Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 01.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189806011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-18 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-01
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.06.1898
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«n«M»rN» Mk. n.so. dm« dt» Polt Ml. 2.7s. He >n»,b»c »»n »«rundlgunin« liir die «äNlti» Nummer ei,«>gt i» dkl LnnotnelchäUSüear. Maiienm n». u. in den Nedenam abniclikltcu v V">«. 8 bis Z Hur Nackm Somuons nur Maiicmcr. ssv N-'/,t UdrMittoit. Anzeigentarif, kie Nbalti,» Vrm>d«e»Ie Ica 8 Silbe« >bPi..e>utnndi,»narna«>d«rPrivaI- IrUe Zeile 20 Pt :Do»vet»ttc..imlcrn ktri»" iVmaelaubv «0 Pt. stninb j»,!c lür Montaak oder nach yctuanen A Tla Nur Kamilirnnachrichikn rcä, bk», so Dl. — biuewärline Autträae nur neaen BorauSbrcabluna- Brlenblättcrwcrdmcoin berechn«!, bvr Rückgabe einaetandler Echrin- lliicke keine «erbiudlichkeit. fternlrrechanlchluli: Amt I Ur. tl u. Nr'- 2«»». Tie Dresdner Nachrichten erscheine« täalich MoraenS. 43. Jahrgang. vrosdon-ki., LaMrsIomitr, 6e»-ärk8c/tiosü b.'cko l'isl^ItRtrruiLo, ^ornsvr.-^.. II. 2100. ZloliiMknIe« «ar»i»Nv. 8 )IaI pfttmiirt. 60.000 Ltilolr in ^»notioll« nppvltor I.uftonUosnme. 6ovr»IUtr»mo» bickliosson K(?k»cNo8. kkotoxraxklsoka ^ kppsi'sle z Lmil VViinui;!»« § HI«rItL».tr. S<» O (k>Icv «jsvLuätur,^-, X.'ik« ^ N IittNtl;-.lotlLI1vktriN'!4N). ^ K kadril: II« t« Ksi Orosloa. ^ K I'iUrtloa: H. I^sipri^, Norlii» br^nlksurtL >!., ^ Il50»!»u, Itoäonka^k i. v. ^lün^kon. ^ Telegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. ^nskütirliotior Oitd^Iol? ^ LUbivittt-; r,'0l(0n 20 »a ^ UrlvfmLrksri. ^ LIM Ms« , L-o-'SSW uueb lllauss. vroiiss I-sesr rau ksria »ud Lrüsssl. üeiurled klLiiI llskUsksraut MILLü II I I'lIIbl.« E ^vIlIo«8-8tN»btb«v IO, t. Ullä I. Lt » 8ponlal-6osokükt kür 8sIsuoti1ung8-66gsn8lLnd6 iatlar tVrr. -ÜLINilUllg -8tlibsli* s.ä.^larlrtkall6 Llrrx: Haa»tk PVnIItetr. 8 KorLüsdallvr Nr. 14V. Zpitiiel: tllr Ilcuren. Dämon und Künder, Ic-tilit, Iic-iziicm „mt Iius8or8t «Ii-It!->r,in, bvi klorrvn und Knaben clio llosvn- trä-eer erMb/vnd, /.um l'reisc, van i <t HIU. .chvtu var- rütlijn beim Vorlertigor, Landaxist und Ort>i»iÄt> Italienische Kabinetokrisis. Hvfnnchrichtcn. tvesamnitrathssilnliic,. Äuitliche Bekaiintmachnnaen, Pfinnslverlclir auf den Baliichvsen, Gerichtsvechaudlunüen. „Teil". Italien? M»ch,nas;l. Witterung: Aussicht ans Regen. Politisches. Tie Gründe, welche die italienische >tabi»etskrisiS lierbeigesülirt kiaben. liegen zwar noch nicht so klar zu Tage, das; ein abschliessendes Ilrthcil gestattet wäre; aber so viel darf wollt als feststebend an gcheben werden, das; cs sich bei der Krisis um grundsätzliche Königs von Italien? Gine windschiefe .Hütte im Schuhe der Baivnettc!" Und wieder ein anderer Geistlicher erklärte: „Wenn die Bauern ihren Pachtzins erlegen, sind sie von jeder weiteren Vormundschaft frei. Wenn der Papst ihnen sagte, zahlet nicht, sie muhten gehorchen! Und sagte er ihnen: Gehet hi», mordet, > brennet, raubet die Reichen aus, sic