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Sächsischer Landes-Anzeiger : 12.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189204124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920412
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-04
- Tag 1892-04-12
-
Monat
1892-04
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 12.04.1892
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Nr. 85 — 12. Jahraana. Die an jedem Wochentag Abend (mit de« Datum de- folgenden Tages) zur Ber« sendnng gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer Landes-Anzeiger": mit täglich einem Extra-Beiblatt I. Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler 2 Sächsische GerichtSzeitnng 4. Sächsisches Allerlei ». Jllnstr. Unterhaltungsblatt s. Sonntagsblatt 7. Lustiges Bilderbuch lostet bei Ausgabestellen monatlich 7V Pfg, bei Post-Anstalten monatlich 7b Pfg- «Lhsifche* Verbreitetstes unparteiisches tägliche- Lokalblatt. Die Hauptblütter des „Stichs. LandeS-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-AuSgabe als r , Chemnitzer General-Anzeiger für Chemnitz monatlich 40 Pfg. frei in» HauS; außerhalb Chenmitz monatlich SO Pfg. mit Zutragen. Dienstag, 12 Ävril 18S2. Der „Sächsische Landes-Anzeiger" ist in der deutschen Post-ZeitungS-PreiSlist« unter Nr. SS80 einqelragen. (Oesterreichisch. Zeitungskatalog Nr. 26S1.) Der „Chemnitzer General-Anzeiger" ist in der deutschen Post-Zeitnngs-PreiSlistS unter Nr- 1342 eingetragen. (Oesterreichisch. Zeitungskatalog Nr. bSS.) Verlags. Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. 5. Fernsprech-Anschlnß Nr. ISS. Telegr -Adr-: LandeS-Anzeiger, Chemnitz. Anzeigenpreis: Sgespaltene Corpnszeile (ca. s Silben fastend) oder deren Raum IS Pfg. — Bevorzugte Stelle (Sgespaltene Petitzeile ca. 11 Silbe» fastend) oder deren Raum 30 Pfg. Bei wiederholter Aufnahme entsprechend billiger.— Anzeige» können nur bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage ISngere Zeit erfordern.—Die Anzeigen finden ohn« P reiSa u fschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer Seneral-Anzeiger . Politisch« Rimdscha«. Chemnitz, dt» 11. April 1892. Deutsches Reich. In Potsdam fand Sonnabend Nachmittag 5 Uhr die feierliche Grn»dstei»legu»g für die Kaserne der Leibschwadron der Gardes di» Corps statt. Der Grundsteinlegung wohnten bei: der Kaiser, Prinz Friedrich Leopold, der Kriegsminister, sämmtliche direkte Vorgesetzte des Regimeuts, sämmtliche Commandenre der Garnison, die Osficiere und eine Deputation vom 1. Garde-Regiment- Oer Kaiser richtete an das Regiment eine Ansprache, in welcher er sau die bewährte» Grundsätze dcs Gehorsams und der Treue erinnerte und auf das Wort aus der Zcit Friedrich des Große» hinwies: „Es M nie eine Schlacht verloren zu geben, in der nicht das Regiment der Garde- du Corps attakirt hat." Hierauf vollzog der Kaiser die drei Hammerschläge. Alsdann fand Parademarsch des Regiments uuier Führung des Obersten von Vissing statt. Nach Beendigung der Feier begab sich der Kaiser zur Thciluahme am Festmahl nach dem Osficierscasi»». Fürst Bismarcks Dank. An der Spitze der „Hamb. Nachr." veröffentlicht Fürst Bismarck anläßlich der ihm zu seinem Geburtstage zugegangeucn Glückwünsche und Geschenke folgende Danksagung: „Friedrichs ruh. den 1. April 1892. Zu meinem Geburisiage habe ich in. diesem Jahre eine größere Anzahl von Glückwünsche», Begrüßungen und Geschenken erhalte» als in früheren. Je wärmer sich i» denselben dar Wohlwollen aus spricht. dessen ich mich bei einer großen Zahl meiner Landsleute im Reich« und in fernen Ländern erfreue, umsomehr bedrückt mich die Thatsache, daß meine und d r Meinigen Kräfte nicht ausreiche», den Gefühle» der Dankbarkeit, welche mich erfüllen» einen meinem HerzenS- bedürfnifse entsprechenden Ausdruck jedem meiner Freunde gegenüber zu geben. Auch die Anerkennungen, die mir am 1. April an so viele» Orte» Deutschlands und wo Deutsche wohnen, durch öffentliche Feste und Reden zu Theil geworden sind, freuen und ehren mich, mehren ab r auch meine uneingelöste Dankesschuld für so viele Liebe. Es inacht mich glücklich, am Abende meine- Lebens auf die Arbeiten und Kämpke desselben zurückzublicken , wenn ich mir sagen bars, daß ich mir durch dieselben zwar manchen unversöhnten Gegner, aber in her Heimath doch auch viele Freunde erworben habe, unter denen die Warme» wieder zahlreicher sind als die lauen. Ich danke von Herzen Alle», die mich bei meiner Jahreswende durch Kundgebung ihres Wohlwollens in diesem besriedigenden Bewußtsein bestärkt haben. von Bismarck." Die Gerüchte von der Amtsmüdigkeit des Reichs Kanzlers Grafen von Caprivi tauche» immer wieder von neuem auf. Wie es heißt, würde der Kanzler von seinem Erholungsurlaube nicht mehr auf seine» Posten zurückkehre», Ministerpräsident Graf Enlcnberg würde an seine Stelle treten und alsdann beide Aemier weiierfnhr ». Wer Gelegenheit gehabt Hai, de» Reichskanzler Grafe» Von Caprivi in jüngster ZÄt zu sehen, wird bemerkt haben» daß a» demselben die aufreibende Thätigkeit seines Amtes nicht spurlos vorübergegangen ist. Zwar erscheint die Gestalt des Grafen noch immer so stramm militärisch wie früher» aber i» de» Zügen macht sich doch eine gewisse Ermüdung geltend, und das Haar ist womöglich noch weißer geworden. Der Zurückgezogenheit, der sich Fürst Bismarck befleißigte, huldigt Graf Caprivi nicht, man kann ihn fast täglich ans Spaziergängen sehen, deren Ziel vornehmlich der Thiergarten ist Dort Pflegt er meist ohne jede Begleitung in den Gängen einige Zeit z» pronienire» und Erholung zu suche». Die Militärvorlage für die nächste Reichstagssesfion. In Bestätigung einer von uns wiedergegebenen Nachricht der „Post schreibt die „Nvrdd. Allg. Ztg.": Es ist in der That richtig, daß die leitenden Kreise mit Erwägunge» zur Verstärkung der Wehrkraft sich eingehend beschäftigen, und cs genügt wohl schon diese Thatsache, v>» vielfache anderweite Combiuationcn in der Presse zu ent kräftige». Gegenüber erneuten Meldungen der österreichischen Presse, daß eine russische Commission über einen Handelsvertrag mit Deutschland bcrathc nud daß Herr von Marschall dem Botschafter Schuwalow schon im Februar mitgetheilt habe, Dentschland sei bereit, Rußland die gleichen Vergünstigungen in Betreff der Geireidezölle Wie Oesterreich zu gewähre», erklärt die „Nordd. Allg. Zig." officiös mit alter Bestimmtheit, Deutschland Hab« nicht die Initiative zu einer handelspolitischen Annäherung an Rußland ergriffen. Ob zwischen Marschall und Schuwalow handelspvl.tische