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der Sache ^Verwalter Uhr sollen leistbietend Schreibtisch, Waschkom- iaar Man- Jacketts, 1 Petrole- »llzieher. en. ern Woh» standsauf» ist dienen, die Woh- ,eben und geprüften Auskunft gedruckten Spalken- n. reramt. Zerrsurth. H., Aue iei-. in cker :sanA) ioline) lavier) >0 lM., e uncl en en » Oktober llNg er Vorst. fertig illligst famlt r. rlmls mer Bücher- 'illig. lidt, v. i: n.M, >er. Le 24. ! frei, nk »and- chaupt- unter an die Mer Tageblatt s«st»llun,«n n«hm«n »I« Nu»lr«,«» ««» fürNu»wiirtIgr»I«P»sta»statt«n «ntgesen. — «'scheint w»rklä,l!ch. Zernfprrch - finschluZ Nr. SS. Anzeiger für -as Erzgebirge NnreI,«ni>r,Is«i die steben^espolten« Petit,«u« für N»,»>a«n aus N»e un» Um««,«n» r» chol»pfennl,e, aus. «Letig, Mn,eiaen r» «oitpfennige, Neklome-petitzeU« «» choiLptennil«, amtlich« z,il« « s«nnl,i. Telegramm, r Tageblatt ftueerzgebirge. Enthalten- -le amtlichen Bekanntmachungen -es Nates -er Sta-t UN- -es ftmtsgerkchts /lue. poslfcheck Sont». flmt Leipzig Nr. 1 Nr. 23S Sonnewenä, äen tt. Oktober 1S24 IS. Zahrgang Die „Volksgemeinschaft" gescheitert. die deutsche volkspartek verlangt eine einseitige Erweiterung -er Koalition nach rechts, die Demokraten für Sie Seibehaltung -er bisherigen Negierungskoalition. Gestern nachmittag fanden die angekündigten Be sprechungen des Reichskanzlers mit den Sozialdemo kraten und den Teutschnationalen statt in denen die Verhandlungen über die Bildung einer Koalition der Volksgemeinschaft fortgesetzt wurden. Tie Verhandlun gen sind, wie vorauszusehen war. gescheitert, und zwar an der Entschließung der Teutschnationalen^ die sich nicht die Richtlinien des Reichskanzlers zu eigen mach ten sondern darüber hinaus rein agitatorische Forde-/ rungen stellten. Ueber die Besprechungen sind folgende offiziöse Mitteilungen ausgegeben worden: „In der Aussprache, die gestern nachmittag von 4 bis ^5 Uhr zwischen dem Reichskanzler und den sozialdemokratischen Fraktionssiihrern stattfand, wurde von den sozialdemokratischen Unterhändlern erneut betont, dast die sozialdemokratische Reichstagssraktion bereit sei. der vom Reichskanzler aus Mrund seiner Richtlinien erstrebten RegierungsevweiterunH zuzuftimmen. Sie stellten indes fest, dast der vorgestrige Be schluß der deutschnationalen Reichstagssraktion mit den Absichten des Reichskanzlers unvereinbar sei, und daß sie daher den Plan des Reichskanzlers als gescheiter» betrachten." „Von 5—5^ empfing der Reichskanzler die Beauftragten der Deutschnationale» Volkspartei, die Abgeordneten Hergr, Graf Westarp, Schiele und Behrens. In dieser Besprechung wurde vom Reichskanzler Mitteilung von der Stellungnahme der sozialdemokratischen Verhandlungssührer gemacht. Dw dcutschnationalen Vertreter nahmen von der dadurch geschaffen nen neuen Lage Kenntnis. Ter Reichskanzler teilte hierauf mit, daß er nunmehr die Verhandlungen über dis Schafsunq einer Regierung unter Hinzuziehung der Deutschnationalen und Sozialdemokraten als erledigt ansehe und sich morgen r'Ett mit den Parteiführern über den jetzt einzuschlagenden Weg ins Benehmen setzen werde." Der Reichskanzler wird heute vormittag zu einer noch nicht festgesetzten Stunde neuerlich die Führer der Koalitionsparteien empfangen um mit ihnen den wei ¬ teren Weg zu besprechen. Es ergeben sich jetzt drei Mög lichkeiten: , > 1. Tas Verbleiben des gegenwärtigen Kabinetts, daS nur vervollständigt werden müßte, .da Reichsinnenmi nister Tr. Jarres ausscheidet und auch.das ReichMustiS- ministerium besetzt werden müßte. 