mühten ebenfalls gehorchen, j Wer deni Papste gehorcht, ist frei von jeder Tchuld." Mailand war ein Hauptsitz der klerikalen Umsturzpropagandn. Ter dortige Meinungsverschiedenheiten überdie Regierungsaktivn handelt, durch Erzbischof, Kardinal Ferrari, predigte einen mähren Kreuzzug gegen welche die revolutionären Gefahren, die soeben in so bedrohlicher die italienische Staatseinheit und die Regierung. Als er aber Weise zur Erscheinung gekommen sind, eingedämmt werden sollen. Gewiß hat cs das Kabinct Rndini beim Ausbruch der umstürz- lcrischen Versuche nicht an der Energie fehlen lassen, die unerläßlich war, nm die Bewegung gegen die bestehende Ordnung im Keime zu ersticken; das entlastet jedoch das Kabinet nicht von dein Vor wurf, daß seine Politik dazu bcigetragen hat, daß die Flamme des Aufruhrs mit solcher Heftigkeit auflodern konntc. Ein Thcil der Nnhestvrungen ist ohne Zweifel ans rein lokale Ursachen, ans die in den untersten Schichte» der Bevölkerung herrschende materielle Nothlage, die durch die Brvtvertheucruiig besonders empfindlich geworden war, zurückzuführen ; ebenso zweifellos ist andererseits, daß in Mailand, wo der Aufstand den gefährlichsten Eharakter zeigte, nud in mehreren anderen Orten die Revolution mit wirthschast liehe» und sozialen M'ißsländcn nichts z» thun gehabt hat, sondern daß hier der Aufstand durch eine politische Propaganda, die an die Stelle der Monarchie die Republik setzen will, in Seene gesetzt worden nt. Die Mailänder Barrikadenkämpfe waren ausschließlich das Werk einer revolutionären.Hetze, die dadurch wirksam und erfolgreich werden konnte, weil eS das Kabinet Rndini für seine erste und vornehmste Pflicht betrachtet hatiV, alle diejenigen durchgreifenden Maßregeln zu beseitigen, welche EriSpi niit energischer Hand er griffen hatte, um die revolutionären Strömungen zu unterdrücken. Nur dadurch, daß vor zwei Jahren die kraftvolle CriSpi'sche anti- jozialistische Regiernugspotitik ausgcgeben wurde und die Revo lutivnäre wieder frei schalten und walten dursten, ist die Kraftprobe ermöglicht worden, die sich der Umsturz in der Hauptstadt der Lombardei leisten zu können glaubte. Tie Ansicht, die ja leider auch in Deutschland für die V Handlung der Sozialdemotratie noch immer maßgebend zu sein i-.hcint, daß man die Revolutionäre nur unbehindert gewähren zu lassen brauche, um sie unschädlich zu machen, ist in Italien durch die Thatsachen als ein Irrthnm erwiesen worden. Tie Auflösung des Rudini'schcn Kabincts steht offenbar im Zusammenhänge mit dem Fiasko, welches das manchcsterliche S»stcm der Behandlung der revolutionären Bewegung soeben erlebt hat. Als der Ministerpräsident Rndini zur Regierung gelangte, verlieh er allen Sozialdemokraten und Anarchisten allgemeine Ainnestic, er öffnete die Gefängnisse, setzte alle zu ZwangShnft Verurthcilten in Freiheit und gewährte den radikalsten Parteien die unbeschränkteste Freiheit der Versammlung, Propaganda und Organisation. Mit zwingender Gewalt hat sich ober aus dein letzten Ausstand die Lehre ergeben, daß die nmstürzlerischen Strömungen nurmitdcrciscrnen Energie einer umfassenden