Besprechungen stattge- fmide» hätten, sei ihr nicht bekannt; sollte aber russijchcrseilS irgendwo ei» Schritt geschehe» sei», sich über die deutsche Handelspolitik zu inforiiiinii, so dürfte i» Petersburg volle Gewißheit bestehen, daß ein deutscher Convcntionaltarif nur gegen gleichwerthige tarifarischc Concessicnen und gegen Verzicht anf die systematische Beschränkung des deutsche» Export- nach Rußland zu haben sei. In Lübeck war von den Socialdemokraten für die diesjährige Maiseier ein Umzug geplant. Derselbe ist indessen durch die dortigen städtische» Behörde» verboten worden. Wie in Berlin, so hat sich jetzt auch in Stuttgart die Scheidung in der soeialdemokratische» Paitei vollzogen. Es wird von dort geschrieben, daß die „Jungen" am Mittwoch ihre Ecstlings- versaminlung abhielte», in der sie das Ersuricr Programm und die zahme Haltung der Parteiblätter und Führer einer vernichienden Kritik unterzogen. Die Durchschlagskraft der Geschosse des/neue» Infanterie- gewehreS wurde Berliner ärztliche» Autoritäten in voriger Woche anf de» Schießständen bei Nnhlebeu an »«schiede»«» Experimenten borgeftthrt. Es wurden zu diesem Zwecke als Zielobject namentlich Theile von Thierkärperu verwendet. -». ^ Orsterrekch.lt,»garn. , _ Gelegentlich des Jubiläums der nngarischen Königs« rvönnn- sollen, wie verlautet, die Söhne des verstorbenen ersten nngarischen Ministerpräside>te», Graf Andrassy, in den Fürsten stand erhoben werden. Koloman Tis za habe jede Standeser höhung abgelehnt. — Tschechischer Uevermnth. Eine ver blüffende Aufrichtigkeit haben sich die Jnngtscheche» angewöhnt, wen» sie mit der Regierung oder den Deutschen in Böhmen sprechen, und dies« Tugend wäre dankbar anzuerkennen, wenn sie nicht mit einem Größenwahn verknüpft^wäre, welcher der Bedeutung eines Volksstammes von fünf Millionen nicht entspricht. In der glücklich beendeten Generaldebatte über das Budget des „Königreiches Böhmen", bei der die deutschen Abgeordneten alle i» der AuSgleichscoinmissio» verschwiegenen Schmerzen mit gehöriger Deutlichkeit de» wortbrüchigen Feudalen und Altlscheche» zu höre» gaben, trat der jungtsch.chische vr. Her old aus den Plan. Er bezeichnete den Ausgleich als „einen Wechsel balg, der im Wiener Findelhanse geboren sei, und das tschechische Volk erkenne dieses Kind nicht an". Darauf wandte sich Herold gegen den Grafen Palffy, welcher de» Jungtschechen die Schuld beigeuiessen, daß Graf Kuenburg deutscher LandSmannminister wurde, und erklärte frank und frei, man dürfe von einem Oesterreich nicht sprechen, es gebe kein Oestercich, sondern mir im Reichsrathe vertretene Länder »nd Königreiche. Es sei ein Glück, daß zwischen Wien und Berlin Prag lieg«; »ur hierdurch wäre eS gekommen, daß Böhmen von Deutschland noch nicht amiectirt wnrde. Noch immer sei der böhmische Löwe stärker als der österreichische Adler und niemals dürfe man außer Acht «affen, für die Ordnung in Böhmen zu sorge». — Was nützt eS da, wenn am Tage vorher im mährischen Landtage der Graf DubSky seinen Landsleuten ein Privatissimum laS über Vaterlands liebe, indem er sagte: „Schauen Sie die geographische Lage von Böhme» und Mähre» an. Dieselben sind nmgebeu von Deutsche» und deutscher Kultur. Wen» Abgeocdnete i»> Reichsrathe nach Rußland