2. Verhandlungen über einen Rechtsblock. 3. Auflösung des Reichstages. Der Reichskanzler dürfte voraussichtlich an die Koalitionsparteien die Frage richten, welcher dieser drei Möglichkeiten sie den Vorzug geben würden. Die Deutsche Volkspartei hat ihre Meinung schon geäußert. Sie hat durch ihre Führer, die Abgg. Scholz und Curtius dem Reichskanzler mitteilen lassen daß nach ihrer.Auffassung nach -en Beschlüssen der Sozial demokraten und Deutschnationalen eine neue Situation geschaffen sei, und daß der Reichskanzler jetzt seine Be mühungen in der Richtung xiner Bildung.einer nach rechts erweiterten Regierung ein s.etzen müsse Demokraten und Zentrum dürften im Gegensatz Mr Deutschen Volkspartei die Auffassung vertreten, daß nach dem Scheitern des Gedankens der Volksgemeinschaft das Verbleiben des Kabinetts Marx-Stresemann das Ge gebene sei. Bei dem Widerspruch zwischen der Auffassung der Deutschen Volkspartei und der der Demokraten und des Zentrums wird es darauf ankommen, welche Folgerung die Deutsche Volkspartei , ziehen wird. Aus der Ankün- i digung der Deutschen Volkspartei, sie behalte sich für den Fgll des Scheiterns der Verhandlungen über eine Volksgemeinschaft ..Handlungsfreiheit" vor ist geschlos sen worden., daß -ie Deutsche Volkspartei unter Umstän den aus der gegenwärtigen Koalition ausstzringen und damit das bestehende Kabinett aktionsunfähig.machen werde. Sollte sich die Deutsche Volkspartei tatsächlich zu diesem Schritte entschließen, dann würde er zur Auf lösung des Reichstages führen. englische Neuwahlen am rg. Moder. London, S. Oktober. Das Parlament wurde heute vertagt. Die Neuwahlen werden am 29. Oktober stattfinden. Das neue Parlament wird eine oder zwei Wochen darauf zu sammentreten. ! London. 9. Okt. Macdonald teilte heute nachmittag im Unterhaus mit. daß das Parlament aufgelöst werde. Er erklärte: Ich bedaure daß .die gestern von den zwei Oppositionsparteien unternommene Aktion eine allge meine Wahl unvermeidbar macht. Ich chatte deshalb heute vormittag eine Audienz beim König und bean tragte die Parlamentsauflösung. Ter König ermächtigt mich mitzuteilen, daß er einverstanden ist. Diese Mit teilung .wurde von der Arbeiterpartei mit lauten Bei fallsrufen begrüßt. Der Premierminister erklärte wei ter, er schlage vor daß das Haus sich heute nachmittag vertage. und daß die Wahl sofort vorgenommen werde. Tie Auflösung heute würde bedeuten, daß die Neu wahlen am 29. Oktober stattf'indcn werden. Tas Unter haus trat dann nach einer Pause um 6 Uhr wieder zu sammen. Geführt vom S recher, dem Premierminister, und dem Führer der Opposition Baldwin begaben sich dann die Mitglieder zum Oberhaus, um der Verlesung der Thronrede, in der die Vertagung ^ausgesprochen wird bcizuwobnen. Tic Mitglieder des Unterhauses kehrten dann in das Unterhaus zurück, wo die Thronrede vom Sprecher nochmals verlesen wurde und die Vertagung sodann formell verkündet wurde. * Die politische Entwicklung in England hat den vom Premierminister Macdonald gewünschten und cherbeige- führten Verlauf.genommen. Die Schlacht von Hastings wie die entscheidende Sitzung des Unterhauses in An spielung auf den Namen des Generalstaatsanwalts ge nannt wird, der den Mittelpunkt der parlamentarischen Kämpfe bildete, hat mit