Repressionspolitik unschädlich gemacht werden können, und vermuthlich hat die Frage, ob und inwieweit dieic Lehre nunmehr beherzigt werden soll, die Kadinetskrisis herbeigeführt. Nach den bisherigen Meldungen scheint besonders der Minister des Acnßcrcn, Visconti Venosta, den Standpunkt ver treten zu haben, daß eine entschiedene programmatische Aktionspolitik nothwcndig sei, um Wandel zu schassen, während sich andere seiner Kollegen, vor Allein wohl Rndini, nur zn halben Maßregeln ver stehen wollen. Von besonderer Bedeutung bei der schwebenden Regierungs- lrisis und deren Lösung dürfte auch die Entscheidung über die Stellungnahme sein, die dem päpstlichen Klcrikalismus gegenüber eingenommen werden soll. Ter Ausstand in Mailaird hat von Neuem die Aufmerksamkeit aus die gefährlichen Umtriebe der klerikalen Umstürzler gelenkt. Von jeher arbeiten in Italien die schwarzen Revolutionäre mit den rvthcn Hand in Hand, nm die be stehende staatliche Ordnung über den Hansen zn werfen, und vielleicht hat die offen wie ini Geheimen betriebene Hetze der .Klerikalen gegen die Dynastie und die Regierung des „räuberischen" König reichs noch ungleich mehr zur Erschütterung der staatlichen Autorität beigetragen, als die sozialistische Agitation. Seit Jahren haben die Klerikalen von der Kanzel und in ihrer Presse die revolutionären Leidenschaften in einer Weise anfgewiegclt, daß es fast unbegreiflich erscheinen muß, daß die Negierung nicht längst dagegen ^»geschritten ist. Der Mailänder Aufruhr ist zum guten Thctl ein Werk des staats feindlichen revolutionären Klcrikalismus und man begreift daher, daß sich die Maßregeln des kommandirendcn Generals von Mailand Bava-BeccariS ebenso wohl gegen die klerikalen, wie gegen die sozialdemokratischen Hetzer und Verführer richteten. Dieser energische General hat cs sogar für nothwcndig erachtet, de» Bischöfen und Pfarrern in einem Rundschreiben anzudrvhcn, er werde sie vor das Kriegsgericht stellen, wenn sie von ihrer vater- landsfeindlichen Agitation von der Kanzel herab nicht abstünden. Ein lombardischer Pfarrer verkündigte von der Kanzel: „Die Stunde der Erhebung ist nahe. Die Bauern sind Soldaten Jesu Christi; sie haben keinen anderen Führer als den Papst. Seid bereit; binnen Kurzem werdet ihr in Waffen gegen Roin marschiren, um es seinem rechtmäßigen Herrn zurückzugeben." Ein anderer Priester predigte: „Bald kehrt das Jahr 1818 wieder, Könige und Fürsten müssen verschwinden. Was ist übrigens der Thron des merkte, Früchte daß die Saat des Umsturzes, die er nusgestreut hatte, zu tragen beginne, entfloh er der Stadt und richtete auf die Nachricht, daß «N Kapuziner verhaftet worden seien, einen Brief an den General Bava. worin er um Freilassung der Geistlichen bat. Dieser antwortete mit. dem schwere» Vorwurf, daß der Kardinal Erz bischvf es verabsäumt habe, ein Wort des Friedens zu sprechen und seinen Einfluß nufznbieten, nur den blutigen Bürgerkrieg zu ver hindern. Selbst der Papst konnte nicht umhin, in seinem Schreiben an Ferrari zu bemerken, daß es „in so drangvoller Zeit auch sein Wunsch gewesen wäre, den .Kardinal in