zeit hat schwere Aufgaben. Wir finden ihre Lösung, wenn wir klar erkennen, was ist. Und was ist? Nach außen nach wie vor dieses Bild: Welt- macht Frankreichs — Ohnmacht Deutschlands. Poin- care noch immer Diktator Europas, ja der Welt. Versailles, der An fang von Deutschlands Elend, war für Frankreich die erste Stufe zur Weltmacht. Die Ruhrbcsetzuug brachte den Höhepunkt. Das zeigt die wirtschaftliche Seit- der Ruhrbesetzung; Frankreich besitzt heute 6,3 Milliarden Tonnen Eisenerz; England und Deutschland 0,77 Mil- liarden. Mit dem Ruhrgebiet beherrscht Frankreich 38 Prozent der Kohlenförderung von Europa; rechnet man Belgien und die Kleine Entente, vor allem aber Polen hinzu, das ganz französische Pro vinz ist, so stehen hier 60 Prozent den deutschen 4 Prozent und den englischen 25 Prozent gegenüber. Dabei muß man daran denken, daß die Nuhrgruben schätzungsweise noch eine Ertragsdauer von 800 Jah ren, die englischen von kaum noch 160 Jahren haben. Was heißt das anderes als: Frankreich verfügt über die größte Waffenschmiede und die größten Rohstoffvorräte in Europa. Ungehörigen cker Lcbüior unck kreuncke cker 8cbule ein ürs virsktlon riss Svmnssiums. " — Der Sieg -er Or-nung in MeMsnhnrg. Die Strömung nach recht». Schwerin, 17. Febr. Der bisherige Verlauf der Mecklen-t burger Landtagswahlen läßt eine schwere Einbuße bei den Sozialdemokraten, eine mäßige Zunahme bei de« Kommunisten und einen starken Aufschwung bei den Deutschvölkischen erkennen. Auch die Deutschnationa, len haben zum Teil stark zugenommen. Die Deutsche Volkspartei wird wahrscheinlich die Hälfte ihrer Sitze verlieren, die Demokraten werden ungefähr ihren bisherigen Stand behalten. Die Wahlbetei, ligung war im allgemeinen gut und wird auf 80—85 Prozent g« schtztzt. Die Wahl ist ruhig verlaufen. i Schwerin, 17. Febr. 6 Uhr morgens. Die Zusammen« sctzung des neuen Landtages dürfte nach den bisher^ vorliegenden Wahlergebniten etwa folgendes sein: Deutschnationalv 10 Sitze, Deutschvölkische 6, Deutsche Volkspartei 2, Wirtschaftsbunt» 0, Demokraten 6, Landpartei 0, Republikaner 0, Sozialdemokraten 7/ Unabhängige 0 und Kommunisten 5. - . der weiteren Zieparationszahlung Deutschlands; es hat noch weniger Zweck, die Neparationsfrag: anzusehen als Frage der Wiedergut machung von Schäden, die Deutschland nur verursacht habe. Für Frankreich gibt cs in Wirklichkeit gar kein Zieparationsproblem; Frankreichs Ziel ist die Weltmacht; es hat sie errungen mit dem Nuhreinfall. Und es konnte sie erst erringen, nachdem es vier Jahre lang durch die deutschen Reparationsleistungen in den Stand gesetzt war, militärisch und wirtschaftlich sich in denkbar größte Blüte zu bringen. Auf Grund des Versailler Vertrages hat Deutschland über zwei Milliarden Pfund in verschiedener Form abgegeben; aber mit diesen Summ«n, die unter englischem Druck von Deutschland gezahlt 4 »,«I,«»-Annahme Mr dl« am NaidmMa» »rlchUnind« Numm«r bk oormiHllus 8 Uhr In d«n kaup!g«Ichiftl- telkn. Sin« Gcn-b: «ür di« WUnadm« der Anjpgn, nm !>org«I<drieb«n!n Tays iowi« an bMmnU«r Sie!!« Mird nick! e«geb«n, on(b Niän Pir di« Nick>tte!c«tt drr durch,1«rn- iprecher aulgegedtnin An-,eigen. — gürMch^. u»o«rlangl «ingeiandier SLripWä« übernimmt die öchrüUUlnng t«ine Drrantwdrtung. - Unterbrechung«» des Ggchüfi». betrieb» begründen deine Ansprüche. Lei Zahlung»«^« und Kondurs gellen Rabatt« ak nicht uereindart. HauplgeschüktdfteN«« in Aue, Lögniti, Schneider! uud Schwarzenberg. * enlhallend die amMchen Bekannlmachungen der Amlshouptmannschafk und der Slaatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals- u. slädlischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädlel, Grttnhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Amtliche Anzeigen. Der Seilerfabrikant Otto Topf in Raschau hat den Fachbaum seiner in der Mittweida gelegenen Stauanlage um 7 cm erhöht und bittet hierzu um nachträgliche Genehmigung. Er beabsichtigt, künftig anstelle des zu lässigen 14 cm hohen Aufsatzes einen solchen von 29 cm Höhe zu führen und hat entsprechenden Erlaubnisantrag gestellt. <8 16 der Reichsgcwerbe- ordnung), tzZ 23 (insbesondere Ziffer S), 83 des 