der von der Regierung er zwungenen Niederlage des Arbciterkabinetts geendet. Alle Versuche der Liberalen, einer klaren Entscheidung ouszuweichen, wurden von Macdonald selbst verhin dert -er einen scharfen Frontalangriff guf seine Gegner ausführte. So machte er eS -en Liberalen unmöglich ihren Antrag guf Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses über den Fall Campbell zu rückzuziehen und bewirkte dadurch, daß -er liberale An trag mit 364 gegen 198 Stimmen angenommen wurde. Auf -lesen Hieb antwortete Macdonald sofort mit dem Gegenschlag indem er dem König die Auflösung des Parlaments empfahl. Der König genehmigte diesen Antrag und damit steht England von neuem vor Par lamentswahlen. vor eine» neuen lleiti»lguna§Mlon. Wie die „Vossische Zeitung" erfährt > fanden gestern zwischen den zuständigen Stellen Beratungen über wei tere Maßnahmen im Nahmen der Preisabbauaktion statt. Man beabsichtigt zunächst weniger ein direktes Herab drücken der Preise als vielmehr eine Beruhigung des! Preisniveaus. Die zu ergreifenden Maßnahmen wer den sich auf drei Gebiete erstrecken. Zunächst Letzt man mit dem Plärr um, mit Hilfe einer Lockerung verschie dener Einfuhrverbote..über die wir kürzlich ausführlich berichtet haben, einen gewissen EinsluUuüf die.Preis stellung aüszuüben. Des weiteren ist.ein Vorgehen auf dem Kredit- und Kartellgebiet ins Auge gefaßt. die fluftvertungsscage hat in der allerletzten Zeit ein günstigeres Aussehen ge wonnen, sodaß zu hoffen ist. -atz wenigstens ein Teil der durch die Inflation verloren gegangenen Werte, und zwar der für die breite Bevölkerung wichtigste einer nennenswerten Aufwertung unterworfen werden wird. Es besteht begründere Aussicht, daß sich.im Reichstag alle Parteien .vielleicht nur mit Ausschluß der Kom munisten und der Nationalsozialisten, auf Llnträge einigen werden .die sich die Aufwertung -er Kriegs- anleihen der Hypotheken und der Sparkassenbücher zum Ziele gesetzt haben. Das aber sind die Probleme die in der letzten Zeit am meisten und dringendsten in den Vordergrund getreten sind. Vor allzu hoch gespannten Erwartungen aber muß gewarnt werden, da die fi nanzielle und wirtschaftliche Lage eine Auswertung nur in bescheidenen Grenzen gestattet. die Zurückziehung -er Aollvorlage wird in Regierungskreisen ernstlich erwogen im Hinblick darauf daß sich die landwirtschaftlichen Verhältnisse in folge des schlechten Ernteausfalles und der hohen Ge treidepreise so verändert haben, daß eine Zollbelastung für untunlich angesehen wird. Ob man die Zollvorlage die außer der Erhöhung der Agrarzülle auch noch die Möglichkeit der Erhöhung -er Jndustriezölle und außer dem die Herabsetzung der Umsatzsteuer auf 2 Prozent vorsieht, einfach liegen läßt »der ob man sie förmlich zurückzieht darüber wird die Entscheidung in den näch sten Tagen fallen. Die Ermäßigung der Umsatzsteuer ist bekanntlich im Rahmen des Preisabbauprogramms.der Regierung .schon vom 1. Oktober ab auf -em Verord nungswege verfügt worden; sie wird auch weiterhin be stehen bleiben. die Anleihe in 110 Millionen Dollar frU. Newhork.. 