Mailand zu wissen", aber im klebrigen geht aus dem päpstlichen Briese deutlich genug hervor, daß sich die klerikalen Hetzer gegen die staatliche Einheit und Selbttständigkeit der italienischen Monarchie nach wie vor des nngeschwächten Wohlwollens des Vatikans zu erfreuen habe». Ter Vatikan hat die schrankenlose Freiheit in der Ernennung und Ver walmng der kirchlichen Aemter dazu benutzt, »m einen erbitterten Krieg gegen den Staat zu führen, und cs entsteht jetzt, unter dem niimittclbaren Eindruck der Wirkungen, welche die klerikale Unter- wühlnng erzielt hat, die bedeutsame Frage, ob cs nicht höchste Zeit ist. auch der schwarzen klmslnrzpropaganda Schranken zu ziehen, indem mit dem Grundsätze „Freie Kirche im freien Staate" ge brochen wird und der Staat wieder nachdrücklich um seiner Selbst- crhaltung willen von seinen Hobutsrechten Gebrauch macht, aus die er zu Gunsten der vatikanischen Poillck großmnthig verzichtet hatte. >c» ier rn Lcareiven, in oenen ipm sgaroen seiner d ausgezeichnete» Hochachtung versichert und ihn für einzigen Publizisten großen Stils in Deutschland Professor O-uitte in München habe er unler beson ivernschrcili- und Hernst>rech-Berichte vom 3i. Mai Berlin. Das Befinden des Erzherzogs Karl Stephan von Oesterreich, der sich hier einer Blinddarmvperativn unterzogen hat, ist günstig, so daß die vollständige Geneiung in kurzer Zeit erwartet wird. Ter Kaiser läßt sich täglich nach dem Befinden des Erz herzogs erkundigen. Für den verstorbenen Erzherzog Leopold von Oesterreich hat der hiesige Hvs achttägige Trauer angelegt. — Ter sächsische Gesandte Gras v. Hohenthäl bat Berlin mit kurzem Urlaub verlassen. - Die Preußische Eisenbahndirektion hat die Dienstvorsleher angewiesen, ihre Bediensteten darauf aufmerksam zu machen, daß cS Pflicht eines jeden Staatsbürgers ist, sein ihm verfassungsmäßig zustchendcs Wahlrecht anszuüben Zugleich sind die Dicnslvorsteher ausgefordert worden, dafür Sorge zu krage», soweit eS der Dienst zuiäßt, den Beamien und Arbeitern Gelegen heit zu geben, sich sowohl an den Reichstags wie an den Land tagswahlen zu betheiligen. Ten Arve gern darf die Ausübung der Wahl zum Reichstage je nach den Umständen während dcr ArbeitSzeit ohne Lohnkürzung gestattet werden. Für die durch die Pethciliguna an den Abgeordnetenhaus-Wahlen versäumte Arbeits zeit ist den Arbeitern eine Lolmvergütung zu gewähren. - Zwischen Professor Hans Delbrück und dem Herausgeber der „Zukunft" Marimilian Harden ist eine schwere Fehde entbrannt. Harden hat Delbrück verklagt, weil dieser ihm eine ehrenrührige Handlungsweise zu;» Vorwurf gemacht hat. Professor Delbrück veröffentlicht jetzt das Material gegen Harden. Harden batte geschrieben: „Ich hatte schon früher Herrn Delbrück, obgleich ich ihn als Politiker damals bereits für eine kläglich komische Figur hielt, zur Mitarbeit aufgefordert u. >. w." Professor Delbrück Iheilt nun mit, daß er zwei Mal von Harden zur Mitarbeit an der „Zukunst" anf- gcsvrdert worden sei in Schreiben, in denen ihm Harden seiner Verehrung und den beinahe cm erklärt. Auch . derer Bezugnahme auf dessen Schrift „Ealigula" zur