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Weißeritz-Zeitung : 31.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192301311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-31
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 31.01.1923
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Asbeste ZKKSÄKA WWLKüWsMÄM MOMssr^ Paul 8eü«e» — Gmck MH Derlaa- Gar» OMre kr OGMAisWaidk^ Mittwoch den 3 l. Januar 1923 Nr 25 89 Jahrgang zum alten Tarif reisen, doch muh die Fahrt bis 3. Februar nachts 12 Uhr beendet sein. er dann doch erklärt, der - die » 1 — Wie aus Berlin mitgeteilt wird, kann man mit einer am 31. Januar gelösten Eisenbahnfahrkarte noch bis 3. Februar u W HW eiheritz-Jeilmig MgeszeMng «L Anzeiger Dr DtzMMSWMe. Schmie-MW »U- Mtfes Blatt enthält Sie amtlichen BekanntmachAWM Ker Amtshauptmannfchaft, -es AmrsgekkHrs And -es StaStrats zu DtppotSiswatSe Meldungen Die Fra^,- . . «ignetste? Soviel man hört, wird die Beerdij .Heimkehr, die stets auf der Höhe sich zeigte, in al . mit einem solchen Ersatzsarge aufwarien. Ich meine, auch unsere Stadtverwaltung sollte doch die Frage erst nach dieser Richtung hin prüfen, bevor sie auf den nächstjährigen Aolzschlag vorgreift. Holz ist heute geradezu ein kostbarer Artikel geworden und wird es immer mehr. Es wäre nicht zu verantworten, davon tag täglich soundsoviel der Verwesung zu überantworten, wenn das umgangen werden kann. Die Pietät braucht darunter wahrlich nicht zu leiden. Wohl aber wäre eine recht fühlbare Verbilligung der Beerdigungen damit verbunden. Die hohen Kosten aber sind ja — wenigstens gegenwärtig — der Hauptgrund für die Kommu- nalisterungsvestrebungen auf diesem Gebiete. — Stern-Lichtspiele. Am Mittwoch wird der große ameri kanische Original-Sensationsfilm .Hochfliegende Pläne' einmalig ousgeführt. Als zweiter Schlager ist das urköstliche, dreiaktige Lustspiel .Resemanns Brautfahrt' mit Konrad Dreher, Melita Petri und Leo Peukert vorgesehen. — Wie gemeldet wird, kann mit einer Erhöhung der Er- werbslosen-Unterstühungssähe um 100^ ab 29. Januar gerechnet werden. Rechnung nicht kommen kann. Ausschließlich mit diesem müssen sich die Männer absinden, die den Avparat bedienen. Nun, er freulicherweise gibts immer wieder solche, die für die Verbreitung von Volksbildung etwas übrig Haven. Auf der anderen Seite freilich: Der Besuch solcher Vorträge müßte viel stärker sein, z. B. durch das Heranwachsende Geschlecht; da fehlts an Bildungs hunger. Ja, wenn ein Tänzchen folgte! Doch das ist ein Kapitel für sich! — Die sprunghaft fortschreitende Verteuerung aller Mate rialien und Löhne, aller Gegenstände des täglichen Bedarfs und nicht zum geringsten des Druckpapiers — der Waggon ist wieder um 2 Millionen Mark teurer geworden — zwingt alle Zeitungen, den Februarpreis um 150—20O?L zu erhöhen. Auch wir sehen uns genötigt, den Preis, allerdings um nur 100A, zu erhöhen. Die .Weiherih-Zeitung" kostet im Februar 1650 M. frei ins Haus, bei Abholung 1560 M. Vor noch nicht zu langer Zeit wiesen wir darauf hin, daß vor dem Kriege der Monats-Bezugspreis gleich einem Pfund Margarine oder einem Stückchen Butter war — und jetzt? Jetzt kostet beides das Doppelte. Wie billig ist doch da die Zeitung. — Ab 1. Februar werden auch auf der Linie Hainsberg— Kipsdorf Zugeinschränkungen vorgenommen. Es kommen zunächst