'Waffergesetzes. Die Unterlagen liegen hier zur Einsichtnahme aus. 38 bW. Etwaige Einwendungen gegen die begehrte besondere Benutzung und Anlage sind binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg anzubringen. Die Beteiligten, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruch gegen die von der Behörde vovzunehmcnde Rege- lung. Die auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen werden durch den Fristablauf nicht ausgeschlossen. Die Amtshauptmanuschaft Schwarzenberg, den 14. Februar 1924. Steuerentrichtung betr. Don jetzt ab s,nd sämtliche Zahlungen an Neichsein- kommensteuer an die hiesige Finanzkasse zu leisten. Hiervon sind jedoch ausgenommen die rückständigen Zahlungen auf Reichsemkommcnsteusr lAbschluhzahlung) für 1923, die auch fernerhin an unsere Eteuerkalse zu leisten sind. Ausstellungen und Berichtigungen der Steuerbücher erfolgen nach wie vor von hier aus. Schwarzenberg, am 14. Februar 1924. Dcr Rat der Stabt. — Steueramt —. Weimar, 17. Febr. Die sieben in den thüringischen Landtag go»! wählten deutschvölkischen und deutschsozialen Abgeordneten Haders sich unter dem Namen „D ö lk i sch-S o z i a l c r Block" zusami mengefchlossen. Zum Frakckonsvorsitzenden wurde Dr. Artur Din ter gewählt. Weimar, 17. Febr. Die Kommunisten haben es abge^ lehnt, eine taklische Einheitsfront mit den Sozial de mokra« ten gegen die bürgerliche Mehrheit im neuen Landtag zu bilden. Das Manöver der VSPD., durch Ausstellung möglichst radi^ kaler Kandidaten die Gunst de» linken Nebenmannes zu gs- winnen, ist also an dessen Folgsamkeit gegenüber den 'Moskauer An« Weisungen gescheitert. Gleichzeitig haben es aber die Sozialist« auf diese Weise auch mit den Bürgerlichen verdorben. Jena, 17. Febr. Zwischen Kommunisten und einem nationalen Verband ist es in dem preußischen Orte Niedergebra bei Bleiche rode zu einem blutigen Zusammenstoß gekommen. Mß beiden Seiten gab e» Schwerverwundrte. land bei einem Erfolg des M ü n ch « n e r P u t s ch « s gedroht hätte. Deutschland hätte dann nicht nur den Bürgerkrieg im Innern, son dern auch den Einmarsch von drei Seiten gehabt. Die Führer jener Bewegung hätten bewiesen, wieviel ihnen bei dcr Beurteilung der außenpolitischen Lage fehlte. Mit dem Beamten- und De- haltsabbau könm> es nicht so bleiben. Den Sachverständigen sei in Berlin gesagt wHden, daß der deutsche Etat mit den geringen GMltern und allest Streichungen für kulturelle Untcrnehmuiwen nicht der Etat «ine»>Kulturstaates sein könne. Jetzt bandele es sich darum, Kredite zp schaffen für die deutsche Wirtschaft, besonders für die d utsche Lanowirtichaft. Zu diesem Zweck soll «in Dankinsti tut geschaffen werden, da» neben dem Gold der Reichsbank auch aus ländisches Gold Deutschland in Form von Krediten g-'-en könne. Die Ausführungen des Ministers fanden lebhaften Beifall. Aber eine bedeutsame Erscheinung zeigt sich heute in der äußeren Politik: der Stimmungs Umschwung der Welt Frank reich gegenüber. Kn allen Ländern, besonders auch in Ame rika und England, steht man heute langsam ein, baß di« wirt- schaftliche Sanierung der Welt nach dem Weltkriege allein «ufgehalten wurde durch Frankreich. Man soll in der Politik nie prophezeien; aber wer näher zuhorcht, der hört, daß es bereits leis« im französischen Gebälk knistert. Und Frankensturz und Kabinett Baldwin sind jedenfalls keine Anzeichen einer auch innerlich ge- festigten Weltmacht; dazu die kommenden Wahlen. — Trotzdem dsir- fen wir uns.keinen Illusionen hingeben: wir lassen die Zeit für uns arbeiten und erhoffen die besten Voraussetzungen für «ine kommende' „ aktivere Außenpolitik durch Festigung dcr Verhältnisse 38 Millionen E > Wir bezahle» weiirr! " meldet: Nm 15. Fe^ Elberfeld, 17. Febr. Anläßlich des Parteitages dcr Deutschen jVolkspartei erörterte Außenminister Dr. Stresemann Deutschlands außen- und innenpolitische Lage. Er erinnerte zunächst an die Pfalzfragc, die heute die Weltöffentlichkeit beschäftige. Den Bemühungen Deutschlands, sich vor dem wirtschaftlichen und sozialen Chaos zu bewahren und über die Stabilisierung hinaus es zum Wie deraufbau zu bringen, habe nichts mehr im Wege gestanden