hiiiausblicke», so mögen sie, wie Kaiser Wilhelm sagte, den Staub von de» Schuhe» schütteln und nach Rußland gehen!" Es gab wohl gleich darauf einen Heidenscan dal, aber heraus war das wahre Wort, das mehr »ach Prag gerichtet war, als an die engeren mährischen Landsleute des Grafen, die nur in Kremster und Welehrad ^russische Brutstätten besitzen. So sorgt das Tschrchenthum immer für Unterhaltung, und wenn nicht die Deutschen in Böhmen durch die hnssilischen Bestrebungen so stark in Mitleidenschaft gezogen würden, könnte man über die se Gernegroße lachen, die eS wagen, sich dem germanischen Volke entgcgenzustemmen, das sie wie mit eisernen Klammern umschließt. Und dabei führen diese rnssischrn Tschechen so merkwürdige slavische Namen: Greger, Herold Trojan, Engel Weber, auch vr. Rieger und Zeithammer nicht zu vergessen!" Frankreich. Sie find immer noch an der Arbeit. Nach der Ber Haftung RavacholS und den von ihm abgelegten Geständnisse» wurde in der französischen Presse zumeist' angenommen, daß nunmehr ei» Stillstand in der anarchistischen Bewegung eintreten würde. AuS den neuesten Pariser Blätter» ergiebt sich jedoch, daß in den Departements die Anarchisten noch immer au der Arbeit sind. So werde» ans Angers, FvurniieS und Roubaix zugleich Vorgänge gemeldet, aus denen erhellt, daß die Dynamitvorräthe der Anarchisten keineswegs erschöpft sind. In Angers explvdi te eine unmittelbar anf dem Fenster des Polizeicommissars de- zweiten Arrondissement niedcrgelcgte Bombe, die in dem Gebäude selbst und in der Nachbarschaft allerlei Zerstörung cnirichtete, ei» Polize.agent wurde leicht verletzt. In FourmieS fand «in großer Fabrikant im Hofe seine- Wohnhauses eine Kiste, die mit einer Lu cke versehen war und Explosivstoffe zu ent halten schien. Diese Kiste ist dann »ach dem städtischen Laboratorium von Paris gesendet worden. Der Proceß gegen Ravachol ist anf den 25. April festgesetzt. Der Geueralprocurator Quesney de Beanrepaire wird die Anklage vertrete». — Neuer Kircheuseandal. In der Stcfcinskicche zu Nomine kam eS während der Predigt z» Thällich keite». Die Kirchenstühle wurden zertrümmert, die Zuhörer saugen die Carmagnole und tanzten. Ein Diakon wurde verwundet. — Der französische Martnemiuister ordnete die Einschiffung von 225 Man» Marineinfanterie in Brest an. Dieselbe» sind osficiell »ach dem Senegal bestimmt und werde» wahrscheinlich in Dahomey gelandet werden. Großbritannien. Aus Irland kommt die Kunde von neuen Agrar» vergehe». Ans dem Heiiiiwege von Ncwry wurde der in der Nähe von Warreupoint in der Grafschaft Dow» ansässige Gutsherr John M' Cartan von einem Pächter übersatten und durch inehcere Messer liche verwundet. Der Pächter prngellc den Gutsherrn, wobei dessen rechter Arm brach Der Angreifer ist entkommen. Ein anderer Fall trug sich auf einer Lord Clanncarde gehörigen Besitzung in der Nähe von Longhren zn, wo ei» ausgewicseiier Pächter auS Rache ünfzig Mutterschafe in schrecklicher Weise verstümmelt hat. Rußland. Der Finanzmintstcr Wt-schnegradski ist in Gatschina, wohin er sich znm Vortrag beim Zaren begeben hatte, von einem chwcren Unwohlsein befallen worden. Die Aerzte schreiben das Un wohlsein einer durch Uebcrarbeitung herbeigeführten Ermüdung zu und verlangen dringend für den