in Wegfall Zug 2923 ab Kipsdorf 8.27, ab Dippoldiswalde 9.07, an Hainsberg 9.55 vorm. und der Gegenzug 2924 ab Hainsberg 10.14, an Dippoldiswalde >11.03, an Kipsdorf 11.48. — Man schreibt uns: In der letzten Stadtverordnetensihung hak man sich wieder einmal mit der kommunalen Totenbestattung beschäftigt. Die Stadtverordneten haben schließlich dem Rate einen Vorschlag des Finanzausschusses zur wohlwollenden Be handlung überwiesen, der die Bereitstellung von Holz aus dem Stadtwalde zu Särgen vorsieht, und empfohlen, der Verbilligung weaen die Särge in'größerer Zahl auf Vorrat anfertigen zu lassen. Vorausgesetzt, daß es möglich ist, aus dem frischen Holze ge fertigte Särge längere Zeit hinzustellen, so ist der gute Wille, den Hinterbliebenen Verstorbener beizuspringen, anzuerkennen. Aber — wie an dieser Stelle schon einmal ganz richtig gesagt wurde — die Unkosten eines Begräbnisses werden dadurch nur von einer Schulter auf viele Schultern verschoben; sie werden nicht geringer; es wird nichts erspart. Aber gerade sparen möchten wir, Übersicht nur immer mit Worten, sondern in der Tat. Und das kann-n diesem Falle geschehen, wenn es gelingt, das bisher für die Särge verwendete Holz zum Teil den Lebenden zu erhalten, es so bitter notwendig brauchen. Nach zahlreichen Zeitungs jungen besteht auch diese Möglichkeit. Es gibt Erfatzsärge. Frage ist heule wohl hauptsächlich die: Melcher ist der ge- fte? Soviel man hört, wird die Beerdigungsgesellschaft ' " ' ' - rllernächster Zeit I über das Regulativ nicht vorgreifen zu e kam zur Sprache, daß das Lanoesfinanz- amk bereits Einspruch erhoben hat, so daß, selbst wenn der Kreis- ausfchuß die Genehmigung ausspräche, die Abgabe doch noch nicht in Kraft treten könnte. Nach Ansicht des sächsischen Finanzmini- — Ist die soziale Abgabe zulässig? Ueber diese Frage, an der die Gemeinden außerordentlich stark interessiert sind, da die Er trägnisse der Abgabe zugunsten der notleidenden alten Leute ver wendet werden sollen, yerrscht noch immer völlige Unklarheit. Im Gegensatz zu seiner abwartenden Haltung, die der Dresdner Kreisausschufz in früheren ähnlichen Fällen mit Rücksicht auf die in Aussicht stehende Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts im Chemnitzer Falle angenommen hatte, hatte er vor einigen Wochen die Abgabenordnungen von Riesa und Großenhain genehmigt. Dieser Beschluß ist vom Ministerium des Innern beanstandet worden, weil er mit 5 gegen 4 Stimmen gefaßt worden war und an der Abstimmung der Vertreter des Bezirksverbandes Grohen- bain teilgenommen hatte. Der Kreisausschuß mußte deshalb am Freitag die Abstimmung wiederholen. Der Berichterstatter empfahl erneut eine abwartende Stellung und fügte hinzu, das Ministerium sei wohl auch auf die Frage der Zulässigkeit der sozialen Abgabe eingegangen, habe ^ber dann doch erklärt, der instanzlichen Entschließung wollen. In der Debatte w lassen werden, was geeignet ist, das chauvinistische Frankreich und Belgien zu fordern. ^,^er der Firma ..Papier- und Druckerei-Konzern Poehsch. 