9. Okt. Nach der. die staatsgefährliche Nevue. Ein heiterer Zwischenfall in Dresden. Im Dresdner Zentraltheater wird seit Anfang des Monats eine Revue „Die Welt im Spiegel" geboten worin Deutschland, England und Frankreich^Karten ge legt werden, die günstig für Deutschland lauten. Auch sieht man die Spitze des Straßburger Münsters, pon der einmal wieder die deutsche Fahne rvehM Würde;. Dieser Tatbestand hat den französischen KottsMin Dres den nicht schlafen lassen. Er hat sofort ein-Eeschwerde beim Ministerium des Auswärtigen grgM^tese Dar bietung angebracht. Das Minister^r^ >M^y.xgüfhin >n bietung angebracht. Das Ministerin einen Herrn nach dem Theater entsrn^^ der Harmlosigkeit der Szene überMH^e^ÄHWsttzkpMt- sprechenden Bericht an feine vorgMkÄ« iMEi Mab, so daß die Beschwerde als erledigt scewyovr.. v. rpir. vccuy oer.^Mv»'»»«» TMks" sind die Vorbereitungen für die Sühs§DrÄyn^ her -«Ätschen Anleihe tatsächlich .beendet, r EniRSdndikatunter der Führung von Morgan-wl. W.DHuhMLpev u. Co., der First Nationalbank un^et'MMöMWOybank wird den vorgesehenen Anteil vonWM MillicmeN Dollar .über nehmen. Etwa 400 BankL» irr allen Teilen des Lan des. darunter 50 in Newhork, bewarben sich üm die Beteiligung gn der Subskription. Tie Obligationen wer den siebenprozentige ZinskuponS haben. Angesichts der Voranmeldungen auf die Obligationen der deutschen An leihe, die auf eine bedeutende Zeichnung schließen lassen« empfehlen einige Bankiers die Festsetzung eines Preises auf Mgesähr 98 Prozent. London, 9. Okt. Auf eine Anfrage ob alle Alli ierten sich an der deutschen Anleihe beteiligen würden sagte Schatzkanzler Snowden, .es verlaute, daß Verhand lungen Von der deutschen Regierung mit diesem Ziele geführt würden. Er hoffe daß entsprechende Beteili gungen gesichert würden. Die volkerbunöstagge. Paris,?. Okt. Wie die „Chicago Tribüne" meldet ist Woodrow Wilsons Idee, daß die Land- und See truppen all jener Staaten, hie dem Völkerbund ange hören neben ihrer eigenen noch die Flagge des Völker bundes hissen sollen, pon den französischen Delegierten, besonders Paul Boncour, nach ihrer Rückkehr aus Genf wiederaufgenommen worden. Wilsons Vorschlag ent sprechend soll die Fahne Weiße Sterne verschiedener Größe auf dunkelblauem Grunde zeigen. In irgendeiner Form wird die ganze Frage chei der außerordentlichen Sitzung in der Deutschlands Beitritt geregelt werden soll, aufs Tapet gebracht werden. Verhaftung völkischer Geheimbündler. Magdeburg, .9. Okt. Unter dem Verdacht der Ge heimbündelei nach 8 7 Ziffer 4 des Gesetzes zum Schutz der Republik wurden hier eine Anzahl Führer der Tentschvöllischen Partei festgenommen. Es befinden sich darunter Stadtverordneter Tr. Greiner Gewerbeasses sor Neubauer, .Oberingenieur Howe Redakteur Muß meier ^Schriftsteller und Arbeiter Bernhard Reiter. Da die Vorermittlungen noch nicht abgeschlossen sind ^kön nen augenblicklich weitere Mitteilungen über die Art des Vergebens noch nicht gemacht werden. was geschieht mit -em Erzbergermör-ert Budapest, 9. Okt. Wie das 8-Uhr-Abendblatt auS Budapest erfährt, ist Heinrich Schul; heute um.1 Uhr aus dem Untersuchungsgefängnis entlassen und in Frei heit gesetzt worden. Es wird, wie verlautet errvogsn ihn auszuweisen oder zu internieren. Budapest, 9 Okt. Schulz-Förster wurde heut« in die Kanzlei des Staatsanwaltes gebrachte wo ihm seine Freilassung verkündet wurde. Tas Frcilassungsproto- koll wurde unterzeichnet. Schulz-Förster verließ sofort das Gefängnis und soll sich wieder nach Kagytetny be heben haben. T«r deutsche Gesandte Graf Welch ist in Begleitung eines Beamten der Deutschen Gesandtschaft gestern abend nach Berlin abgereist, .um der deutschen Regierung münd lich Bericht zu erstatten.