Minister einige Erholung. Wyschne- gradSki's Zustand ist besorgnißerregend. — Russland sorgt für seine Schützlinge. Wie ein Telegramm ans Belgrad meldet, bringt das dort erscheinende fortschrittliche Blatt „Videlo" die Mit- theilnng, daß der in der Belgrader Festung interuirle bulgarische Emigrant Nigona auf Reclamalivn de» rassischen Gesandten Perstani vollkommen in Freiheit gesetzt und unter russischen Schutz gestellt wurde. — Aus Petersburg wird gemeldet: Durch Sammlungen, welche von dem Londoner Journal „Ninetceuth Century" veranstaltet wurden, sind nunmehr die Mittel zur Errichtung eine- temporären TyphuS-HospitalS zu 50 Betten in Samara, sowie zur Entsendung eines SanitalSzugeS i» den Kreis Nowo-Usensk beschafft worden. Bo» Seite» des HilfScomiteeS im Gouvernement Samara sind auf dem Lande zahlreiche Cnratorien für Nothleidende, sowie Freitisch« und Bäckereien eingerichtet worden. Di« Mittheilung beweist zunächst, daß di« Noch noch ungeschwücht fortbsstchi. Ln» " M gewiß auch von Deutschland ans Vieles geschehe», iväre die deutsche Wohlthäligkeit nicht so schnöde als überflüssig und aufdringlich zurück gewiesen worden. Orient. Erledigter Zwischenfall. Wie dem Nent. Bnr. aus Kairo gemeldet inird, empfing der Khedive eine Depesche des Sultan-, welche ihm die Berwaltung der Halbinsel Sinai zugestcht. Der durch den Text de- Firma»- geschaffene Zwischenfall wird danach als erledigt betrachtet. Der Tag der Verlesung de» Firma»- ist in« dessen »och nicht festgesetzt. . Asien. Auö Singapore wird gemeldet, daß »ach daselbst au» Pekan eingetroffciien Nachrichten die Beamten Stewart und Harri- der im Staate Pahang thätigen Explorativnsgesekschaft durch Malaycn au» dem Innern de» Landes ermordet worden seien. Pekan selbst erscheine gleichfalls von den Malaye» bedroht; die dort wohnende» Europäer hegte» die ernstesten Besorgnisse. Australien. . Fortdauernder Zwist. Nach den letzten von Samoa ein« getroffene» Nachrichten dauert die Fehde zwischen Malietoa n»d M ataafa fort. Der Letztere hat eine eigene, aus seinen Anhängern bestehende Negierung eingesetzt. Sächsisches. — Zahlungseinstellungen. Schniltwaarrnhändler CH. K Neumcrkel in Zwickau. — Maschinenbauer A. O. Schwarz in Dip poldiswalde. — Schneidermeister K. H. Kempe in St. Michaelis bei Freiberg. — Bon den Obliegenheiten der Landbriefträger. ES wird von Neuem darauf anfmerksam gemacht, daß den Landbrief« trägern auf ihren Bestellgänge» außer Briefpostsendungen auch Post anweisungen, Nachnahmesendungen, k eiuere Pallete, Sendungen mit Werlhangabe bis zum Betrage von je t50 Mark, sowie Baarbeträge zum Ankauf von Postwerthzcichen re. und zur Bestellung von Zeitungen bei den Postanstalten übergeben werden dürfe». Die Landbriefträger sind verpflich et, die empfangenen Sendungen, au»« schließlich der gewöhnlichen Briessenduuge», sowie die ihnen über gebenen baaren Geldbeträge für Zeitungen, Werthzeichen u. s. w. i» ein Aiinahiiiebiich seiiizutragen, welches nach jedem Bcäellgaiige der Postanstalt vorgelegt wird. Znm Einträgen der Sendungen u. s. w. ist auch der Auflieferer befugt; es empfiehlt sich, von dieser Befngniß in jedem Falle Gebrauch zu mache». Hat der Landbrief träger die Eintragungen selbst bewirkt» so muß er dem Auflieferer ans dessen Verlangen