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bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Mit dis Aufnahme eines Inserats an Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne 84 Jahrgang Sonnabend den 4 Mar 1M8 abends Nr. 103 Ml- Der Stadtrat. en- ,or Letzte NitchriOte« 2»s«rate werd«, , 20 Pf., solche aus uns Druck und Verlag von Larl Jehne in Dippoldiswalde, Die Ausgabe der Kartoffeln erfolgt von Montag den 6. bis Mittwoch den 8. d. M. vormittags von S bis 12 und nachmittags von 2 bis 4 Ahr tu» Brauereikeller. Dippoldiswalde, am 2. Mai 1918, Die englische Ypernbefatzung abgeschnilten? Wie die „Zürcher Morgenzeitung" berichtet, stehen Truppen der Armee von Armin nur mehr 4 Kilometer von den Brücken des Ppernkanals entfernt, die von Ppern nach den Stoßen von Poperinghe und in dar Gebiet nördlich davon sichren. Diese Brücken stehen bereit» unter , „Weiheritz-Zeitung« erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Amtshauptmannschast mit 15 Pf. die Spaltzeile oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- große Menschenansammlung zur Folge hatte, spielte sich am vergangenen Sonntag nachmittag in der 7. Stund« in der Oelsnitzer Straße ab. Dort war aus einem Erker fenster das 31/2 Jahre alte Töchterchen einer Schlossirs- ehefrau, das allein in der Wohnung gewesen, während die Mutter Bekannte besucht hatte, zum Fenster hinaus gestiegen und in die Dachrinne geklettert, um nach der Mutter zu sehen. Es war jeden Augenblick der Absturz oes Kindes zu befürchten. Ein zufällig vorüberkommender Gefreiter vom hiesigen Ersatzbataillon bewirkte die Errettung Les Kindes aus der Gefahr. Er stieg kurz entschlossen durch ein Dachfenster hinaus, lief mehrere Meter weit in der Dachrinne hin und brachte das Kind glücklich in Sicher heit. Während der Rettung des Kindes kam auch die Mutter nach Hause. tOPs. Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Kartoffellieferung betr. Diejenigen Einwohner, die ihre Kartoffeln zentnsrweife von der Stadt beziehen wollen, können von Montag den 6. bis Mittwoch den 8. d. M. vormittags von s—12 Ahr im Rathause, Zimmer Nr. 8, die noch in ihren Händen befind lichen V-Abschnitte der Kartofselkarte gegen städtische Kartoffel-Marken umtauschen. Bezahlung hat gleichzeitig zu erfolgen. Preis 8,50 M für einen Zentner Kirchen-Nachrichten. Sonntag Rogate, den 5. Mai 1918. Kollekte für die Heidenmisston. Dippoldiswalde. Nach der Predigt Gedächtnisfei«: für die auf dem Felde der Ehre gefallenen Helden Biz» Wachtmeister Bruno Zimmermann (Res.-Feldart-Reg. 32), Gesr. August Otto Osterloh (Schützen-Reg. 108), Grenadier tze>-mann Kurt Liebschner (Gren.-Reg. 101), Grenadier Iulius Alfred Eckr (Gren.-Reg. 101). Johnsbach. Nach der Predigt Gedächtnisfeier für den im Kampf fürs Vaterland gefallenen Soldaten Otto Mende aus Johnsbach. Oelsa. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdieuft mit Gedächtnisfeier für den fürs Vaterland gefallenen Otto Geißler. Seifersdorf. Vormittags 9 Uhr Lesegollesdienst. Dienstag den 7. Mai 1918. Oelsa. Abends 1/28 Uhr Kriegsbetstunde mit Feier des heiligen Abendmahls. schlag. — Eingesandt, kn redaktionellen Telle, die Spaltenzeile 50 Pf. gespaltene Zeile 65 bez. 50 Pf. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf- Die Gemeinde-Verb.-Sparkasse Schmiedeberg ist Montags bis Freitags vormittag» 8—1 und nachmittag» 3—5 Uhr, an Sonnabenden von 8 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet. Die Einlagen werden vom nsvk «ke» Lin»sklung di» »MM von «kvn NüokLskkoog vonmnot. , OerMche« und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am 2. Mai tagte die diesjährige Hauplkonferenz der Ephorie Dippoldiswalde. Wie üblich, wurde sie 1/211 Uhr durch einen Gottesdienst in der Stadt- kirch« elngeleiiet. Herr Superintendent Michael legte seiner Ansprache Psalm 46,5 und Jer. 48, 10 zugrunde, die Wahlsprüche des großen Berliner Missionsdirektor« Theodor Wangemann, dessen 100. Geburtstag die Missionsfreunde am 27. März d. I. feierten. „Dennoch soll die