2-°' ^de in Leipzig eine Kommandit- . nÄ gerufen. Persönlich haftende Gesellschafter sind sächsischer Fmanzmmister a. D. Dr. Peter Reinhold und die Fabrikanten Robert Poehsch und Oswald Wilhelm. Der Konzern eme Splhenorganisation für verschiedene Unternehmungen des graphischen Gewerbes, dem eine Anzahl bekannter Leipziger Ossizine angeboren. Zweck des Unternehmens, dem auch eine Abteilung Papier-Großhandel angegliedert wurde, ist die Her- stellung und der Vertrieb von graphischen Erzeugnissen aller Art, insbesondere von illustrierten Katalogen, Werbedrucksachen ufw. Nenmilkau bei Geringswalde. Ein verbrecherischer Anschlag, der glücklicherweise nicht zur Ausführung kam, wurde gegen einen hiesigen Einwohner bzw. seine Familie unternommen. Vor dem Hause der betreffenden Familie fand ein wasserholendes Mädchen ein kurzes, dickes Holzscheit und nahm es als Feuerholz mit in die Wohnung. Ehe das Scheit jedoch seiner Verwendung zuge führt wurde, entdeckte man an der einen Schnittfeite eine hölzerne Verstöpselung. Der Vater spaltete das Scheit vorsichtig und eS zeigte sich in ihm ein Hohlraum, mit Pulver gefüllt. Die Ladung wäre imstande gewesen, schweren Sachschaden anzurichten und die Bewohner des Hauses leiblich schwer zu gefährden. Kamenz. Ein Eisenbahnwagen 2. Klasse geriet auf der Strecke Kamenz—Bischofswerda in Flammen. Das Feuer wurde erst auf Station Rauschwitz bemerkt. Da nicht genügend Wasser zu haben war, brannte der Wagen vollständig aus. Auch ein Wagen 3. Klasse wurde in Mitleidenschaft gezogen. Nach Aussetzung der Wagen konnte der Zug weilerfahren. Bautzen. Die immerhin nicht alltägliche Erscheinung, daß einer seine Todesanzeige selbst schreibt, ist von hier aus zu be richten. Der Uhrmacher Scholze sandte dem .Bauhner Tageblatt', dessen langjähriger Mitarbeiter er war, folgende eigenhändig ge schriebene Todesanzeige: .Am 24. Januar 1923, "/«12 Uhr nachts, ging der Uhrmachermeister Friedebert Scholze in den ewigen Osten ein, um dem allmächtigen Baumeister aller Welten Rechenschaft abzulegen und dort anznklagen die, die ihn hier schmähten.' Da mit hat sich der als Bautzner Original bekannte Mann seine Originalität bis über den Tod hinaus gewahrt. Mylau. Während die jungen Leute zu einem Vergnügen ge gangen waren, drangen drei Unbekannte in die Bunamühle bet Mühlwand ein und bedrohten die beiden noch anwesenden alten Leute mit dem Revolver. Der Plan war aber vorher zur Kennt nis der Kriminalpolizei gekommen, die die drei sowie einen vierten, der Schmiere stand, festnehmen konnten. Die Festgenommenen, drei Mylauer und ein Netzschkauer Einwohner, hatten noch einen weiteren räuberischen Plan vorbereitet. Zwickau. Auf dem hiesigen Bahnhof ereignete sich am Sonn tag nachmittag in der dritten Stunde ein Eisenbahnunfall, durch den erhebliche Verkehrsstörungen hervorgerufen wurden. In einem von Werdau kommenden Güterzug, der zunächst keine Einfahrt hatte, liefen auch vier leere Personenwagen mit, die sich unmittel bar hinter der Lokomotive befanden. Als nach dem Freigeben deS Einfahrtssignals sich der Zug in Bewegung gesetzt und etwa zehn Wagenlängen vorwärts bewegt hatte, sprangen plötzlich, vermutlich infolge zu starken Drucks der dahinter befindlichen Kohlenwagen, die vier leeren Personenwagen aus dem Gleise und legten sich auf die Seite. Dadurch wurden zwei Gleise völlig gesverrt. Der Be trieb konnte teilweise nur durch Umsteigen und umleiten des Zuges über Gößnitz—Werdau aufrechterhalten werden, wodurch größere Verspätungen eintraken. Plauen i.V. Während die Bewohner zu einem Begräbnis gegangen waren, drang ein Dieb in deren Wohnung ein und ver