Mitarbeit an der „Zukunft" anfgefordert und ihn bald darauf in der „Zukunft" mit höhnenden Worten verunglimpft und die „Ealignla"-Schrist als werthloies und langweiliges Machwerk aebrandmarkt. Endlich stellt Professor Delbrück fest, daß, während die „Zukunft" unablässig eine schrankenlose Begeisterung für Bismarck zur Schau trage, Harden einen der erbittertsten Gegner Bismarcks aus dem Lager der Sozialdemokratie nusgesvrdcrt habe, sich mit ibm zur Heraus gabe der „Zukunft" zu verbinden. Gleichzeitig habe er in einem offenkundig bismarckfeindlichen demvkraiffchcn Blatte unter dem Schutze der Anoittnnität einen anderen Schriftsteller wegen seiner Anhänglichkeit an Bismarck verhöhnt. Kiel. Das italicnijche Kronprinzenpaar traf hier ein und fuhr nach Kopenhagen weiter. Straß bürg i. E. Der (>. Kongreß der Deutschen der matologischen Gesellschaft, der vom 31. Mai bis 2. Juni hier tagt, wurde heute Vormittag hier eröffnet. Etwa 15V Professoren und Aerzte sind erschienen, darunter solche aus Oesterreich, der Schweiz, Holland, Italien und Rußland. Wien. Heute Nachmittag fand vor dem Pavillon der Wohlfahrts-Ausstellung ein glänzender Empfang des Kaisers Franz Joses durch die Damen der hohen Aristokratie statt. Die Gemahlin des Protektors der Jubiläums-Ausstellung, des Erzherzogs Otto, die Erzherzogin Josepba, in hellblauer Seidenrobe und Zebclpcl; Cape, Hut mit Veilchen aarnirt, begrüßte den Kaffer. Alte Damen waren in hellen Toiletten erschienen, dem strömenden Regen zum Trotz. Paris. Der Minister der Kolonien Lebon hat seine Ent lassung genommen. Der Minister des Acußercn übernimmt interimistisch das Ministerium der Kolonien. Rom. Bezüglich der Entstehung der KabinetskrisiS wird bestätigt, daß Visconti Venosta in Bezug auf das Preß- und Vereinsgcsetz und die Wahlen für den Verivaltungskörper wirksame Schutzwchrcn gegen die llmsturzpropagauda cingcführt zu sehen wünschte, wozu Zanardelli, dem alle anderen Minister beistimmten, sich nur in beschränktem Maße verstehen wollte. Die Nachricht von dem Eintritt des Generals Pelloux in das neue Kabinet wird dementirt. Der König wird heute wahrscheinlich Giolitti mit der Neubildung des Kabinets betrauen, da die Versuche Rudini's vollständig gescheitert sind, Rudini aber auf weitere Bemühungen verzichtet Hai. * Rom. Die „Ovinione" und „Italic" berichten, die defi nitive Konstituirung des KabinetS stehe unmittelbar bevor. Stach der Meldung mehrerer Blätter würde bas Kabinet folgendermaßen ini (lurlonctrundstüvlc. — Ec-p'r. 1862. Mittwoch, 1. Jnni 1898. zusammengesetzt: di Rudini Präsidium und Inneres. Capelli Auswärtiges. General Sanmarzano Krieg, Bonacci Justiz, General Asan Terivera Oeffentliche Arbeiten, Luzzatli Schatz. Branea Finanzen, Eancvaro Marine. Senator Cremona Unterricht, Proia Post und Telegraphie, Senator Serena oder Deputirier Pinchia Ackerbau. Madrid. Morgen wird in Cadir Renegat Abdallah, der Mörder des in Maroceo getödtcteu deutschen Unterthaucn Häßner, hingerichtct werden. Eiii von dem Abgeordneten für Eadiz ein- gereickstes Gnadengesuch hat die Regierung abgelchnt. PetcrS b u r g. Aus Befehl