als die von Frankreich und Belgien herbeigsführte Abtrennung des be setzten Gebietes. Alle Fragen des besetzten Gebietes werden abhängig sein von einer Verständigung über die Reparations frage. Hinsichtlich der Verhandlungen der Sachvcrständigenkomi- tees schloß sich der Rcdner dcr Aeutzerung eines deutschen Wirt schaftlers an, der erklärte, mau seh« zum ersten Male einem Silber streifen an dem sonst düsteren Horizont. Auch in den Sieg«rstaaten beginne man zu zweifeln, ob dcr seither eingeschlagene Weg der rich tige gewesen sei. Die Aufnahme einer Anleihe setzte die Schaf fung der deutschen Derkehrseinheit, dcr Neicbseinheit und der Wie- dccherstelluug dec Verhältnisse vor der Nuhrbesetzung.voraus. Ohne deutsche Reichsbahn gibt es keine Anleihe. Die deutsche Reichsbahn ohne dis Negiebahn stellt kein« Dcrkehrscinheit dar. Wir stehen wahr scheinlich vor großen Entscheidungen. Aber jede Dcrstän- öigimg wird uns außerordentliche, in normalen Zeiten kaum er trägliche Lasten und den Einfluß des ifttcrnationalen v-.. Kapitals auf diejenigen Institutionen bringen, bei denen es sich .produktive Pfand" in der Hand Poinoares anzusehcn zum Zwecke ! beteiligt. Der Minister warnte in diesem Zusammenhang vor An- — ' griffen, die davon sprächen, man habe Deutschland unter inter ¬ nationale Kontrolle gestellt. Zu dcr Frage der Weiterzah- Aufgabsn der Gegenwart. Don Ministerpräsident a. D. Stegerwald, M. d. N. Der „E. V." läßt jetzt mehr wie bisher be- Koefch bet MMeran- Paris, 17. Febr. Der deutsche Botschafter ist am Sonn^ abend nachmittag um 5 Uhr unter dem üblichen Zeremoniell von; Pciisiücntcn der französischen Republik, Millerand, im Elyses empfangen worden. Er überreichte sein Beglaubigungsschreibeij und hielt hierbei eine Ansprache, in der es hieß: „Indem ich das mir übertragene hohe Amt antrete, bin ich mi» dcr Schwierigkeiten bewußt, die es zu überwinden gilt, um di^ Beziehungen zwischen beiden Ländern wieder befriedigender zu g« staltcn. Euer Exzellenz können überzeugt sein, daß ich in Ueberern^ ftimmung mit den Weisungen meiner Regierung alles daransetze» werde, dis Erreichung dieses Zieles und damit di« Lösung der große» Fragen zu fördern, von deren Regelung in hohem Maße die Zukunft Europas abhängt. Wenn ich trotz der bestehendem Schwierigkeiten nicht ohne Zuversicht an meine Aufgabe hcrantrete, so geschieht da» in dcr Hoffnung, daß ich auf die hohe Unterstützung Eurer Exzellenz und die Mitwirkung der französischen Regierung werde rechnen köm ncn. Indem ich diese wirkungsvolle Unterstützung und Mitwirkung erbitte, habe ich die Ehre, Herr Präsident, dem Staatsoberhaupt d«> französischen Republik den Ausdruck meiner Ehrerbietung darzubrim, gen." Auf die Ansprache des Herrn von Hoesch erwiderte Millerands u. a.: „Ich schätze mich glücklich, daß die deutsche Regierung zum außer,: ordentlichen und bevollmächtigten Botschafter als Nachfolger des lei^ der zu früh verstorbenen Dr. Mayer einen erfahrenen Diplomaten er^ nannt hat, der sich als Geschäftsträger in Paris bekannt gemacht ha« und sich Anerkennung zu verschaffen wußte. Fu Beginn dieses Iah-s res hatte ich Gelegenheit, öffentlich zu erklären, daß der Wille Frank-« reichs in die Wort« zusammengcfaßt werde: Achtung vor den Dcr-s trägen! Unter dieser Formel, die das, was sie sagen will, klar zum! Ausdruck bringt, versteckt sich kein Hintergedanke. Im vollen Be wußtsein dcr Größe der in Frage kommenden Interessen und des Solidarität der Völker sind die Vertreter Frankreichs in gleiches Weise entschlossen, nichts von den Rechten anfzugeben, die sie zw wahren haben und im weitestgehenden Geiste des Entgegenkommens« alle Lösungen zu prüfen und deren Beachtung sicherzustellen. Mif Befriedigung nehme ich Kenntnis von den Versicherungen, die Sie ins Ihrer Ansprache haben zum Ausdruck bringen wollen. Seien «Sie versichert, datz zur Erfüllung Ihrer Mission, wie Sie sie verstehens und begründen, Ihnen weder mein Beistand noch derjenige der Re-« gierung der französischen Republik fehlen werden." (Diplomatischer Quatsch,.., mehr ist hier «ichchf hinzuzufügen. „E. D.')
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