suchte sich zu bereichern. Er wurde aber durch eine Aufwartefrau gestört und floh unter Mitnahme einiger Kleinigkeiten. Plauen i.V. Bei einem hiesigen Schneidermeister Kausten zwei Unbekannte Stoffe im Betrage von über 400 0OO M. und bezahlten sie mit zwei Noten, die sie als schweizerische Franken bezeichneten. Diese angeblichen Schweizerfranken erwiesen sich aber als gänzlich wertlose französische Assignaten. Vor den Schwindlern, die schon in verschiedenen Städten aufgetreten sind, wird eindringlich gewarnt. Plauen i. V. In welch kratzen Gegensatz die deutschen uns ausländischen wirtschaftlichen Verhältnisse stehen, zeigt ein kleiner, aber bezeichnender Vorgang, den ein Leser dem .Vogtl. Anz.* mitteilt: Bis zum Ausbruch des Krieges arbeitete bei einem hies. Stickmaschinenbesiher ein junges Mädchen aus Böhmen (jetzt Tschecho-Slowakei) als Aufpasserin. Ihr Wochenlohn betrug 18 Mark. Bei größter Sparsamkeit war es dem Mädchen möglich, innerhalb einiger Jahre eine nette Summe zu ersparen, denn Woche für Woche wurde das überschüssige Geld an die Eltern in Böhmen gesandt. Die Mutter legte das Geld in der Bank auf den Namen ihrer Tochter an, und dieser Tage holte sich diese ihr Erspartes, das trotz erfolgter Abstempelung inzwischen auf 5000 Kronen angewachsen war, kam mit dem Betrage nach Plauen und besuchte auch ihren früheren Arbeitgeber. Im Laufe der Unterhaltung stellte sich heraus, daß sie beabsichtige, mit dem In Deutschland verdienten und ersparten Gelbe ein Zausarundstuck in Plauen zu kaufen. Da die tschechische Krone an diesem Tage bei der Bank mit 240 Mark eingewechselt worden war, erhielt das Mädchen für ihre 5000 Kronen den runden Betrag von 1 200 000 deutscyen Reichsmark, womit ste allerdings ein mehr stöckiges Hausgrundstück erwerben kann. Auf diese Weise geht der deutsche Grundbesitz, streng genommen, für ein Spottgeld in ausländische Hände über. Viele Ausländer w'.lstn ""A daß manchen Kleinrentner und dergleichen b"te die Sorge um das tägliche Brot dazu treibt, sein letztes Besitztum auf diese Meise zu veräußern. Plauen. Ein 20jähriger arbeitsloser Schlosser aus Ober losa wurde als der Täter verhaftet, der in der Nacht zum Donnerstag aus der Kirche zu Oberlosa Leuchter und Kreuz im Werte von etwa YOO 000 M. gestohlen hatte. Die Gegen- stände wurden unbeschädigt bei einem Freunde des Verhafteten, in Plauen vorgefunden. steriums liegt auch ein Verstoß gegen das Gewerbesteuergeseh vor, so daß auch von dieser Seite Einspruch erhoben wurde. Äußer dem Urteil des Oberverwallungsgerichts wegen der rechtlichen Seite bleibt aber auch noch die Entscheidung des Reichsrats dar über nbzuwarten, ob die soziale Abgabe geeignet ist, die Reichsein nahmen zu schädigen. Der Kreisausschuß beschloß diesmal mit 8 gegen 3 bzw. 7 gegen 4 Stimmen die Aussetzung der Ent scheidung in beiden Fällen, bis Oberverwaltungsgericht und Reichs rat gesprochen haben. — Der sächsische Bergbau in den Jahren 1914 bis 1918. Der sächsische Erzbergbau, in früheren Zeiten einer der bedeutendsten und angesehensten Erwerbszweige des Landes, aber seit vielen Jahrzehnten im Niedergange begriffen, eine sterbende Industrie, lebte während der Kriegszeit auf, als es aalt, die für den Heeres bedarf nötigen Erze und Metalle, die infolge der Blockade man gelten, zu gewinnen. Es handelte sich hierbei um Wismut-, Nicket-, Zinn- und Wolframerze, die im Erzgebirge gesunden werden. Die dafür gezahlten hohen Kriegspreise gaben den An reiz, den Bergbaubetrieb zu vergrößern, die bestehenden Anlagen zu erweitern, neue erstehen und längst verlassene Gruben und Schächte wieder aufzumachen.