des Ezaren wurde ein Komitee gebildet, das sich eingehend mit der in Folge der Mißernte ent siandenen Hungcrsnoth beschäftigen soll TaS Präsidium des Komitees hat der Ezar persönlich übernommen. In hiesigen RegicrungSkrcisen hat es großes Aufsehen erregt, daß der Mininer deS Innern von der Absicht des Ezaren gär nicht unterrichtet wurde. ES verlautet, der Minister solle demnächst anderweste Verwendung finden. Ter in die Kirgisensteppe abkoimpandirtc Arzt hat als Ursache der ungewöhnlichen Sterblichkeit Hunger konslnkirt. Ncw-Nork. Aus- Kingston lIamaikcst wird von heute ge meldet, daß eine bedentimgsvolle Bewegung deS Geschwaders unter Kommodore Sclste» für bevorstehend gehalten werde, nachdem Letzterer seit vorgestern mit der Regierung in Washington einen lebhaften Tepeschenwecbsel nnteihaltc» habe. Bon anderer Seite wird gemeldet, durch die List, seine Schisse znrückznziehen, als ob er beabsichtige, wo anders hin z» icgcln, habe Kommodore Schien den Admiral Eervcra veranlaßt, seine» Schlnpstvintcl im Hasen von Santiago zn verlassen. Plötzlich znrücklehrend, habe er die spanischen Kreuzer „Eristvbal", „Maria Tberesia" und zwei Tor pedoboote gesehen. Schle» meldete dies sofort nach Washington mit dem Bemerken, sie würde» niemals heimkehrc». Marinesekrctär Leng depeschirte sofort zurück: Laßt sie unter keinen Umständen entwischen, vernichtet sie oder nehmt sie gefangen. Gleichwohl wird befürchtet, Eervera dürste entkommen sein, das stnrmijche Wetter Wune Kommodore Schle» genöthigt haben, ans hol»cr Lee zn bleiben. - Wie die „Tribüne" aus Washington erfährt, meldete General Miles, er werde sich morgen in Taüipa an Bord eines kleinen Schnellkreuzers cinschiffc», um sich »ach dem Kriegsschau plätze zu begebe». -- Eine ans Kev West eingelaufcne Meldung besagt, es stehe nnnmelir fest, daß die Transvortflotte sich nach Eap Mavsi, dem östlichen Vorgebirge Cubas, begebe. Dort werde die Entscheidung darüber getroffen werden, ob die Streitkräste in Santiago oder ans Pnertvricv lande» werden. Sollte cs Kommo dore Schien inzwischen gelinge», Ecrbera'S Flotte zu vernichten, dann würde die Erchedition nach letzterer Insel gehen, andernfalls winden die Truppen zu Lande Santiago angreisen. stk e w - A o r k. Der Kreuzer „San Louis" verließ den hiesigen Hafen in östlicher Richtung zwecks Beobachtung des von Caoiz ausgelaufenen spanische» Eisatzgeschwaders. — Man nimmt an, daß znm Transport des für Euba bestimmten Expeditionskorps vier Fahrten erforderlich sein werden. K ey - We st. Ter Dampfer „Florida"ist hierher zurückgekcbrt, nachdem es ihm gelungen war, M Euvaner unter dem Befelst des Generals Linret, welche ncdst einer großen Menge Waffen und Munition von Tampa abgegangen waren, auf Cuba zn landen. Havana. General Salecdv, welcher von einer Fahrt an Bord eines Kanonenbootes zwischen Nucvitas und Caibarien nach Enmaguc» zurückgckehrt ist. berichtet, er habe von den Aufstän dischen de» Eindruck enipsangeu, daß sie nicht im Stande seien, die Amerikaner zn nnterslützeu. Hongko n g. Der Korrespondent des Reuter scheu Bureaus in Manila theilt mit, das Eintreffen der