Stadt Gotte» fein lustig bleiben" — so ruft das eine dieser Bibelworte die Kleinmütigen und ob der mancherlei Sturmzeichen der Zeit Verzagten zu heiligem Trotze auf. Wir lieben und haben und verteidigen in der Kirche, deren äußeres Gewand wechselnd und unvollkommen sein mag, das ewige, vollkommene, kommende und endlich liegende Gottesreich. Aber auch seine gegenwärtige Gestalt, die sichtbare Kirche ist nicht tot und streut nicht Sand- körner, sondern lebendigen Samen aus. Angesichts der schweren Aufgaben, Kämpfe und Entscheidungen der kom- menden Zeilen muß sich der heilige Trotz bewähren in festester Treue im Größten und Kleinsten. Denn so mahnt da« andere Gvtteswort die Diener der Kirche: Verflucht fei, wer des Herrn Werk lässig tut! Mit einem Blick auf den vor kurzem Heimgegangenen Kirchengeschichtler Albert Hauck, ein Vorbild seltenster Treue zum Herrn, schloß der Prediger. Es folgte in der anschließenden Konferenz im Saale der Kgl. Amtshauptmannschaft nach der Begrüßung der Erschienenen, besonders des Herrn Geheimrats I). von Zimmermann, des Vertreter» des Landeskonsistoriumr, der vielseitig anregende Vortrag des Herrn Pfarrer Hentschel- Hermsdorf: „Die Stellungnahme der Geistlichen zu den gegenwärtigen Kriegsproblemen." Der Redner führte etwa folgendes aus: Auf religiösem Gebiete hat der Geistliche gegenüber den Rätseln drs Kriege» und den Zweifeln an Gottes Weltregierung und Liebe die Unforschlichkeit der Wege Gottes zu betonen und als ein Kriegserlebnis zu zeigen, unter da« wir uns in Ehrfurcht und Gottergeben- heit zu beugen haben. Die christlich« Deutung des Krieges als eines reinigenden Gerichtes Gottes und die erhebenden Gedanken und Hinweise auf die Segnungen des Krieges und alle» Gute und Große, das er offenbart, darf dabei nicht fehlen. Auf sittlichem Gebiete gilt es gegenüber den im Kriege zu Tage getretenen Schäden und Gewissenlosig- ketten einerseits die rechten, vom christlichen Gewissen An gegebenen und dabei doch die zugrundeliegenden Verhält nisse berücksichtigenden Worte der Verurteilung zu finden und andererseits durch Pflege der inneren Gemeinschaft der Grmetndeglieder und Betätigung einander wohltuen der Liebe lebendiges Ehristentum zu wecken und zu stärken. Auch über seine Gemeinde hinaus hat'^der Geistliche die Bersittlichung de« Volk», und Wirtschaftsleben« zu fordern und die öffentliche Meinung so zu beeinflussen, daß auch in der Politik und insonderheit bei der Stellungnahme zu den Frirdenszirlen die christliche Gesinnung nicht ver leugnet wird, die auch die durch den Krieg entzweiten Völker durch einen dauerhaften Frieden wieder zusammen- schließrn will. Auf sozialem Gebiete verlangt die gegen wärtige Zeit vom Geistlichen, daß er sür die soziale Ver söhnung eintrete und den Geist der Gerechtigkeit zur Geltung bringe. Sein« Hauptaufgabe muß er dabei darin erblicken, die einzelnen Schichten und Parteien de» Volke» zu wechselseitigem Gedankenaustausch und gegenseitigem Eichverstehen zu führen sowie durch gemeinsame Arbeit auf dem Gebiete der Bolkswohlfahrtspflegr miteinander zu verbinden. Damit er sich dazu do» Vertrauen aller erhalte, hat sich der Geistliche ollen Parteien gegenüber der strengsten Gerechttgkett und Unparteilichkeit zu be- fleissigen. — Eine sehr lebhafte Aussprache ging den ein- Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich einschliehl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich 80 Pf. Einzel-Nummern Deutscher Abend-Kriegsbericht. Berlin, 3. Mai, abends. (Amtlich.) Im Südweiten Finnlands haben wir den Feind in sünsstündiger Schlacht bei Lahti und Tavestehus vernichtend geschlagen. 20 000 Gefangene. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neue». (Lahti und Tavestehus liegen voneinander 70 Kilo meter entfernt und bilden eine ost-westliche Linie 90 Kilo- meier nördlich Helsingfors; Tavestehus bildet ungefähr di« Mitte der Eisenbahn von Heliingfors nach Tammcrfors. Der vernichtende Sieg über die Roten Garden dürste die deutsche Hilssunternrhmung für das von den Russen schwer bedrängie Finnland ihrem Ziele rin gutes Stück näher- gebracht haben) Lord French bereift Irland. Haag, 3. Mai. Wie die „Times" melden, bereist dord French zurzeit mit einem großen Gefolge von Generalslabs- ossizieien Irland. Die englischen Häfen gesperrt. Bern, 3. Mai. Der „Temps" meldet aus London, daß die englischen Häfen seit Dienstag früh gesperrt sind. Es gehen in London und Paris Gerüchte von bevorstehen den wichtigen Ereignissen zur See. Kaffee-Ersatz für Selbstversorger. Bescheinigungen an Selbstversorger zum Bezüge von Kaffee-Ersatz werden nui» bis zum 8. d. M. im Rathause Zimmer Nr. 8 ausgestellt. Stadtrat Dippoldiswalde. zelnen Ausführungen noch weiter nach. Dann folgte der geschäftliche Teil der Konferenz, die gegen l/2 3 Uhr mit Gebet und Gesang schloß. — Am Sonntag Rogate ist eine Kollekte für die Heidenmission zu sammeln. Durch die schwere Kriegs- Heimsuchung, die die Mission in unseren Kolonien und in den englischen Besitzungen erfahren hat, ist sie unserem Volke noch weit näher getreten, als es vor dem Kriege der Fall war; gemeinsames Leid verbindet die Herzen. So mag denn unser Volk der schwerbedrängten Mission auch tatkräftige Hilse leisten zum Durchhalten in der Zeit des Wartens und zum Wiederaufbau de» Zerstörten in kommenden Friedenszeiten. Die Kollekte am morgenden Sonntag sei auch an dieser Stelle den Gemeinden wärm stens empfohlen. — Die hiesige Schützengesellschaft hält am morgenden Sonntag ihre diesjährige Hauptversammlung im Rats- keller ab. — Der hiesige Albert-Zweigverein hält seine diesjährige Hauptversammlung Donnerstag den 16. Mai nachmittags 4 Uhr im Sitzungssaale der Kgl. Amtshaupt- mannjchaft ab. — Line Neuerung, die sicher von vielen dankbar aus genommen wird, führl Herr Koch in feinem Kina inso fern ein, als er von nachmittags 4 Uhr an ununterbrochen Vorstellung gibt. Es ist aho jedem die Möglichkeit ge- boten, die Besuchszeit nach seinen Verhältnissen zu wählen. Frauenstein, 4. Mai. Heute vor 50 Jahren brannten infolge Blitzschlags die zu Hermsdorf gehörige Bieder- mann-Mühle und das Böttcher Wagnersche Haus in Rechen berg nieder. Am gleichen Tage erschlug der Blitz in Holz- hau den Zolleinnehmer Bischoff. Höckendorf. Bor einiger Zeit wurde hier ein Land wirtschaftlicher Verein begründet, der sich auch dem Land wirtschaftlichen Kreisverein Dresden angliederte. Am 7. April nahm er sein Grundgesetz an und wühlte Herrn Edmund Hartmann zu seinem Vorsitzenden. Tharandt. Bekanntlich hatte die Zw ite Kammer be schlossen, die Königliche Staatsregierung um Erörterungen zu ersuchen, ob der Fortbestand der Forstakademte zu Tharandt, ihre Aushebung oder ihre Angliederung an eine sächsische Hochschule zweckmäßig ist Die Erste Kammer hat demgegenüber sich für Aufrechterhaltung der Forst akademie ausgesprochen. Die Finanzdeputation -4 der Zweiten Kammer empfiehlt nach erneuter Beratung, bei ihrem früheren Beschluß zu beharren. Dresden. Die Regierung fordert im Nachtragshaur- haltDlan eine Verfügungssumme von 50 000 M. zur Ge winnung hervorragender Persönlichkeiten aus der Industrie- und Handelswelt zur Beratung wirtschaftlicher Fragen bei den Gesandtschaften, wobei in erster Linie die Gesandt schaften in Berlin und Wien in Frage kommen. Zur Pflege und Förderung der für Sachsen überaus wichtigen wirtschaftlichen Beziehungen zu Bulgarien und den übrigen Balkanstaaten sind 30 000 M. eingestellt zur Einrichtung einer der Berliner Gesandtschaft unterstehenden wirtschast- lichen Vertretung in Sofia. Leipzig. Wie das Leipziger Polizeiamt mitteilt, sind feit einiger Zeit gefälschte Fünfmarkslücke im Verkehr, die allerdings durch ihre ziemlich gute Ausführung schwer von den echten zu unterscheiden sein werden, jetzt aber bei der geringen Anzahl der im Verkehr befindlichen Silber münzen immerhin herauszufinden find. Sie tragen da« Münzzeichen ä auf der Aversfeile, die Jahreszahl 1897 bez. >908 und haben eine saft glanzlose, in» Bläuliche schimmernde Färbung. , Plauen t. B. Ein aufregender Vorgang, der eine