- Dem erfreulichen Aufschwünge im sächsischen Erzbergbau bereitete der Zusammenbruch Deutschlands ein iähes Ende; große Summen sind dabei verloren gegangen, ehe die Unternehmen gewinnbringend geworden waren. Im Jahre 1914 betrug die Zahl der Gruben beim sächsstschen Erzbergbau 156, sie stieg bis 1918 auf 195, davon waren 149 außer Betrieb, 3 bezw. 11 ohne Ausbringen, 18 bezw. 28 mit Ausbringen, 8 bezw. 7 dienten dem Wasserlaufe. Die Zahl der Belegschaft stieg von 970 auf 1747 ohne die dabei beschäftigten Kriegs gefangenen. Im Jahre 1914 wurden ausgebracht 8000 Tonnen, im Jahre 1918 aber 7000 (?) Tonnen Erze, der Wert des Aus bringens stieg von 1 164 000 auf 8 829 000 Mark. Gewonnen wurden im besonderen 1332 bez. 206 Tonnen reiche Silbererze und silberhaltige Erze für 249 600 bezw. 91400 Mark, Arsen-, Schwefel- und Kupferkiese 485 bezw. 646 Tonnen für 4860 bezw. 83100 Mark (1917 1 095 000 Mark), Wismut-, Kobalt- und Nickelerze 219 bezw. 1552 Tonnen für 389 400 und 1 405 850 Mark, Wolfram 108 und 199 Tonnen für 220160 und 4 370 000 Mark, Zinnerze und wolframhaltige Zinnerze 175 und 340 Tonnen für 191100 und 2 713 OM Mark, Eisenerze 2053 und 1817 Tonnen für 31 OM und 41100 Mark, Flußspat 3725 und 2332 Tonnen für 36500 und 74 500 Mark. Der staatliche Frei berger Erzbergbau wurde Ende September 1913 eingestellt, das vorhandene Roherz in den nächsten Jahren verhüttet. Kreischa. Der Gemeinderat beschloß den Beitritt zum Gas versorgungsverband Ostfachsen, bisher Gaswerk Heidenau. — Da das Fehlen einer Turnhalle sich außerordentlich bemerkbar macht, soll versuch! werden, geeignetes Areal von der Riktergutsver- waltuna käuflich zu erwerben und wegen Beschaffung des erforder lichen Bauholzes um Zuweisung eines tzolzschlages beim Finanz ministerium vorstellig zu werden. — Die Straßenbahn Niedersedlitz—Lockwih—Kreischa hat die Fahrpreise wieder bedeutend erhöht. Der Fahrpreis für die ganze Strecke beträgt nunmehr 200 M. Dresden. Das Presseamt des Polizeipräsidiums teilt folgen des mit: Den in Dresden aufhältlichen Mitgliedern der Entente kommission ist auf Veranlassung der Reichsregierung Wohnung und Unterkunft zu verschaffen. Es mußten deshalb verschiedene Hotels und Pensionen für die Kommission bereitgestellt werden. Das Publikum wird ersucht, dem Rechnung zu tragen und jeden persönlichen Angriff und lebe Kundgebung gegen die Mitglieder der Kommission und den Mohnungsinhaber zu unterlassen. — Infolge der anderweiten Erhöhung des Reichsbankdiskont- sahes zahlt der sächsische Staat (Landesyauptkasse) nunmehr als Diskont für sächsische Schahanweisungen 10'/- bis 17'/»A an Privatpersonen. Geldinstitute erhalten entsprechend höhere Sähe. — Am 10. und 11. Februar veranstaltet der Äund ent schiedener Schulreformer in Riela einen Sächsischen Kulturtag. Die Tagung wird sich hauptsächlich mit der Kulturpolitik der säch sischen Regierung und mit der Kulturprogrammatik des Sächsischen Lehrervereins befassen. — Die Direktion der staatlichen Elektrizitätswerke in Dresden wird in den nächsten Tagen mit den Vorarbeiten für Verlegung einer staatlichen 100 000 - Volt - Leitung von Lausen (Bez. Leipzig) nach dem Umspannwerk Silberstraße (Zwickau) beginnen. — In einer Wohnung der Prohliser Straße zu Dresden- Blasewih machte sich ein 10>ähriges Schulmädchen am Feuer zu j schassen, wobei seine Kleider Feuer fingen. Hierbei erlitt es ge- sährliche Brandwunden an Brust und Beinen, so daß es nach dem Krankenhause Iohannstadt übergeführt werden mußte. Leipzig. Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler, der Deutsche Verlegerverein und die Deutsche Buchhändlergilde hat beschlossen, für die Dauer der Ruhrbesetzung keine französischen und belgischen Druckschriften zu verbreiten. Es soll alles unter Vierteljährlich iieagen, — Einzelne MMMMS . . M- —Fernsprecher: Amt DippoldlswaÜM^L s HtzMÄndiMerbands-Girokonto Nr L — MMsÄp üwnto? Dresden LZKM OsrMches Md Sachfisches Dippoldiswalde, 30. Januar. .Tiere als Eltern' war das Thema, das Herr Dr. Neumann—Dresden gestern abend im Ge - werbcverein behandelte und mit dem er den Zuhörern in zweistündigem Vortrage eine staunenswerte Fülle des Belehren den, Bildenden bot. Das in einen Reim zu bringen mit der Lustbarkeitssteuer, die jetzt gezahlt werden muß, ist nicht so leicht, will man sich nicht auf den hier gewissermaßen vermittelnden Standpunkt stellen: das Geld wird gebraucht; und wo sind die Grenzen! Oder? Ja, wir wollen ehrlich sein: Mehrmals wurde gelacht, weil der infolge seiner liebenswürdigen, klaren Vortrags weise hier rasch beliebt gewordene Redner, an geeigneter Stelle auch man eine humoristische Pointe einflocht. Wie die Tiere der verschiedensten Art sorgen sür die Sicherung und für die Er nährung und manchmal auch noch für die .Erziehung' ihrer Nach kommenschaft in so unendlich mannigfaltiger, bald einfachster, natürlichster, dann aber auch komplizierter und scheinbar ver nunftgemäß durchdachter Art in technisch und künstlerisch staunen machenden Nestbauten — so staunenmachend, daß das einfach mit .Instinkt" sich erklären zu wollen, für manchen ein Versuch hleibk — erläuterte Dr. Neumann nicht nur in allgemein verständlichen Worten, sondern ebenso eindringlich durch eine sehr große Zahl feiner vorzüglichen Lichtbilder. Es war ein Genuß. Jede und jeder hat gewiß etwas mit nach Hause genommen. Wurde doch wieder einmal ein Zipfelchen des Schleiers gelüftet, der für uns Sterbliche trotz alles Erforschten immer noch gebreitet ist über alles Naturgeschehen. Dafür aber war man dankbar, das bewies der wiederholte starke Beifall. Und wenn der Vorsitzende, Buch- druckereibesitzer Felix Iehne, eine Dankesworte an den Redner mit der Hoffnung, ihn im nächsten Jahre wieder zu hören, wenn die Verhältnisse es zulassen, o ist das gewiß der Wunsch aller Zuhörer. Ja, werden die Verhältnisse das gestatten? Schon heute ist die Veranstaltung derartig hochwertiger Vorträge für die Klein stadt nicht so einfach. Trotzdem dem Redner eine ziemliche Portion Idealismus zugemulet werden muh, weil ihm das, was man heute .Bezahlung" nennen könnte, einfach nicht gewährt werden kann, so ist aus der anderen Seite die Aufgabe für einen Verein sehr hoch, weil eben auch noch andere hohe Unkosten dazukommen. Man denke z. B. an die Heizung — hier ists übrigens der SchulhauSmann, der ohne Idealismus auf seine
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