durch Vorlegung des AnnahmebuchS vo» der staitgehabten Eintragung Ueberzengung gewähre». Die Erlheilung des Einlieferungsscheine- über die von dem Landbriefträger ange nommene» Sendungen mit Werthangabe, Einschreibsendungen, Pvst- auweisungen und Nachnahmesendungen erfolgt erst durch die Post- ansialt; der Landbriefträger ist verpflichtet, den Einlieferungsschein dem Auflieferer, wenn möglich, beim nächsten Bestellgange zu über bringen. Die Brauereien in Sachsen. Im Etatsjahre 1891/92 bestanden im Königreich Sachsen 771 Brauereien und zwar i» den Städten 233, auf dem Lande 538. 673 Brauereien brauten vorwiegend obergärige Biere. A» Rohstoffen wurden versteuert 1352330 Clr- Getreide, 11,293 Ctr. Malzsurrogate. Die Bier- erzengnng betrug 1,834,070 iil obergäriges und 3,333,953 Irl unter« gäriges Bier, zusammen 4,158,023 tri. — Berleihnngen. König Albert hat genehmigt, daß der Geheime Medicinal Rath Professor Dr. Thier sch in Leipzig den hm vo» dem Prinz-Regent Luitpold von Bayern verliehenen Ver dienstorden vom heiligen Michael II. Klasse annehme und anlcge. — Dem seit Kurzem in Leipzig lebende» Cantor sm. Bischofs, der 40 Jahre lang in seiner Gemeinde Heynitz bei Meißen mit großer Treue gearbeitet und sich die allgemeinste Liebe und Achtung erworben Hai, wnrde das Verdieiistkrrnz de» AlbrechtsordenS verliehe». — Auszeichnung. Das königl. Ministerium des Inner» hat dem langjährig in der Maschinenfabrik der Firma Karl Krause in Leipzig beschäftigten Magazinverwaller Herrn Karl Friedrich L»m- mitsch als Auszeichnung für Treue in der Arbeit die große silberne Medaille verliehen. — Ans dem Fenster gestürzt ist in Anger-Crotten dorf bei Leipzig das bjährige Sühnchen des Formers Wall. Da» Kind wurde schwer verletzt »ach dem Krankenhause gebracht und ist Hort alsbald verstorben. — Selbstmord. Der seit dem 30. vorige» Monat- in Leipzig vermißte kaufmännische Agent Karl Richard Schlesinger ist n der Pleiße oberhalb der hohen Brücke in Connewitz todt aufge- ünden worden. Verbrüht. Mit dem Stehenlasse» kochender Flüssigkeiten an für Kinder leicht erreichbaren Orten kann gar nicht genug Vorsicht angewandt werde». In Breitenbor» bei Rochlitz blieb nur kurze Zeit ein Topf siedenden Wassers, »och dazu in einem Waffcreimcr» an der Erde stehen, und doch kam während dessen ei» kleiner vierjähriger Knabe, welchcr.bei seinen Großeltern erzogen wurde, dem Gesäß zu nah, und verbrühte sich derartig, daß das arme Kind unter den entsetzlichsten Schmerze» »ach wenigen Stunden seinen Geist aufgab. — Jugendliche Brandstifter. Am 9. April wurde in da» AmtSgerichtsgefängiiiß zu Scheibe nberg «i» Schulknabe au» Geyer eingeliesert. Derselbe hat in Gemeinschaft mit dem Sohn« de» Be sitzer» der Restauration „JägerSruhe" den vor einigen Tagen erfolgten Brand einer Scheune angelegt. —8. velsnitz i. E-, 10. April. Gestern Bormittag 10 Uhr fand hier di« feierliche Entlastung der diesjährigen Confirmanden in der zur Schule gehörigen Turnhalle statt; hierzu hatten sich sämmt liche Herren Lehrer, sowie viele Ater» der Confirmanden «ingefunden. Die Fei», wurde «ingeleitet durch allgemeinen Gesang, hierauf sprach Herr Lehrer Pöschel ein Dankgebet, dann folgt« wieder Gesang. Rn« Ä
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