amerikanischen Verstärk ung werde für Mitte Juli erwartet: vorher sei es den Amerikanern nnmöglich, Manila zn besetzen. In letzterer Stadt dauerten die cngländerscindlicheii .Kundgebungen fort. Seitens der -Lvnnicr geschälte nichts, nm den« Einhalt zn thun. Neuerdings sei ein Bild der Königin Victoria msnltirt worden. An Bord des amerikanischen Kreuzers „Boston" sei eine Krankheit, die ernsten Eharakter trage, ausacbrochen. Admiral Dcwe» habe das Ber- iprechen gegeben, Manila nicht zn beschießen, wenn die Spanier sich verpflichteten, ihre Befestigungen nicht verstärken zu wollen. Letztere wären auf diese Bedingungen cingcgangcn. Tie heutige Berliner Börse verlies im Allgemeinen fest, namentlich erfreuten sich Industriepapiere und Bergwerksaktien der Bevorzugung seitens der Spekulation. Banken ivcnig ver ändert, Denffchc Bank. Berliner Handelsgesellschaft und K onimankit anthcile fest. Eisenbahnen ruhig. Bergwerke rege gehandelt, im Vordergründe standen Kohlenwerthe. Fremdest,«ütenundhciniiichc Fonds behauptet. Indnstriepapiere fest. Privatdiskont 3'» Prvz. — Ein offizieller Verkehr in Getreide und Mühlcnsabrikatcn fand nicht statt. Loco-Spiritns trotz des günstigen Wetters im Anschluß an die feste Tendenz für Brotgetreide fest und 10 Psg höher. Termine etwa 50 Psg. höher. Im Getreide- Bertchr war die Haltung ausgesprochen fest. Die Tendenzbcrichte von den meisten ausländischen Plätzen lauteten gleichfalls fest und boten dem hiesigen Markt Anregung. Weizen etwa 5, Roggen etwa 1 Mark höher, Hafer behauptet, aber ruhig. Nach Ermittelung der Centralnotirungsstelle der vrenßischcn LandwirthschastSkammern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 212, Roggen 165. Hafer 174: Stettin-Stadt: Weizen 238, Roggen 157. -Hafer 158 Mark, — Wetter: thcilweff'e wolkig, kühl, Süd-Westwind. s,ra«IIuri o. M. iCNiIiibl. Credit svs.oo. Bank . Stcialsbalm —. . Lombarden ?0/> Wold —. Lorluaickn —. LNll. Paris, is vdr Nlill'millaoS.» Reine N2.7S. Italiener 8LM. Svanier 38'/,. Voriuaieici, w.co. Türken ri.M. Lürkenwois un.ao. Otloinan- bank sss.oo. LiacuSbaln, . Lombarden —. Bcbacivtet. Parts. Produkte»»'»»!. Weiten der Mai 28,SS. ver Scvtbr.-Decbr. 27.80. üeiaend, RLböl ver Mai ver Levtbr.-Tczember 14,2S. lest. Svcrclns ver Mai L4.80. ver Sevtbr.-De-cbr. ss.co, rulna, ^ Prodatien-BeM». D-enen ver Mai ver November GelchciltLloS. Rönne» ver Mai —. ver Oktober I2g,c». Lau»«,. Produkten - Bericht. Oieneidcmarkt träne bei weichender Tendern. - Wetter: Schon. DiLconto 2M.S0. Dresdner Laurabütte 207,so. Unnar. OertlicheS und Sächsisches. — Auf Befehl Sr. Majestät des Königs bat der dicnstthuende General ä I» smts Sr. Maiestät. Generalmaior Hingst, dem Obersten a. D. v. M e tzra d t anläßljch dessen 90. Geburtstag gestern die allerhöchsten Glückwünsche telegraphisch übermittelt. — Mit allerhöchster Genehmigung ist der Baurath Göbel in Meißen dem Waiserbaudircktor in Dresden zur Unterstützung und Vertretung bcigegcbcn worde". 'N8E1 pun ciagosscz -q^; .iMgurpiug 71 azLlglngoz -91 uz 8 -2SLUIL/ 'llsqacg -llsqrou ' »
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite